Erschreckend & wichtig - sehr, sehr gutes Buch
Ich habe das Cover gesehen, den Klappentext gelesen und habe mir dieses Buch direkt auf die Merkliste gesetzt. Ich hatte es auch auf Englisch bereits im Warenkorb, aber ich habe immer Sorge, dass mir beim ...
Ich habe das Cover gesehen, den Klappentext gelesen und habe mir dieses Buch direkt auf die Merkliste gesetzt. Ich hatte es auch auf Englisch bereits im Warenkorb, aber ich habe immer Sorge, dass mir beim Lesen etwas verloren geht, wenn ich es auf Englisch lese und somit durfte die deutsche Ausgabe bei mir einziehen.
Es hat sich sehr leicht lesen lassen, wenn auch bedrückend aufgrund des Inhalts, und hat eine einfache Sprache, teilweise aber Slang. Würde dieser allerdings fehlen, würde es auch an Authentizität fehlen.
Dieses Buch hat eine Message.
Es zeigt die Fehler des Gesellschaft auf und die Auswirkungen von Rassismus - wer darunter leidet und was es für all die Menschen bedeutet. Es ist erschütternd und wichtig! Es muss sich etwas ändern.
Starr ist die Protagonistin und hat es nicht leicht. Sie lebt in zwei Welten. In ihrem Viertel, wo sie die "Garden Heights"-Starr ist, die im Slang spricht und sich eben anpasst. Und an der Schule, wo sie sich selbst die "Williamson"-Starr nennt, dort spricht sie nicht im Slang und fühlt sich auch anders. Normaler.
An keinen der beiden Orten, kann sie diejenige sein, die sie ist. Die unterschiedlichen Hautfarben werden immerzu aufgezeigt. Mir fiel allerdings auf, dass es nicht unbedingt nur die Weißen sind, die im Denken "festgefahren" sind - auch bei den Schwarzen war es so. Wenn eine 16jährige ihrem Daddy nicht erzählen kann, dass sie einen Freund hat, WEIL er weiß ist... und sie ihre Beziehung als einen Verrat an ihre verstorbenen, schwarzen Freunde empfindet... Ist es dann nicht ganz ähnliches Schubladendenken?
Starrs Familie empfand ich als ganz zauberhaft und sie sind in jedem Fall eine Einheit und halten fest zusammen. Starr hat zwei Brüder. Besonders die Geschichte ihres älteren Bruder fand ich sehr interessant. Er ist nämlich "nur" ihr Halbbruder und er entstand aus einem Betrug ihres Vaters. Aber seine Frau liebt ihren Stiefsohn trotzdem wie ihr eigenes Kind. Er ist im Grunde ihr eigenes Kind. Das fand ich sehr, sehr schön.
Das Buch beschäftigt mich sehr. Diese Thematik. Warum muss man es so trennen? Es gibt kriminelle Menschen in allen Farben, es gibt gute Menschen in allen Farben. Die Hautfarbe hat absolut nichts damit zu tun, WER man ist.
Garden Heights, der Ort an dem Starr mit ihren Eltern und Geschwistern, lebt klingt wirklich übel. An Schüsse sind sie gewöhnt, Drogen verkaufen ist beinahe der einzige Job, mit dem man sich über Wasser halten kann ... Es ist bestürzend, dass es so etwas heutzutage noch gibt. Und ja, diese Orte sind real!
Hin und wieder gab es ein paar Witze mit Anspielungen auf Harry Potter. Damit wurde die ernste, bedrückende Thematik etwas aufgelockert und das fand ich auch wirklich gut. Man konnte hin und wieder auch mal lachen und das passte einfach sehr gut.
FAZIT
Ich danke Angie Thomas für The Hate U Give, eine Lektüre welche mich sehr beeindruckt hat und noch lange nachhallen wird.
Dieses Buch zeigt grobe Fehler der Gesellschaft auf, welche aktuell sind!
Mit Starr hat die Autorin uns eine echte und starke Protagonistin gegeben, die kämpft. Sie kämpft für die Khalil. Für ihre Familie - und für sich selbst.
Es hat mich natürlich auch traurig gemacht. Ich habe viel gefühlt.
Khalil steht für mehr. Khalil steht für alle schwarzen Kids, welche keine Wahl haben und für all jene, die aufgrund ihrer Hautfarbe sterben mussten und in Zukunft noch sterben werden.