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Veröffentlicht am 04.06.2023

Schöner Reihen-Abschluss

Rokesby – Wie heiratet man eine Bridgerton?
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Rokesby – Wie heiratet man eine Bridgerton ist der finale Teil von Julia Quinns Rokesby-Reihe und erzählt die charmante Liebesgeschichte von Georgiana Bridgerton und Nicholas Rokesby.
Nachdem ein übereifriger ...

Rokesby – Wie heiratet man eine Bridgerton ist der finale Teil von Julia Quinns Rokesby-Reihe und erzählt die charmante Liebesgeschichte von Georgiana Bridgerton und Nicholas Rokesby.
Nachdem ein übereifriger Verehrer versuchte, Georgiana durch eine Entführung von einer Ehe mit ihm zu überzeugen, hängt ihr Ruf am Seidenen Faden. Ihre einzige Rettung vor dem gesellschaftlichen Ruin wäre es eben jenen Wüstling zu heiraten, doch das ist ein Schicksal, welches sie um jeden Preis zu vermeiden wünscht. Doch als ihr Nicholas Rokesby, der jüngste Sohn ihres Patenonkels und noch dazu guter Freund seit Kindertagen einen Antrag macht, um sie aus ihrer prekären Lage zu befreien, zeigt sich endlich ein Ausweg aus der verzwickten Lage. Und eine Zweckehe mit dem Jugendfreund erscheint Georgie bei näherer Betrachtung gar nicht so schrecklich zu sein.
Wieder einmal hat Julia Quinn eine Geschichte geschrieben die kurzweilig, romantisch und unheimlich unterhaltsam ist. Die Beziehung von Georgie und Nicholas entwickelt sich so unkompliziert und natürlich, dass man sich wunderbar von der Geschichte mitreißen lassen kann. Es gibt kein unnötiges Drama, keine aufgebauschten Konflikte, die die Handlung künstlich in die Länge ziehen und dennoch ist es interessant zu verfolgen, wie sich die beiden allmählich mit ihrem Eheleben arrangieren. Als angehender Arzt und wissbegierige Leserin sowie ambitionierte Assistentin ergänzen sich Georgie und Nicholas wirklich gut.
Zugegeben fehlte der Handlung in meinen Augen ein etwas greifbarer Spannungsbogen, aber man kann sich dennoch gut mit der Geschichte treiben lassen.
Alles in allem ist Georgies und Nicholas Geschichte ein wunderbarer Abschluss für die Reihe und konnte mich gut unterhalten.

Veröffentlicht am 20.06.2023

Raffinierte Murder Mystery

Wenn Worte töten
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Das Buch "Wenn Worte töten" von Anthony Horowitz war ein wirklich fesselndes Hörerlebnis´und hat mich definitiv gespannt auf weitere Hawthorne & Horowitz Erzählungen hinterlassen. Sprecher Uve Teschner ...

Das Buch "Wenn Worte töten" von Anthony Horowitz war ein wirklich fesselndes Hörerlebnis´und hat mich definitiv gespannt auf weitere Hawthorne & Horowitz Erzählungen hinterlassen. Sprecher Uve Teschner macht einen super Job die Figuren lebendig werden zu lassen und seine angenehme Stimme erlaubt es dem Hörer ganz und gar in der Geschichte einzutauchen.
Schauplatz des Verbrechens ist die beschauliche Insel Alderney, auf der sich anlässlich eines großen Literaturfestivals lauter namenhafte Autorinnen und Autoren zusammengefunden haben. Unter den Festivalgästen befinden sich auch Ex-Polizist Hawthorne und sein Kompagnon (und seines Zeichens selbst Autor) Anthony Horowitz. Doch anstatt sich wie erhofft interessanten Lesungen und Vorträgen zu widmen, müssen sich die beiden schon bald mit ambitionierten Schriftstellern, zerstrittenen Inselbewohnern und einem brutalen Mord auseinandersetzen.
Mit gutem Tempo und raffiniert konstruiert erinnert es fast schon an klassische Kriminalromane à la Agatha Christie oder Sir Arthur Conan Doyle, mit einem Ende, das sehr überraschend daher kommt. Die Idee, dass der Autor sich selbst in die Geschichte hineinschreibt (und dann direkt als eine der Hauptfiguren) war ein zusätzlicher Faktor, der mich gleich am Anfang sehr interessiert hat. Das hätte entweder super gut, oder ganz schrecklich schiefgehen können. Aber es funktioniert. Es ist definitiv mal was anderes und die Dynamik zwischen Horowitz und Hawthorne hat für so einige unterhaltsame Momente gesorgt. Die beiden haben etwas von Holmes & Watson. Es ist wirklich charmant zu verfolgen.
Die Handlung an sich war ebenfalls gut ausgearbeitet und dass ich die Vorgängerteile bis dato nicht kannte hat mich jetzt nicht weiter gestört. Ich konnte mich sehr schnell in die Figuren und ihre Dynamik einlesen und mir hat auch der Ansatz gefallen, dass sehr früh ein begrenzter Personenkreis etabliert wird, unter denen der Täter oder die Täterin zu finden ist. Die einzelnen Figuren besser kennenzulernen und ihre unterschliedlichen Motive zu erraten, hat das Rätseln am Fall sehr unterhaltsam gemacht.
Die Geschichte bringt ein gutes Tempo und interessante Wendungen mit, die einen wirklich dranbleiben lassen und zum Schluss wartet als Belohnung ein schlüssiges und vorallem überraschendes Ende.
Mit dem packenden Erzählstil von Horowitz, den vielseitigen Charakteren und einem soliden Plot war „Wenn Worte töten“ ein mitreißendes und unterhaltsames Hörvergnügen. Da es mein erstes Buch des Autors war, bin ich nun auch sehr neugierig auf seine weiteren Werke.

Veröffentlicht am 02.05.2023

Slow-burn Thriller

One of the Girls
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“One of the girls” begleitet eine Gruppe von sechs sehr unterschiedlichen Frauen während eines Jungesellinnen-Wochenendes auf der malerischen griechischen Insel Aegos. Doch was als entspannter Kurztrip ...

“One of the girls” begleitet eine Gruppe von sechs sehr unterschiedlichen Frauen während eines Jungesellinnen-Wochenendes auf der malerischen griechischen Insel Aegos. Doch was als entspannter Kurztrip mit bestem Wetter, leckeren Antipasti und Wein beginnt, soll zu einer traumatischen Erfahrung werden, die keine der Freundinnen je wieder vergessen wird.

Das Buch war nicht ganz das, was ich erwartet hatte, aber es hat mich auf so viele verschiedene Arten angesprochen, dass ich von Anfang bis Ende am Haken war. Die Geschichte kreiert einen tollen Kontrast zwischen sommerlicher Leichtigkeit und brodelnden Konflikten. Der Erzählstil ist leichtgängig und bildhaft, was besonders schön ist angesichts des Handlungsortes. Ich habe mich sofort in meinen eigenen Griechenlandurlaub zurückversetzt gefühlt und total genossen von der Autorin an dieses wunderschöne Setting entführt zu werden. Gleichzeitig ist es ihr gelungen den harmlosen Einstieg in Lexies „Hen-Wochenende“ mit Anspielungen auf die düsteren Geschehnisse der kommenden Tage zu durchbrechen. So hatte ich von Anfang an im Kopf: Aha, so schön sich das alles anhört, irgendwann passiert noch was ganz Schlimmes. Damit wurde schonmal eine solide Grundstimmung für die Geschichte festgesetzt und ich war direkt neugierig darauf, was noch passieren könnte.
Die meiste Zeit liest man im Wechsel aus den Perspektiven der Reiseteilnehmerinnen. Das sind Lexi, die Braut, Bella, die Trauzeugin und ihre Lebensgefährtin Fen, Robyn, die Kindheitsfreundin, Eleanor, die etwas sonderbare zukünftige Schwägerin und Anna, eine neue Freundin von Lexi.
Bei so vielen Figuren kommt man gerade am Anfang etwas durcheinander, aber die verschiedenen Persönlichkeiten der Frauen und ihre individuellen Probleme sind so gut herausgearbeitet worden, dass sie schon sehr bald zu leicht unterscheidbaren und authentischen Charakteren werden. Das nicht alle gleich sympathisch oder interessant rüberkommen finde ich irgendwie normal, deshalb hat es mich auch nicht gestört, dass nicht alle Kapitel gleich interessant zu lesen waren. Und ich kann nicht sagen, dass mir ein POV besonders negativ aufgefallen wäre. Im Gegenteil fand ich spannend, wie man nach und nach herausfindet, mit was für Problemen die Frauen in ihrem Alltag zu tun haben und welche sie sogar mit auf die Insel genommen haben. Auch dadurch baut sich stetig mehr Spannung auf, denn so viele Geheimnisse unter einem Dach haben eine Menge Konfliktpotential. Man konnte richtig spüren, wie es anfängt in der Gruppe stärker zu brodeln. Ich finde die Geschichte hat gerade deshalb so gut funktioniert, weil sie so charakterorientiert aufgebaut ist.

Was die Spannung bzw. Handlung angeht, so würde ich hier eher von der slow-burn Variante eines Thrillers reden. Die Spannung liegt darin nachzuvollziehen, wie die Figuren miteinander agieren, sich die Konflikte zuspitzen und es am Ende zu diesem (sehr unerwarteten) dramatischen Finale kommt. Ich kann mir gut vorstellen, dass manche Leser oder Leserinnen sich sicher mehr von einem Thriller erhoffen, aber ich fand die Umsetzung sehr gelungen.

Das Hörbuch wird gelesen von Julia von Tettenborn und Corinna Dorenkamp und beide haben hier einen tollen Job gemacht. Es ist ein lebendiges, dynamisches Hörerlebnis und den Protagonistinnen wurde so viel Leben eingehaucht, dass man sie auf Anhieb auseinanderhalten konnte.

„One of the girls“ war ein super packendes, wendungsreiches Hörerlebnis, das mich prima unterhalten konnte und das ich gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 26.04.2023

Spannend!

Going Zero
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10 Personen müssen für 30 Tage spurlos verschwinden. Am Ende lockt ein Gewinn von 3 Millionen Dollar. Dafür müssen sie sich nur dem hochkomplexen Spionageprogramm FUSION stellen, ein Projekt ins Leben ...

10 Personen müssen für 30 Tage spurlos verschwinden. Am Ende lockt ein Gewinn von 3 Millionen Dollar. Dafür müssen sie sich nur dem hochkomplexen Spionageprogramm FUSION stellen, ein Projekt ins Leben gerufen durch die US-Geheimdienste und Social-Media Mogul Cy Baxter, welches dazu geeignet sein soll, jede beliebige Person auf amerikanischem Boden binnen kürzester Zeit aufspüren. Cy Baxter ist sicher, dass keiner der zehn ‚Zeros‘ dieser Herausforderung gewachsen ist. Bis er in der unscheinbaren Bibliothekarin Kaitlyn Day aus Boston aka Zero 10 eine Herausforderin findet, deren Vorgehen selbst seine brillanten Algorithmen nicht zu entschlüsseln vermögen. Für Kaitlyn indes hängt so viel mehr als nur das Preisgeld davon ab, dass sie FUSION lange genug davonlaufen kann.

Bei Cover und Titel hatte ich ehrlich gesagt ein Buch mit Umweltschutz Kontext oder etwas Ähnlichem erwartet, aber sobald ich den Klappentext gelesen habe, war ich ungemein gespannt auf dieses Gedankenspiel, das der Autor mit diesem Buch angestoßen hat.
Der Schreibstil ist für einen Thriller sehr passend, schnörkellose Sprache, flüssig zu lesen und mit kurzen Kapiteln, dass man zügig vorankommt. Ich bin also entsprechend schnell und gut in die Handlung gestartet. Die regelmäßigen Perspektivwechsel, hauptsächlich zwischen Kaitlyn und Cy, aber auch anderen ‚Zeros‘, haben mir wirklich gut gefallen, weil sich dadurch eine tolle Jagdatmosphäre aufgebaut hat. Es gibt einige gut platzierte Spannungsmomente, Enthüllungen und Einschnitte, die die Handlung immer wieder in neue Richtungen lenken und einen beim Lesen den Atem anhalten lassen.
Die Protagonisten werden relativ früh schon sehr gut ausgestaltet, was ihnen durch die Geschichte hindurch auch viel Raum für Entwicklung und Veränderung gegeben hat. So fand ich beispielweise enorm spannend mitzuverfolgen wie Cy, angestachelt durch sein Ego und den Wunsch zu gewinnen, immer mehr Grenzen überschreitet und sich in einem gefährlichen Strudel aus Selbstzerstörung und Größenwahn begibt.

Ein bisschen schade fand ich, dass die anderen Zeros nur eine eher untergeordnete Rolle gespielt haben und sich die Geschichte ab der Hälfte von der ursprünglichen Handlungsprämisse entfernt und eine deutlich andere Richtung einschlägt. Alles in allem war „Going Zero“ aber sehr packend und enorm unterhaltsam. Kaum überraschend, wenn man bedenkt, dass Autor Anthony McCarten sein Geld u.a. mit dem Schreiben von Hollywood Drehbüchern verdient.
Unterm Strich ist das ein sehr gelungener Thriller, der auf erschreckende Weise darauf aufmerksam macht, wie angreifbar unsere Privatsphäre im digitalen Zeitalter doch ist. Sehr lesenswert!

Veröffentlicht am 18.04.2023

Spannende Auseinandersetzung mit Recht und Gerechtigkeit

Strafsachen
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Ist unser Strafrecht wirklich gerecht? Es gibt eine Fülle von Beispielen, in denen die Öffentlichkeit mit großem Unmut auf die Anwendung des Strafrechts reagiert hat, insofern scheint diese Frage mehr ...

Ist unser Strafrecht wirklich gerecht? Es gibt eine Fülle von Beispielen, in denen die Öffentlichkeit mit großem Unmut auf die Anwendung des Strafrechts reagiert hat, insofern scheint diese Frage mehr als berechtigt. Wie kann es sein, dass ein 12-jähriger Vergewaltiger ohne nennenswerte Konsequenzen davonkommt, oder ein Rentner, der sein Leben und Eigentum vor Einbrechern schützen will, am Ende selbst verurteilt wird?
In „Strafsachen“ setzen sich Elisa Hoven und Thomas Weigend genau mit solchen schwierigen Sachverhalten auseinander und erklären anhand von prominenten Fallbeispielen nachvollziehbar und nuanciert das Konzept von Gerechtigkeit und die Herausforderung unserer Rechtsordnung ein hinreichendes Maß an Gerechtigkeit zu sichern.
Den Autoren ist es dabei gut gelungen besonders die schwierigen juristischen Zusammenhänge und Feinheiten – also genau die Aspekte, die von der Öffentlichkeit regelmäßig gar nicht ins Auge gefasst werden (können), wenn über die Gerechtigkeit eines Urteils kontrovers diskutiert wird – verständlich darzustellen, sodass sie insbesondere juristischen Laien einen neuen Blickwinkel auf solche Sachverhalte ermöglichen. Es ist ein spannendes Sachbuch, das zur kritischen Auseinandersetzung mit Recht und Gerechtigkeit anregt und insgesamt sehr lehrreich.