Britta Steffenhagen (Sprecher), Mara Henke (Übersetzer)
Ich habe eine Gabe. Ich bin das Leben. Berühr mich.»"Du darfst mich nicht anfassen", flüstere ich. "Bitte fass mich an", möchte ich in Wahrheit sagen. Aber wenn man mich anfasst, geschieht Seltsames. Schlimmes.«Ihr Leben lang war Juliette einsam, eine Ausgestoßene – ein Monster. Ihre Berührung ist tödlich, man fürchtet sie, hat sie weggesperrt. Bis die Machthaber einer fast zerstörten Welt sich ihrer als Waffe bedienen möchten. Doch Juliette beschließt zu kämpfen – gegen die, die sie gefangen halten, gegen sich selbst, das Dunkel in ihr. An ihrer Seite ein Mann, zu dem sie sich unaufhaltsam hingezogen fühlt. Ihn zu berühren ist ihr sehnlichster Wunsch – und ihre größte Furcht ...
Juliette wird in einem Gefängnis festgehalten. Ihr vergehen: sie ist anders, wenn sie andere Menschen anfasst leiden diese an Schmerzen oder sterben sogar. Warum das so ist weiß Juliette nicht. Eines Tages ...
Juliette wird in einem Gefängnis festgehalten. Ihr vergehen: sie ist anders, wenn sie andere Menschen anfasst leiden diese an Schmerzen oder sterben sogar. Warum das so ist weiß Juliette nicht. Eines Tages bekommt sie einen Zellengenossen zugeteilt. Adam, männlich und ein alter bekannter aus ihrer Vergangenheit. Was sie nicht ahnt, die aktuelle Regierung will sie als Waffe einsetzten.
Die Geschichte hat mich fasziniert, ich lese (in diesem Fall höre) gerne Mal eine Dystopie. Die Welt wie man sich diese vorstellt. Zerstört und mit einer schlechten Regierung an der Macht. Am Anfang dauert es etwas, es passiert nicht viel. Juliette ist verschlossen, traut niemanden und doch fängt sie an Adam zu vertrauen, kennt sie ihn doch aus der Vergangenheit. Der Junge der einst in ihre Klasse ging. Man erfährt nach und nach mehr über Juliette's Vergangenheit und die Welt in der sie lebt. Ich mag Juliette und das sie zu allen freundlich ist, obwohl die Menschen ihr Gegenüber nicht sehr nett waren. Sie ist eine starke Persönlichkeit die sich nicht von anderen Beinflüssen lässt und ihren Werten treu bleibt. Was ich persönlich nicht so gerne mag, wenn Autoren Worte oft aneinandergereiht direkt wiederholen (z.b. will, will, will) und das nicht einmal sondern in gefühlt jedem dritten Satz. Die Hörbuchsprecherin war auch nicht ganz mein Fall. Das Buch und die Story waren trotzdem interessant und ich werde die nächsten Bände lesen.
264 Tage. Es sind 264 Tage vergangen, an denen Juliette das letzte Mal gesprochen hat. Mit jemandem gesprochen hat. Seitdem sie sich tagelang in einer dunklen Zelle, in einer dunklen Umgebung ...
Inhalt
264 Tage. Es sind 264 Tage vergangen, an denen Juliette das letzte Mal gesprochen hat. Mit jemandem gesprochen hat. Seitdem sie sich tagelang in einer dunklen Zelle, in einer dunklen Umgebung befindet, weiß Juliette, nach wie vielen Minuten das Essen nicht mehr allzu heiß ist, sie weiß den Weg zu den Duschen in und auswendig, doch was sie nicht weiß, ist, dass sie eines Tages nicht mehr alleine in ihrer Zelle sitzen wird. Sie weiß nicht, dass es ein junger Mann sein wird, den sie zu kennen schein mag. Ist er genau so ein Monster? Ist er so wie sie? Besitzt er ebenfalls eine so fürchterliche und abscheuliche Gabe? Hat er auch etwas besonderes an sich? All ihre Fragen werden mit einer merkwürdigen Begegnung beantwortet und sie weiß nicht, wem sie trauen soll, ob sie jemanden trauen soll.
Neben ihren vielen Fragen, die sie tagelang zu beschäftigen scheinen, ist da noch diese Anziehungskraft zwischen ihr und diesem Jungen. Noch nie hat sie jemand so angeschaut wie er. Noch nie hat sie sich so gefühlt wie bei ihm. Was sich nach dieser komischen Begegnung verändern wird und wie es mit diesem geheimnisvollen Jungen weitergeht, erfahrt ihr in dem Buch Ich fürchte mich nicht vor dir von Tahereh H. Mafi
Personen
Eine zentrale Rolle verkörpert Juliette. Abgesehen von ihrer Gabe, ist sie nicht so wie jedes andere Mädchen. Als sie sich noch an jenem Tag in der Schule befunden hat, als sie noch nicht weggesperrt wurde, würdigte ihr niemand einen Blick und falls doch, waren es angewiderte Blicke, die sie ertragen musste. Selbst nachdem sie sich tagelang, egal wo, egal wie, egal wann, anhören musste, dass sie ein Monster sei, versuchte sie stets nett und freundlich zu bleiben. Eine sehr bewundernswerte Tatsache. Während des Buches, vor allem am Anfang merkt man, dass ihr die Zeit alleine in dieser Zelle nicht gut getan hat, wie denn auch? Man merkt, dass sie eine zerbrechliche und noch verängstigte Person ist, doch ich glaube und hoffe, dass sich dies im Laufe der Bücher verändern wird. Sie soll sich jedoch all die Zeit nehmen, die sie benötigt, denn diese hat sie verdient.
Adam lautet der Name des Junges, der sich eines Tages plötzlich in ihrer Zelle befindet. Ich muss sagen, dass ich aus ihm nicht sonderlich schlau geworden bin. Er fühlte sich sofort von Juliette angezogen und man merkte dies auch schon ab den ersten Begegnungen. Die Tatsache, dass sie sich eventuell kennen, spielt hierbei eine wichtige Rolle, doch dennoch fand ich dies ein klein wenig merkwürdig. Jedoch ist er mir sehr sympathisch und ich bin glücklich, dass er für Juliette in einer so schweren und neuen Situation da ist. Sie ist ihm sehr, sehr wichtig und alles was er möchte, ist sie zu beschützen. Er ist ein sehr liebevoller und einfühlsamer Mensch, ein Mensch, den Juliette derzeit an ihrer Seite benötigt. Ich bin gespannt, wie sich ihre Beziehung im Laufe der Zeit verändern wird, dann alleine für sich hat Adam Juliette nicht. Wen ich dabei meine, lest ihr am besten selbst!
Fazit
Ich muss sagen, dass mir der Einstieg sehr schwer gefallen ist. Ich konnte mich nicht in die Umgebung hineinversetzen, ich konnte mir nicht die Personen vorstellen, da ich immer an Roboters (?) denken musste. Zudem liegt das eventuell auch dem Schreibstil, der sehr gewöhnungsbedürftig und poetisch ist. Besonders in den ersten 50-100 Seiten sind hauptsächlich nur Innere Monologe vorhanden, wodurch man nicht sonderlich viel über die gesamte Situation und Umgebung erfährt. Nachdem die ersten langen Dialoge stattgefunden haben, die tatsächliche Handlung begann und ich mich 'rein gelesen' habe, fand ich dieses Buch ganz gut. Letztendlich ist in diesem Buch nicht sonderlich viel geschehen, doch es war mal etwas anderes, etwas neues, sodass ich dieses Buch sehr interessant fand. Ich hoffe, dass in den nächsten Büchern etwas mehr geschehen wird und dass man aus der ganzen Situation schlauer wird, denn dies ist hauptsächlich meine größte Kritik!
An alle, die vor haben dieses Buch zu lesen: Lasst euch am Anfang nicht abschrecken! Die ersten Seiten sind 'hart' und 'gewöhnungsbedürftig', doch es wird besser. Vertraut mir!:)
Handlung: Um die "Shatter Me"-Reihe und insbesondere ein gewisser Aaron Warner kommt man als Mitglied der Bookcommunity auf Bookstagram oder Booktok einfach nicht herum. Mit geringen Erwartungen aber durchaus ...
Handlung: Um die "Shatter Me"-Reihe und insbesondere ein gewisser Aaron Warner kommt man als Mitglied der Bookcommunity auf Bookstagram oder Booktok einfach nicht herum. Mit geringen Erwartungen aber durchaus viel Neugierde habe ich mich gestern deshalb endlich mal mit der Reihe angefangen. Mein erster Eindruck war: völlige Verwirrung. Besonders während der ersten Kapitel hatte ich das Gefühl, in einem späteren Band einer Reihe einzusteigen, deren Auftakt ich verpasst habe, aber auch im weiteren Verlauf der Geschichte meinte ich ständig, wichtige Informationen verpasst zu haben.
Dieses bleibende Gefühl von Verwirrung sorgt auf der einen Seite für Spannung, da man die Geheimnisse der Geschichte ergründen möchte, ist aber mit der Zeit sehr unbefriedigend beim Lesen, da schon bald klar wird, dass das Worldbuilding beinahe nicht vorhanden ist. Bis auf wenige kurze Infodumps und ausgewählte Handlungsorte bekommen wir hier keinen Eindruck von dem dystopischen Setting der Reihe. Statt wie üblich im Alltag der Protagonisten in die Geschichte einzusteigen und anhand dessen, den Zustand und die Rahmenbedingungen der dystopischen Gesellschaft zu erklären, werden wir unvorbereitet in die Erlebniswelt eines 17jährigen Mädchens mit rätselhaften Superkräften in Einzelhaft in einem Irrenhaus am Rande des Nervenzusammenbruchs geworfen. Die 338 Seiten fühlen sich demnach ein bisschen wie ein entrückter, verlängerter Prolog an. Um dieses Gefühl, dass die Geschichte noch nicht so richtig durchgestartet ist, zu zerstreuen, lässt die Autorin immer mal wieder eine spannende Action-Szene einfließen, die aber auch für viel Verwirrung bei mir gesorgt haben.
Neben der verwirrenden Entfaltung der Storyline erscheint auch die grundlegende Idee der Geschichte für mich bisher nicht überzeugend oder besonders originell. Eine Menschheit am Rande des Ruins, ein böses diktatorisches Regime, eine rebellische Untergrundbewegung, ein Mädchen mit Superkräften, das alle als Waffe einsetzen möchten und zwei Männer, die die jeweiligen Seiten des Konflikts verkörpern - das ist der Prototyp des typischen, klischeehaften Dystopie-Plots, was nicht verwunderlich ist, da die Geschichte ursprünglich mitten in der 2010er-Dystopienphase erschienen ist. Inhaltlich überzeugt bin ich also nicht worden, dennoch hat "Shatter Me" bei mir durchaus funktioniert, denn ich habe das englische Hörbuch an einem Tag weggebinged und mir im Anschluss direkt Band 2 heruntergeladen.
Schreibstil: Dies mag vielleicht an Tahereh Mafis besonderer, experimenteller, außergewöhnlicher und ja, damit auch durchaus gewöhnungsbedürftiger, Art zu schreiben liegen. Sie schreibt beinahe lyrisch, mit einem unwiderstehlichen Rhythmus, vielen Wiederholungen, sehr vielen Metaphern und Wortbildern, sodass manche Stellen ein wenig wie Poetry Slam klingen. Dazu passt auch die sanfte, träumerische Stimme des Originalhörbuchs, die die im Print-Buch als tagebuchartige Notizen festgehaltenen Szenen als Gedankenstrom zum Leben erweckt. Etwas befremdlich ist dabei, dass viele Worte oder ganze Sätze durchgestrichen sind (im Hörbuch durch ein Geräusch eines Stifts auf Papier verwirklicht) und die meisten Wortbilder keinen Sinn ergeben, was diesen zuvor beschriebenen Eindruck von Verwirrung und Entrückung verstärkt und das Chaos in Juliettes Kopf auf sehr eindringliche Art und Weise widerspiegelt. Einige Abschnitte haben in mir etwas ausgelöst und das Bedürfnis geweckt, nochmal zurückzuspulen, nur um nochmal in den Genuss des Klangs der Worte zu kommen. Andere Abschnitte wiederum haben mich ratlos zurückgelassen und besonders bei der 50. lyrischen Beschreibung von Adams Augen wollte ich nichts anderes tun, als das Buch gegen die Wand zu werfen. Ich verstehe also die Personen, die sich Hals über Kopf in Tahereh Mafis Schreibstil verliebt haben, ich kann aber auch alle nachvollziehen, die ihre Art zu schreiben aufgebauscht substanzlos und nervtötend verwirrend finden. Ein paar Beispiele für diesen ambivalenten Schreibstil, der mich ein bisschen ratlos und entschlossen zurückgelassen hat, findet Ihr am Ende meiner Rezension.
Figuren: Anders als die Handlung und der Schreibstil konnte ich mir zu den Charakterzeichnungen gleich eine klare Meinung bilden: sie haben mich überhaupt nicht überzeugen können. Juliette wird durch den Schreibstil und ihre Darstellung zu Beginn als fragile Persönlichkeit am Rande des Nervenzusammenbruchs beschrieben. Nach einer lieblosen Kindheit, traumatischer Schuld und nicht zuletzt einem Jahr ohne menschlichen Kontakt in dunkler Isolationshaft ist es kein Wunder, dass ihre Gedanken ein wenig wirr klingen und ihr dringendes Bedürfnis nach menschlicher Nähe sie ab und zu auf Abwege führt. Dass sie sich nach wenigen Tagen in Freiheit nicht nur in Windeseile unsterblich in den ersten Mann zu verlieben, den sie sieht, sondern auch plötzlich zur mental gesunden Kämpferin in einem Konflikt wird, von dem sie zuvor noch nichts wusste, finde ich einfach von Grund auf unrealistisch. Auch die Insta-Love-Liebesgeschichte zu Adam und vor allem dessen Figurenzeichnung wirkte für mich bestenfalls auf Wattpad-Niveau. Etwas verwirrend fand ich auch, dass der von der Bookcommunity hochgehypte Aaron Warner, der ein Grund für mich war, das Buch überhaupt zur Hand zu nehmen, hier als psychopathischer Bösewicht auftaucht. Wie er zum besten Bookboyfriend aller Zeiten werden soll, ist mir zwar noch schleierhaft, aber wir haben ja immerhin noch fünf Bände vor uns...
Die Zitate:
"I always wonder about raindrops. I wonder about how they're always falling down, tripping over their own feet, breaking their legs and forgetting their parachutes as they tumble right out of the sky toward an uncertain end. It's like someone is emptying their pockets over the earth and doesn't seem to care where the contents fall, doesn't seem to care that the raindrops burst when they hit the ground, that they shatter when they fall to the floor, that people curse the days the drops dare to tap on their doors.
I am a raindrop.
My parents emptied their pockets of me and left me to evaporate on a concrete slab.”
"His eyes scan the silhouette of my structure and the slow motion makes my heart race. I catch the rose petals as they fall from my cheeks, as they float around the frame of my body, as they cover me in something that feels like the absence of courage."
"I spent my life folded between the pages of books. In the absence of human relationships I formed bonds with paper characters. I lived love and loss through stories threaded in history; I experienced adolescence by association. My world is one interwoven web of words, stringing limb to limb, bone to sinew, thoughts and images all together. I am a being comprised of letters, a character created by sentences, a figment of imagination formed through fiction."
"All I ever wanted was to reach out and touch another human being not just with my hands but with my heart."
Das Urteil:
"Shatter Me" konnte mich inhaltlich leider gar nicht überzeugen, hat mich aber dennoch so gefangen genommen, dass ich das Buch in einem Tag verschlungen habe. Ich fand die Figuren unglaubwürdig, den Schreibstil außergewöhnlich/gewöhnungsbedürftig(?), das Worldbuilding klischeehaft und die Storyline verwirrend - dennoch bin ich nicht losgekommen und habe mir gleich Band 2 heruntergeladen... Potential ist definitiv da, ob es sich entfaltet wird der nächste Band zeigen.