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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.09.2024

Zu weitschweifig

Das Winterhotel
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Brent hat das Maple Sugar inn in Vermont zusammen mit seiner Frau Hattie vor einigen Jahren gekauft. Sie kümmerte sich um alles drumherum, er sich ums Personal. Seit einem Jahr lebt er nicht mehr und Hattie ...

Brent hat das Maple Sugar inn in Vermont zusammen mit seiner Frau Hattie vor einigen Jahren gekauft. Sie kümmerte sich um alles drumherum, er sich ums Personal. Seit einem Jahr lebt er nicht mehr und Hattie hat Brents Traum am Hals. Dann checken drei unterschiedliche Frauen ein, die Weihnachten mit Büchern verbringen wollen. Und die außerdem eine lange Freundschaft verbindet. Auch Hattie verbindet etwas mit ihnen, das klärt sich später.

Mich hat der Roman erschlagen. Am Anfang bekommt man Hatties Unmut mit, denn ihr tanzt die Hausdame auf der Nase herum und die Ansprüche mancher Gäste sind sehr kleinteilig erzählt. Ebenfalls ausschweifend erzählt sind die Befindlichkeiten der drei Bücherfrauen und dazu kommen noch massenweise andere Namen, die später keine Rolle mehr spielen. Mir wurde es zuviel und ich habe ab dem ersten überstandenen Drittel nur noch die Seiten überflogen.

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Veröffentlicht am 29.02.2024

Weitschweifig nach gutem Beginn

Die Urne im See
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Emma Zähringer lebt in Singen bei dem Obsthof ihres Vaters. Weil sie einen Mafioso in Konstanz erschossen hat (Die Umstände waren nicht regelkonform) ist sie zum Polizeiposten Singen strafversetzt worden. ...

Emma Zähringer lebt in Singen bei dem Obsthof ihres Vaters. Weil sie einen Mafioso in Konstanz erschossen hat (Die Umstände waren nicht regelkonform) ist sie zum Polizeiposten Singen strafversetzt worden. Da wird eine Leiche angespült, ein bekannter Herzensbrecher und der Chefredakteur der ansässigen Tageszeitung. Einige Tage vorher starb sein Sohn, der Suizid wird angezweifelt und seine derzeitige Affäre ist ebenfalls ein Mordopfer. Emma darf mit ermitteln.

Der Beginn des Krimis ist vielversprechend. Ein sehr angenehm zu lesender Sprachstil, fesselnde Details bei denen ich automatisch anfing mit zu rätseln. Sobald es jedoch ans Eingemachte geht, verfliegt die Spannung. Die Spannungsbögen sind da, aber sie entpuppen sich als Flops. Denn Seidler ergießt sich in weitschweifigen Details seiner Hauptfigur Emma. Es gibt Abstecher nach Neapel, die nichts mit dem Fall, wohl aber mit ihr persönlich zu tun haben. Lang ausgewalzt statt kurz und bündig. Für Literatur in Ordnung, wenn der Rahmen passt. Aber das tut er nicht. Es ist ein ordinärer Krimi ohne Spannung, ohne zwischendrin mal auf den Punkt zu kommen. Das finde ich sehr schade!

Veröffentlicht am 20.06.2023

zu einfach gestrickt

Töchter der Insel - In der Weite das Glück
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Mara und Ismay sind Schwestern Ende des 19. Jahrhunderts werden sie von Irland nach Australien verschifft und getrennt. Die eine arbeitet als Dienstmädchen im Outback, die andere wird von einem Ehepaar ...

Mara und Ismay sind Schwestern Ende des 19. Jahrhunderts werden sie von Irland nach Australien verschifft und getrennt. Die eine arbeitet als Dienstmädchen im Outback, die andere wird von einem Ehepaar adopiert. Sie können keinen Kontakt zueinander halten. Ein Fünkchen Hoffnung kommt bei mir als Leserin auf als ihre älteste Schwester von ihrem Schicksal erfährt und alles daran setzt ihre Geschwister zu finden. Sie tappt lange Zeit im Dunklen.

Es ist ein in sehr einfachem Schreibstil verfasster Roman, ungefähr im Stil von Iny Lorentz. Sehr seicht und sehr einfach gestrickt, dennoch vielschichtig angelegt. Die Erzählstränge sind zu Beginn noch leicht zu verfolgen. Ab der Mitte ungefähr ändert sich das leider. Und Ismay ist ungeheuer weinerlich angelegt, ihren Erzählstrang habe ich irgendwann angefangen zu überblättern. Es war einfach zu viel. Leider nicht mein Fall.

Veröffentlicht am 26.04.2023

Total überdrehter Jugendroman

Nordseesturmtage
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Leo(nie) studierte in Berlin Veterinärmedizin und steht kurz vor ihren letzten Prüfungen. Das letzte Praktikum macht sie auf dem heimatlichen Hof, bei ihrem Vater in dessen Praxis für Groß.- und Kleintiere. ...

Leo(nie) studierte in Berlin Veterinärmedizin und steht kurz vor ihren letzten Prüfungen. Das letzte Praktikum macht sie auf dem heimatlichen Hof, bei ihrem Vater in dessen Praxis für Groß.- und Kleintiere.

Leo ist nicht nur tierlieb, sie ist eine rechte Quasselstrippe. Dazu gibt es im ersten Viertel des Romans reichlich inhaltliche Redundanzen, da fast jeder Dialog zwischen ihren zahlreichen Verwandten und Freunde mindestens drei Mal wiederholt wird, weil immer andere dasselbe nachfragen. Da ist letztlich ein gutes Lektorat gefragt, welches gefühlt erst ab der Mitte inhaltlich greift. Es fliegen gerade am Anfang unheimlich viele Namen herum. Ihre Geschwister, Eltern, Tante, Cousinen, Cousins, Pferde, Kaninchen, Freunde, Bekannte - unmöglich sie alle auseinanderzuhalten. Zu Beginn steht Leo mit ihrem Pferd und der Reiterei im Mittelpunkt später übernehmen die Rolle der Pferde zwei Großkatzen und ein kleiner Krimi gesellt sich dazu.
Eigentlich ist die Geschichte gar nicht übel. Bis auf einige Dinge, die so in der Realität einfach nicht vorkommen. Ein wildes Tier schreit nicht in höchster Not, nur weil menschliche Stimmen zu hören sind. Es verhält sich mucksmäuschenstill und verkriecht sich, weil es selbst keine Beute werden will. Die beiden Fundkatzen jedoch geben jedes Mal Laut und schwupps findest Leonie sie. Mal im Moor in einer Falle, mal im Wald... Ihr Pferd versteht jedes Wort und läuft wiehernd auf sie zu. Sehr rosarot.
Es passiert auf rund 263 Seiten wahnsinnig viel und weil Leo und ihre Freunde derart "plappernd" unterwegs sind, scheint sich alles beim Lesen inhaltich förmlich zu überschlagen.

Der Titel führt in die Irre. Die Nordsee wird nicht einmal besucht. Der Hof liegt irgendwo bei Husum und es gibt einen Strand, der ein paar Mal vorkommt, aber das war es auch schon. Und Leo ist total überdreht.

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Sehr oberflächlich ohne Mittelpunkt

Unser Reetdachhaus am Strand
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Normalerweise mag ich die Wohlfühlgeschichten von Cristin Below. Diese hier packte mich nicht so wirklich oder nur zum Teil. Als Roter Faden sollte eigentlich das Reetdachhaus dienen, aber das steht nie ...

Normalerweise mag ich die Wohlfühlgeschichten von Cristin Below. Diese hier packte mich nicht so wirklich oder nur zum Teil. Als Roter Faden sollte eigentlich das Reetdachhaus dienen, aber das steht nie wirklich im Mittelpunkt und kommt nur am Rande vor. Es ist der Grund, warum Marla das vom Abriss bedrohte Haus kaufen möchte. Es enthält jede Menge Erinnerungen an die schöne Kindheit auf Norderney. Hinzu kommen zwei Freundinnen, die das Haus auch retten möchten. Und einige Männer tauchen natürlich auch auf, Liebeleien kommen auf, bringen Würze mit hinein. Nur der Rote Faden fehlt völlig. Und jeder, der ostfriesische Inseln kennt, wird sich fragen, warum um Himmelswillen ausgerechnet ein Reetdach? Es ist typisch für Nordfriesland.
Die Handlung ist oberflächlich, sehr seicht und im Prinzip ist es ein ideales Sommerbuch für den Strand. Man kann es problemlos mal weglegen und findet sofort wieder hinein. Nach dem Auslesen ist die Geschichte schnell raus aus dem Kopf.

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