Geht unter die Haut
Inhalt: 1978. An einem trüben Novembertag verschwindet der 13-jährige Mikael spurlos vom elterlichen Hof in der schwedischen Provinz. 40 Jahre später ist der Fall noch ungeklärt.
Doch als Astrid Sammils, ...
Inhalt: 1978. An einem trüben Novembertag verschwindet der 13-jährige Mikael spurlos vom elterlichen Hof in der schwedischen Provinz. 40 Jahre später ist der Fall noch ungeklärt.
Doch als Astrid Sammils, eine schwedische Diplomatin, die sich nach einem Skandal um ihren untreuen Ehemann auf einen vor kurzem von ihrem Onkel geerbten Hof zurückzieht, findet sie dort unerwartet einen Hinweis auf den verschollenen Jungen.
Hatte ihr liebevoller, sehr zurückgezogen lebender Onkel etwas mit dem alten Fall zu tun?
Zur gleichen Zeit stellt die junge rumänische Ärztin Dr. Gabriela Dumitru bei einer Medikamentenstudie Unregelmäßigkeiten fest. Sollten etwa dramatische Nebenwirkungen bei den Versuchspersonen vertuscht werden?
Meine Meinung: Zunächst erscheinen dem Leser die beiden Fälle völlig ohne Bezug zueinander. Was sollte auch ein vor 40 Jahren in Schweden verschwundener Junge mit einem Medikamentenskandal in Rumänien zu tun haben?
Aber je mehr Astrid in Schweden in die alte Familiengeschichte eintaucht und der jungen Ärztin Gabriela in Rumänien Zweifel an der Rechtschaffenheit der Studie um ein neues, bahnbrechendes Medikament kommen, beginnen sich die Fäden langsam miteinander zu verweben.
Mit ihren Nachforschungen sticht Astrid in ein Wespennest, ist sie doch auf schockierendes Material aus längst vergangenen Zeiten gestoßen, das auch heute noch so brisant ist, dass Menschen dafür sterben müssen.
Auch wenn die Story in weiten Teilen eher ruhig erzählt wird, fand ich es fesselnd zu beobachten wie sich die beiden Fälle in Schweden und Rumänien aufeinander zu bewegen.
Zum Ende des Buches steigert sich die Spannung noch einmal deutlich, so dass man das Buch kaum zur Seite legen mag.
Besonders die junge engagierte Ärztin Gabriella konnte mich als Charakter überzeugen, wohingegen Astrid mir immer ein wenig fremd blieb.
Trotzdem würde ich gerne einen weiteren Band um "Sammils Astrid" lesen, denn die Autorin Ingrid Hedström hat mich mit ihrer gut konstruierten und spannenden Geschichte sowie der aktuellen Thematik vollkommen überzeugt.