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Veröffentlicht am 23.05.2023

Schöner Krimi für Kinder

Die Scaldi-Bande
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„...Kurz nach Mitternacht war es vorbei mit der Ruhe. Eine mächtige Explosion erschütterte das kleine Dorf. Duke fing aufgeregt an zu bellen und die Jungs wurden aus dem Tiefschlaf gerissen..“

Eigentlich ...

„...Kurz nach Mitternacht war es vorbei mit der Ruhe. Eine mächtige Explosion erschütterte das kleine Dorf. Duke fing aufgeregt an zu bellen und die Jungs wurden aus dem Tiefschlaf gerissen..“

Eigentlich wollten die Mitglieder der Scaldi-Bande die Herbstferien in Ruhe zu Hause verbringen. Übernachtet wurde im Zelt. Doch mit der Explosion werden die Prioritäten anders gestellt.
Der Autor hat einen spannenden Krimi für Kinder geschrieben. Die Geschichte lässt sich gut lesen. Der Schriftstil ist kindgerecht. Es ist der dritte Fall der Reihe. Obwohl ich Teil 2 nicht kenne, hatte ich kein Problem, der Handlung zu folgen.
Gleich zu Beginn werden alle Protagonisten kurz vorgestellt und charakterisiert. Zur Bande gehören die Brüder Tom, Kalle, Pit und ihr Cousin Finn.
Explodiert ist der Wagen einer Baumschule. Am nächsten Tag erfahren sie, dass damit Bonsaibäumchen gestohlen wurden.
Die Jungen helfen in der Gärtnerei beim Errichten eines zweiten Zaunes. Dabei erweisen sie sich als gute Beobachter. Vor allem Pit hat ein sicheres Auge für Veränderungen in der Umgebung.
Sehr detailliert wird beschrieben, wie die Jungen ermitteln. Natürlich lassen sie dabei die Eltern außen vor, denn manche geschieht logischerweise in der Nacht. Wer klaut schon am Tag!

„...Wir schleichen uns einfach klammheimlich raus und radeln ins Dorf. Das merkt doch keiner...“

Die Ideen der Jungen sind gut durchdacht. Trotzdem könnte eine Menge schief gehen. Werden sie den Fall lösen?
Etliche Schwarz-Weiß-Zeichnungen veranschaulichen die Handlung.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 10.05.2023

Bewegende Geschichte

Anfang einer neuen Zeit
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„...Aus Emmas Trauer wurde Wut und Hass. Von wegen, Königsberg wäre außer Reichweite der alliieren Bomberflotten! Sie hasste diesen Krieg...“

Emma hat soeben ihre große Schwester Charlotte verloren. Sie ...

„...Aus Emmas Trauer wurde Wut und Hass. Von wegen, Königsberg wäre außer Reichweite der alliieren Bomberflotten! Sie hasste diesen Krieg...“

Emma hat soeben ihre große Schwester Charlotte verloren. Sie fiel den Bombardement zum Opfer genau wie die Mutter der achtjährigen Eva. Beide gelingt es, auf einen Bauernhof in der Nähe von Königsberg unterzukommen.
Die Autorin hat einen bewegenden historischen Roman geschrieben. Gleichzeitig aber enthält das Buch eine Prise Agententhriller, eine ungewöhnliche Liebesgeschichte und tiefgehende Diskussionen zum christlichen Glauben.
Der Schriftstil lässt sich gut lesen. Er sorgt für einen hohen Spannungsbogen.
Wir schreiben das Jahr 1945. Die Front rückt näher. Emma und Eva fliehen zusammen mit dem Bauern. Dann geraten sie in die Hände der Roten Armee. Emma wird von Eva getrennt. Die Frauen werden abgeführt, denn man sucht nach einer Frau, die einen russischen Spion in Königsberg verraten haben soll. Da Emma Russisch kann, fungiert sie als Dolmetscherin. Ihr gegenüber steht Oberst Ajoscha Iwanow. Der sitzt zwischen allen Stühlen. Einerseits muss er Erfolge bei der Suche nach der Verräterin vorwiesen, andererseits darf keiner wissen, dass er Christ ist. Mit seiner kühlen, emotionslosen Art hält er die anderen von sich fern. Gleichzeitig bringt er seine Untergebenen zum Nachdenken.

„...Aber trotzdem haben viele Deutsche das Bild von uns, dass wir Vergewaltiger sind. Aber genauso, wie nicht alle Russen Vergewaltiger sind, sind nicht alle Deutschen Nazis. Lernen Sie zu differenzieren...“

Das Verhältnis zwischen Ajoscha und Emma ist kompliziert. Sie werden sich in unterschiedlichen Situationen wieder begegnen. Während Ajoscha vom Glauben spricht, kann Emma damit nichts anfangen. Mit dem Tod ihre Schwester ist das Thema für sie abgeschlossen. Auch das Opfer Jesu und die Gnade ist für sie nicht greifbar. Gedanken zu Vergebung gegen andere und sich selbst ziehen sich wie ein roter faden durch die Geschichte.
Bewegend fand ich die Zeilen aus dem Brief von Ajoschas Bruder, der gefallen ist.

„...Er hat in seine letzten Brief geschrieben, er könne sich nicht vorstellen, selbst unter Beschuss nur Angst zu empfinden und hoffnungslos zu sein. Er war sich sicher, dass der Krieg nur Staub auf seiner Seele war, den er einfach abschütteln müsste, um frei davon zu werden...“

Im Anhang geht die Autorin noch kurz auf einige Aspekte der Handlung ein.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein gelungenes Debüt.

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Veröffentlicht am 01.05.2023

Spannender Krimi

Halliggift (Ein Minke-van-Hoorn-Krimi 3)
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„...Die Nordsee lag an diesem Nachmittag Mitte Februar blaugrau und winterschwer vor ihnen. Der Himmel war bewölkt, die letzten Tage hatte es geregnet...“

Minke van Hoorn, studierte Meeresbiologin und ...

„...Die Nordsee lag an diesem Nachmittag Mitte Februar blaugrau und winterschwer vor ihnen. Der Himmel war bewölkt, die letzten Tage hatte es geregnet...“

Minke van Hoorn, studierte Meeresbiologin und Polizeikommissarin, ist mit Kajsa unterwegs, weil eine Pottwal gesichtet wurde. Es gilt, eine Möglichkeit zu finden, dessen stranden zu verhindern. Währenddessen bahnt sich aber ein ganz andere Katastrophe an. Hanni verlässt den Kirchenkaffee, weil ihr nicht gut ist. Als sie zu Hause ankommt, bricht sie tot zusammen.
Die Autorin hat einen spannenden Nordseekrimi geschrieben. Der Schriftstil sorgt für den hohen Spannungsbogen, bringt aber gleichzeitig das örtliche Flair sehr gut herüber.
Bo, Minkes Bruder und Rechtsmediziner, hat sich im Urlaub beide Beine gebrochen. Seine Mutter hat dafür gesorgt, dass er auf die Hallig kommt. Natürlich lässt er es sich nicht nehmen und schaut sich die Tote an. Im Gegensatz zum örtlichen Mediziner geht er von Mord aus. Alle Anzeichen weisen auf eine Vergiftung hin.

„...Wir lassen sie obduzieren. Hanni hat immer alles für alle getan – jetzt hat sie es verdient, dass wir alles für sie tun...“

Hanni ist mit allen gut ausgekommen. Nur der Küster mochte sie nicht. Damit steht er auf der Liste der möglichen Täter zwar ganz oben, aber irgendwie passt das nicht. Und Hanni sollte nicht die letzte Tote auf der Hallig sein.
Einen besonderen Part hat Lisa, die zusammen mit Minke ermittelt. Die junge Frau kommt aus Schwaben. Ihr Dialekt ist für manch amüsante Szene verantwortlich.
Während der Geschichte werden immer wieder Tagebucheinträge einer jungen Frau eingefügt.

„...Meine letzten Weihnachtsferien – nächstes Jahr studiere ich schon, Medizin in Berlin….“

Im Tagebuch wird auch von einem Theaterprojekt erzählt, dass an der örtlichen Schule stattfand. Keine der aktuellen Protagonisten aber passt zu den Einträgen. Natürlich lässt das das Kopfkino von mir als Leser rotieren.
Während Bo, der sich ja nicht bewegen kann, im Internet intensiv nach dem möglichen Giftstoff sucht, befragen Minke und Lisa die Bekannten der Toten.
Währenddessen wird auf der Hallig eines der großen Feste vorbereitet: das Biikebrennen. Das bringt Minke auf die Idee, in der näheren Vergangenheit zu recherchieren. Es ist nur eine Kleinigkeit, die endlich auf die richtige Spur führt.
Der Krimi hat mir sehr gut gefallen. Er zeigt, dass Verschweigen und Vertuschen manchmal lebensgefährliche Folgen hat.

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Veröffentlicht am 27.04.2023

Ferien auf der Hallig

Jonas und Fricka, Ebbe und Flut
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„...Also gab es noch mehr so Verrückte wie seine Eltern, die dieses Jahr Urlaub an der Nordsee machen wollten. Sonst waren sie jedes Jahr ans Mittelmeer gefahren, da war es schön warm und sonnig...“

Jonas ...

„...Also gab es noch mehr so Verrückte wie seine Eltern, die dieses Jahr Urlaub an der Nordsee machen wollten. Sonst waren sie jedes Jahr ans Mittelmeer gefahren, da war es schön warm und sonnig...“

Jonas fürchtet Langeweile. Was soll auf einer Hallig schon groß passieren?
Die Autorin hat eine schöne Sommergeschichte geschrieben. Der Schriftstil ist der Zielgruppe angemessen.
Die Familie ist untergebracht im Haus Nissen. Deren Tochter Fricka kümmert sich um Jonas. Als Leser lerne ich eine Menge über das Leben auf einer Hallig.

„...Eine Hallig ist nicht eingedeicht wie eine Insel. Sie darf und soll sogar überflutet werden, damit sich der Bodensatz ablagern kann und die Hallig erhalten bleibt...“

Auf der Hallig gibt es dazu ein Museum. Natürlich gehört auch eine Wattwanderung zu den Unternehmungen. Dabei sammelt Fricka den Plastemüll, der vom Meer angespült wurde. Die Gespräche zwischen den Kindern bringen auch ihre unterschiedlichen Ansichten zutage. Fricka mag die Schule, für Jonas ist sie ein notwendiges Übel.
Was mir allerdings viel zu breiten Raum einnimmt, ist das Thema vegane Ernährung. Wie sagt Fricka:

„...Es werden aber mehr Lämmer geboren, als man auf der Hallig braucht, und die müssen weg...“

Auf dieses Argument wird leider nicht eingegangen, im Gegenteil. Für Jonas ist Fricka in dem Moment gefühlskalt. Vegane Ernährung erreicht man nicht mit der Holzhammermethode. Hier hätte ich mir mehr Feingefühl gewünscht, zumal die Schafe auf der Hallig nichts mit der auch angesprochenen Massentierhaltung zu tun haben.
Es gibt auch inen Moment, in dem Jonas begreift, dass das Leben auf der Hallig nicht ungefährlich ist. Er war sauer und ist weggelaufen. Dann kam die Flut.
Gut gefallen mir die vielen Schwarz – Weiß – Illustrationen, die das Geschehen veranschaulichen. Auch die Seesterne als Trennzeichen passen.
Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es enthält viele Sachinformationen und zeigt, dass es auf einer Hallig keinesfalls langweilig sein muss. Es vermittelt Urlaubsfeeling.

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Veröffentlicht am 26.04.2023

Ein Sommerabenteuer

Vida und der Sommerzauber
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„...Karl und Vida besuchten ihren Großvater immer zu Beginn der Sommerferien. Er wohnte in Røste Espeløv, einem kleinen Dorf am Rande des Espeløvswalds...“

In diesem Jahr fahren die Geschwister das erste ...

„...Karl und Vida besuchten ihren Großvater immer zu Beginn der Sommerferien. Er wohnte in Røste Espeløv, einem kleinen Dorf am Rande des Espeløvswalds...“

In diesem Jahr fahren die Geschwister das erste Mal allein dorthin. Zuvor hat ihnen der Großvater einen Brief und eine Holzkiste geschickt.
Der Autor hat ein phantasievolles Kinderbuch geschrieben. Allerdings passen die Wortwahl und manche Themen nicht zu dem vorgegebenen Alter von 5 Jahren. So kann ich mir nicht vorstellen, dass dänischen Kindern in diesem Alter der Mauerfall etwas sagt.
Mit seinen abenteuerlichen und ungewöhnlichen Geschichten versucht der Opa, spannende Ferien zu gestalten. Dazu gehört auch ein Nachtwanderung. Immer dabei ist der Ziegenbock Harry. Im Haus des Großvaters gibt es keinen Fernseher.
Ab und an ist die Erzählung von fast philosophischer Weisheit durchsetzt. Dazu gehören die folgende Worte des Großvaters.

„...Ich glaube, dass alle Menschen ein Talent besitzen, das gilt für dich undfür Karl und auch für eure Eltern.Das gilt für alle Menschen auf den Planeten...“

Eine besondere Rolle im Buch spielen das Licht, weil es sich ungewöhnlich verhält, und ein Bild, das sich ab und an verändert. Besonders bei Karl ird deutlich, dass er die Geschichten des Großvaters zwar für Märchen hält, aber trotzdem wissen will, ob sie vielleicht doch einen wahren Kern haben.
Das Buch ist sehr schön illustriert. Zu Beginn eines jeden Kapitels gibt es eine kleine Zeichnungen. Manchmal nehmen die Bilder auch ein Doppelseite ein. Die Tiere und Pflanzen wirken sehr realistisch. Die Zeichnungen im Laufe des Textes veranschaulichen den Inhalt.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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