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FranziskaBo96

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2023

Liebe geht durch den Magen

Für jede Liebe ein Problem
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In Dahlias Leben reiht sich gerade eine Katastrophe an die nächste. Umso besser, dass sie gerade in der Koch-Realityshow "Chef's Special" gecastet wurde. Dort lernt sie nicht nur kulinarische Höhen und ...

In Dahlias Leben reiht sich gerade eine Katastrophe an die nächste. Umso besser, dass sie gerade in der Koch-Realityshow "Chef's Special" gecastet wurde. Dort lernt sie nicht nur kulinarische Höhen und Tiefen sowie die Vorgänge hinter den Kulissen einer Fernsehsendung kennen, sondern auch London, eine nonbinäre Kandidatin - und zwischen den Töpfen fliegt vielleicht sogar der ein oder andere Funken.

Man kann dem Buch wirklich nicht vorwerfen, dass es eine ausgelutschte Thematik hat. Ich glaube, ich habe noch nie ein Buch mit einer nonbinären Person, geschweige denn Protagonist
in gelesen. Die Autorin schafft es, den Alltag und die Lebensrealität dieser Menschen sehr gut darzustellen und konnte damit bei mir auch für mehr Verständnis und Klarheit sorgen. Damit einhergeht natürlich aber auch die Problematik der Pronomen, die sich im englischen Original sicher weniger kompliziert lösen lässt als in dieser deutschen Übersetzung. Wenn es um London geht, werden die Neopronomen dey/demm verwendet, die natürlich sehr gewöhnungsbedürftig sind und auch mir beim Lesen manchmal Schwierigkeiten bereitet haben. Andererseits wüsste ich auch keine bessere Lösung und ich denke, die Übersetzer Christopher Bischoff und Hanna Christine Fliedner haben hier schon die bestmögliche Arbeit geleistet. Wer mit solchen relativ neuen sprachlichen Konzepten nicht klarkommt, sollte sicher Abstand von diesem Buch halten, gleichzeitig finde ich es einfach nicht fair, dem Roman einzig und allein aus diesem Grund eine schlechte Bewertung zu geben.

Besonders gut gefiel mir an diesem Buch das Setting der Reality-Show. Die Einblicke hinter die Kulissen fand ich super spannend und die Autorin schaffte es auch, dass ich richtig mit den Kandidatinnen mitfieberte. Auch das ist wieder ein Aspekt, den ich so noch nicht aus anderen Büchern kenne. Tatsächlich hätte ich mir gern noch mehr davon gewünscht.

Leider konnte die Geschichte einfach nicht schaffen, dass ich in die Liebesgeschichte von Dahlia und London investiert bin. Wie bereits erwähnt, hatte ich mehr Interesse an der Kochshow und den Vorgängen hinter den Kulissen als an den beiden - und das ist bei einem Romance-Buch, glaube ich, kein gutes Zeichen. So richtig konnte ich hier nie eine Chemie zwischen den beiden spüren.

Das Buch versucht auf jeden Fall viel Neues und ich hoffe wirklich, dass wir in Zukunft mehr tolle Geschichte mit nonbinären Protagonist
innen lesen dürfen. Leider konnte mich "Für jede Liebe ein Problem" nur mittelmäßig überzeugen.

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Veröffentlicht am 20.05.2023

Urlaub mit Geheimnissen

Happy Place
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Harriet und Wyn waren einst das Traumpaar in ihrem Freundeskreis. Nun sind die beiden bereits seit einigen Monaten getrennt - nur weiß kaum jemand davon. Als der jährliche Urlaub mit der alten College-Clique ...

Harriet und Wyn waren einst das Traumpaar in ihrem Freundeskreis. Nun sind die beiden bereits seit einigen Monaten getrennt - nur weiß kaum jemand davon. Als der jährliche Urlaub mit der alten College-Clique in Maine ansteht, wollen sie es endlich allen sagen, doch es kommt anders. Die geliebte Villa steht zum Verkauf und somit wird es das letzte Mal sein. Da zusätzlich auch Harriets Freundin Sabrina am Ende des Urlaubs heiraten will und sie ihr die Zeit nicht verderben wollen, beschließen Harriet und Wyn, wenigstens bis dahin noch so zu tun, als wären sie zusammen. Was folgt, ist eine Woche voller Sommerspaß, aber auch voller Herzschmerz und Beziehungsverarbeitung.

Emily Henry ist definitiv die Königin der Sommerromanzen. Man bekommt richtig Lust, auch mal an einem Hummerfestival in Maine teilzunehmen und lernt die Freunde von Harreit Wyn ins Herz zu schließen. Auch wie über psychische Gesundheit in diesem Buch geredet wurde, hat mir gut gefallen. Eine nette Strandlektüre ist es auf jeden Fall.

Leider kann auch dieses Buch für mich nicht über "nett" hinausgehen. Interessanterweise liegen dafür dieselben Gründe für mich wie bei "Beach Read": die super langweiligen Protagonisten und ihre noch langweiligere Liebesgeschichte. Die Beziehung von Harriet und Wyn und die Gründe, warum sie die Trennung bisher geheim gehalten hatten, wirkten auf mich sehr konstruiert, außerdem habe ich nie wirklich Chemie zwischen den beiden gespürt.

Wie auch bei "Beach Read" hätte ich viel lieber die anderen Freunde der beiden näher kennengelernt. Emily Henry scheint wirklich ein Talent dafür zu haben, interessante Nebencharaktere und Schauplätze zu schaffen, ich verstehe nur nicht ganz, warum sie es nicht schafft, das auch auf die Protagonisten zu übertragen.

"Happy Place" ist definitiv ein nettes Buch für den Sommer - nicht mehr und nicht weniger.

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Veröffentlicht am 14.05.2023

Zwischen Gestern und Heute

Die Sekunde zwischen dir und mir
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Nach längerer Trennung sind Jenn und Robbie endlich wieder ein Paar. Doch die kurze Phase der Glückseligkeit wird jäh unterbrochen, als die beiden in einen Autounfall geraten - da geschieht etwas höchst ...

Nach längerer Trennung sind Jenn und Robbie endlich wieder ein Paar. Doch die kurze Phase der Glückseligkeit wird jäh unterbrochen, als die beiden in einen Autounfall geraten - da geschieht etwas höchst Seltsames. Im Moment, bevor das Auto der beiden mit einem Lastwagen kollidiert, gerät Robbie in eine Art Nahtoderfahrung, in der er durch Jenns Erinnerungen reist. Dort sieht er nicht nur ihre Kindheit und erfährt, warum sie so ist, wie sie ist, sondern erlebt auch ihre Beziehung aus ihrer Perspektive und erkennt so auch seine Fehler. Nun muss er einen Weg finden, aus den Erinnerungen auszubrechen und vielleicht doch noch Jenns Leben zu retten.

Die Grundidee dieses Buches mit der Reise in die Erinnerungen eines anderen Menschen fand ich fantastisch. Sicherlich hatten wir alle schon Mal das Bedürfnis, in die Vergangenheit einer geliebten Person zu schauen, um zu erfahren, was sie geprägt hat. Gerade zu Anfang fand ich diese Idee jedoch gleichzeitig auch etwas gewöhnungsbedürftig im Schreibstil, da wir nicht chronologisch durch Jenns Erinnerungen reisen und manche Details sicher erst im Nachhinein an Bedeutung gewinnen. Außerdem gibt es mehrere Baustellen in ihrem Leben und ich verstand oft nicht sofort, wie die einzelnen Episoden miteinander in Zusammenhang stehen. Diese Kritik nahm jedoch im Laufe des Buches ab.

Was mich viel mehr gestört hat, waren die Figuren. Jenn und Robbie sind komplette Gegensätze und außerdem komplette Klischees. Ich habe ich sowieso nie verstanden a) warum sie überhaupt zusammenkommen ist und b) warum es mir wichtig sein sollte, dass sie wieder zusammenkommen. Tatsächlich hatte ich oft während des Lesens den Gedanken, dass sich die beiden vielleicht eher unabhängig voneinander professionelle Hilfe suchen sollten als "um ihre Liebe zu kämpfen".

Den Rest gab mir das Ende, bei dem die Auflösung einer zentralen Frage des Buches bei mir eher Verwirrung und Wut als die gewünschte Berührung und Trauer ausgelöst hat.

Schade, die Idee war wirklich mal etwas Neues, aber die Umsetzung ließ leider zu wünschen übrig.

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Veröffentlicht am 28.04.2023

Leider eher enttäuschend

Verliebt in deine schönsten Seiten
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January ist erfolgreiche Autorin von Romance-Büchern, hat selbst jedoch sämtliche Hoffnung an die Liebe verloren. Nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters stellt sich nämlich heraus, dass dieser jahrelang ...

January ist erfolgreiche Autorin von Romance-Büchern, hat selbst jedoch sämtliche Hoffnung an die Liebe verloren. Nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters stellt sich nämlich heraus, dass dieser jahrelang eine Affäre hatte, mit der er sich regelmäßig in einem Strandhaus in seiner Heimatstadt getroffen hat. January fährt zu eben diesem Strandhaus, um es für den Verkauf fertig zu machen und trifft dabei auf Gus, ebenfalls Autor, jedoch von eher anspruchsvolleren Romanen, den sie noch aus Studienzeiten kennt. Zwischen den beiden entsteht eine freundliche Rivalität darüber, welche Art von Büchern schwieriger zu schreiben sind. January und Gus beschließen, ein Buch aus dem jeweils anderen Genre zu schreiben und machen Ausflüge, um sich Inspiration zu holen.

Hier haben wir es wieder mal mit einem Buch zu tun, bei dem die von TikTok hochgeschraubten Erwartungen einfach nicht bei mir erfüllt werden konnten. Dabei fand ich die Prämisse super spannend und auch beim Einstieg war ich noch voll dabei. Gut gefiel mir vor allem, dass man es hier zu Beginn wirklich mal mit "Enemies" zu tun und nicht nur Leuten, die sich ein wenig unsympatisch sind - obwohl das Konzept auch wieder ziemlich schnell von Bord geworfen wird.

Man merkt auch, wie sehr die Autorin Bücher liebt und es entstehen immer wieder schöne Szenen, in denen die Liebe zur Literatur durchkommt. Allgemein empfand ich, dass es viele schöne einzelne Szenen gab, die Geschichte als Ganzes mich einfach nicht abholen konnte.

Auffällig war für mich vor allem, dass es am Rande der Geschichte viele Nebenfiguren gibt, die viel spannender wirken als unsere Protagonisten. Immer wieder habe ich gedacht, dass ich viel lieber ein ganzes Buch über z.B. Janurarys Vater und seine Affäre, Gus' lesbische Tante oder eine im Buch erwähnte Sekte lesen würde, als die doch recht unspektakuläre Liebesgeschichte zwischen January und Gus. Dabei kann man der Autorin sicherlich anrechnen, dass sie eine wirklich interessante Welt drumherum schafft, trotzdem wäre es sicherlich überlegenswert mehr solche Figuren in das Zentrum der Handlung zu stellen.

Alles in allem war "Beach Read" ein nettes Buch, was mich aber vor allem um die Mitte herum ziemlich langweilig wurde.

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Veröffentlicht am 22.03.2023

Liebe und K-Pop

XOXO – Der Rhythmus unseres Lebens
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In Jennys Leben dreht sich alles ums Cellospielen - schließlich will sie irgendwann einmal professionelle Musikerin werden. Doch als sie in der Karaokebar ihres Onkels auf den mysteriösen Jaewoo trifft, ...

In Jennys Leben dreht sich alles ums Cellospielen - schließlich will sie irgendwann einmal professionelle Musikerin werden. Doch als sie in der Karaokebar ihres Onkels auf den mysteriösen Jaewoo trifft, beschließt sie, ein wenig aus ihrer Komfortzone auszubrechen und verbringt mit ihm einen aufregenden Abend in LAs Koreatown - doch leider verschwindet er danach spurlos. Umso überraschter ist Jenny, als sie ein paar Monate später bei ihrem Umzug nach Korea feststellen muss, dass Jaewoo Teil einer beliebten K-Pop-Gruppe ist... und auf die gleiche Schule geht wie sie.

Dieses Buch stand schon ziemlich lang auf meiner Wunschliste - teilweise auch, weil ich das Cover so unheimlich schön finde. Leider konnte mich das Innere des Buches zu weiten Teilen nicht wirklich überzeugen.

Dabei geht die Geschichte eigentlich super los, gerade der Teil vor dem Umzug gefiel mir noch richtig gut. Besonders gut gefallen haben mir dabei stets die Elemente aus der koreanischen (Pop-)Kultur, die hier immer sehr natürlich eingegliedert werden. Ich mochte sehr, wie die Autorin diese Aspekte integrierte und nicht stets das Bedürfnisse hatte, jedes Detail für den Leser zu erklären, es trotzdem problemlos möglich war, der Handlung zu folgen. Das rechne ich dem Buch wirklich hoch an und ich hoffe, dass es in Zukunft mehr solche YA-Bücher gibt, die ihre Leser solche Einblicke in andere Kulturen geben.

Leider gab es einige Aspekte im Storyaufbau, die das Leseerlebnis für mich ziemlich kaputt gemacht haben. Viele davon sind sicherlich typisch für Jugendbücher, doch ich finde, das ist keine wirkliche Entschuldigung, schließlich gibt es viele Geschichten aus diesem Genre, die es deutlich besser machen.

Allen voran habe ich irgendwie nie Chemie zwischen Jenny und Jaewoo gespürt, weshalb mir deren Beziehung und die dabei später entstehenden Konflikte irgendwie egal waren. Ich war irgendwie immer mehr daran interessiert, wie Jennys Alltag und ihre Eingewöhnung in Korea aussah - und das ist bei einem Romance-Buch ja eigentlich nicht Sinn der Sache. Auch viele der Nebenfiguren fand ich irgendwie sehr flach und eindimensional - dabei kommt mir vor allem ein Charakter in den Sinn, der irgendwie eine laufende Exposition gab und scheinbar nur die Funktion hatte, irgendwelche Dinge zu erklären.

Ich hatte mich wirklich sehr auf dieses Buch gefreut, aber vielleicht waren meine Erwartungen einfach zu hoch.

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