Rasant, skurril und einfach großartig
In Manchester geht es eh schon nicht mit rechten Dingen zu, wie die Mitarbeiter der Wochenzeitung The Stranger Times wissen. Aber jetzt treiben auch noch blutrünstige Vampire ihr Unwesen. Vampire? Die ...
In Manchester geht es eh schon nicht mit rechten Dingen zu, wie die Mitarbeiter der Wochenzeitung The Stranger Times wissen. Aber jetzt treiben auch noch blutrünstige Vampire ihr Unwesen. Vampire? Die gibt es doch gar nicht. Zumindest ist es das, was Hannah, Banecroft und die anderen Mitarbeiter der Zeitung bei ihrer Recherche stets zu hören bekommen. Nur dumm, dass die Vampire das nicht wissen. Und dann will auch noch jemand Stella entführen. Ob es hier Zusammenhänge gibt?
Wie habe ich mich gefreut, wieder nach Manchester zu den lieb gewonnenen Charakteren der Stranger Times-Zeitung zu reisen. Die Mitarbeiter bestehend aus Mr. Banecroft, Hannah, Stella, Grace, Ox und Reggie sowie dem ominösen Manny, der eigentlich 2 ist, wurden alle bereits im ersten Teil ausgiebig vorgestellt, so dass sich die Geschichte diesmal auf außerhalb der Zeitung konzentriert. Die Vampirplage betrifft nämlich nicht nur die Zeitungsmitarbeiter, sondern auch eine ganze Reihe anderer Menschen, sei es Pub-Besitzer und sprechende Hunde, Polizisten oder App-Entwickler.
Da einiges an Geschichte Platz haben muss, ist This Charming Man auch um knapp 70 Seiten länger geworden als sein Vorgänger. Kein Nachteil, da die Fortsetzung erneut rasant und mit vielen skurrilen Ideen daher kommt. Wenn ich kurz auf hohem Niveau meckern dürfte, würde ich sagen, dass mir diesmal die Zeitungstruppe als Einheit zu wenig Raum bekommen hat. Meist sind sie in ihren eigenen Erzählsträngen beschäftigt und bewegen sich viel außerhalb des Zeitungsgebäudes. Aber gerade die Wortgefechte im Verlag gehörten im ersten Teil zu meinen liebsten Stellen.
Zum Glück verzichtet C. K. McDonnell nicht gänzlich auf die Kabbeleien und ich habe wieder Tränen über Banecroft und Co. gelacht. Dass für meinen Geschmack die Wortgefechte etwas zu kurz kamen, soll aber nicht heißen, dass ihr auf den britischen und manchmal recht schwarzen Humor verzichten müsst. Im Gegenteil: Der Autor hat ihn auch auf einige neue Charaktere ausgeweitet. Ein der Wahrheit verpflichteter Mann mit einer sprechenden Bulldogge auf einem Hausboot sind dabei meine Lieblinge.
This Charming Man macht riesigen Spaß. Auf jeder Seite passiert irgendwas und einmal angefangen, kann man das Buch nur sehr schwer zur Seite legen, so unterhaltsam ist es. Der Cliffhanger am Ende des Buches macht zum Glück deutlich: Das war noch nicht das Ende der Stranger Times.
Wie auch der erste Band schließt die Fortsetzung mit einer sehr humorvollen Danksagung des Autors, die dem Witz der Geschichte in nichts nachsteht. Eigentlich überfliege ich Danksagungen fast immer, aber bei dieser Reihe lohnt es sich wirklich, sie komplett zu lesen.
Fazit: Mit This Charming Man hat C. K. McDonnell eine würdige Fortsetzung zu The Stranger Times geschrieben. Ein rasantes Erzähltempo, skurrile Ideen und Charaktere sowie jede Menge britischer Humor zeichnen das Buch aus. Ich freue mich auf den dritten Band.