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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.04.2023

Kraftvoll, tiefgründig und bewegend

Fünf Winter
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Es ist Dezember 1941 in Honolulu, Hawaii, und der Ex-Militärdetektiv Joe McGrady wird zu einem grausig-makabren Doppelmord gerufen. Die Opfer sind der geliebte Neffe eines amerikanischen Admirals und eine ...

Es ist Dezember 1941 in Honolulu, Hawaii, und der Ex-Militärdetektiv Joe McGrady wird zu einem grausig-makabren Doppelmord gerufen. Die Opfer sind der geliebte Neffe eines amerikanischen Admirals und eine Japanerin, deren Identifizierung nicht möglich scheint. Joe verbeißt sich trotz aller Widerstände in den Fall. Seine Ermittlungen führen ihn schließlich nach Hongkong und weiter bis nach Yokohama, wo er die Identität der ermordeten Frau und das überraschende Motiv für die Morde herausfindet. Doch der Krieg holt ihn hier ein und nur dank des beherzten Eingreifens von Kansei und Sachi Takahashi, die ihn vor Nachstellungen schützen und verstecken, überlebt er. Fünf Winter verbringt er bei ihnen, lernt die Sprache und viel über ihre Kultur und erfährt von den Gräueln des Krieges. Aber sein größtes Anliegen ist und bleibt den Mörder zu entlarven, koste es was es wolle...

James Kestrel hat hier eine fulminante, fesselnde Handlung entworfen, die Thriller, HistoRoman und Liebesgeschichte in einem ist. Joe ist ein aufrichtiger, rücksichtsloser und eigensinniger Typ, der jedoch ein großes Bedürfnis nach Liebe und harmonischem Miteinander in sich trägt. Seine Begegnung mit Sachi und ihre fernöstliche Lebensart helfen ihm sich selbst auch wieder zu erden.

Die Verknüpfung des zu untersuchenden Doppelmordes mit den historischen Geschehnissen rund um Pearl Harbor sowie das breite Spektrum der verschiedensten Figuren sind es, die es mir von Beginn an angetan und mich bis zum ergreifenden Ende einfach nicht mehr losgelassen haben.

Fazit: Was als fesselnder Krimi beginnt, entwickelt sich zu einem vielschichtigen Buch, das Historisches mit Leidenschaft und Dramatik vereint. Der Roman ist kraftvoll, tiefgründig und bewegend und verliert weder an Tempo noch an Spannung. Für mich ein absolutes Highlight, was ich folglich mit vollen 5 Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 29.04.2023

Unkonventionelle Ermittler und Ermittlungen

Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel (Die Mordclub-Serie 3)
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Die Amateurdetektive des Donnerstagsmordclubs sehen sich diesmal gleich zwei Fällen gegenüber. Zum einen wollen sie den Tod einer jungen Journalistin von vor 10 Jahren näher beleuchten und zum anderen ...

Die Amateurdetektive des Donnerstagsmordclubs sehen sich diesmal gleich zwei Fällen gegenüber. Zum einen wollen sie den Tod einer jungen Journalistin von vor 10 Jahren näher beleuchten und zum anderen steckt ihre inoffizielle Anführerin Elizabeth nach dem Besuch eines alten Feindes plötzlich in einer prekären Lage. Gibt es hier eventuell einen Zusammenhang? Jetzt heißt es für den Club alle Kräfte zu mobilisieren um die Fälle zu einem guten Abschluss zu bringen...

Der Donnerstagsmordclub besteht aus den Mitgliedern Joyce, Ibrahim, Ron und Elizabeth. Sie sind Bewohner eines Altenheims und besitzen durch ihre bewegte Vergangenheit viel Lebenserfahrung, die es ihnen letztlich ermöglichen werden das Geheimnis zu lüften. Obwohl in den beiden vorangegangenen Büchern viel passiert ist, ist "Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel" ein Buch, das auch separat gelesen werden kann. Doch um die Hintergrundinformationen zu den einzelnen Figuren und bei den zahlreichen Insider-Witzen auf seine Kosten zu kommen, empfehle ich schon die Vorgängerbände zu kennen. Das erhöht auf jeden Fall das Lesevergnügen, denn der Autor hat einen sehr humorvollen und pointierten Schreib- und Erzählstil. Und obwohl im Verlauf des Buches immer mehr Figuren ihre Auftritte haben, schafft es der Autor sie so in Szene zu setzen, dass sie einem beim Lesen „nicht verloren“ gehen.

Fazit: Richard Osman gelingt auch in diesem 3. Teil des Donnerstagsmordclub eine tolle Kombination aus „Rentnergang“ mit altersbedingten Problemen und einem sehr spannenden und glaubwürdigen Krimiplot. Mich hat dieser neue Band erneut absolut überzeugt und wunderbar unterhalten. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und volle 5 Lesesterne.

Veröffentlicht am 29.04.2023

Mystery-Thriller mit cleveren Wendungen und einer toughen Ermittlerin

Wintersterben
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Nach „Waldeskälte“ ist dies nun der zweite Einsatz für die unerschrockene Interpol-Ermittlerin Valerie Ravelli. „Wintersterben“ ist covermäßig dem ersten Band angeglichen, so dass ein Wiedererkennungsmerkmal ...

Nach „Waldeskälte“ ist dies nun der zweite Einsatz für die unerschrockene Interpol-Ermittlerin Valerie Ravelli. „Wintersterben“ ist covermäßig dem ersten Band angeglichen, so dass ein Wiedererkennungsmerkmal schon einmal gegeben ist. Aber auch inhaltlich bleibt sich der Autor treu, indem er einen clever aufgebauten Kriminalfall mit interessanten Ermittlern, Tatverdächtigen und Täter kombiniert. Valerie bekommt den Auftrag den Tod des BKA-Mitarbeiters Thomas Gress aufzuklären, dessen mumifizierter Leichnam in einer Höhle in den Waliser Bergen gefunden worden ist...

Was schon im ersten Serienteil sehr gut funktionierte, klappt auch in diesem Thriller wieder. Durch den gewählten Schauplatz in einer unwirtlichen und abgeschiedenen Gegend, bekommt die Handlung eine beklemmende und gefährliche Atmosphäre, und man möchte sich beim Lesen immer wieder über die Schulter schauen. Verstärkt wird dieses Ambiente noch durch die unheimlich anmutende Dorfgemeinschaft mit ihren abergläubischen und eigenbrötlerischen Bewohnern. Und so gibt es neben der überzeugenden Krimihandlung auch hier wieder diese subtile unterschwellige Spannung, die mich dank der geschickt gesetzten Cliffhanger am Buch hielt. Schreib- und Erzählstil sind dabei gewohnt mitreißend und flüssig zu lesen.

Fazit: Der komplexe Thriller, mit seinen cleveren Wendungen und überzeugend charakterisierten Protagonisten konnte auch diesmal wieder in vollem Umfang bei mir Punkten. Deshalb gibt es eine absolute Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.04.2023

Gefühlvoll und sehr unterhaltsam

Die Sehnsucht nach Licht
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In ihrem neuen Roman erzählt Kati Naumann die Geschichte einer Bergarbeiterfamilie aus der Sicht von Luisa, die mit Nachforschungen über ein verschollenes Familienmitglied beginnt und dabei Interessantes ...


In ihrem neuen Roman erzählt Kati Naumann die Geschichte einer Bergarbeiterfamilie aus der Sicht von Luisa, die mit Nachforschungen über ein verschollenes Familienmitglied beginnt und dabei Interessantes zu Tage fördert...

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Die eine bezieht sich auf die Jahre 1908 bis 1989 und die andere auf die Gegenwart mit Luisa. Während Luisa ihre Recherchen betreibt bekommt der Leser zugleich viel über die Lebens- und Arbeitsbedingungen der fiktiven Familie, den regionalen Bergbau und seiner Traditionen, historisch Belegtes und viel Lokalkolorit erzählt. Nach und nach erfährt Luisa mehr über ihre Familie und kommt dem Geheimnis um das Verschwinden ihres Großonkels auf die Spur. Die Autorin erzählt dabei sehr gefühlvoll von den guten und schlechten Zeiten, den Krisen und Schicksalen, aber auch der Liebe und dem Glück, welche die Familie über die Jahrzehnte geprägt haben.

Fazit: Der flüssige Schreib- und Erzählstil sowie die authentisch charakterisierten fiktiven Figuren, die hier mit realen politischen Ereignissen und Unglücken verknüpft wurden, ergaben für mich einen sehr mitreißenden, gefühlvollen und unterhaltsamen Roman. Ich kann ihn absolut weiterempfehlen und vergebe deshalb auch volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.04.2023

Lesenswerter Abschlussband - atmosphärisch und emotional

Labyrinth der Freiheit
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Im 3. Band der Wege-der-Zeit-Trilogie wird nun die Geschichte der 3 Freunde Carl, Isi und Arthur zu Ende erzählt. Auch dieses Buch ist wieder mit mehr als 500 Seiten sehr umfangreich ausgefallen. Die Aufmachung ...

Im 3. Band der Wege-der-Zeit-Trilogie wird nun die Geschichte der 3 Freunde Carl, Isi und Arthur zu Ende erzählt. Auch dieses Buch ist wieder mit mehr als 500 Seiten sehr umfangreich ausgefallen. Die Aufmachung des Buches ist ähnlich den Vorgängerbänden und reiht sich somit optisch sehr gut in die Reihe ein. Auch die Gestaltung der Umschlagseiten, vorn mit der Erwähnung der drei Hauptprotagonisten und hinten mit einem farbigen Ausschnitt des Berliner Stadtplans mit den wichtigsten Handlungsorten, finde ich gelungen.
Doch nun zum Buch selbst: Die Geschichte um die drei Freunde nimmt hier im Jahr 1922 ihre Fortsetzung. Die gesellschaftliche und politische Situation spitzt sich in den Zeiten der Inflation immer mehr zu, zumal auch die Auswirkungen des Weltkrieges noch immer nachwirken. Jeder ist sich selbst der Nächste, was auch die drei am eigenen Leib erfahren müssen, aber in letzter Konsequenz können sie sich auf einander verlassen...

Und dieses Freundschaftsband, das durch Dick und Dünn hält, verknüpft der Autor hier mit historischen Ereignissen und Persönlichkeiten und erweckt so das Berlin der 1920er Jahre zum Leben. Die bildlichen Beschreibungen der Orte und Begebenheiten aber auch die vielschichtig angelegten Figuren ergeben einen flüssig zu lesenden und mit vielerlei geschichtlichen Fakten ausgestatteten Roman.

Fazit: Wer die ersten beiden Bände kennt, der wird wohl auch diesen Abschlussband lesen. Allen anderen empfehle ich die Trilogie in Reihe zu lesen, dass erhöht auf jeden Fall das Lesevergnügen/ -verständnis, ist aber nicht unbedingt erforderlich, da auch aus der Handlung selbst wesentliche Sachverhalte erklärt werden. Mich konnte auch „Labyrinth der Freiheit“, wie schon seine Vorgänger, in seinen Bann ziehen. Aus meiner Sicht ein gelungener Abschlussband mit überzeugender historischer Atmosphäre und vielen Emotionen. Als Bewertung vergebe ich 5 von 5 Sterne und eine Leseempfehlung.