Die vergessenen Geschichten der Heldinnen von Troja
A Thousand Ships – Die Heldinnen von Troja"Es war nie die Geschichte von einer Frau oder von zweien. Es war die Geschichte von ihnen allen. Ein Krieg ignoriert nicht die Hälfte der Menschen, deren Leben er berührt. Warum also tun wir das?"
Für ...
"Es war nie die Geschichte von einer Frau oder von zweien. Es war die Geschichte von ihnen allen. Ein Krieg ignoriert nicht die Hälfte der Menschen, deren Leben er berührt. Warum also tun wir das?"
Für mich eine durchaus berechtigte Frage. Warum gibt es so viele Geschichten über die Helden des Krieger, selbstverständlich - von den Amazonen abgesehen - ausschließlich Männer. Warum können die Frauen keine Heldinnen sein? Weil sie nicht auf dem Schlachtfeld gekämpft haben? Die Autorin gibt endlich den Frauen eine Stimme. Sie zeigen das Leid, die Verzweiflung und Ungerechtigkeit eines Krieges, ausgelöst durch die kindischen Zankereien der Götter.
Haynes beschreibt viele unterschiedliche Protagonistinnen, weshalb Vorwissen über die Verwandtschaftsverhältnisse durchaus von Vorteil sind. Für alle Anderen gibt es eine Übersicht am Beginn des Buches. Trotz der häufig wechselnden Perspektiven konnte ich den Geschichten gut folgen und habe in den kurzen Kapiteln nicht die emotionale Bindung verloren. Vielleicht gerade wegen der nüchternen Schreibweise habe ich mit den Frauen mitgefühlt. Haynes beschreibt Erniedrigungen, Tod, Vergewaltigung. Sie beschönigt nichts.
Besonders gut gefallen hat mir die Sicht von Penelope, die ihrem Mann Odysseus in Briefen ihre Gefühle mitteilt. Herrlich zynisch beschreibt sie seine lange Reise auf dem Weg zurück nach Ithaka.
Ein absolutes Muss für alle Fans von griechischer Mythologie. Vielen Dank an den dtv Verlag, der mir in Kooperation mit Lovelybooks ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.