Gelungenes Finale!
Hallo ihr Lieben
Hallo ihr Lieben<3
Ich habs geschafft, ich habe Westwell 3 gelesen. Und so schön es auch war, ist mir doch wieder bewusst geworden, warum ich den dritten Teil so lange vor mir hergeschoben habe: Ich wollte einfach nicht, dass es endet.
Aber wir dürfen uns ja bald schon auf ein Spin Off der Reihe freuen, weshalb ich jetzt einfach alle ermutige, alle Teile zu lesen. Ich denke Eli wird nochmal was ganz Besonderes.
Zur Info: Dies ist der letzte Band einer Trilogie. Damit es wirklichen Spaß macht, solltet ihre euch unbedingt an die Reihenfolge halten:)
Klappentext:
Helena kann es nicht fassen: In dem Moment, als ihr Glück mit Jess endlich zum Greifen nah ist, wird es ihr schon wieder entrissen. Gerade haben die beiden beschlossen, sich all denen zu widersetzen, die ihre Liebe verhindern wollen, da greifen Unbekannte Jess an und verletzen ihn lebensgefährlich. Doch wer hat es auf ihn abgesehen? Und warum? Helena muss sich erneut auf die Suche nach Antworten begeben, die gefährlich eng mit dem Tod von Valerie und Adam verwoben sind. Und je näher sie der Wahrheit kommt, desto mehr fragt sie sich, ob sie und Jess jemals eine gemeinsame Zukunft haben können – oder ob ihre Liebe nicht von Anfang an zum Scheitern verurteilt war …
Schreibstil:
Der Schreibstil von Lena Kiefer lässt nichts zu Wünschen übrig. Ich liebe es, dass ich durch die Geschichte huschen kann, ohne das Gefühl zu haben, ich werde gehetzt. Sie nimmt uns einfach mit, in die tiefen Gefühle, die magischen Momente und die kleinen Lacher, für die die Geschichte trotz allem immer noch Zeit hat.
So habe ich mich einfach nur mitreißen gelassen und jede Seite genossen.
Meine Meinung zur Geschichte:
Der Cliffhanger aus Band 2 hat natürlich einige Erwartungen aufkommen lassen. Wo vorher alles noch mehr oder weniger zahm und gefühlt mehr sein sollte, als es war, wurde es auf einmal ziemlich ernst. Denn eine Schusswunde ist ernst, vor allem, wenn sie willentlich herbeigeführt wurde. Zum Glück wurde das auch so behandelt. Jess hat einen ordentlichen Schrecken bekommen und auch Helena realisiert die Situation besser. Ich fand den ganzen Turning Point für solch eine Geschichte ziemlich heftig, fand es aber gleichzeitig langsam auch angemessen. Schließlich musste nach zwei Bänden nun auch mal etwas passieren. Die Auflösung des Ganzen fand ich dann aber wiederum nicht so gut. Es fehlte die Raffinesse und auch ein paar falsche Fährten oder Hinweise, irgendwas, dass uns Leser:innen ins Rätseln gebracht hätte. Stattdessen bekommen wir eine Lösung serviert, die nicht ganz befriedigend ist und bei der man sofort weiß, dass das große Ganze damit nicht aufgelöst ist. Helena und Jess sind da aber anderer Meinung. Und genau hier wurden sie für mich irgendwann unauthentisch, denn nach so vielen bereits gesammelten Beweisen, war ziemlich klar, dass da mehr hinterstecken musste.
Aber nun gut, erstmal gibt es zwei Wochen Auszeit und die ist richtig schön. Helena und Jess hatten hier nochmal Zeit, ihre Gefühle zu intensivieren und sich derer bewusster zu werden. Zudem konnten wir Jess besser kennenlernen, indem wir Einblick in seine Vergangenheit bekamen. Das fand ich super charmant und hat tolle Momente für den Liebesgeschichten-Nerd in mir geliefert.
Und in diesem Moment, in der Dunkelheit am Strand, nur zehn Minuten, nachdem ich meine Erinnerungen an den Angriff zurückbekommen hatte, wurde mir bewusst, was Liebe tatsächlich bedeutete. Sie war nicht in erster Linie Anziehung oder Feuer oder dass man Spaß zusammen hatte. Sie war vor allem Fürsorge und Rücksicht. Liebe bedeutete, in bestimmten Momenten zuerst an jemand anderen zu denken als an sich selbst.
WESTWELL. HOT & COLD VON LENA KIEFER
Ein großer Faktor auch in diesem Band ist und bleibt Tess. Ich fand sie von Anfang an spannend und sehr aufregend. Sie war eine Figur, die man schlecht einschätzen konnte und die unberechenbar ihre Finger in jedem Teil der Geschichte hatte. Dadurch, dass Jess so eine schlechte Beziehung zu ihr hat, war sie zudem immer nur im Hintergrund aktiv, was es noch geheimnisvoller machte. In diesem Band, versucht er sich erstmals, ihr anzunähern, was ich sehr schön fand. Klar, sie ist in gewisser Weise ein Monster, aber man selbst findet ja keinen Frieden, wenn man mit der Person nicht abgeschlossen hat, sie stattdessen vielmehr überall vermutet. Dadurch entdeckt man hier noch ganz andere Seiten von ihr und muss sie anders in das ganze Geschehen einberechnen. Gut gemacht und wirklich gut für die Geschichte, die dadurch nicht nur Tiefe, sondern auch Momente zum Zweifeln und zum Nachdenken bekommt.
Zu Tess gehört irgendwie auch immer Eli, Jess‘ kleiner Bruder. Ich fand es super schön, dass auch er den Raum bekommt, sich zu entwickeln. Das ist natürlich besonders toll im Hinblick darauf, dass wir ja bald ein Spin-Off von ihm bekommen. Hier in der Geschichte trägt er aber auch seinen Teil zu wichtigen Passagen bei und zeigt sein gutes Herz. Ich habe ihn auf jeden Fall lieb gewonnen und bin schon sehr auf seine Story gespannt.
Der Handlungsverlauf war stark – spannend und aufregend. Gleichzeitig gab es wieder viel Herzschmerz und man wurde gut auf die Folter gespannt. Ich habe es wieder sehr genossen, diese Liebesgeschichte zu lesen, die gleichzeitig einen Krimi in sich trägt und dieses Mal auch einige krasse Momente abbekam. Was ich nicht ganz so gut fand, war, dass die Geschichte zum Ende hin nochmal einen kleinen Schlenker bekam. Den hätte es nicht gebraucht, da wir schon oft genug warten mussten und es ein wenig den spannenden Anstieg auf das Finale, das Ende des letzten Bandes nahm. Zum Glück wurde nicht wieder alles auf Anfang gestellt, sonst hätte ich das Buch wahrscheinlich weggelegt.
Und dann verließ ich Jess, schon wieder, zum gefühlt tausendsten Mal. Während ich mich fragte, ob wohl irgendwann der Tag kommen würde, an dem ich endlich, endlich… … bleiben durfte.
WESTWELL. HOT & COLD VON LENA KIEFER
Ansonsten aber fand ich das Ende gut gemacht. Es wurden lose Erzählstränge zusammengeführt, einiges auch wieder aufgenommen und wirklich für die Liebe gekämpft. Zuletzt ist da wirklich nichts mehr mit Abwarten und Tee trinken. Helena und Jess meinen es ernst und das zeigen sie auch.
Kleiner Drücker dieses Endes: Die Auflösung des ganzen Falls fand ich nur okay. Das Motiv war da und es ergab auch Sinn, aber man merkte doch, dass die Autorin keine Krimi-Autorin ist. Es fehlten einfach ein paar Hinweise, vielleicht auch falsche, die uns Leser:innen mehr zum Nachdenken gebracht hätten und am Ende diesen „Aha“-Moment heraufbeschworen hätten. So aber hat man eigentlich nichts von der Auflösung geahnt, ich habe beim Zurückdenken auch keine verdächtigen Situationen o.ä. in Erinnerung rufen können und musste mich einfach damit zufrieden geben. Okay, aber nicht genial.
Fazit:
Für mich war es ein gelungenes Finale der Trilogie, denn Helena und Jess heben ihre Beziehung hier nochmal auf eine andere Ebene, die Vernetzung zwischen den Nebenfiguren wurde größer und die Spannung war durchweg da. Das Ende war gut, aber im Hinblick auf die kriminalistischen Teile der Geschichte nicht genial. Da haben mir einfach ein paar Details und etwas Raffinesse gefehlt. Beachte ich das Buch aber unter dem Aspekt eines Liebesromans, blieben hier keine Wünsche offen.
4 von 5 Sterne von mir.