Ein Neubeginn
Nachdem ihr erster Mann sein Leben im 1. Weltkrieg verloren hat sind ein paar Jahre vergangen. Nun hat Chris wieder geheiratet, den jungen Pfarrer Robert, welcher sich sehr gut mit dem kleinen Ewan, Chris' ...
Nachdem ihr erster Mann sein Leben im 1. Weltkrieg verloren hat sind ein paar Jahre vergangen. Nun hat Chris wieder geheiratet, den jungen Pfarrer Robert, welcher sich sehr gut mit dem kleinen Ewan, Chris' Sohn aus erster Ehe. Die drei ziehen in die schottische Kleinstadt Segget. Dort leben die Menschen hauptsächlich von der Jutespinnerei und der Arbeit auf Großbauernhöfen. Die drei haben es dort nicht leicht. Chris ist vielen zu hochnäsig, zu dünn und dass sie dem Pfarrer noch kein Kind geschenkt hat sorgt für viel Getratsche unter den Stadtbewohnenden. Derweil ist Robert kein typisch konservativer Prediger, beteiligt sich sogar an Arbeitsstreiks der örtlichen Spinner.
Lewis Grassic Gibbon erzählt in seinem Roman "Wind und Wolkenlicht" übersetzt aus dem schottischen Englisch von Esther Kinsky @guggolzverlag nicht nur von dem Neubeginn seiner Hauptfigur Chris. Er schildert auch das Leben einfacher und gutbürgerlicher Menschen nach dem ersten Weltkrieg. Es sind Höhen und Tiefen. Was die Stadt immer am besten kann, ist sich über alles und jeden das Maul zu zerrreißen.
Im Vergleich zu seinem ersten Roman um Chris Guthrie hat sich Gibbon's zweiter für mich über einige Strecken relativ langatmig gelesen. Seinem ganz individuellen Humor bleibt er jedoch treu. Insgesamt hat mir die Zeitreise nach Schottland sehr gut gefallen und ich bin gespannt, wann der dritte und letzte Band der Reihe im Guggolz Verlag erscheinen wird.