Afrikanisches Drama
Der WasserdiebIngenieur Nick zieht es aus England nach Afrika, wo er mit dem Bau eines Krankenhauses Gutes tun will. Dabei kommen ihm nicht nur die Umstände, sondern auch die Gefühle zu einer bereits vergebenen Frau, ...
Ingenieur Nick zieht es aus England nach Afrika, wo er mit dem Bau eines Krankenhauses Gutes tun will. Dabei kommen ihm nicht nur die Umstände, sondern auch die Gefühle zu einer bereits vergebenen Frau, die zu allem Unglück auch noch erwidert werden, in die Quere. Und so nimmt ein Drama seinen Lauf...
Mein Fazit: der Wasserdieb hat auch mich beraubt - so empfinde ich es jedenfalls und zwar hat er sich meiner Zeit habhaft gemacht. Ja, ich empfinde die Lesezeit leider als gestohlene Zeit, da ich mich ziemlich durch das Buch quälen musste und so gar keinen Lesespaß hatte! Dabei ist es nicht einmal schlecht geschrieben, doch aus meiner Sicht zieht es sich, die Geschichte entwickelt sich ausgesprochen schleppend. Daher habe ich mir auch immer wieder mal eine Lesepause "gegönnt", wodurch mir der rote Faden so ziemlich verloren ging.
Also leider Daumen runter für die Geschichte von Nick, der im Nahen Osten helfen will und dabei die Liebe entdeckt, leider eine fatale. Ich habe mich ziemlich gelangweilt und werde nach dieser Erfahrung sicher nicht mehr zu einem Roman von Claire Hajaj greifen, auch wenn es gut sein kann, dass ich dadurch mit "Ismaels Orangen", das ja wesentlich positiver bewertet wurde, etwas verpasse.
Vielleicht hängt das damit zusammen, dass die Autorin, die ja selbst durch jüdische und palästinensische Wurzeln Nahost-Erfahrung hat, hier mit Afrika (ein Land wird nicht näher angegeben) in Gegenden wildert, die ihr selbst fremd bzw. fern geblieben sind. Ich jedenfalls empfinde es so, als ob Claire Hajaj selbst nicht mit ganzem Herzen dabei war, als sie dieses Buch schrieb! Dadurch, dass die Orte, das Land, anonym bleiben, wird auch nicht richtig ein Bezug, eine Beziehung zur Region hergestellt, so empfinde ich es jedenfalls.
Es ist auch nicht nur der fehlende Bezug zum Raum, auch hinsichtlich der Zeit fehlt mir die Orientierung - ist es die Gegenwart oder liegt das Geschehen in der Vergangenheit? Ich würde auf Ersteres tippen, bin mir aber nicht sicher.
Ich finde, dieses Buch kann man sich ohne Weiteres sparen: nach der Lektüre bin ich ebenso schlau wie zuvor. Keine Leseempfehlung also von mir.