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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2023

Aufrüttelnde Dystopie

12 Grad unter Null
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Worum geht’s?
Nach der Verabschiedung eines neuen Gesetzes ist in Sandburg nichts mehr so, wie es einmal war. Künftig soll es jedem Mann ermöglicht werden, sämtliche in eine Frau aus ihrem Umfeld investierten ...

Worum geht’s?
Nach der Verabschiedung eines neuen Gesetzes ist in Sandburg nichts mehr so, wie es einmal war. Künftig soll es jedem Mann ermöglicht werden, sämtliche in eine Frau aus ihrem Umfeld investierten Güter zurückzufordern – in Form einer sofort zu zahlenden Steuerabgabe, die Männern zu mehr Macht verhilft und Frauen dazu zwingt sich zu fragen, wie viel ihnen ein Platz in einer Gesellschaft wert ist, die sie eigentlich überhaupt nicht will.


Meine Meinung
Was die Bewertung dieser Geschichte angeht, bin ich noch immer ein wenig unentschlossen. Einerseits rüttelt das Buch mit einem gleichermaßen erschreckenden wie leider gleichzeitig auch glaubwürdigen Zukunftsszenario auf, was auf mehreren Ebenen interessant zu lesen ist. Andererseits liest sich die Umsetzung weder ganz leicht, noch besonders gefällig, was allerdings wiederum auch in der Absicht der Autorin lag.

Das Buch an sich muss man sicherlich mehrfach lesen, was bei der Kürze der Geschichte allerdings durchaus machbar ist. Die Metaphern und innertextuellen Verknüpfungen fallen beim ersten Lesen eventuell nicht alle auf, und viele Szenen verknüpfen sich erst im Nachhinein wirklich sinnvoll miteinander. Beim Lesen ist das definitiv eine Herausforderung, denn eine leichte Lektüre will dieses Buch auch gar nicht darstellen.

Der sehr eigenwillige Stil war für mich tatsächlich ebenfalls eine Herausforderung, denn bei aller Offenheit, die ich diesem Buch entgegenbringen wollte habe ich mich doch ein wenig schwer damit getan, den auf den ersten Blick recht oberflächlich wirkenden Erzählbogen zu verfolgen. Bei mehrmaligem Lesen habe ich darauf schlussendlich immer weniger geachtet, wirkliche Begeisterung kann ich der Geschichte bis jetzt allerdings nur schwer entgegenbringen, was mich hinsichtlich meiner Bewertung durchaus ein wenig verunsichert.


Fazit
Bei diesem Buch handelt es sich zweifelsfrei um ein Werk, das man nicht nur einmal lesen darf, um die Metaphorik und die tiefergreifenden Verknüpfungen zu verstehen. Mit dem Stil musste ich persönlich mich allerdings erst anfreunden, weshalb ich beim ersten Lesen definitiv nicht vor Begeisterung überwältigt war.

Dafür gibt es vier Bücherstapel von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.05.2023

Interessantes Konzept mit kleineren Längen

Nudge
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Meine Meinung
Bevor ich dieses Buch gelesen habe, habe ich tatsächlich weder von Nudges, noch von Entscheidungsarchitektur schon mal irgendetwas gehört. Interessant fand ich das Konzept aber trotzdem, ...

Meine Meinung
Bevor ich dieses Buch gelesen habe, habe ich tatsächlich weder von Nudges, noch von Entscheidungsarchitektur schon mal irgendetwas gehört. Interessant fand ich das Konzept aber trotzdem, auch wenn ich nicht mit besonders hohen Erwartungen hinsichtlich meines Leseerlebnisses an das Buch herangegangen bin.

Was mir persönlich beim Lesen sehr gut gefallen hat, waren die wirklich anschaulich gestalteten Erklärungen zu den unterschiedlichen Themen, die hier behandelt wurden. Das Konzept der Nudges war so auch für absolute Laien verständlich und anhand verschiedener Beispiele ziemlich griffig erklärt, was mir über die kleineren theoretischen Längen, die sich bei konzeptionellen Arbeiten meistens nicht ganz vermeiden lassen hinweggeholfen hat.

Auch hinsichtlich des Stils halte ich das Buch insgesamt für gelungen, auch wenn es meiner persönlichen Erfahrung nach einige Sachbücher gibt, die sich deutlich schneller und ein wenig unterhaltsamer lesen lassen, als das bei diesem Buch der Fall war. Ein Weltuntergang war das für mich allerdings nicht, denn mit ein wenig Konzentration und Durchhaltevermögen kann man sich nichtsdestotrotz in einem annehmbaren Tempo durch das Buch arbeiten und dabei einiges Wissenswertes zum Thema Entscheidungsarchitektur mitnehmen.


Fazit
Meiner Meinung nach gibt es Sachbücher, die deutlich unterhaltsamer geschrieben sind und sich daher wesentlich schneller lesen lassen, als das für mich bei diesem Buch der Fall war. Das hier vorgestellte Konzept fand ich aber nichtsdestotrotz interessant und durchaus anschaulich erklärt, weshalb ich mich definitiv nicht bis zum Ende durchquälen musste.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

Veröffentlicht am 30.04.2023

Afrika auf dem aufsteigenden Ast

Jenseits von Europa
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Meine Meinung
Wirtschaft ist eigentlich kein Thema, das mein Bücherregal oder meine Leseliste dominiert. Was mich an diesem Buch dann aber doch so angesprochen hat, dass ich es lesen wollte, war tatsächlich ...

Meine Meinung
Wirtschaft ist eigentlich kein Thema, das mein Bücherregal oder meine Leseliste dominiert. Was mich an diesem Buch dann aber doch so angesprochen hat, dass ich es lesen wollte, war tatsächlich der geografische Fokus auf Afrika. Das Autorenduo hat auf jeden Fall recht damit, dass die (west-) europäische Aufmerksamkeit definitiv zu wenig auf Afrika liegt, und das sogar unabhängig davon, ob Afrika in diesem Zusammenhang als Region oder als Kontinent betrachtet wird.

Beim Lesen war ich sehr positiv überrascht davon, wie interessant die einzelnen Businessporträts aufgebaut waren. Obwohl die Thematik an sich ein wenig trocken sein kann, habe ich mich nicht gelangweilt und bin insgesamt recht zügig durch das Buch gekommen. Sowohl der Schreibstil, als auch der Ton haben mir dabei überraschend gut gefallen, denn im Hinblick auf die politischen Situationen in manchen der Länder, die hier aufgegriffen wurden, muss man gleichzeitig im Hinterkopf behalten, dass Meinungs- und Pressefreiheit nicht überall so groß geschrieben werden wie es eigentlich wünschenswert wäre.

Im Zusammenhang mit diesem Punkt, der meiner Meinung nach eigentlich ziemlich gut umgesetzt wurde hätte ich mir allerdings trotzdem gewünscht, dass die Auswahl der verschiedenen vorgestellten Unternehmerinnen und Unternehmer transparenter gewesen wäre. Was diese Menschen in ihrem Leben schon alles erreicht haben ist natürlich bewundernswert, mich hätte aber trotzdem interessiert, wie der Entstehungsprozess dieses Buches bzw. die Kriterien und die Auswahl der hier Interviewten zustande gekommen ist.


Fazit
Um an diesem Buch Gefallen zu finden, muss man nicht zwangsläufig besonders wirtschaftsaffin sein, was ich beim Lesen als sehr angenehm empfunden habe. Dass der Fokus dieser Sammlung an Businessporträts auf den jeweiligen Menschen lag, hält den Lesefluss hoch und zeigt spannende Aspekte auf, auch wenn die Auswahl der Interviewpartner gerne transparenter hätte sein dürfen.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

Veröffentlicht am 27.04.2023

Spannungshighlight mit schwächelndem Schluss

Diabolisch
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Worum geht’s?
Wenn der kleine Ort Holzhausen eines verkörpert, dann ist es die absolute Idylle. Als jedoch eine Reihe grausamer Morde den Frieden stört und die Kriminalpolizei auf den Plan ruft müssen ...

Worum geht’s?
Wenn der kleine Ort Holzhausen eines verkörpert, dann ist es die absolute Idylle. Als jedoch eine Reihe grausamer Morde den Frieden stört und die Kriminalpolizei auf den Plan ruft müssen sich nicht nur die Dorfbewohner fragen, wen unter ihnen es wohl als nächstes treffen wird. Für die Ermittler beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit – denn die Leichen hören nicht auf, sich zu stapeln.


Meine Meinung
Dass ich ein riesiger Thriller-Fan bin, dürfte mittlerweile kein Geheimnis mehr sein. Umso überraschter war ich daher, als mir aufgefallen ist, dass ich bisher noch kein Buch von Jonas Wagner gelesen habe.

Was mir an seinem Schreibstil wirklich gut gefallen hat, war die Mischung aus Beschreibungen und Spannung. Beim Lesen kam bei mir keine Langeweile auf, während ich mir gleichzeitig sehr gut vorstellen konnte, warum Holzhosen den Inbegriff von absoluter Idylle darstellen sollte.

Der Spannungsbogen arbeitet mit zwei Handlungsebenen, einmal mit der Gegenwart und einmal mit den Geschehnissen rund um ein weit zurückliegendes Verbrechen. Die Sprünge zwischen den beiden Ebenen haben mir keine Probleme bereitet und waren darüber hinaus auch wirklich spannend zu lesen, wobei es immer wieder Szenen und Tagebucheinträge gab, die durchaus nur schwer zu ertragen waren. Nichtsdestotrotz wollte ich das Buch aber kaum aus der Hand legen und definitiv wissen, wie es weitergeht.

Nicht ganz so begeistert war ich dann allerdings von den Dynamiken im Ermittlerteam, die mir von Beginn an ein wenig seltsam vorkamen. An einigen Stellen hatte ich das Gefühl, irgendetwas verpasst zu haben, auch wenn dieses Buch definitiv kein zweiter oder dritter Teil einer Reihe ist. Dementsprechend schwer getan habe ich mich daher auch mit der auf mich ziemlich überstürzt wirkenden Beziehung, die die Protagonistin mit einer Kollegin eingeht. Repräsentation ist zwar wichtig und grundsätzlich etwas, was ich in jedem anderen Buch sehr begrüßt hätte. In einen Thriller passt die Umsetzung aber meiner Meinung nach irgendwie nicht so wirklich rein, was insbesondere das versucht kitschig wirkende und leider auch etwas vorhersehbare Ende zu einem meiner größten Kritikpunkte an dieser ansonsten super spannenden Geschichte macht.


Fazit
Auch wenn das Ende für mich definitiv nicht so wirklich zum Rest der Geschichte passt, hat mich das Buch an sich sehr fesseln können. Wenn man über die in meinen Augen nicht zum Spannungsbogen passenden romantischen Aspekte hinwegblickt, erhält man einen überwiegend gut konstruierten Thriller mit jeder Menge rätselhaften Todesfällen, die menschliche Abgründe zu Tage fördern und den Lesefluss durchgehend hoch halten.

Von mir gibt es dafür vier Bücherstapel.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.04.2023

Das Abenteuer geht weiter

Flüsterwald - Eine neue Bedrohung. Die versteinerten Katzen. (Flüsterwald, Staffel II, Bd. 2)
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Worum geht’s?
Eigentlich sollte der Ausflug in den Katzenwald ein großes Abenteuer für Lukas, Ella und ihre Freunde werden. Als sie dort aber auf lauter versteinerte Katzen treffen, ist eines klar: Die ...

Worum geht’s?
Eigentlich sollte der Ausflug in den Katzenwald ein großes Abenteuer für Lukas, Ella und ihre Freunde werden. Als sie dort aber auf lauter versteinerte Katzen treffen, ist eines klar: Die böse Magierin ist ihnen schon wieder einen Schritt voraus gewesen. Für die fünf steht jedoch fest, dass sie sich davon nicht unterkriegen lassen – und schon ist ein Plan geboren, der den Machenschaften der Magierin endlich Einhalt gebieten soll.


Meine Meinung
Wer die Reihe schon länger verfolgt, hat sicherlich sehnsüchtig auf diese Fortsetzung gewartet, denn langweilig wird es mit Lukas, Ella und ihren magischen Freunden definitiv nicht.

Was an dieser Geschichte wirklich toll umgesetzt war, war der Fokus, der auf die Themen Freundschaft und Zusammenhalt gelegt wurde. Die Figuren hatten in meinen Augen ziemlich ausgeglichene Anteile an Redezeit, was zur Abwechslung auch mal eine schöne Erfahrung war. Insbesondere Rani ist ein Erlebnis für sich, auf den ich mich im nächsten Teil der Reihe jetzt schon freue.

Klasse gemacht war auch der Spannungsbogen, der ein Ereignis das nächste jagen lässt und eine ganze Menge Abenteuer in eine einzige Nacht verpackt. Ein kleines bisschen mehr Informationen hätte es allerdings gerne schon in diesem Buch geben dürfen, denn wirklich viel Neues erfährt man hier dann doch nicht, was zwar neugierig auf den nächsten Band macht, aus Lesersicht aber natürlich auch ein kleines bisschen gemein ist.


Fazit
Auch wenn ich einige der Vorgängerbände noch ein wenig spannender fand, machen die vielen offenen Fragen doch auf jeden Fall neugierig auf die Fortsetzung, die ich am liebsten direkt hinterher lesen würde.

Dafür gibt es vier Bücherstapel von mir.

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