Vom Tellerwäscher zum Millionär auf Indisch - unterhaltsame und gesellschaftskritische Satire
Bekenntnisse eines BetrügersRamesh wächst ohne Mutter im schmutzigen und verfallenen Alt-Delhi auf, bevor er mit seinem Vater in das wohlhabendere Neu-Delhi umzieht. Dort wird er von Claire, einer katholischen Nonne, entdeckt, die ...
Ramesh wächst ohne Mutter im schmutzigen und verfallenen Alt-Delhi auf, bevor er mit seinem Vater in das wohlhabendere Neu-Delhi umzieht. Dort wird er von Claire, einer katholischen Nonne, entdeckt, die ihm Zugang zu schulischer Bildung gewährt, wodurch sich sein Leben maßgeblich verändert. Ramesh ist schlau und macht seinen Weg durch das diskriminierende indische Bildungssystem und wird eine Art Bildungsberater. Als solcher nimmt er für die verwöhnten Söhne reicher indischer Eltern an deren wichtigen All Indias Prüfungen teil und legt diese für sie ab. Als Ramesh dadurch versehentlich als einer der Besten der All Indias Prüfungen abschneidet verschafft das ihm und seinen Kunden, Rudi, Zugang zu einer Welt voller Ruhm und Geld bis sie beide entführt werden …
„Bekenntnisse eines Betrügers“ ist eine dunkle Komödie mit Krimi-/Thrillerelementen, die sich flüssig liest und einen von der ersten Seite in den Bann zieht. Held dieses unterhaltsamen und satirischen Romanes ist ohne Zweifel Ramesh, der trotz seiner vielen Fehler, sympathisch und charmant rüberkommt. Anhand seiner „Bekenntnisse“ gewinnen die Leser*innen Einblick in ein Indien abseits romantischer Bollywoodfilme. Das Buch berührt Themen wie die Korruption innerhalb der indischen Mittelschicht, verschiedene Aspekte der Ausbeutung, Angst vor dem Scheitern, die Vorurteile zwischen den Klassen und die Besessenheit vom akademischen Erfolg in Indien.
Einzig die Entführung erscheint ein bisschen abgedreht und schwer zu glauben, aber wer sich darauf einlässt, wird mit einer fesselnden und unterhaltsamen Geschichte mit scharfsinniger Gesellschaftskritik belohnt.