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Veröffentlicht am 22.10.2017

Wettlauf zu den Quellen des Nils

Matamba
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Der Debütroman Matamba der Autorin Kirsten Brox gehört zum Genre des Steampunk und entführt die Leser auf eine Reise zu den Quellen des Nils. Im Auftrag der britischen Regierung sollen zwei Männer als ...

Der Debütroman Matamba der Autorin Kirsten Brox gehört zum Genre des Steampunk und entführt die Leser auf eine Reise zu den Quellen des Nils. Im Auftrag der britischen Regierung sollen zwei Männer als Konkurrenten ein Foto mit den Koordinaten zu den Quellen des Nils beschaffen. Der eine ist der Kriegsveteran Morton Stanley, der zusammen mit seinem Freund Wesley McWithingham aufbricht, der andere ist der Psychologieprofessor Jack Lambert, dessen Vorfahren aus Afrika stammen.

Beide Expeditionen gehen sehr unterschiedlich an die Aufgabe heran, ganz ihrem Charakter und ihrer Einstellung entsprechend. Während Morton und Wesley mit Unterstützung von Maschinen die Aufgabe bewältigen wollen, verlässt sich Jack auf sich selber.

Die Autorin Kirsten Brox entwickelt in ihrer Erzählung gut durchdachte Charaktere und streicht die Unterschiede gut heraus. Wenn man sich als Leser auf Steampunk mit seinen Maschinen und Möglichkeiten einlässt ist Matamba eine gut aufgebaute Geschichte rund um die Aufgabe die Quellen des Nils zu finden. Im Laufe der Geschichte wird dem Leser klar, das dies nicht die Hauptaufgabe ist. Die ersten ¾ des Romans sind flüssig erzählt und der Roman hat mich in den Bann gezogen, allerdings flacht das Buch zum Ende hin ab und erzählt den Rest der Geschichte auf schnelle Weise. Nach der letzten Seite stellt sich mir die Frage „und was jetzt“. Das Ende hat mich doch mit etlichen offenen Handlungssträngen zurückgelassen. Es schreit geradezu nach einem Folgeband in dem offene Handlungen zu Ende erzählt werden. Insgesamt fand ich den Roman lesenswert und gut geschrieben, wegen des nicht ganz so befriedigenden letzten Viertels kann ich dem Buch jedoch keine volle Punktzahl geben.

Veröffentlicht am 22.10.2017

Guter ausbaufähiger Debütroman

Kateryna: Die Reise des Protektors
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Kateryna Die Reise des Protektors ist der Debütroman der jungen Autorin Larissa Wolf. Ihre Lesezielgruppe sind Jugendliche und junge Erwachsene und vorab kann ich schon mal sagen, dass dies sicherlich ...

Kateryna Die Reise des Protektors ist der Debütroman der jungen Autorin Larissa Wolf. Ihre Lesezielgruppe sind Jugendliche und junge Erwachsene und vorab kann ich schon mal sagen, dass dies sicherlich die richtige Zielgruppe für diese Reihe ist.

Kateryna ist eine junge Frau die in Robin Hood Manier die begüterten Reisenden ihres Landes bestiehlt, um die eroberte Beute an Bedürftige zu verteilen. Begleitet wir sie hierbei von mehreren jungen Leuten die ihre Ziele teilen. Bei einem dieser Beutezüge fällt ihr auch ein Gefangener des Landesfürsten in die Hände, der ihr auf Anhieb sehr sympathisch ist. Dieser entpuppt sich als einer der fünf Protektoren ihrer Welt, diese schützen die Magie dieser Welt vor Missbrauch. Der Protektor, Nash, ist auf der Suche nach seiner verschwundenen Großmutter und bittet Kateryna, kurz Kat genannt, um Hilfe. Gemeinsam ziehen Nash und Kat mit Dunja und Juri (Gefährten von Kat) los um die Spur der Großmutter zu finden. Dabei geraten sie in Intrigen und Gefahren und Kat muss sich auch von ihren geliebten Gefährten trennen.

Die Geschichte ist gut aufgebaut, hat aber in meinen Augen einige Längen bei der Beschreibung der Gefühlswelt von Kat. Diese ist zwar wichtig für die Geschichte, wird mir aber zum Teil zu breit beschrieben, dadurch geht schon mal der Spannungsbogen der Geschichte verloren. Kat nimmt in diesem ersten Teil einen großen Raum ein, so dass die anderen Charaktere noch etwas blass wirken. Da dies aber der Einstig in einen Mehrteiler ist, hoffe ich darauf, das die anderen noch Farbe gewinnen werden. Es gibt auch einige Überraschungen in der Geschichte und es tauchen auch einige märchenhafte Wesen auf. Insgesamt finde ich den ersten Teil ganz nett geschrieben und gut lesbar, die Geschichte wird hauptsächlich aus der Perspektive von Kat erzählt, aber auch einige der anderen Handelnden kommen zu Wort. Durch die gute Kennzeichnung am Kapitelanfang, wusste ich immer, wer gerade an der Reihe war. Die Geschichte hat noch Potential nach oben und dieses blitzt auch immer wieder auf, für mich auf jed3en Fall ein vielversprechender Anfang und ich kann das Buch als leichte Lektüre empfehlen, die man gut nebenbei lesen kann, ohne gänzlich die Welt zu vergessen.

Veröffentlicht am 22.10.2017

Beginn einer Buchreihe

Julia Jäger und die Macht der Magie
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Julia Jäger und die Macht der Magie von Andrea Tillmann ist der Auftakt einer Reihe rund um Julia Jäger, einer 16-jährigen Schülerin die plötzlich erkennt, das sie die Fähigkeit der Telekinese hat. Anfangs ...

Julia Jäger und die Macht der Magie von Andrea Tillmann ist der Auftakt einer Reihe rund um Julia Jäger, einer 16-jährigen Schülerin die plötzlich erkennt, das sie die Fähigkeit der Telekinese hat. Anfangs weiß sie noch nichts rechtes damit anzufangen, aber schon bald gelingt es ihr den Elftklässler Tim mit ihrer Fähigkeit vor einem herbeigeführten Unfall zu retten. Darin verstrickt sind drei Mitschüler von Julia, die dafür bekannt sind nichts Gutes im Schilde zu führen. Tim ist im Besitz einer alten Münze auf die es ein geheimnisvoller Unbekannter abgesehen hat. Julia verstrickt sich immer tiefer in die Geschichte und ist bald selber Hauptperson des Geschehens.

Andrea Tillmann erzählt hier die Geschichte eines Mädchens das bei sich selber eine Gabe feststellt mit der sie versucht umzugehen. Die Gedankengänge von Julia zu dieser Gabe fand ich sehr interessant, denn man kann eine Gabe gut oder schlecht nutzen. Auch das sie sich fragt ob und wenn ja wie sie etwas gegen die Machenschaften ihrer Mitschüler machen kann, regt zum Nachdenken an. Insgesamt fand ich den Einstieg in die Julia Jäger Reihe durchaus interessant und dabei ausbaufähig. Es gab für mich einige Längen beim herantasten von Julia an ihre Gabe, dafür ging es an anderer Stelle recht rasant weiter. Für die genannte Zielgruppe 12-15 Jahre finde ich das Buch gut geeignet und es hat auch eine angenehme Kürze, so das jugendliche Leser nicht lange auf die Auflösung warten müssen. Der Schreibstil ist angenehm lesbar und kommt nicht mit komplizierten Schachtelsätzen daher. Ich bin zwar altersmäßig schon weit über die Zielgruppe hinaus, fand das Buch aber dennoch unterhaltsam und lesenswert.

Veröffentlicht am 22.08.2017

Mehr Beziehungsdrama als Krimi

Der Tod im Flakon
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Der Tod im Flakon ist ein Krimi aus der Feder der Autorin Sibyl Quinke und der 4. Fall für Dick und Bresniak. Wobei es mir dieses Mal schwer fällt dem Buch gerecht zu werden. Für mich ist es eher ein Roman ...

Der Tod im Flakon ist ein Krimi aus der Feder der Autorin Sibyl Quinke und der 4. Fall für Dick und Bresniak. Wobei es mir dieses Mal schwer fällt dem Buch gerecht zu werden. Für mich ist es eher ein Roman über ein Beziehungsdrama statt eines Krimi. Worum geht es in diesem Buch?

Jost Kalmach ist der Geliebte der Firmenchefin Paula Bucha und wird am Tag nach der Präsentation des neusten Parfüms des Hauses tot in seiner Wohnung aufgefunden. Die Umstände seines Todes sind mysteriös und Dick und Bresniak sollen diese aufklären. Wer zieht Nutzen aus dem Tod von Jost? Paula selbst oder Harry Hirsch der abgelegte Vorgänger von Jost oder ist es die Rache der schwangeren Zweitfrau von Jost? Diese Fragen gilt es zu klären und das Buch schweift nach den ersten Seiten ab in die Vergangenheit und erzählt die Umstände die zu dieser Tat geführt haben. Beziehungen werden beleuchtet und Josts Weg durch die Werkstätten der Düfte wird nachgezeichnet. Hier ist das Buch für mich eher das Beziehungsdrama, erst auf den letzten ca. 40 Seiten geht es zu den Ermittlungen rund um Jost Tod.

Würde ich das Buch als reinen Krimi ansehen wäre ich vom Inhalt enttäuscht, die Ermittlungen sind nicht Hauptfaktor des Buches. Sehe ich es als Beziehungsdrama dann ist das Buch gut aufgebaut und bietet gute Unterhaltung. Die Charaktere werden stimmig dargestellt und Paula ist in ihrer Art die ideale Besetzung der dominanten Partnerin, die alles steuern will. Jost ist das erst willige Opfer, das sich aber immer mehr von Paula distanzieren möchte. Harry Hirsch mimt den schmierigen Exliebhaber sehr gut und auch Susanne Grigolein nimmt man ihre Rolle als verständnisvolle Zweitfrau ab. Die anderen Charaktere sind eher Beiwerk und auch die Ermittler kommen nur als Randfiguren vor. Atemlose Spannung kommt beim Lesen nicht auf, aber dennoch wollte ich gerne wissen wie Jost den Tod gefunden hat. Sein Weg durch die Werkstätten der Düfte wird plastisch geschildert und in bunten Farben gezeichnet. Das Glossar am Ende des Buches hilft dabei Vorgänge bei der Duftherstellung besser zu verstehen. Der Schreibstil selber ist flüssig und gut lesbar. Wäre ich reiner Krimifan würde ich dem Buch lediglich eine mittlere Wertung geben, aber da ich auch Beziehungsdramen mag geht bei mir die Bewertung wieder rauf. Für eine Höchstwertung fehlt mir die richtige Spannung und das Ende der Geschichte ist ab der Hälfte des Buches ahnbar.

Veröffentlicht am 11.08.2017

Solider Thriller

Die Fährte des Wolfes
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Die Fährte des Wolfes ist ein Gemeinschaftswerk der Autoren Mons Kallentoft und Markus Lutteman. Sie haben eine Geschichte geschaffen rund um den Ermittler Zack Henry, der nicht dem typischen Klischee ...

Die Fährte des Wolfes ist ein Gemeinschaftswerk der Autoren Mons Kallentoft und Markus Lutteman. Sie haben eine Geschichte geschaffen rund um den Ermittler Zack Henry, der nicht dem typischen Klischee entspricht. Als jüngstes Mitglied einer Sondereinheit muss er sich um die Morde an vier Frauen kümmern.

Dieses Buch hat mich vom ersten Moment an gepackt, die Geschichte wird gut erzählt und die einzelnen Protagonisten werden stimmig in den gesamten Kontext einbezogen. Der Schreibstil ist an manchen Stellen hart und insgesamt schnörkellos. Leider schweifen die Autoren immer wieder langatmiger in die Vergangenheit ab, das hemmte meinen Lesefluss immer mal wieder. Das hätte insgesamt straffer abgehandelt werden können, denn die Gegenwart war für mich spannender als die Vergangenheit, denn ich wollte wissen wie sich der Fall auflöst.