Profilbild von buchnarr

buchnarr

Lesejury Star
offline

buchnarr ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit buchnarr über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2023

Atmosphärisch düsterer und solider Thriller

Das Haus der stummen Toten
0

Fünf Monate nach der Ermordung von Eleanors Großmutter Vivianne stellt sich heraus, dass Eleanor ein Anwesen geerbt hat von dem sie noch nie etwas gehört hat. Gemeinsam mit ihrem Freund Sebastian, ihrem ...

Fünf Monate nach der Ermordung von Eleanors Großmutter Vivianne stellt sich heraus, dass Eleanor ein Anwesen geerbt hat von dem sie noch nie etwas gehört hat. Gemeinsam mit ihrem Freund Sebastian, ihrem Anwalt und ihrer Tante Veronica reist sie dorthin, um es zu besichtigen. Das leere Haus wirkt von Anfang an beunruhigend auf Eleanor, denn sie ist überzeugt, dass sie nicht allein sind. Da sie seit dem Mord an ihrer Großmutter sehr labil ist, nimmt sie niemand ernst, aber das soll sich bald ändern. Denn es gibt da draußen noch jemanden, aber sie sind sich nicht sicher, ob es ein Mensch oder ein Schatten aus der Vergangenheit ist. Als sie nach einem Schneesturm nicht vom Gehöft wegkommen, spitzt sich die Lage allmählich zu...

Ich liebe das klaustrophobische Thriller-Thema und mir gefiel, wie sich hier die Zeitlinien der Vergangenheit und der Gegenwart überschnitten haben. Denn auf diese Weise beginnt das Haus nach und nach seine verborgenen Geheimnisse zu enthüllen, und als Leser wird man Zeuge wie Entscheidungen in der Vergangenheit zu Unvorstellbarem in der Gegenwart führen. Durch die Wechsel der Zeitebenen erfährt man Stück für Stück was einst geschah und was es mit den stummen Toten auf sich hat. Die beschriebene düstere und unheimliche Atmosphäre ist ein großes Plus dieses Thrillers, wobei ich mit den einzelnen Charakteren nicht wirklich warm geworden bin und die Gesichtserkennungsschwäche Eleanors hätte die Autorin noch intensiver in die Story einbauen können.

Das Buch liest sich gut und dank der unerwarteten Wendung kommt es zu einem interessanten Aha-Effekt am Ende, so dass mich dieser Schluss dann doch noch mit dem leider nicht durchgängig spannenden Thriller versöhnen konnte. Empfehlens- und somit lesenswert ist „Das Haus der stummen Toten“ ohne Frage, ich vergebe gute 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 01.05.2023

Solider Serienstart

Todesfall
0

Das Buch beginnt mit einem Paukenschlag, der den Leser genau in die richtige Stimmung versetzt.Vor den Augen von Hunderten stürzt die Fallschirmspringerin Veslemøy Liland in den Tod, da sich ihr Fallschirm ...

Das Buch beginnt mit einem Paukenschlag, der den Leser genau in die richtige Stimmung versetzt.Vor den Augen von Hunderten stürzt die Fallschirmspringerin Veslemøy Liland in den Tod, da sich ihr Fallschirm nicht öffnet. Agnes ist Reporterin und wird beauftragt, über diesen tragischen Unfall zu schreiben. Doch das reicht ihr nicht, sie beschließt Nachforschungen über das Warum und vor allem das Wer anzustellen.

Was eigentlich als interessanter, spannender Plot beginnt, flacht leider im Verlauf immer wieder ab. Der kriminalistische Teil gerät immer weiter in den Hintergrund, während sich die Autorin zu viel in Kleinigkeiten und der Gefühlswelt der Hauptfigur verzettelt. Das tut dem Handlungstempo und der Spannung nicht gut und es kommt zu unnötigen Längen.

Auch fand ich jetzt die Hauptfigur Agnes nicht wirklich sympathisch. Sie ist zwar in ihrem Job findig und clever, aber das geht ihr im Privaten irgendwie vollkommen ab. Was die Charaktere betrifft, so gibt es eindeutig genügend Luft nach oben für weitere Bücher, denn für mich waren sie allesamt zu stereotyp gezeichnet.

Fazit: Als Serienauftakt ist „Todesfall“ ein durchaus gelungener Krimi, der zwar die Spannung nicht durchgängig halten konnte, aber hinsichtlich Täter und Motiv eine Überraschung für mich war. Somit konnte mich das Ende doch noch mit dem Buch versöhnen. Ich hoffe an dieser Stelle auf mehr Action und Tempo im zweiten Teil und bewerte „Todesfall“ mit 3 von 5 Sternen und vergebe auch eine Hörempfehlung.

Veröffentlicht am 29.04.2023

Psychostudie, der der Biss fehlt

In blaukalter Tiefe
0

Zwei Pärchen plus Skipper unternehmen einen gemeinsamen Segeltörn in die schwedischen Schären. Das Brisante: Andreas ist Chef von Daniel, und Tanja, die Freundin von Daniel fühlt sich Caroline und natürlich ...

Zwei Pärchen plus Skipper unternehmen einen gemeinsamen Segeltörn in die schwedischen Schären. Das Brisante: Andreas ist Chef von Daniel, und Tanja, die Freundin von Daniel fühlt sich Caroline und natürlich auch Andreas weit unterlegen, ist sie doch „nur“ medizinische Bademeisterin. Aber um Daniels Karrierechance nicht im Weg zu stehen willigt sie ein, diese Reise mitzumachen. Natürlich kommt es wie es kommen muss, denn die Konflikte lassen auf dem begrenzten Raum nicht lange auf sich warten.

Eigentlich eine interessante Ausgangsposition mit viel Potential, nur leider hat die Autorin es nicht geschafft eine fesselnde Geschichte daraus zu machen. Die Beschreibungen der Natur oder beim Segeln kann man sich gut vorstellen, aber die Umsetzungen der zahlreichen Probleme aller Beteiligten gipfelte letztlich in einer Aneinanderreihung von Geschehnissen, die, hätte man sich mal vernünftig ausgesprochen, so nicht hätten passieren müssen. Für mich wirkte die ganze Geschichte nicht überzeugend, sprich schon arg konstruiert. Dazu kam noch, dass ich die Protagonisten eher unausstehlich fand. Anhand des Klappentextes hatte ich eine Geschichte mit mehr Spannung und Action erwartet. Bekommen habe ich einen Roman, der Partnerschafts-Karriere-Konflikte thematisiert aber keine Lösung am Ende bietet.

Fazit: „In blaukalter Tiefe“ ist ein Roman, dem es leider an Tiefe fehlt. Die atmosphärischen Natur- und Segelschilderungen sind bildlich und passend. Die 5 Charaktere blieben jedoch über das gesamte Buch hinweg eher blass und wenig einnehmend. Richtig mitreißen konnte mich das Buch nicht. Einen gewissen Unterhaltungswert möchte ich dem Roman aber nicht absprechen, deshalb bewerte ich ihn mit aufgerundeten 3 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 29.04.2023

Gediegener HistoKrimi

Der treue Spion
0

In „Der treue Spion“, dem 3. Band der Gryszinki-Reihe, wird der Sohn vollenden, was der Vater mit seinen Untersuchungen einst begann, dem aber die Auflösung nie gelingen sollte. Was war geschehen? Als ...

In „Der treue Spion“, dem 3. Band der Gryszinki-Reihe, wird der Sohn vollenden, was der Vater mit seinen Untersuchungen einst begann, dem aber die Auflösung nie gelingen sollte. Was war geschehen? Als im Jahr 1896 ein französischer Diplomat spurlos aus dem Münchner Nobelhotel „Vier Jahreszeiten“ verschwand wurde Major Wilhelm Freiherr von Gryszinski mit den Ermittlungen betraut, die eben als ungelöst zu den Akten gelegt werden mussten. Nun, mitten im 1. Weltkrieg erhält Sohn Fritz Informationen zu eben diesem noch offen Fall seines Vaters und beginnt seinerseits mit Ermittlungen.

Die beiden Zeitebenen werden nun parallel erzählt und sorgen so für eine gegenseitige Sogwirkung. Die Hauptprotagonisten wirken dabei durchaus authentisch und auch die verschiedenen europäischen Schauplätze wie: München, St. Petersburg, Paris oder Wien sorgen in diesem historischen Kriminalroman für die entsprechende Atmosphäre. Was man vielleicht bemängeln könnte ist, dass die Ermittlungen und die Lösung zu wenige Anstrengungen erkennen lässt, hält man sich vor Augen zu welcher Zeit gerade Fritz seine Tätigkeiten ausführt. Kann man darüber jedoch hinweg lesen, bekommt man einen unterhaltsamen und durchaus fesselnden HistoKrimi präsentiert. Trotz meiner Kritik empfehle ich das Buch gern weiter und vergebe gute 3 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 29.04.2023

Mitreißender und temporeicher Thriller

Rachejagd - Gequält
0

"Gequält" ist das erste Buch der Thriller-Reihe "Rachejagd" und der Leser sollte sich vor dem Kauf vor Augen halten, dass das Ende hier leider hinsichtlich des „Regisseurs“ für all die tödlichen Aktionen ...

"Gequält" ist das erste Buch der Thriller-Reihe "Rachejagd" und der Leser sollte sich vor dem Kauf vor Augen halten, dass das Ende hier leider hinsichtlich des „Regisseurs“ für all die tödlichen Aktionen offen bleibt, so dass man die nächsten Teile für die Aufklärung folglich auch erwerben muss.

Aber nun zu diesem ersten Teil. Der mitreißende, temporeiche Thriller setzt drei Jahre nach den verstörenden Erlebnissen von Anna ein. Damals konnte sie ihrem Entführer entkommen, doch nun kommt es zu neuerlichen Attacken gegen sie, die mit eben diesen damaligen Ereignissen in Verbindung stehen.
Wie es sich für einen guten Thriller gehört gibt es eine fesselnde Story, interessante Figuren sowie Wendungen und falsche Fährten, die die Geschichte clever vorantreiben. Es gibt zahlreiche Handlungsorte und eine Vielzahl gewalttätiger, bluttriefender Aktionen, die sehr bildlich beschrieben sind und vielleicht nicht jedem in diesem Maße gefallen könnten.

Die Agenten beginnen nun mit ihren fieberhaften Ermittlungen, die ihnen so manchen Rückschlag und Verlust bescheren werden, wobei für mich allerdings nicht alle Aktionen nachvollziehbar waren. Hierbei sollte dann wohl eher der Nervenkitzel als die Logik im Vordergrund stehen. Und auch die Spannung wurde trotz der turbulenten Erzählweise nicht durchgängig gehalten, da sich die Autoren in manchen Passagen in Nichtigkeiten und Wiederholungen verzettelten.

Fazit: Dieser erste Teil der Rachejagd-Trilogie ist ein Thriller, der mit Gewaltszenen nicht geizt, und leider dem Leser ein offenes Ende beschert. Da er aber gut und schnell zu lesen ist vergebe ich 3 von 5 Sterne.