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Veröffentlicht am 02.05.2023

Ein so schönes Bilderbuch! Herzerwärmend, liebevoll und zeitlos.

Wird alles gut?
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Da ich den Zeichenstil von der US-amerikanischen Illustratorin Jessica Love sehr gerne mag, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich zum ersten Mal von dem Buch „Wird alles gut?“ hörte, welches von ...

Da ich den Zeichenstil von der US-amerikanischen Illustratorin Jessica Love sehr gerne mag, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich zum ersten Mal von dem Buch „Wird alles gut?“ hörte, welches von ihr bebildert wurde. Die Inhaltsangabe konnte mich auf Anhieb überzeugen. Ich ließ das Buch daher nur zu gerne bei mir einziehen lassen.

Als ein kleines Mädchen ängstlich seine Mutter fragt, ob alles gut werden wird, versichert diese ihr: Ja, das wird es! Aber was ist, wenn ein Gewitter kommt? Dann setzt du dich gemütlich ans Fenster und siehst dem Regen dabei zu, wie er auf die Straße prasselt und den Blitzen, wie sie den dunklen Himmel erleuchten. Und wenn ich von einer Biene gestochen werde? Dann kommst du zu mir und ich lege eine Zwiebel auf deinen Stich. Aber was ist, wenn ich auf alle sauer bin? Wenn mich jemand nicht mag oder ich meinen Text bei der Theateraufführung vergesse? Was ist, wenn du stirbst? Wird auch dann alles gut? Ja, das wird es. Es wird immer alles gut, versprochen!

Wird alles gut? Aber was ist, wenn…? Diese angstvollen Fragen haben bestimmt schon viele Erwachsene von ihren Kindern vernommen, gerade in der heutigen Zeit, in der die junge Generation durch die vielen Krisen stark verunsichert ist. Dieses Buch könnte daher wichtiger wohl kaum sein. Es mag 1977 geschrieben sein, es ist aber genauso relevant und aktuell wie damals und sollte meiner Meinung nach in keiner Familie fehlen.
„Wird alles gut?“ von Crescent Dragonwagon und Jessica Love behandelt auf eine kindgerechte Art und Weise das große Thema Ängste. Es ist ein wunderbares Buch, um mit Kindern Gespräche über beängstigende Dinge zu beginnen und über Problemlösungen zu reden und ein echter Trostspender in unruhigen Zeiten.

Die Mama in diesem Buch ist ein Vorbild für den Umgang mit den Unsicherheiten von Kindern, mit ihrem beispielhaften Verhalten führt sie uns vor Augen, wie man den Kleinen ihre Angst nehmen kann. Sie hört ihrer Tochter aufmerksam zu, nimmt deren sorgenvollen Gedanken ernst und antwortet auf die vielen verschiedenen Fragen, die sie ihr stellt. Von leichteren Fragen über das Wetter bis zu der schwierigen über den Tod. Die Mutter spielt dabei nichts herunter, ist immer ehrlich, zugleich ist sie aber auch sehr sanft und behutsam, baut Vertrauen auf und findet immer die richtigen Worte. Die Antworten, die sie gibt, sind wirklich großartig. Manche sind lustig, manche fantasievoll und ein bisschen verrückt, und alle stets vernünftig und mutmachend. Mit jedem Ratschlag ermuntert sie ihre Tochter dazu, positiv zu denken, zeigt ihr, dass sie nicht alleine ist und versichert ihr, dass immer alles gut werden wird, auch in den schwersten Momenten des Lebens.

Es ist einfach zu schön die Unterhaltung zwischen der Mama und ihrem Kind mitzuverfolgen. Ihre Dialoge lesen sich herzerwärmend und tröstlich und so poetisch wie ein Gedicht. Zum Vorlesen ab 4 Jahren ist das Buch in meinen Augen ideal geeignet. Da die Sätze ausschließlich aus wörtlicher Rede bestehen und nicht zu lang sind, lässt sich die Geschichte prima vortragen.

Genauso rührend und liebevoll wie der dialogische Text sind auch die Illustrationen von Jessica Love. Wie schon in ihren Julian-Bilderbüchern, so ist es ihr auch hier unglaublich gut gelungen, die Stimmung und Emotionen der Figuren in ihren zarten, humorvollen und ausdrucksstarken Bildern einzufangen. Vor allem die unterschiedlichen Gesichtsausdrücke sind herrlich. Jessica Love besitzt einfach eine unvergleichliche und hinreißende Art, Gefühle, Liebe und Zuneigung zeichnerisch darzustellen. Ihr vielfältiger, kreativer Stil passt absolut perfekt zu Crescent Dragonwagons Text und ergibt gemeinsam mit ihm ein zauberhaftes Gesamtkunstwerk.

Fazit: „Wird alles gut?“ geschrieben von Crescent Dragonwagon und illustriert von Jessica Love, ist ein wundervoller Bilderbuchklassiker im neuen Gewand, den ich aus vollem Herzen nur empfehlen kann. Ich bin richtig begeistert von diesem Schätzchen. Es schenkt besorgten Kindern Zuversicht und Mut und hilft Erwachsenen dabei, mit den Nöten ihrer Schützlinge umzugehen. Ein wirklich tolles Bilderbuch über Sorgen und Ängste. Einfühlsam, zeitlos und voller Herz und Wärme. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 01.05.2023

Eine rundum gelungene Fortsetzung!

Die Gilde der Kartenmacher (Die magischen Gilden, Band 2) - Abenteuer aus Tinte und Magie
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Da mir Tamzin Merchant mit ihrem Debütroman im vergangenen Jahr ein echtes Lesehighlight beschert hat, habe ich dem zweiten Band mit großer Vorfreude entgegen gefiebert. Ich war so gespannt wie es wohl ...

Da mir Tamzin Merchant mit ihrem Debütroman im vergangenen Jahr ein echtes Lesehighlight beschert hat, habe ich dem zweiten Band mit großer Vorfreude entgegen gefiebert. Ich war so gespannt wie es wohl mit Cordelia und den magischen Gilden weitergehen wird!

Die 12-jährige Cordelia Hatmaker ist nach wie vor fest davon überzeugt, dass ihr Vater nicht auf hoher See ertrunken ist. Sie setzt daher alles daran, die rätselhafte Karte zu entschlüsseln, die er ihr hinterlassen hat. Denn dann würde sie ihren Vater bestimmt endlich wiederfinden und könnte allen beweisen, dass er wirklich noch am Leben ist. Hinter das Geheimnis der Karte zu kommen, erweist sich allerdings als schwieriger als zunächst gedacht. Die junge Hutmacherin gibt aber nicht auf und stößt während ihrer Recherche auf eine geheime Bibliothek und dessen Bibliothekar. Von diesem erfährt sie nicht nur, dass ihr Vater Mitglied der geheimen Gilde der Kartenmacher war, sondern auch, dass sie seine Nachfolge antreten soll. Die gesamte magische Welt schwebt in großer Gefahr, Lord Witloff ist immer noch nicht besiegt und verfolgt nach wie vor finstere Pläne. Es liegt nun wieder an Cordelia und ihren Freunden, die zerstrittenen Gilden zur Zusammenarbeit zu bringen, damit sie gemeinsam das retten können, was ihnen wichtig ist. Ob es ihnen wohl gelingen wird?

Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich hierbei um die Fortsetzung zu „Die Gilde der Hutmacher – Geheimnisse aus Stoff und Seide“. Da die Bände aufeinander aufbauen, kann ich nur raten, mit dem Reihenauftakt zu starten. In meinen Augen braucht man das Vorwissen, um der Handlung in Band 2 problemlos folgen zu können.
Bei mir ist es nun schon ein gutes dreiviertel Jahr her, dass ich zum ersten Teil gegriffen habe. Obwohl mir die Geschehnisse mittlerweile nicht mehr im Detail präsent waren, fiel mir der Einstieg in das Buch sehr leicht und ich war im Nu wieder mittendrin im Geschehen.

Gleich das erste Kapitel beginnt ereignisreich und zieht einen mit seiner magischen Atmosphäre direkt in den Bann. Gemeinsam mit Cordelia Hatmaker, unserer Hauptprotagonistin und personalen Erzählerin, streifen wir nachts durch das damalige London, mit dem Ziel, hinter das Rätsel der Karte zu kommen, die ihr verschwundener Vater ihr hinterlassen hat. Unsere junge Heldin muss dabei nicht nur viel Mut und Entschlossenheit beweisen, sie wird auch so einige interessante und überraschende Dinge herausfinden und neue faszinierende Orte entdecken. Es macht einfach nur großen Spaß, Cordelia auf ihrer Suche nach Antworten zu begleiten und ihre Welt dabei noch besser kennenzulernen.
Für ihre erste Kinderbuchreihe hat Tamzin Merchant einfach ein geniales Setting kreiert. Schon im Vorgängerband war ich von dieser Verknüpfung aus historischen Schauplatz mit phantastischen Elementen ganz angetan und auch diesmal hat es die Autorin geschafft, mich mit ihrem großen Ideenreichtum zu begeistern. So werden natürlich auch in diesem Band verzauberte Kleidungsstücke entworfen, gefertigt aus lauter wundersamen Zutaten. Eine Schlafmütze zum Beispiel, die einen augenblicklich einschlummern lässt, sobald sie den Kopf berührt, oder Schuhe, mit denen man nicht mehr aufhören kann zu tanzen.

Ich mochte die ganze Thematik rund um die Gilden erneut sehr, sie ist einfach so kreativ und außergewöhnlich. Ich fand es wunderbar, dass wir noch mehr über die verschiedenen Familien mit ihren jeweiligen besonderen Handwerksfähigkeiten erfahren und die Bekanntschaft mit neuen Mitgliedern machen dürfen. Es wird zudem gekonnt der Konflikt zwischen den verfeindeten Gilden fortgeführt, was das Lesen nicht nur sehr aufregend gestaltet, sondern auch lehrreich. Die Gilden werden schließlich noch erkennen, dass sie ihrem gefährlichen Gegner nur dann besiegen können, wenn sie zusammenarbeiten und zueinander halten. Sie werden damit beginnen, ihre gegenseitige Abneigung abzulegen und gemeinsam versuchen, ihre Welt zu beschützen. Zusammen ist man stark und kann viel mehr schaffen als alleine, diese Message wird hier unter anderem vermittelt, und auch die Themen Freundschaft, Familie und Vertrauen sind ein wichtiger Bestandteil der Geschichte.

Auch mit den vielen unterschiedlichen Figuren kann dieser Band überzeugen. Cordelia ist mir schon längst ans Herz gewachsen, ich mag ihre mutige und willensstarke Art. Aber auch ihre Freunde, den Zeitungsjungen Sam und den Stiefelmacher Goose, habe ich richtig liebgewonnen. Es ist einfach total schön zu sehen was für ein großartiges Team die Drei ergeben und wie sie in diesem Band noch enger zusammenwachsen.

Für mich kam an keiner Stelle Langeweile auf, mich hat die Handlung mit ihren vielen erstaunlichen Enthüllungen und unvorhersehbaren Wendungen durchweg mitgerissen und bestens unterhalten, und der flüssige Schreibstil und die kurzen Kapitel haben mich nur so durch die Seiten fliegen lassen.
Das Ende hat mich ebenfalls zufriedenstellen können. Es ist herzerwärmend, actionreich und ergreifend und schließt das Abenteuer gelungen ab, lässt gleichzeitig aber auch genügend Spielraum für weitere Bände. Auf Goodreads habe ich zu meiner Freude entdeckt, dass es mit der Reihe weitergehen wird. Die englische Ausgabe vom dritten Teil soll voraussichtlich Anfang nächsten Jahres erscheinen und da hoffe ich nun sehr, dass auch dieser Band ins Deutsche übersetzt werden wird. Auf mein nächstes Wiedersehen mit Cordelia und Co. freue ich mich schon sehr!

Was dann natürlich nicht unerwähnt bleiben darf, ist die Gestaltung des Buches. Das Cover ist ein echter Hingucker, mir gefällt es genauso gut wie das vom Vorgänger, und das Innenleben kann sich gleichermaßen sehen lassen. Die kolumbianische Illustratorin Paola Escobar hat auch diesen Band wunderschön und liebevoll bebildert. Das Vorsatzpapier enthält eine detailreiche Karte vom Setting, auf der die wichtigsten Schauplätze eingezeichnet sind; die Kapitelanfänge sind mit süßen Vignetten geschmückt und auch die Erzählung enthält einige schwarz-weiß Illustrationen. Diese nehmen stets eine ganze Seite ein und fangen die magische Stimmung der Geschichte perfekt ein.

Fazit: Ein zauberhafter Lesegenuss für Jung und Alt!
Mit „Die Gilde der Kartenmacher – Abenteuer aus Tinte und Magie“ hat die englische Autorin Tamzin Merchant eine gelungene Fortsetzung aufs Papier gebracht, die ihrem Debüt in nichts nachsteht. Auch der zweite Band steckt voller Geheimnisse, Witz und Überraschungen, voller Freundschaft, Herz und Abenteuer. Er erzählt eine spannende, fesselnde und fantasievolle Geschichte mit charmanten Charakteren und einer tollen Botschaft und sprüht nur so vor Magie und Einfallsreichtum. Von mit gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 25.04.2023

Ein toller zweiter Band voller Spannung und Magie!

StoryWorld (Band 2) - Im Wald der Silberwölfe
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Da der Auftaktband von „StoryWorld“ ein echtes Highlight für mich war, habe ich dem Erscheinen der Fortsetzung sehnsüchtig entgegen gefiebert. Auf das zweite Abenteuer von Sascha und Chloe im Erlebnispark ...

Da der Auftaktband von „StoryWorld“ ein echtes Highlight für mich war, habe ich dem Erscheinen der Fortsetzung sehnsüchtig entgegen gefiebert. Auf das zweite Abenteuer von Sascha und Chloe im Erlebnispark StoryWorld habe ich mich tierisch gefreut!

Sascha und Chloe haben ihr erstes Abenteuer in StoryWorld gerade erst gemeistert, aber viel Zeit zum Verschnaufen bleibt ihnen nicht. Schneller als gedacht kehren sie zurück in den Erlebnispark, wo sie eine neue gefährliche Mission erwartet. Dieses Mal verschlägt es sie in den Wald der magischen Tiere, wo sie es mit dichten, trügerischen Nebelschwaden zu tun bekommen und ein Rudel furchterregender Wölfe sein Unwesen treibt. Schnell wird klar, dass die magischen Geschöpfe des Waldes in großer Gefahr schweben, die Magie der weißen Hirsche ist kurz vorm Erlöschen und das Böse breitet sich immer mehr aus. Alle Hoffnungen liegen nun auf Sascha und Chloe. Ob es den Freundinnen wohl rechtzeitig gelingen wird, den Fluch zu brechen?

Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich hierbei um den zweiten Teil der StoryWorld-Serie. Da die Bände aufeinander aufbauen und es nur wenige Rückblenden auf die vorangegangenen Ereignisse gibt, wäre es definitiv ratsam und sinnvoll, mit dem Reihenauftakt zu starten.
Bei mir ist es nun schon wieder ein Weilchen her, dass ich zum Vorgänger gegriffen habe. Obwohl mir die Handlung nicht mehr im Detail präsent war, ist mir der Einstieg in das Buch erstaunlich leicht gefallen und ich war schnell wieder mittendrin im Geschehen.

Beginnen tut die Geschichte ähnlich wie im ersten Band: Nach einem vielversprechenden Prolog befinden wir uns wieder in der St. Anna Akademie für Mädchen, auf die unseren beiden Hauptprotagonistinnen Sascha und Chloe gehen. Lange halten wir uns aber nicht in dem Internat auf. Gemeinsam mit den Freundinnen reisen wir schon kurz darauf zurück nach StoryWorld und landen wenig später in der nächsten Themenwelt. Da war ich als Leserin nun natürlich sehr gespannt, welche Abenteuer der neue Schauplatz wohl bereithalten wird. Meine Erwartungen waren jedenfalls ziemlich hoch, von der vorherigen Kulisse – dem Reich der Tausend Wasser – war ich schließlich hellauf begeistert.
Mir ist zum Glück schon nach kurzer Zeit klar geworden, dass Sabrina J. Kirschner auch mit dem Wald der magischen Tiere ein geniales Setting erschaffen hat, das locker mit dem davor mithalten kann. Meinen Geschmack hat es jedenfalls absolut getroffen. Mich hat es erneut fasziniert zu sehen, was sich die Autorin wieder alles Cooles hat einfallen lassen.
Ihr zweiter Aufenthalt im Freizeitpark StoryWorld wird Sascha und Chloe abermals eine Menge Mut und Entschlossenheit abverlangen, sie werden auch dieses Mal auf ihrer Reise viele wundersame Orte besuchen, auf so einige magische Wesen treffen und sich lauter Herausforderungen und Gefahren stellen. So müssen sie unter anderem vor tückischen Schlingpflanzen auf der Hut sein und gegen ein wildes Wolfsrudel kämpfen. Es macht einfach nur wieder großen Spaß, die Freundinnen auf ihrer Mission zu begleiten. Auch ich, als Erwachsene, bin aus dem Mitfiebern kaum mehr herausgekommen und habe nur zu gerne miterlebt, wie Sascha und Chloe erneut zusammenhalten und über sich selbst hinauswachsen.

Mir ist unser ungleiches Mädelsgespann mittlerweile richtig ans Herz gewachsen, vor allem Sascha, die uns als personale Erzählerin von den Geschehnissen berichtet, mag ich sehr. Aber auch die weiteren Charaktere haben mir wieder gefallen. Eine besonders interessante Figur ist erneut Henry, der sich den Mädchen diesmal anschließt und den immer noch vor etwas Mysteriöses umgibt. Wir erfahren in diesem Band zwar etwas mehr über ihn, aber wie Sascha und Chloe, so können auch wir Leser*innen ihn nach wie vor nicht so wirklich einschätzen, nicht sicher sagen ob er Freund ist oder Feind.
Wer ebenfalls wieder für ordentlich Spannung sorgt, ist Zora Zelpetin, der Besitzer des Erlebnisparks. Seine genauen Absichten kann man ebenfalls weiterhin nicht gänzlich durchschauen, aber dass er überhaupt nichts Gutes im Schilde führt, ist offensichtlich.

Was den Kindern auf ihrer Quest alles widerfahren wird, werde ich euch hier nicht verraten, das müsst ihr schon selbst herausfinden. Ich kann euch jedenfalls versprechen, dass an keiner Stelle Langeweile aufkommt und ihr beim Lesen nur so durch die Seiten fliegen werdet.

Auch dieser Band endet recht offen. Es werden zwar ein paar ungeklärte Fragen aus dem ersten Teil beantwortet, es kommen aber auch wieder neue hinzu. Das Ende weckt auf jeden Fall eine große Neugierde darauf, wie es wohl weitergehen wird, am liebsten würde man sofort weiterlesen. Hoffentlich müssen wir uns auf den dritten Band nicht allzu lange gedulden, ich bin schon so gespannt, welche Themenwelt Sascha und Chloe als nächstes wählen werden und was sie in dieser Aufregendes erleben werden.

Neben der Sabrina J. Kirschner hat auch die Melanie Korte wieder einen wunderbaren Job gemacht. Nicht nur das Cover ist ein echter Hingucker – auch das Innenleben kann sich sehen lassen. Das Vorsatzpapier ist mit einer traumhaften farbigen Illustration geschmückt und auch innerhalb der Geschichte kommen wir in den Genuss von Melanie Kortes Zeichenkunst. Ihre zahlreichen schwarz-weiß Bilder, die meist eine ganze Seite einnehmen, sind einfach wieder magisch und untermalen den Text perfekt.

Fazit: Ein neues fantastisches Abenteuer voller Überraschungen, Geheimnisse und Magie!
Mit „Im Wald der Silberwölfe“ beschert uns Sabrina J. Kirschner eine gelungene Fortsetzung ihrer StoryWorld-Reihe, die ihrem Vorgänger in nichts nachsteht und große Lust auf mehr macht. Auch der zweite Band erzählt eine spannende und actionreiche Geschichte über Freundschaft, Mut, Zusammenhalt und Vertrauen. Er verzaubert mit vielen wunderschönen Illustrationen und lauter fantasievollen Ideen und bietet nicht nur Kindern ab 10 Jahren einen tollen Lesespaß, sondern auch Erwachsenen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 23.04.2023

Spannend, witzig, fantasievoll und so erfrischend anders. Ein wundervoller Reihenauftakt!

Bildspringer (Bd. 1)
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Da mir bisherigen Bücher von Christina Wolff so gut gefallen haben, stand für mich sofort fest, dass ich auch ihren neuen Kinderroman unbedingt lesen möchte. Auf den ersten Band von „Die Bildspringer“ ...

Da mir bisherigen Bücher von Christina Wolff so gut gefallen haben, stand für mich sofort fest, dass ich auch ihren neuen Kinderroman unbedingt lesen möchte. Auf den ersten Band von „Die Bildspringer“ war ich ungeheuer gespannt!

Da seine Mum als Reisefotografin viel unterwegs ist, verbringt der 13-jährige Vincent eine Menge Zeit bei seinem Großvater Arthur, der zusammen mit seinem besten Freund Henry in einem Apartment in London lebt. Arthur und Henry interessieren sich beide sehr für Gemälde und kennen sich mit ihnen bestens aus, aber sie besitzen nicht das besondere Talent, das in Vincent schlummert: Er kann in Bilder eintauchen und sich in dessen Welten bewegen! Außer seiner Familie weiß nur die Leiterin der National Gallery London von seiner außergewöhnlichen Gabe und erlaubt ihm, in sämtliche Gemälde zu springen, die im Museum ausgestellt werden. Vincent liebt es, in die verschiedenen Bilderwelten zu reisen, auch wenn es manchmal ganz schön gefährlich wird. Als er mal wieder einen seiner Bilderausflüge unternimmt, trifft er zu seiner großen Überraschung auf Holly, die ebenfalls über die Fähigkeit verfügt, in Bildern zu wandeln. Der Ehrgeiz der zwei Kinder ist sofort geweckt, als es heißt ein gestohlenes Gemälde wiederzufinden: „Das Gewitter“ von Jan van Goyen. Zwischen den beiden beginnt ein Wettstreit: Wer „Das Gewitter“ zuerst findet, hat gewonnen. Ehe es sich Vincent und Holly versehen, stecken sie mittendrin in einem unglaublichen Abenteuer, bei dem sie nicht nur auf einen dritten Bildspringer treffen, sondern es auch mit einer bösartigen Person zu tun bekommen, die nichts Gutes im Schilde führt. Die Welt der Kunst schwebt in großer Gefahr! Ob es den Kindern wohl rechtzeitig gelingen wird, sie zu retten?

Ich habe nun schon so einige Geschichten gelesen, in denen Charaktere durch die Welten von Büchern wandeln können, aber ein Roman über das Hineinspringen in Gemälde war mir bislang noch nicht bekannt. Eine total coole Idee, wie ich finde, und in meinen Augen gekonnt umgesetzt!
Meine Erwartungen an den Inhalt waren eindeutig nicht zu hoch geschraubt: Mich hat Christina Wolff auch mit ihrem neuen Werk von Anfang bis Ende begeistert, für mich persönlich ist es sogar ihr bisher bestes Buch. Ich habe mich einfach auf Anhieb wohl zwischen den Seiten gefühlt und einmal mit dem Lesen begonnen, habe ich kaum mehr damit aufhören können.

Schon das erste Kapitel beginnt ereignisreich und zieht einen in den Bann. Wir lernen den 13-jährigen Vincent bei einem seiner Bilderausflüge kennen und als Leser*in wird einem sofort klar, dass es sich bei „Die Bildspringer“ um eine sehr kreative und abenteuerliche Geschichte handelt. So treffen wir nicht nur auf einen mürrischen Zwerg, wir erleben auch mit, wie unser Hauptprotagonist beinahe von einem Zug überfahren wird.
Auch nach diesem rasanten Einstieg geht es turbulent weiter. Das darauffolgende Kapitel mag zwar deutlich weniger actionreich sein, es kann dafür aber mit zwei ziemlich schrägen Vögeln aufwarten, auch bekannt als Vincents Grandpas Arthur und Henry. Über dieses ungleiche Duo habe ich mich öfters prächtig amüsiert, mit den beiden hat die Christina Wolff zwei herrliche Figuren erschaffen. Aber auch Vincent, aus dessen personaler Sicht alles erzählt wird, und die weiteren unterschiedlichen Charaktere mochte ich sehr. Vincent mit seiner sympathischen und aufgeweckten Art hat sich direkt in mein Herz geschlichen, genauso wie die pfiffige Holly und der Junge Sam.

Besonders gut gefallen haben mir die vielen Bilderreisen, auf die wir im Verlauf des Buches mitgenommen werden. Zusammen mit Vincent verschlägt es uns in eine Menge verschiedener Gemälde, was nicht nur sehr aufregend und faszinierend ist, sondern auch lehrreich und inspirierend. Man bekommt irgendwie richtig Lust darauf, sich die Bilder selbst mal anzuschauen und vielleicht auch einem Kunstmuseum einen Besuch abzustatten. Zum Glück werden alle im Text erwähnten Werke hinten im Buch noch einmal aufgelistet, sodass man sie sich während des Lesens gar nicht erst zu notieren braucht. Toll fand ich auch, auf was für eine schöne Weise verdeutlicht wird, dass jedes Kunstwerk kostbar und einzigartig ist. Wie genau uns das gezeigt wird und was wir alles mit Vincent, Holly und den weiteren Charakteren erleben werden, wird hier in meiner Rezension jedoch nicht verraten, das müsst ihr schon selbst herausfinden. Ich kann euch jedenfalls versprechen, dass an keiner Stelle Langeweile aufkommt und ihr nur so durch die Seiten fliegen werdet.

Genauso fantasievoll wie die Handlung ist auch die Innenaufmachung des Buches. Das Vorsatzpapier ist mit einer traumhaften farbigen Illustration geschmückt, gezeichnet von Florentine Prechtel, und auch innerhalb der Geschichte kommen wir in den Genuss von ein paar ihrer detailverliebten doppelseitigen Illustrationen. Diese sind zwar nur in schwarz-weiß gehalten, sie sind aber ebenfalls zum Hineinträumen schön und wirken richtig echt und magisch.

Die Geschichte endet recht abgeschlossen, lässt aber viel Spielraum für Folgebände. Soweit ich weiß, ist eine Fortsetzung bisher noch nicht angekündigt, ich gehe aber sehr davon aus, dass es weitergehen wird. Hoffentlich müssen wir uns auf den zweiten Band nicht allzu lange gedulden, ich bin schon so gespannt auf den nächsten Fall der Van-Gogh-Agency!

Fazit: Mit „Die Bilderspringer“ beschert uns Christina Wolff einen wunderbaren Abenteuerschmöker ab 10 Jahren, voller Spannung, Witz und Einfallsreichtum und mit ganz viel tollem Kunstwelt-Zauber und Museums-Flair. Ich kann das Buch nur empfehlen. Es ist so erfrischend anders und spannend und informativ zugleich. Es enthält einfach sämtliche Zutaten, die einen gelungenen Kinderroman ausmachen und die miteinander vereint ein originelles Gesamtkunstwerk ergeben. Mir hat es großen Spaß gemacht, die Van-Gogh-Agency auf ihrem ersten Fall zu begleiten und ich hoffe sehr auf ein baldiges Wiedersehen mit Vincent, Holly und Co. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 21.04.2023

Ein spannendes und magisches Abenteuer voller Fantasie, Sommer und Geheimnisse!

Die Bucht des blauen Oktopus
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Zu den Büchern von der Antonia Michaelis greife ich immer unheimlich gerne, vor allem ihre Kinderromane mag ich sehr. Ich war daher sofort Feuer und Flamme, als ich zum ersten Mal von ihrem neuen Titel ...

Zu den Büchern von der Antonia Michaelis greife ich immer unheimlich gerne, vor allem ihre Kinderromane mag ich sehr. Ich war daher sofort Feuer und Flamme, als ich zum ersten Mal von ihrem neuen Titel „Die Bucht des blauen Oktopus“ hörte. Da mich Cover und Klappentext direkt ansprachen, stand für mich schnell fest, dass ich das Buch lesen möchte.

Kiki verbringt ihre Sommerferien zusammen mit ihrer Familie in Griechenland, in einem kleinen Dorf direkt an der Meeresküste. Um ihrer anstrengenden Tante Dora, dem ständigen Geschrei ihrer kleinen Zwillingsschwestern und den Streitereien zwischen ihrer Mutter und ihrem Stiefvater zu entkommen, flüchtet die 11-jährige so oft sie kann an den Strand. Hier lernt sie den gleichaltrigen Jorgos und dessen fünfjährigen Bruder Nikos kennen. Eigentlich sollten die beiden bei ihrem Großvater leben, nachdem ihre Mutter verstorben und ihr Vater während einer Schatzsuche spurlos verschwunden ist. Anstatt aber bei ihm zu wohnen und – was Jorgos betrifft – zur Schule zu gehen, leben die beiden Brüder alleine auf sich gestellt in einer Höhle, die in einer versteckten Meeresbucht liegt. Jorgos ist sich sicher, dass sein Vater noch lebt und möchte ihn und den Schatz unbedingt finden. Kiki freundet sich mit den Jungen an und ist sofort bereit ihnen bei ihrer Suche zu helfen. Doch die drei Kinder sind nicht die Einzigen, die den Schatz aufspüren wollen – auch der fiese Alexis und seine Bande haben es auf ihn abgesehen. Ein abenteuerlicher Wettstreit beginnt, bei dem die Freunde unerwartet Hilfe von einem geheimnisvollen blauen Oktopus bekommen.

Bei den Büchern von Antonia Michaelis kann man eigentlich immer davon ausgehen, dass sie großartig geschrieben sind und ihnen etwas Poetisches und Träumerisches anhaftet. Die deutsche Autorin ist einfach eine meisterhafte Erzählerin und versteht sich bestens darin, mit der Schwelle zwischen Wirklichkeit und Fantasie zu spielen, was ihre Geschichten zu ganz besonderen Erlebnissen macht. Und ihr neuester Kinderroman bildet da keine Ausnahme.
Wie ich es von den meisten Werken von Antonia Michaelis gewohnt bin, begeistert auch „Die Bucht des blauen Oktopus“ mit sprachlicher Raffinesse und einem gekonnten Spagat zwischen Realität und Imagination. Die Autorin hat schon irgendwie ihren ganz eigenen Stil, auf den man sich einlassen muss. Gelingt einem das, erlebt man eine wirklich tolle und außergewöhnliche Zeit zwischen den Buchdeckeln. So wie ich.

Ich habe mir zum Glück nicht zu viel vom Inhalt versprochen. Gleich die ersten Seiten, auf denen wir in das Setting eingeführt werden und unsere beiden Hauptpersonen kennenlernen, konnten mich in ihren Bann ziehen.
Die Autorin nimmt uns dieses Mal nach Griechenland mit, in einen kleinen Ort direkt am Meer, und verwöhnt uns durchweg mit stimmungsvollen bildlichen Beschreibungen und viel sommerlichem Urlaubsfeeling. Man hat sofort das Gefühl selbst dort zu sein, an der malerischen griechischen Küste, mit der salzigen Seeluft in der Nase und dem Brausen der Wellen im Ohr. Verstärkt wird das Ganze noch durch die zauberhaften schwarz-weiß Illustrationen von Sanna Wandtke, denen ebenfalls etwas Magisches anhaftet und die somit vortrefflich zu dieser mystisch angehauchten Story passen.
Ich war von der Kulisse von Beginn an völlig verzaubert und unsere beiden Hauptprotagonisten waren mir auf Anhieb sympathisch.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die beiden Kinder Jorgos und Kiki. Sie berichten uns als Ich-Erzähler abwechselnd von den Ereignissen, was an den Kapitelanfängen gut kenntlich gemacht ist. Mir haben die Perspektivwechsel sehr gefallen. Sie sind einfach die perfekte Wahl für dieses Buch, da wir so von beiden Charakteren anschauliche Einblicke in ihr Inneres erhalten. Ich habe Jorgos und Kiki sehr schnell in mein Herz geschlossen. Beide sind zwei äußerst pfiffige und mutige Kinder und da sie authentisch gezeichnet sind, ergeben sie ideale Identifikationsfiguren für die Zielgruppe. Ich, als Erwachsene, habe mich aber auch problemlos in die zwei hineinversetzen können und nur zu gerne mitverfolgt wie sie sich nach den ersten etwas unglücklichen Aufeinandertreffen schließlich doch noch näherkommen, wie sie lernen einander zu vertrauen und über sich selbst hinauswachsen. Es macht einfach Spaß, die beiden auf ihren Erlebnissen zu begleiten, trotz der Päckchen, die sie zu tragen haben.

Es werden so einige ernstere und zum Nachdenken anregende Dinge angesprochen, was ebenfalls typisch für Antonia Michaelis’ Bücher ist. Diesmal widmet sie sich unter anderem den Themen Verlust, Vernachlässigung, Streit in der Familie und Mobbing, kindgerecht verpackt in einem spannenden Ferien-Abenteuer, bei der ein blauer Oktopus und eine Schatzsuche wichtige Rollen spielen werden. Langeweile kommt beim Lesen garantiert nicht auf. Der erste Teil der Geschichte, in dem es vordergründig um die Vorstellung der Figuren geht, mag noch noch etwas ruhiger sein, im zweiten jedoch begibt man sich mit Kiki, Jorgos und dessen kleinen Bruder Nikos auf eine aufregende und magische Reise. Gemeinsam mit ihnen entdecken und erkunden wir eine Insel, wir lüften Geheimnisse, meistern lauter Herausforderungen und Gefahren und schließen neue Freundschaften. Und während manches zunächst noch etwas verworren und konfus erscheint, vereint sich schließlich alles doch noch zu einem stimmigen und glücklichen Ende. Es ist einfach immer wieder aufs Neue faszinierend zu sehen, wie es Antonia Michaelis stets schafft, sämtliche Handlungsstränge zu vereinen, sodass man am Schluss zufrieden wieder aus der Geschichte auftauchen kann.

Fazit: Mit „Die Bucht des blauen Oktopus“ beschert uns die deutsche Autorin Antonia Michaelis ein weiteren wunderbaren atmosphärischen Kinderroman voller Spannung und Geheimnisse und mit einem Hauch Magie. Ich kann das Buch nur empfehlen, sowohl Kindern ab 10 Jahren als auch Erwachsenen. Wer fantasievolle Geschichten mit Tiefgang mag, Bücher über Freundschaft, das Meer und Abenteuer liebt und sich gerne nach Griechenland entführen lässt, wird von „Die Bucht des blauen Oktopus“ ganz bestimmt begeistert sein. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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