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Veröffentlicht am 29.10.2023

The Hate U Give

The Hate U Give
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Starr lebt zwei Leben, eines in ihrem Viertel Garden Heights und eines in ihrer Schule, an der sie eines von wenigen dunkelhäutigen Schülern ist. Doch als bei einer Polizeikontrolle nach einer Party ihr ...

Starr lebt zwei Leben, eines in ihrem Viertel Garden Heights und eines in ihrer Schule, an der sie eines von wenigen dunkelhäutigen Schülern ist. Doch als bei einer Polizeikontrolle nach einer Party ihr bester Freund Khalil erschossen wird, beginnen ihre Mauern zu bröckeln und ihre Welten zu kollidieren. Kann sie aufstehen und für Gerechtigkeit für Khalil sorgen, wenn das bedeutet, dass ihr zweites Leben zu implodieren droht? Was ist sie bereit zu riskieren, um die Veränderung herbeizuführen, die sie sich so dringend wünscht?


Vorneweg möchte ich erwähnen, dass ich den Film vorab gesehen habe und ihn beeindruckend fand. Daher ist die Entwicklung der Geschichte für mich nicht allzu überraschend.
Gerade zu Beginn ist es gut gemacht, dass man Starr in beiden Welten kennenlernt, bevor Khalil getötet wird. So bekommt man einen Eindruck von Starr und ihren beiden Versionen und kann umso besser die Entwicklung und den drohenden Zusammenbruch ihrer getrennt gehaltenen Welten miterleben.
Auch wenn es primär um die Lebensrealität in afroamerikanischen Vierteln und den Unterschied zu gut betuchten Vierteln geht, wird auch immer wieder das eigene Denken angesprochen. So gibt es offen rassistische Äußerungen, die schnell als Witz abgetan werden, sobald derjenige damit konfrontiert wird. Aber es werden auch die unbewussten Äußerungen oder Gedanken aufgegriffen, die jeder, bis zu einem gewissen Grad, zu haben scheint. Hier ist es ein wenig überraschend, wie allgegenwärtig das Thema bei Starrs Familie ist. So regt sich beispielsweise ihr Vater darüber auf, dass sie einen hellhäutigen Freund hat. Oder es werden Essgewohnheiten in schwarz und weiß eingeteilt, was für mich sehr skurill war. Ob dies generell so ist oder eher etwas, was in den Communitys in Amerika der Fall ist, ist eine Frage, die ich mir immer noch stelle. Gleichzeitig ist es aber ein guter Ansatzpunkt, um weiter über das Thema nachzudenken, da man, wenn man nicht selbst betroffen ist, viele Aspekte nicht bedenkt.
Gerade zu Beginn ziehen sich einige Szenen ganz schön in die Länge und man braucht Durchhaltevermögen, um dranzubleiben. Dass dann ausgerechnet die gefühlt wichtigsten Szenen nur angedeutet werden, macht es nicht besser. Hier merkt man, welchen Fokus die Autorin gelegt hat, der teilweise zu sehr variiert. Und auch die Zeitsprünge, die dem Gerichtsprozess einen realistischen Touch geben sollen, machen den Lesefluss nicht einfacher, weil man immer dann, wenn man gerade richtig in die Geschichte hineingefunden hat, wieder herausgerissen wird.
Bei den Charakteren liegt der Fokus eindeutig auf Starr und ihrer Familie. Die Entwicklungen dieser Figuren sind authentisch und gut gemacht und sie wirken real. Leider gilt das nicht für alle Freunde. Hier bleiben einige sehr schwach und man merkt schnell, wo künstlich Konflikte zugespitzt werden, um die Konfrontation zu bekommen, die die Autorin thematisieren will. Dadurch nimmt man diese Konflikte nicht ganz so ernst, weil es sich eben nicht echt anfühlt und die entsprechenden Figuren danach auch kaum mehr vorkommen. Hier merkt man, dass diese nur für einen bestimmten Zweck Teil der Geschichte sind, was die Aussagekraft des Romans schmälert.
Das Ende ist dann recht temporeich, aber die Szenen wirken abgehakt. Hier hätte sich die Autorin mehr Zeit lassen können, um die Auswirkungen und die Entwicklungen besser wiederzugeben. Die Zeit, die man am Anfang zu viel hatte, hätte man hier benötigt, um alles wirklich zu begreifen und die Szenen wirken zu lassen.

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Veröffentlicht am 24.09.2023

Numbers - den Tod im Blick

Numbers - Den Tod im Blick
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Jem hat eine besondere Gabe. Wenn sie in die Augen anderer Menschen blickt, sieht sie deren Todestag. Erst als ihre Mutter starb, verstand sie, was die Zahlen zu bedeuten haben.
Als sie eines Tages mit ...

Jem hat eine besondere Gabe. Wenn sie in die Augen anderer Menschen blickt, sieht sie deren Todestag. Erst als ihre Mutter starb, verstand sie, was die Zahlen zu bedeuten haben.
Als sie eines Tages mit einem Freund unterwegs ist und alle Menschen in der Schlange vorm London Eye dasselbe Todesdatum haben, fliehen sie, bevor die Katastrophe eintritt - und sie als Terrorverdächtige im ganzen Land gesucht werden...

Vor vielen Jahren habe ich das Buch gelesen und es ist mir bis heute im Gedächtnis geblieben, weswegen ich es unbedingt erneut erleben wollte - diesmal als Hörbuch.
Es ist gewöhnungsbedürftig, dass die Erzählerin den Leser bzw. Hörer immer wieder direkt anspricht und es stört ein wenig den Lesefluss. Gleichzeitig ist es ein interessantes Stilmittel, das es so in anderen Büchern nicht gibt. Ebenso gewöhnungsbedürftig ist die oftmals eher derbe Sprache der Protagonisten, auch wenn es sie authentisch macht, da sie in schlechten Verhätlnissen aufwachsende Jugendliche sind.
Viel interessanter ist aber die Geschichte an sich. Die Fähigkeit, das Todesdatum der Menschen zu sehen, ist einerseits faszinierend andererseits erschreckend und es ist nur zu verständlich, dass sie es niemandem mitteilt. Gleichzeitig sorgt es für zusätzliche Spannung, da es immer wieder Akteure gibt, die nicht mehr lange zu leben haben.
Dem Autor ist es gelungen, die Flucht der beiden Jugendlichen besonders packend zu schreiben. Man fiebert mit ihnen mit, wenn sich wieder neue Schwierigkeiten ergeben und sie um ihr Leben rennen müssen. Und obwohl ich mich noch an das Ende erinnere, ist es spannend und man möchte es gar nicht zur Seite legen.
Die Sprecherin kann die Gefühle der Figuren und die Atmosphäre der Situationen gut vermitteln. Vor allem die Wut und Panik von Jem bringt sie sehr lebensecht herüber, was das Hörbuch zu einem Erlebnis macht.

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Veröffentlicht am 29.08.2023

Trust Again

Trust Again
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Mit der Liebe hat Dawn längst abgeschlossen. Dumm nur, dass sich Spencer in den Kopf gesetzt hat, sie für sich zu gewinnen. Und da er der beste Freund des Partners ihrer besten Freundin ist, kann sie ihm ...

Mit der Liebe hat Dawn längst abgeschlossen. Dumm nur, dass sich Spencer in den Kopf gesetzt hat, sie für sich zu gewinnen. Und da er der beste Freund des Partners ihrer besten Freundin ist, kann sie ihm kaum aus dem Weg gehen.
Aber wie soll sie ihre Freundschaft schützen, wenn sie ihn ständig abblitzen lässt, ohne ihm die Gründe zu nennen? Und kann sie ihre Geheimnisse bewahren, wenn jemand gewillt ist, sie ans Licht zu holen?


Schon im ersten Teil war klar, worauf dieser Band hinausläuft. Gleich zu Beginn bekommt man einen kleinen Eindruck in Dawns Gefühlswelt, ohne selbst die Hintergründe zu kennen. Dadurch, dass der Leser/Hörer die Hintergründe nicht kennt, wirkt gerade das erste Drittel manchmal schwer verständlich, weil man Dawns Verhalten einfach nicht nachvollziehen kann. Dadurch baut sich keine Nähe zu ihr auf, weswegen man nicht mit ihr mitfühlt.
Spencer hingegen ist gerade am Anfang sehr sympathisch, weswegen man Dawn noch viel weniger versteht. Leider flaut die Sympathie zu ihm im Verlauf der Geschichte etwas ab, was wirklich schade ist, weil man ihn schon im ersten Band ins Herz geschlossen hat.
Wie in eigentlich allen New Adult-Romanen kommt es im Verlauf der Geschichte immer zu Komplikationen, die das mögliche Liebesglück durchkreuzen - und so natürlich auch hier. Das Buch ist zwar schon ein bisschen älter und kann daher nichts dafür, dass es die heutigen Genre-Klischees voll und ganz erfüllt, aber die Spannung ist dennoch getrübt. Wobei einige Komplikationen übertrieben aufgebauscht wirken. Manches Drama ist nicht wirklih nachvollziehbar und soll nur die Geschichte in die Länge ziehen. Insgesamt scheint die Handlung an sich oft überstürzt, was schade ist, da es sich so weniger echt anfühlt.
Der Autorin gelingt es gut, Sawyer in ein besseres Licht zu rücken, die die Protagonistin des nächsten Teils ist. Und natürlich wird auch hier gleich der Love Interest vorgestellt.
Die Sprecherin hat eine angenehme Stimme und kann die Emotionen der Figuren gut herüberbringen. Ihr hört man gerne zu und muss nur manchmal aufpassen, gedanklich nicht abzudriften.

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Veröffentlicht am 19.06.2023

Lehrerkind

Lehrerkind
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Das Leben als Kind ist nicht leicht, erst recht nicht, wenn man Lehrer als Eltern hat. Welche Irrungen und Wirrungen das Leben in dieser Konstellation nimmt und wie das Aufwachsen und Erwachsenwerden mit ...

Das Leben als Kind ist nicht leicht, erst recht nicht, wenn man Lehrer als Eltern hat. Welche Irrungen und Wirrungen das Leben in dieser Konstellation nimmt und wie das Aufwachsen und Erwachsenwerden mit zwei Lehrern so ist, erzählt Bastian Bielendorfer lebensnah und authentisch...



Nachdem ich "Mutter ruft an" von Bastian Bielendorfer gehört habe, musste ich einfach zu seinem Erstlingswerk greifen. Sehr schön ist, dass der Autor das Hörbuch selber liest, wodurch es noch authentischer ist. Ihm gelingt es, die Situationskomik gut herüber und den Hörer immer wieder zum Lachen zu bringen.
Die Handlungen und Erzählungen an sich sind leider nicht ganz so ansprechend wie bei "Mutter ruft an". Das mag zum einen daran liegen, dass man zu vielen seiner Erzählungen keinen persönlichen Bezug aufbauen kann oder auch daran, dass einige Personen nicht allzu sympathisch erscheinen und man stellenweise eher schockiert als amüsiert ist.
Das Hörbuch ist relativ kurz, was es aber nicht schlecht macht. Stattdessen ist es ein kurzweiliger, amüsanter Hörspaß für zwischendurch, den man auch gut unterwegs hören kann.
Was definitiv fehlt, ist ein roter Faden. Es ist eher eine Aneinanderreihung von Situationen aus seiner Kindheit, deren Gemeinsamkeit letztendlich nur darin liegt, dass sie von derselben Person erlebt wurden. Das macht es stellenweise ein wenig langweilig und weniger ansprechend. Aber aufgrund der Länge ist dies kaum der Rede wert.

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Veröffentlicht am 01.05.2023

Zeitsplitter - die Jägerin

Zeitsplitter – Die Jägerin
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Em sitzt seit einigen Monaten in einer Zelle. Als ihr und Finn die Flucht gelingt, nutzen sie Kassandra, um in die Vergangenheit zu reisen, um eine schreckliche Zukunft zu verhindern. Doch um das zu schaffen, ...

Em sitzt seit einigen Monaten in einer Zelle. Als ihr und Finn die Flucht gelingt, nutzen sie Kassandra, um in die Vergangenheit zu reisen, um eine schreckliche Zukunft zu verhindern. Doch um das zu schaffen, müssen sie eine schier unmögliche Aufgabe lösen: ihren besten Freund James töten. Ein Freund, der später zu einem Monster wird. Aber wie können sie es tun, wenn er in der Vergangenheit noch immer ein unschuldiger Junge ist?



Der Anfang ist interessant gewählt, da sich Em und Finn bereits in Gefangenschaft befinden. Dadurch erfährt man nur sehr wenig über die Welt außerhalb ihres Gefängnisses und muss sich auf ihre monatealten Erinnerungen verlassen. Dadurch ist einem die Welt so fern und man kann ihren Drang, das alles zu verhindern, nur wage nachempfinden. Gleichzeitig ist es ein genreuntypischer Anfang, was es irgendwie interessanter macht.
Stellenweise ist es irritierend, wie leichtsinnig Em und Finn Informationen weitergeben und dann nicht überdenken, dass, sollten sie scheitern, der Zukunfts-James alles bereits weiß. Diese Leichtsinnigkeit ist unverständlich, zumal es nicht ihr erster Versuch ist. Da würde man mit etwas mehr Vorsicht rechnen.
Es ist gut gemacht, dass unterschiedliche Sprecherinnen für die Zukunfts- und Vergangenheitserzähler gewählt wurden. Da diese beiden aber doch recht ähnliche Stimmen haben, merkt man den Wechsel manchmal kaum, was zu Verwirrungen führen kann. Dahingehend ist es praktisch, dass die beiden unterschiedliche Namen verwenden, denn Em hieß früher einmal Marina.
Die physikalischen Hintergründe sind zu komplex, als dass man diese wirklich verstehen könnte und daher ist es gut, dass diese nur oberflächlich thematisiert werden. Zumal es nicht allzu viel Auswirkungen auf die Handlung hat, ob der Zuhörer oder Em die Technik versteht. Jedoch scheint es viel weniger um die Erfindung und die dystopische Welt zu gehen, als um die Protagonisten. Dies ist schade, da die Idee so viel Potential hat, welches leider nicht genutzt wird. Und auch werden Enthüllungen teilweise nur kurz erwähnt, statt ihre eigentlichen Hintergründe wirklich aufzudecken. Dadurch bleiben einem alle drei Protagonisten doch recht fremd, da man nur bruchstückhaft ihre Entwicklung nachvollziehen kann. Aber gerade das wäre eine enorme Stärke in diesem Hörbuch, da man die Figuren vor der alles verändernden Entwicklung und danach kennenlernt. Der Weg, der zwischen diesen beiden Versionen eines Menschen liegt, ist gerade das interessante und entscheidende, aber dieser wird hier kaum genannt, was sehr schade ist. Zudem kann man den Wahrheitsgehalt einiger Behauptungen auch nicht bewerten, weswegen man vorsichtig damit wird, den Erzählungen blindlings zu vertrauen.
Gerade das Ende ist ziemlich verwirrend. Es passiert viel auf einmal und Geheimnisse werden enthüllt. Vieles ist nicht vorhersehbar, was erstmal gut ist, da es die Spannung steigert und für Überraschungen sorgt. Jedoch ist man zeitweise zu verwirrt, um dies wirklich zu bemerken. Das liegt unter anderem daran, dass Figuren, wie bereits erwähnt, doppelt vorkommen. Aber auch an den unterschiedlichen Wissensständen der einzelnen Figuren. Denn die Vergangenheit der einen Figur mit all ihren Entscheidungen und Konsequenzen liegt für die andere noch in der Zukunft. Das nimmt den Szenen auch einiges an Emotionen, die vonseiten der Autorin schon nicht vollends ausgeschöpft werden.
Alles in allem bleiben einige Fragen offen und man ist am Ende ein wenig verwirrt. Dieser Roman ist anders, aber ich bin mir nicht sicher, ob dies positiv oder negativ ist.

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