Für mich eine langweilige und enttäuschende Story
One of the GirlsDer Junggesellenabschied von Lexi feiert sie mit fünf Freundinnen auf einer griechischen Insel. Alles ist traumhaft schön und luxuriös. Doch so idyllisch, wie alle zunächst tun, ist das Ganze nicht. Schnell ...
Der Junggesellenabschied von Lexi feiert sie mit fünf Freundinnen auf einer griechischen Insel. Alles ist traumhaft schön und luxuriös. Doch so idyllisch, wie alle zunächst tun, ist das Ganze nicht. Schnell stellt sich heraus, dass jede der Frauen Geheimnisse hat und nicht alles so rosig war und ist, wie alle gerne tun würden.
Leider konnte ich mit keiner der Frauen eine emotionale Bindung aufbauen. Sie alle fand ich auf ihre eigene Weise einfach nur schrecklich oberflächlich, naiv, überheblich, falsch – eben schlicht unsympathisch. Daher hatte ich zusätzlich noch gewisse Probleme, die Frauen auseinanderzuhalten. Kein gutes Zeichen!
Die Autorin zögert das Auftauchen der auf dem Cover erwähnten Leiche ein bisschen zu heftig mit dem immer selben schriftstellerischen Dreh hinaus. Mehrfach schreit jemand auf und man denkt: Jetzt ist eine tot! Und nö, nix da, es ist etwas anderes mehr oder weniger dramatisches geschehen. Nette Idee, aber ein bisschen überstrapaziert. Dafür erfährt man von jeder einzelnen Frau ausführlich die Gedanken, Gefühle, Selbstzweifel und Geheimnisse, die mal mehr, mal weniger aufsehenerregend sind. Irgendwie ist es das ganz normale Gejammer von „Dir und mir“, aber von einem Buch – ob nun Roman oder Thriller – erwarte ich doch eine Auszeit vom eigenen, wirklichen Leben. Mit jedem Geheimnis mehr überlegt man dann, ob dies einen Mord wert ist.
So plätschert das Buch so dahin und man versteht, warum es auf dem Cover als Roman deklariert ist, nicht als Krimi oder Thriller, obwohl es ja schon vom Text auf dem Titelbild um Lüge, Betrug und Tod geht (und es im Genre Thriller einsortiert ist). Mich frustriert so etwas dann doch arg und ich finde, da werden Leser mit etwas angelockt, das dann mehr oder weniger gar nicht kommt. Für mich ist dies eher eine nicht so wirklich spannende Sozialstudie, eine Beobachtung, wie sich Freundschaften über die Jahre hin verändern, wie sich Menschen verändern. Dumm nur, dass eine Frau (die Autorin) hier quasi alle Frauen (die Protagonistinnen eben, die ja im Grunde jede für einen bestimmten Typ Frauen stehen) in keinem guten Licht dastehen lässt und auch eine seltsame Einstellung z.B. zu weniger schlanken Frauen hat.
Das Geheimnis von Ana hat mir zunächst ein frustriertes Stöhnen entlockt und beinahe hätte ich hier abgebrochen. Aber die Neugier siegte und die Hoffnung stirbt bekanntlich immer zuletzt. Das letzte Viertel zieht dann an mit Drehungen, Wendungen, Entdeckungen, Enthüllungen, Erkenntnissen und Ausbrüchen dermaßen an, dass man sich wundert, wieso die ersten drei Drittel so fürchterlich lahm waren. Irgendwie ist das dann aber so überfrachtet, dass man es nicht ernst nehmen kann. Und ab einem gewissen Punkt ist tatsächlich jede neue Wendung vorhersehbar.
Bis zum Ende wiederholen sich Muster und ich habe einfach zu oft mit dem Kopf geschüttelt. Man könnte es kurz fassen und sagen, es kam, wie es kommen musste. Deshalb kann ich leider nur sehr magere zwei Sterne geben. Da retten nicht mal die beiden wirklich sehr guten Sprecherinnen noch etwas.