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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.05.2023

Wunderschön!

Der Liebende
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Monsieur Haslinger ist emeritierter Priester und arbeitet ehrenamtlich als Seelsorger. Eines Abends sieht er seine neue Nachbarin Madame Janssen, eine ehemalige EU-Diplomatin und lebensfrohe Frau. Sie ...

Monsieur Haslinger ist emeritierter Priester und arbeitet ehrenamtlich als Seelsorger. Eines Abends sieht er seine neue Nachbarin Madame Janssen, eine ehemalige EU-Diplomatin und lebensfrohe Frau. Sie lernen sich kennen und kommen sich langsam näher.

"Der Liebende" ist eine wunderschöne, zarte Liebesgeschichte, die Martin Ehrenhauser in poetischen Worten mitfühlend erzählt. Die beiden Protagonisten sind sehr authentisch und sympathisch beschrieben. Es ist eine wahre Freude, den beiden zuzuschauen, wie sie sich näher kommen, vorsichtig und leise, aber auch kraftvoll und dynamisch.

"Der Liebende" ist eine ganz besondere Geschichte, die zeigt, dass sich Hindernisse überwinden lassen, wenn man sich nur traut. Es lohnt sich, mutig zu sein. Am Ende zählt das, was man erlebt und wie man geliebt hat.

Wunderschön!

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Veröffentlicht am 02.05.2023

Großartig

Blautöne
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Ich habe anfangs lange überlegt, ob ich das Buch wirklich lesen möchte - ein Buch über Trauer und Schmerz verspricht nicht gerade ein Wohlfühlthema, auch wenn es um die Entwicklung eines Medikaments geht, ...

Ich habe anfangs lange überlegt, ob ich das Buch wirklich lesen möchte - ein Buch über Trauer und Schmerz verspricht nicht gerade ein Wohlfühlthema, auch wenn es um die Entwicklung eines Medikaments geht, das die Trauer lindern soll. Gut, dass ich mich trotzdem dazu entschieden habe, ich war vom ersten bis zum letzten Wort gefesselt.

Elizabeths Sohn stirbt als er noch ein kleiner Junge ist, ein einschneidendes Ereignis, von dem sie sich nie wirklich erholt. Einige Jahre später arbeitet sie bei einem Pharmakonzern an einem Medikament, das Trauer erträglich machen soll. Thorsten forscht an der Uni an Wirkungen und Nebenwirkungen des Medikaments und stellt dabei fest, dass nicht nur die Trauer, sondern auch das allgemeine Empfinden von Gefühlen, besonders von Empathie, bei manchen Probanden stark abnimmt. Ein alarmierendes Ergebnis, das den Stopp der Markteinführung des Medikaments unabdingbar macht.

Anne Cathrine Bomann ist selbst Psychologin und weiß, wovon sie schreibt. Der Plot ist sehr realistisch gezeichnet, auch wenn sie im Nachwort betont, dass er fiktiv ist. Ihr ist die mitreißende Umsetzung einer großartigen Idee gelungen. Absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 02.05.2023

Märchenhaft, ätherisch und einfach großartig

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu
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Nachdem ich "Das Lavendelzimmer" begeistert verschlungen hatte, habe ich mich sehr auf "Das Bücherschiff des Monsieur Perdu" gefreut. Die ersten Seiten hatte ich etwas Mühe, Zugang zu finden, aber als ...

Nachdem ich "Das Lavendelzimmer" begeistert verschlungen hatte, habe ich mich sehr auf "Das Bücherschiff des Monsieur Perdu" gefreut. Die ersten Seiten hatte ich etwas Mühe, Zugang zu finden, aber als mir dieser dann gewährt war, konnte ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen.

Monsieur Perdu kehrt auf das Bücherschiff, seine "Pharmacie Littéraire", zurück und macht sich wieder auf den Weg nach Paris. Dabei begegnet er ganz unterschiedlichen Menschen, die seiner Dienste bedürfen.

Allen, die sich darauf einlassen können und wollen, erzählt Nina George eine zauberhafte Geschichte über Menschen und Bücher und wie wichtig sie füreinander sein können. Ihr Sprache ist wortgewaltig, poetisch, romantisch, manche würden es vielleicht sogar kitschig nennen. "Und winzige Blüten knospten rund um ihr Herz auf, winzig klein, ganz helle Sternchen, die zu Besuch gekommen waren." Besonders charakteristisch für ihren Erzählstil sind fantasievolle Wortkreationen und das Stilmittel der Personifikation: "Sie [die Liebe] hat sich nichts zu schulden kommen lassen." So zeichnet sie auch die Protagonisten liebevoll und detailreich, selbst Tiere kommen nicht zu kurz.

Der Plot ist durchaus realistisch, aber auch märchenhaft, ein Buch, das ein wohliges Gefühl hinterlässt, ätherisch und einfach großartig! Eine literarische Apotheke, Bücher als Medizin und ein Bücherapotheker, der sie mit untrüglichem Instinkt anwendet - was für eine wunderbare Vorstellung!

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Veröffentlicht am 17.03.2023

Lesehighlight

Seht mich an
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Francis Hinton führt ein farbloses und eintöniges Leben. Sei arbeitet tagsüber in einer Bibliothek und geht abends heim in ihre große Londoner Wohnung, wo sich die ehemalige Haushälterin ihrer verstorbenen ...

Francis Hinton führt ein farbloses und eintöniges Leben. Sei arbeitet tagsüber in einer Bibliothek und geht abends heim in ihre große Londoner Wohnung, wo sich die ehemalige Haushälterin ihrer verstorbenen Mutter um sie kümmert. Doch dann lernt sie das ungewöhnliche Paar Nick und Alix kennen und wird in deren Freundeskreis aufgenommen. Von nun an setzt sie alles daran, dass sich das nicht so schnell wieder ändert und nimmt dafür sogar in Kauf, von Alix Fanny, die Waise genannt zu werden, obwohl ihr diese Verniedlichung widerstrebt. Ob ihr das gelingt - lesen Sie es selbst.

Anfangs plätschert die Geschichte so vor sich hin, um dann plötzlich - ich vermag gar nicht zu sagen, wann oder wo - an Fahrt aufzunehmen und fesselte mich dann so, dass ich an manchem Tag auf dem Weg von oder zur Arbeit Mühe hatte, nicht die Haltestelle zu verpassen, an der ich aus der Bahn aussteigen musste, weil ich so in den Bann meiner Lektüre gezogen war.

Beim Lesen fand ich nur wenige, vereinzelte Hinweise darauf, dass Anita Brookner diesen Roman im Original bereits vor 40 Jahren verfasst hat, Er könnte in leicht abgewandelter Form auch heute noch so geschrieben werden.

Die Autorin war mir bisher nicht bekannt, aber nach diesem Lesehighlight wird es für mich nicht das letzte ihrer Bücher gewesen sein. "Seht mich an" ist für mich eine große Überraschung und jede Empfehlung wert.

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Veröffentlicht am 23.02.2023

Einfühlsame Geschichte

Eine Liebe von Bern
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1967 hat Léon Seematter eine Tanzschule in Bern und bekommt Konkurrenz durch George Szell, der für ihn kein Unbekannter ist und Erinnerungen hervorruft, Erinnerungen an eine Frau, die er nie aufgehört ...

1967 hat Léon Seematter eine Tanzschule in Bern und bekommt Konkurrenz durch George Szell, der für ihn kein Unbekannter ist und Erinnerungen hervorruft, Erinnerungen an eine Frau, die er nie aufgehört hat zu lieben und die er leider verloren hat

Marie Brunntaler erzählt die Geschichte von Léon und George fesselnd und spannend mit leisen Zwischentönen. Dabei nimmt sie ihre Leserinnen und Leser mit ins Bern der späten 1960er Jahre und bis zurück ins Jahr 1947, wo alles seinen Anfang nimmt. Ihr gelingt es, die Atmosphäre der jeweiligen Zeit authentisch einzufangen und bildet dadurch einen großartigen Rahmen für die detailreich und liebevoll gezeichneten Charaktere.

Die Autorin hat mich so sehr begeistert, dass ich mir einfach die Zeit nehmen musste, das Buch am Stück zu lesen. "Eine Liebe von Bern" ist eine wunderbare Geschichte - unaufgeregt und einfühlsam.

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