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Veröffentlicht am 06.05.2023

Solider Krimi mit besonderer Erzählweise

Das Ende von Eden
1

Ein Roman, der in einigen Punkten nicht ganz meinem Geschmack entsprach, aber eine Sache muss man dem Autor lassen: Charaktere entwickeln kann er. Was die drei Jugendlichen Jack, Hannah und Christopher ...

Ein Roman, der in einigen Punkten nicht ganz meinem Geschmack entsprach, aber eine Sache muss man dem Autor lassen: Charaktere entwickeln kann er. Was die drei Jugendlichen Jack, Hannah und Christopher verbindet, ist weder Freundschaft noch Hass. Sie alle drei sollten nicht miteinander, können aber auch nicht ohne einander. Man könnte es schon fast als eine Art der toxischen Beziehung bezeichnen, zumindest für Außenstehende.

Der Autor hat versucht, allen Figuren einen spannenden Hintergrund zu geben. Eine gute Mischung ist ihm definitiv gelungen; manches fand ich ein bisschen übertrieben. Im Großen und Ganzen fügt es sich allerdings gut zusammen. So kann man beim Lesen auch nach und nach Beweggründe verstehen, Motive entschlüsseln und das Puzzle zusammensetzen.

Was ich besonders interessant an der Erzählweise fand (ehrlicherweise ist es mir erst aufgefallen, als ich diese Rezension getippt habe), sind die Perspektiven. Jedes Kapitel wird aus einer anderen Perspektive erzählt, und zwar von den Eltern. Keiner der Jugendlichen erzählt, das heißt der Leser erfährt alles nur aus zweiter Hand. Das ist mir so noch nie untergekommen, war aber sehr gut durchdacht und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

Gefühle blieben auch nicht auf der Strecke, wobei man betonen muss, dass es hier natürlich nicht um positive Gefühle geht. Schuld, Trauer, Wut. Der Anflug eines schlechten Gewissens? Erkennen und Reflektieren. Und gerade hier spielen die Perspektiven eine Schlüsselrolle, denn wo man in anderen Krimis mit den Emotionen der Täter oder Beschuldigten konfrontiert wird, erfährt man diese hier nicht direkt, sondern mittels Überbringer. Das gibt der Story das gewisse Etwas.

Spannung ist zwar durchgehend da, allerdings flaut sie an einigen Stellen ab und muss dann erst wieder Fahrt aufnehmen. Das Ende war anders, als ich es erwartet habe, doch auch dies ist immer eine Sache des persönlichen Geschmacks, weswegen ich das nicht unbedingt als Kritikpunkt betrachten möchte. Es sei nur gesagt: Abwegig ist es nicht und in der Realität durchaus so denkbar.

Fazit: Ein solider Kriminalroman mit realitätsnahen Charakteren, der aufgrund einer außergewöhnlichen Erzählweise besonders in Erinnerung bleibt. Schaut unbedingt mal rein!

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Veröffentlicht am 04.05.2023

Cooler Rätselspaß!

Sherlock Holmes' Buch der Logikrätsel
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Die Rezension bezieht sich auf:
- Frankensteins Rätsel-Labor
- Sherlock Holmes' Buch der Logikrätsel

Wer kennt sie nicht: Zahlenrätsel, die klassische Wortsuche, Denk- und Knobelrätsel, Sudoku, das Labyrinth, ...

Die Rezension bezieht sich auf:
- Frankensteins Rätsel-Labor
- Sherlock Holmes' Buch der Logikrätsel

Wer kennt sie nicht: Zahlenrätsel, die klassische Wortsuche, Denk- und Knobelrätsel, Sudoku, das Labyrinth, Symbolrätsel ... Die Liste ließe sich noch weiter fortführen, so viele verschiedene Möglichkeiten gibt es, das Köpfchen anzustrengen.

Dan Moore ist nicht nur der Autor dieser beiden Werke, sondern ein anerkannter Rätselexperte. Seit über zehn Jahren ist er im Spielesektor tätig und hat mehr als 100 Rätselbücher zusammengestellt. Als großer Fan von Frankenstein und Holmes war es für mich klar, dass ich mich zuerst an diesen Rätseln versuchen wollte. Wie sie mir gefielen? Verrate ich euch jetzt!

In jedem Rätselbuch stecken unterschiedliche Knobeleien, sodass für jeden etwas dabei sein sollte. Ich persönlich liebe die Wortsuche, wohingegen ich mit Zahlenrätsel weniger anfangen kann. Da war es hilfreich, die Lösungen, die sich am Ende befinden, nutzen zu können, um voranzukommen. Manchmal habe ich sie auch dazu verwendet, mir selbst den Lösungsweg zu erklären, damit ich das nächste Mal vielleicht besser mit einem Zahlenrätsel zurechtkomme.

Jedes Rätsel wird klar und deutlich erklärt, und die Seiten sind mit kleinen Illustrationen versehen, die das Ganze auch optisch aufpeppen. Toll finde ich vor allem, dass alles auf das jeweilige Thema abgestimmt wurde. So finden sich in Frankensteins Rätsel-Labor beispielsweise zahlreiche Orte in Großbritannien, die in Mary Shelleys berühmtem Roman vorkommen und per Wortsuche erkannt werden müssen. Als Sherlock Holmes können wir unsere detektivische Begabung testen und müssen ein vorgegebenes Muster in einem größeren Mosaik wiederfinden. Man erlebt so die Geschichten der beiden Figuren auf besondere Weise noch einmal neu.

Übrigens sind auch die Einleitungstexte sehr informativ und lesenswert. Darin erklärt der Autor, wie es dazu kam, dass er Rätsel für genau diese beiden Figuren erschaffen hat. So schreibt er unter anderem in Sherlock Holmes' Rätselbuch, dass es egal sei, ob man nur ein oder zwei Minuten Zeit hätte - oder ob man statdessen Rätsel angehen möchte, die herausfordernder wären. Letztendlich sei es wichtig, dass jeder etwas für sein Köpfchen täte. Und das sehe ich auch so! Wenn man immer wieder zwischendurch ein kleines oder großes Rätsel angeht - man muss es nicht einmal lösen -, macht man unterm Strich viel mehr, als man zunächst meinen würde. Das haben zahlreiche Studien bereits belegt. Also, mein Tipp an euch: rätseln, rätseln, rätseln!

Fazit: Nicht nur gut fürs Gehirn, sondern auch eine super Gelegenheit, um sich vom Alltag abzulenken. Ich habe zwar nicht jedes Rätsel eigenständig lösen können, und nicht jedes gefiel mir, doch insgesamt hatte ich mit beiden Büchern sehr viel Spaß und empfehle sie daher gerne weiter.

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Veröffentlicht am 04.05.2023

Cooler Rätselspaß!

Frankensteins Rätsel-Labor. Das Rätselbuch im Stil des viktorianischen Zeitalters
0

Die Rezension bezieht sich auf:
- Frankensteins Rätsel-Labor
- Sherlock Holmes' Buch der Logikrätsel

Wer kennt sie nicht: Zahlenrätsel, die klassische Wortsuche, Denk- und Knobelrätsel, Sudoku, das Labyrinth, ...

Die Rezension bezieht sich auf:
- Frankensteins Rätsel-Labor
- Sherlock Holmes' Buch der Logikrätsel

Wer kennt sie nicht: Zahlenrätsel, die klassische Wortsuche, Denk- und Knobelrätsel, Sudoku, das Labyrinth, Symbolrätsel ... Die Liste ließe sich noch weiter fortführen, so viele verschiedene Möglichkeiten gibt es, das Köpfchen anzustrengen.

Dan Moore ist nicht nur der Autor dieser beiden Werke, sondern ein anerkannter Rätselexperte. Seit über zehn Jahren ist er im Spielesektor tätig und hat mehr als 100 Rätselbücher zusammengestellt. Als großer Fan von Frankenstein und Holmes war es für mich klar, dass ich mich zuerst an diesen Rätseln versuchen wollte. Wie sie mir gefielen? Verrate ich euch jetzt!

In jedem Rätselbuch stecken unterschiedliche Knobeleien, sodass für jeden etwas dabei sein sollte. Ich persönlich liebe die Wortsuche, wohingegen ich mit Zahlenrätsel weniger anfangen kann. Da war es hilfreich, die Lösungen, die sich am Ende befinden, nutzen zu können, um voranzukommen. Manchmal habe ich sie auch dazu verwendet, mir selbst den Lösungsweg zu erklären, damit ich das nächste Mal vielleicht besser mit einem Zahlenrätsel zurechtkomme.

Jedes Rätsel wird klar und deutlich erklärt, und die Seiten sind mit kleinen Illustrationen versehen, die das Ganze auch optisch aufpeppen. Toll finde ich vor allem, dass alles auf das jeweilige Thema abgestimmt wurde. So finden sich in Frankensteins Rätsel-Labor beispielsweise zahlreiche Orte in Großbritannien, die in Mary Shelleys berühmtem Roman vorkommen und per Wortsuche erkannt werden müssen. Als Sherlock Holmes können wir unsere detektivische Begabung testen und müssen ein vorgegebenes Muster in einem größeren Mosaik wiederfinden. Man erlebt so die Geschichten der beiden Figuren auf besondere Weise noch einmal neu.

Übrigens sind auch die Einleitungstexte sehr informativ und lesenswert. Darin erklärt der Autor, wie es dazu kam, dass er Rätsel für genau diese beiden Figuren erschaffen hat. So schreibt er unter anderem in Sherlock Holmes' Rätselbuch, dass es egal sei, ob man nur ein oder zwei Minuten Zeit hätte - oder ob man statdessen Rätsel angehen möchte, die herausfordernder wären. Letztendlich sei es wichtig, dass jeder etwas für sein Köpfchen täte. Und das sehe ich auch so! Wenn man immer wieder zwischendurch ein kleines oder großes Rätsel angeht - man muss es nicht einmal lösen -, macht man unterm Strich viel mehr, als man zunächst meinen würde. Das haben zahlreiche Studien bereits belegt. Also, mein Tipp an euch: rätseln, rätseln, rätseln!

Fazit: Nicht nur gut fürs Gehirn, sondern auch eine super Gelegenheit, um sich vom Alltag abzulenken. Ich habe zwar nicht jedes Rätsel eigenständig lösen können, und nicht jedes gefiel mir, doch insgesamt hatte ich mit beiden Büchern sehr viel Spaß und empfehle sie daher gerne weiter.

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Veröffentlicht am 02.05.2023

Witzig, spritzig und einfach mal anders

Elternabend
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Wer Kinder hat, weiß, dass Elternabende der pure Horror sein können. Und dennoch ist es kein Thriller, den Fitzek uns mit seinem neuen Werk auftischt. So erzählt er uns die Geschichte von Sascha Nebel, ...

Wer Kinder hat, weiß, dass Elternabende der pure Horror sein können. Und dennoch ist es kein Thriller, den Fitzek uns mit seinem neuen Werk auftischt. So erzählt er uns die Geschichte von Sascha Nebel, dessen Auto von einer mutmaßlichen Klimaaktivistin demoliert wird. Der Streit der beiden eskaliert und ruft die Polizei auf den Plan, vor der die beiden kurzerhand fliehen. Ihre Flucht treibt sie in einen Reisebus voller Erwachsener. Zunächst erleichtert, der Polizei entkommen zu sein, entpuppt sich die Gruppe als Eltern von Fünftklässlern, die auf dem Weg in ein Eltern-Lehrer-Kind-Wochenende sind. Somit kommt Sascha vom Regen in die Traufe, denn er muss sich als Vater von Hector ausgeben und ahnt nicht, dass alles noch vieeel schlimmer kommen wird...

Der Autor nimmt den Leser mit auf einen ganz besonderen Ausflug und zaubert ihm damit einige Schmunzler ins Gesicht. Dabei fand ich die Grundidee mit dem Elternabend echt genial! Wahrscheinlich, weil ich als Mutter sehr gut nachempfinden kann, dass sich dieses Elterngedöns tatsächlich wie Horror anfühlen kann. Doch das humorvolle Drumherum hat mich diesen Elternabend auch aus einem ganz anderen Blickwinkel sehen und erleben lassen.

Die Kapitel haben eine angenehme Länge, sind hauptsächlich aus Saschas Sicht geschrieben und gehen mit kreativ eingebauten Illustrationen ineinander über. Fitzek hat einmal mehr bewiesen, dass er eine Koryphäe auf seinem Gebiet ist. Er schafft es, den Leser zum Lachen zu bringen, ihn sich fürchten zu lassen und vor allem ihn zum Nachdenken zu bewegen, denn seine Bücher behandeln nicht nur ernste Themen - sie haben meist eine besondere Botschaft inne.

In der Danksagung verrät der Autor, dass er „auf Elternabenden die unterschiedlichsten Verhaltensauffälligkeiten der menschlichen Spezies kennenlernt, die somit ein Quell für seine Recherchen sind“. Und er wirft in den Ring, dass es nicht ausgeschlossen sei, dass ein Thriller von ihm mal in einer Schule spielen wird. Also dann, lieber Sebastian, ich bin bereit!

Fazit: Eine witzige Story mit Horrorpassagen (hust), die mich durchweg begeistert und überzeugt hat. Es braucht also nicht zwingend einen Psychothriller, um sich von Fitzek faszinieren zu lassen. Dennoch freue ich mich sehr auf sein neues Buch im Oktober; ich brauche einfach Mord und Totschlag.

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Veröffentlicht am 19.03.2023

Klug konstruiert, mit Luft nach oben

Wahnspiel
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Unter dem Pseudonym Kilian Eisfeld ist es sein Debüt, unter dem Namen Daniel Wolf hat der Autor bereits einige Bücher im historischen Genre verfasst, die ich persönlich sehr gern gelesen hab. Aufgrund ...

Unter dem Pseudonym Kilian Eisfeld ist es sein Debüt, unter dem Namen Daniel Wolf hat der Autor bereits einige Bücher im historischen Genre verfasst, die ich persönlich sehr gern gelesen hab. Aufgrund seines detaillierten und auch sehr detailgetreuen Schreibstils, wollte ich unbedingt auch seine erste Krimierscheinung lesen. Enttäuscht wurde ich nicht.

Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr gut, flüssig, emotional; man fühlt sich mitten ins Geschehen hineinversetzt. Der Autor hat hier die Erzählerperspektive gewählt, die ich persönlich für Kriminalromane bevorzuge. Hier hat der Autor die Möglichkeit aus mehreren Sichten zu beschreiben, kann aber dennoch in die Gedanken und Gefühle der Charaktere reinschauen.

Wir lernen die Hauptprotagonisten rund ums Ermittlerduo Sofija und Alex kennen. Beide sind grundverschieden, könnten sozusagen nicht unterschiedlicher sein. Alex ist überaus korrekt, prinzipienliebend, ein wenig verstockt, aber dennoch sympathisch. Sofija dagegen war mir ein wenig suspekt. Sie kommt womöglich kalt und unsympathisch rüber, aber eigentlich ist sie sehr tough und selbstbewusst. Sie braucht halt ein wenig, um sich zu öffnen. Dazwischen wuseln noch einige andere Ermittler herum. Langweilig wurde es dadurch nicht, vielleicht hin und wieder etwas unübersichtlich. Dennoch wurden alle Charaktere sehr gut ausgearbeitet, und ich bin mir sicher, dass sie sich innerhalb der Ermittlerreihe noch weiterentwickeln werden.

Die Story fand ich klug konzipiert. Es war eben ein typischer Kriminalroman; der geübte Leser wird dem wahren Mörder schnell auf die Schliche kommen. Es gab viele Verdächtige, spannende sowie überraschende Wendungen und einen hochbrisanten Fall, der gelöst werden wollte. Der Autor ist detailliert auf den Fall eingegangen, startend in der Vergangenheit, rüber in die Gegenwart bis hin zum Fund eines Körperteiles. Das konnte sich mitunter ein wenig ziehen, für mich gehörte es aber mit dazu, weshalb es mich nicht gestört hat. Ich bin die detaillierte Schreibweise ja bereits durch die historischen Romane des Autors gewohnt und habe auch dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite genossen.

Fazit: Ein sehr gut gelungenes Krimi-Debüt mit einem starken Ermittlerduo. Der Fall war spannend und konnte mich als geübten Crime-Reader trotzdem überzeugen. Ich empfehle das Buch daher gern an Krimi-Fans weiter.

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