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Veröffentlicht am 12.06.2023

Sorgt beim Lesen für heitere, erfreuliche, aber auch traurige Momente

Der Liebende
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Im Roman „Der Liebende“ von Martin Ehrenhauser entdecken zwei ältere Menschen ihre Zuneigung füreinander. Die Geschichte gestaltet sich genauso zärtlich wie das Liebespaar sich auf dem Buchumschlag in ...

Im Roman „Der Liebende“ von Martin Ehrenhauser entdecken zwei ältere Menschen ihre Zuneigung füreinander. Die Geschichte gestaltet sich genauso zärtlich wie das Liebespaar sich auf dem Buchumschlag in den Armen hält. Ein Riss zieht sich über das Cover der dafür sorgte, dass ich mich vor dem Lesen fragte, ob es etwas im Leben der beiden gibt, was sie trennt.

Monsieur Haslinger ist die titelgebende Figur und ein katholischer Priester im Ruhestand, der in Brüssel lebt. Eines Nachts sieht er während einer ruhelosen Phase, vom Balkon seiner Wohnung aus, über den Hinterhof hinweg, die neue Nachbarin von gegenüber. Madame Janssen hat am Abend ein Fest gefeiert und fragt ihn nun, ob sie und ihre Gäste zu laut gewesen wären. Der kurze Austausch ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, die immer tiefer wird, desto besser die beiden sich kennenlernen. Sie verbringen Zeit miteinander und entdecken gemeinsame Interessen.

Monsieur Haslinger engagiert sich im Ehrenamt, ansonsten widmet er sich seinen Pflanzen, spielt Schach mit einem Freund und genießt gutes Essen und Trinken. Für ihn sind die Gefühle zu seiner Nachbarin nicht neu, aber ungewöhnlich, weil er sich an das Zölibat gebunden fühlt. Der Autor geht mit diesem Thema behutsam um.

Das Geschehen rund um die liebevoll einander zugeneigten beiden Protagonisten entwickelt sich auf eine ruhige Weise. Zunächst kann die weltgewandte Madame Janssen ihr Geheimnis vor dem neugewonnenen Freund und dem Lesenden verbergen, ab einem gewissen Zeitpunkt keimt eine Vermutung auf. Zusammen genießen die beiden eine neue Freiheit, begeistern sich gegenseitig mit der Lust zum Leben und ergänzen sich fast spielerisch.

Die Begebenheiten spielen in Brüssel und an der belgischen Nordseeküste. Da ich beide Gegenden kenne, konnte ich sie mir gut vorstellen und bin den zwei Hauptfiguren gerne auf ihren Wegen gefolgt. Trotz der vorherrschenden niederländischen Sprache beziehungsweise der Zweisprachigkeit in Brüssel wird die Region von einem französischen Flair überzogen, was beim Lesen für eine angenehme Atmosphäre sorgt.

In seinem Roman „Der Liebende“ spricht Martin Ehrenhauser verschiedene Themen an, die zum Nachdenken anregen und für heitere, erfreuliche auch für traurige Momente sorgen. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung für dieses sacht erzählte, bewegende Buch.

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Veröffentlicht am 15.05.2023

Einfühlsame Erzählung mit facettenreichen Figuren, die in Freundschaft zueinander finden

Menschen, die wir noch nicht kennen
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Elizabeth Anne Nicholls, kurz Libby genannt, hat sich von ihrem Freund getrennt. Mit dem in London verkehrenden Bus der Linie 88 ist sie auf dem Weg zur Familie ihrer Schwester, wo sie ein paar Tage Unterkunft ...

Elizabeth Anne Nicholls, kurz Libby genannt, hat sich von ihrem Freund getrennt. Mit dem in London verkehrenden Bus der Linie 88 ist sie auf dem Weg zur Familie ihrer Schwester, wo sie ein paar Tage Unterkunft findet, bevor sie entscheidet, wie es nun für sie weitergehen wird. Auf der Fahrt lernt sie Frank kennen, der bereits über 80 Jahre alt ist. Sie kommen ins Gespräch und er erzählt ihr von einer jungen Frau, die er vor sechzig Jahren im Bus auf derselben Linie getroffen hat. Leider hat er damals ihre Telefonnummer verloren und seitdem hat er die Hoffnung nicht aufgegeben, sie auf einer seiner Busfahrten wiederzusehen. Das Gespräch mit ihr hat ihn dazu gebracht, entgegen den Vorstellungen seiner Eltern seinem lange gehegten Berufswunsch nachzugehen.

Libby und Frank sind die Protagonisten im Roman „Menschen, die wir noch nicht kennen“ der Engländerin Freya Sampson. Der Titel nimmt Bezug auf die spannenden Momente, die sich ergeben können, wenn man mit unbekannten Personen ins Gespräch kommt und deren Geschichten erfährt, was gut in Bus und Bahn möglich ist.

Für Libby ergeben sich in Folge des Gesprächs mit Frank einige Änderungen im Leben. Mit ihren fast 30 Jahren hat sie ihre Arbeitsstelle im Büro ihres Freunds nach der Trennung von ihm aufgegeben. Ihre Schwester bittet sie, für das erkrankte Kindermädchen einzuspringen. Um den Tag mit einer anderen Aufgabe zu füllen, beschließt sie, Frank bei seiner Suche behilflich zu sein. Sein Vorgehen bei der Berufswahl hat sie zum Nachdenken über ihre eigenen Möglichkeiten gebracht.

Zunächst ist Libby nicht bewusst, dass ihr aufgrund der festgestellten Demenz von Frank nur wenig Zeit für die Suche bleibt. Bei der Umsetzung erster Ideen lernt sie Personen kennen, denen sie von ihrem Engagement erzählt und die ihr anbieten, sie zu unterstützen. Vor allem Dylan, der Frank stundenweise dabei hilft, den Alltag zu bewältigen, wird zu ihrer großen Hilfe. Er ist ein Punk und seine Vergangenheit birgt eine schwierige Kindheit. Die Sympathie zwischen Libby und ihm gleicht einer Achterbahnfahrt, was der Romanhandlung Würze verleiht.

Immer wieder sind Kapitel eingeschoben, in denen eine dem Lesenden unbekannte Peggy als Ich-Erzählerin fungiert. Mit und mit konnte ich mir anhand verschiedener Details ein Bild von ihr und ihrem Umfeld schaffen. Es bleibt lange verborgen, in welchem Zusammenhang sie zu Frank und Libby steht. Meine erste Vermutung erwies sich als Irrtum.

Frank hat als junger Mann nach dem Gespräch mit der von ihm bis heute gesuchten Die Geschichte kann als Aufforderung gesehen werden, den Menschen in der Umgebung mehr Aufmerksamkeit zu schenken und nicht nur über Soziale Medien zu kommunizieren. Die Autorin hat die Handlungen der Figuren glaubhaft und einfühlsam gestaltet. Sie zeigt, dass Freundschaften unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft und Aussehen bestehen. Einige unerwartete Wendungen überraschten mich beim Lesen.

Der Roman „Menschen, die wir noch nicht kennen“ von Freya Sampson ist eine einfühlsame Erzählung mit Figuren, die trotz oder gerade aufgrund ihrer Verschiedenartigkeit in Freundschaft zueinander finden und sich gegenseitig Hilfe bieten. Die Protagonistin Libby erhält dadurch den Rückhalt, den sie benötigt, ihr Leben neu auszurichten und zu sich selbst zu finden. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Reise über die Wasserwege Frankreichs mit der einzigartigen pharmazeutischen Buchhandlung

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu
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Für den Buchhändler Jean Perdu sind vier Jahre vergangen, seit er mit seinem Bücherschiff, einem Frachtkahn mit Namen Lulu, von Paris aus in den Süden Frankreichs geschippert ist. Sein Schiff liegt momentan ...

Für den Buchhändler Jean Perdu sind vier Jahre vergangen, seit er mit seinem Bücherschiff, einem Frachtkahn mit Namen Lulu, von Paris aus in den Süden Frankreichs geschippert ist. Sein Schiff liegt momentan mitsamt den Büchern im Hafen von Aigues-Mortes vertäut und wird von Freunden als Bistro genutzt. Perdu lebt inzwischen in der Provence mit der Bildhauerin Catherine zusammen und arbeitet als Makler für geheime Manuskripte. Der letzte Wunsch eines Autors bringt ihn dazu, seine „Pharmacie Littéraire“ wieder herzurichten und mit ihr nach Paris zu fahren. Auch Cathrine findet, dass er nur dann glücklich sein wird, wenn er das tut, was er immer schon geliebt hat.

Im Roman „Das Bücherschiff des Monsieur Perdu“ schildert Nina George seine Reise über die Kanäle und Flüsse Frankreichs. Bevor Perdu jedoch zu seiner Reise aufbricht, erfuhr ich von der Autorin, was aus den FreundInnen und Bekannten des Buchhändlers seit den fiktiven Ereignissen, die sie im Buch „Das Lavendelzimmer“ beschrieben hat, geworden ist. Es war schön, wieder von Max, Victoria, Samy, Cuneo und Madame Gulliver zu lesen.

Auf seiner Fahrt lernt Perdu weitere interessante Personen kennen, die das Leben auf sein Bücherschiff spült und von denen einige an seiner Seite bleiben. Dazu gehören ein noch wenig vorbereiteter und daher ängstlicher zukünftiger Vater, ein pubertierender Teenager mit romantischen Wünschen und ein traumatisiertes Kind. Es hat mir gefallen, dass Perdu weniger den Gedanken an seine frühere Beziehung nachhängt und stattdessen mehr mit gegenwärtigen Problemen beschäftigt ist. Die Autorin beschreibt die Sinneseindrücke im Umfeld des Buchhändlers so intensiv, dass man sie beim Lesen zu riechen und zu hören glaubt und alles vor Augen hat. Sie lassen das Leben an Bord in der Vorstellung lebendig werden.

Mit wenigen Fragen versteht Perdu es, die Probleme seiner KundInnen ausfindig zu machen. Mit seinen umfassenden literarischen Kenntnissen wählt er dann treffsicher die passende Lektüre aus und verhilft einigen dazu, Balsam für ihre Sorgen darin zu finden. Die dabei genannten Bücher, sehe ich auch selbst als Leseempfehlung.

Schon während seiner Zeit auf dem Bücherschiff in Paris hat Perdu begonnen eine Enzyklopädie der Kleinen Gefühle zu schreiben. Im Buch findet sich in jedem Kapitel, meist am Ende, die Erklärung einer besonderen Empfindung wie beispielsweise Kalenderblues, Übergangstaumel oder auch Lese-Lampenfieber. Zwar unterbrechen die Einschiebungen den Lesefluss, aber nach eigener Wahl kann man die Zusätze überspringen und die Schiffsreise ununterbrochen fortsetzen. Die Einträge aus dem Handbuch sollten aber im Anschluss unbedingt ebenfalls leserisch genossen werden. Einige der Ideen, die sie für den Buchhändler zum Verkauf seiner Bücher entwickelt, finde ich für Buchläden zur Umsetzung empfehlenswert.

Mit ihrem gefühlsbetonten und poetischen Schreibstil versteht Nina George in ihrem Roman „Das Bücherschiff des Monsieur Perdu“ ihre Leser und Leserinnen erneut mit auf eine Reise über die Wasserwege Frankreichs an Bord der einzigartigen pharmazeutischen Buchhandlung des Protagonisten zu nehmen. Mit dabei sind einige bereits aus dem vorigen Teil bekannte Figuren, aber auch liebenswert gestaltete neue. Auf seinem Weg hat Jean Perdu einige Schwierigkeiten zu überwinden. Zum Ende hin gibt es mehrere Schreckminuten für ihn und den Lesenden, die bangen lassen, ob er sein Schiff an den alten Liegeplatz in Paris zurückbringen kann. Sehr gerne empfehle ich diese ansprechende und erbauende Lektüre weiter.

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Veröffentlicht am 02.05.2023

Einfühlsame Geschichte über Selbstreflexion, die an einen Wohlfühlort führt

Das Meer und ich
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Tessa Randau beschreibt in ihrem Ratgeber in Romanform „Das Meer und ich“ die Suche einer unbenannten Protagonistin zu sich selbst. Die Hauptfigur ist mittleren Alters und seit längerem verheiratet. Mit ...

Tessa Randau beschreibt in ihrem Ratgeber in Romanform „Das Meer und ich“ die Suche einer unbenannten Protagonistin zu sich selbst. Die Hauptfigur ist mittleren Alters und seit längerem verheiratet. Mit ihrem Mann hat sie zwei adoleszente Kinder. Trotz ihres Halbtagsjobs fühlt sie sich nicht in dem Maße gebraucht wie früher. Sie betrachtet sich im Spiegel und ist nicht zufrieden mit dem, was sie dort sieht. Durch eine Reise auf eine Insel im Norden Deutschland mit ihrer besten Freundin will sie Abstand zu ihrem Alltag gewinnen. Ihre Freundin muss im letzten Moment absagen. Der Protagonistin eröffnet dieser Umstand ungewollt Möglichkeiten sich mehr für unbekannte Personen zu öffnen, um auf der Insel nicht allein zu bleiben. Durch Zufall lernt sie Lene kennen, die seit längerem auf der Insel lebt und bald die Unzufriedenheit und die Traurigkeit ihres Gegenübers erkennt.

Dadurch, dass der Hauptcharakter unbenannt bleibt und aus der Ich-Perspektive erzählt, konnte ich mich gut in diesen einfinden. Die Autorin erzählt von einem Urlaub am Meer, wie ihn sicher viele der Lesenden bereits erlebt haben. Die Erinnerungen an das Gefühl von Sand zwischen den Zehen, das Kreischen der Möwen und die herrliche Meerluft werden geweckt. Vor diesem Hintergrund zum Wohlfühlen nahm ich als Leserin den Kummer der Protagonistin deutlich wahr. Durch lange Gespräche, guten Ratschlägen und real umsetzbaren Handlungsvorschlägen von Lene gewinnt die Hauptfigur immer mehr die Hoffnung darauf, wieder glücklich sein zu können. Ihre Selbstreflexion lässt ihre Gedanken zu wunden Punkten in ihrer Vergangenheit wandern und erst durch deren Benennen gelingt es ihr, sie zu verarbeiten. Mit der Zeit wird sie sich darüber klar, welche Dinge ihr im Leben wichtig sind.

Die Ratschläge von Lene sind auch für den Lesenden leicht anzuwenden und daher ist das Buch „Das Meer und ich“ von Tessa Randau vor allem empfehlenswert für Frauen mittleren Alters, die durch Änderungen in ihrem Umfeld in eine Krise geraten sind. Die Anregungen von Lene sind eingebunden in eine einfühlsame Geschichte an einem behaglichen Ort und daher werden noch viele weitere Leser und Leserinnen sich gerne von der Erzählung auf die Insel mitnehmen lassen. Wie bereits bei den vorigen Büchern der Autorin hat Ruth Botzenhardt mit ihren Illustrationen für eine ansprechende und schöne optische Aufmachung gesorgt.

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Eine bewegende Geschichte über einen heißen Sommertag im Freibad

Seemann vom Siebener
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Im Roman „Seemann vom Siebener“ wirft Arno Frank einen genaueren Blick auf einen einzelnen heißen Sommertag, der aus verschiedenen Anlässen mehreren Personen vermutlich im Gedächtnis bleiben wird. Es ist ...

Im Roman „Seemann vom Siebener“ wirft Arno Frank einen genaueren Blick auf einen einzelnen heißen Sommertag, der aus verschiedenen Anlässen mehreren Personen vermutlich im Gedächtnis bleiben wird. Es ist der letzte Freitag der Schulferien in dem fiktiven Ort Ottersweiler in der Pfalz in einem gegenwärtigen Jahr.

Renate hat wie üblich in ihrem Kassenhäuschen Platz genommen, während der Haus- und Bademeister Kiontke nach dem Rechten sieht. Der Siebener ist seit längerer Zeit gesperrt, weil er Anlass für einen Unfall war. Dennoch möchte eine unbenannte Jugendliche, die von ihrem Bruder begleitet wird, sich gegenüber anderen sich selbst behaupten. Sie will entgegen dem Verbot von dort oben einen besonderen Sprung wagen.

Im Bad treffen auch durch Zufall die früheren Klassenkameradinnen Josefine und Melanie aufeinander. Die eine ist gerade erst gar nicht so unglücklich verwitwet, die andere betreut eine Gruppe Kindergartenkindern, die zur Seepferdchen-Prüfung antreten werden. Überraschenderweise ist auch ihr früherer Mitschüler, der international erfolgreiche Fotograph Lennart vor Ort. Eine ältere, zunehmend demente Witwe und der Kioskbesitzer, sind jeden Tag im Bad anzutreffen, so auch an diesem besonderen Sommertag.

Arno Frank beschreibt die Ereignisse, die sich an verschiedenen Plätzen im Schwimmbad abspielen, in einer zeitlichen Abfolge, während er von einer handelnden Person zur nächsten springt. Dabei erzählt das wagemutige Mädchen als einzige aus der Ich-Perspektive. Auf diese Weise kann sich der Lesende selbst eine Meinung bilden, ob ihr Vorhaben durchdacht, klug oder unvernünftig ist und während des Lesens so wie ich hoffen oder bangen, dass ihr Sprung zur Ausführung kommen wird.

In Rückblicken der Figuren erfuhr ich, warum jeder einzelne an ebendiesem Tag sich vor Ort aufhält. Ich las von psychischen Problemen, Traumata, einer nur noch auf dem Papier bestehenden Ehe und Alkoholabhängigkeit, also alle Sorgen, die nicht am Eingang zum Vergnügungsbad abgegeben werden können. Aber die Anwesenheit von vielen Personen mit gleichem Anliegen und das schöne Wetter führen ebenfalls zu einem Wohlbefinden eigener Art.

Arno Frank wechselt in seinem Roman „Seemann vom Siebener“ nach kurzen Erzählabschnitten zwischen seinen ProtagonistInnen in einem Pfälzer Freibad hin und her, denen nicht immer Gutes im Leben widerfahren ist. Auf einem abgegrenzten Areal, dass sich seit Jahrzehnten kaum verändert hat, arbeiten sie, suchen nach Abstand vom Alltag oder nach einer Portion Glück. Auf einfühlsame Weise hat der Autor es bestens verstanden, mich zu unterhalten. Die Geschichten der Figuren sind bewegend und nahegehend. Gerne empfehle ich das Buch weiter.

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