Unterhaltsame Story mit sympathischer Hauptfigur und nachdenklich stimmender Kritik am Justizwesen! Ein Richter mit Herz?! ;-)
Eine etwas andere Wahrscheinlichkeits-Rechnung führt auch zum Ziel!
„Richter jagen besser“ ist der zweite Band in Thorsten Schleifs Roman-Reihe rund um Siggi Buckmann, seines Zeichens Richter und noch ...
Eine etwas andere Wahrscheinlichkeits-Rechnung führt auch zum Ziel!
„Richter jagen besser“ ist der zweite Band in Thorsten Schleifs Roman-Reihe rund um Siggi Buckmann, seines Zeichens Richter und noch so viel mehr.
Vorab möchte ich erwähnen, dass man den ersten Band, „Richter morden besser“, nicht gelesen haben muss, um dieses Buch lesen und verstehen zu können; es ist aber trotz der kurzen und erläuternden Rückblenden und zum Verständnis der Zusammenhänge und Beziehungen der Protagonisten untereinander durchaus von Vorteil, die Personen und deren Vorgeschichte zu kennen.
Nun, wie immer in meinen Rezensionen werde ich so gut wie nichts Inhaltliches erwähnen, meine Eindrücke aber möchte ich sehr gerne schildern.
Der Autor erzählt in flüssigem, sehr gut lesbarem Schreibstil von den Geschehnissen und Hintergründen rund um den Tod seines einstigen Mentors. Dabei handelt es sich hier nicht um „typische Ermittlungen“, wie man sie aus zahlreichen Krimis kennt, sondern um die Aktivitäten eines Richters, der sich, weil selbst kaum in den Fall involviert, vorwiegend nach Feierabend der Sache annimmt.
Die Charaktere, die der Autor geschaffen hat, überzeugen, die Protagonisten sind sehr sympathisch, die Beschreibungen der Handlungen schlüssig und nachvollziehbar und phasenweise, vor allem bei der Beschreibung von rasanten Autofahrten und nicht ganz legalen Aktionen, kommt Spannung auf.
Was ich in diesem Buch allerdings vermisse, sind die im ersten Buch noch so zahlreichen Wortspielereien und sprachlich genialen Hirnverzwirbler , eben der wortgewandte Sprachwitz, der mich bei all den korrupten und kriminellen Machenschaften hätte zum Schmunzeln bringen können; ab und zu blitzte der Schalk im Autorennacken zwar auf, aber leider viel zu selten.
Trotzdem hat mir die Lektüre Spaß gemacht und mich gut unterhalten! Bedenklich stimmen mich aber nach wie vor die Einblicke in die Interna, die mich zweifeln lassen, ob das hier Gelesene wirklich reine Fiktion ist oder ob es dafür Anleihen aus reell Erlebtem gibt oder ob es – was ich für am wahrscheinlichsten halte - eine Mischung aus Beidem ist?! Man will es sich kaum vorstellen…
Für den dritten Teil, den es hoffentlich geben wird, erhoffe ich mir wieder mehr kreative Wortschöpfungen, zweideutigen Witz und synapsenanregende Sprachjonglage. Bis dahin ist der Autor auf Bewährung und hat die Möglichkeit, seine Eloquenz durch weitere Taten erneut unter Beweis zu stellen und damit das begeisternde Niveau des ersten Bandes, „Richter morden besser“, zu ratifizieren.