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Veröffentlicht am 15.09.2016

Toller Auftakt

Vladimir Tod hat Blut geleckt
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Vladimir Tod ist ein ganz normaler Junge, der am liebsten mit seinem besten Freund Henry bis spät in die Nacht Computer spielt und die ganz normalen Probleme eines 13-jährigen Jungen hat.
Doch das ist ...

Vladimir Tod ist ein ganz normaler Junge, der am liebsten mit seinem besten Freund Henry bis spät in die Nacht Computer spielt und die ganz normalen Probleme eines 13-jährigen Jungen hat.
Doch das ist nur eine Seite. Denn Vladimir ist anders. Seine Eltern sind vor drei Jahren durch Feuer ums Leben gekommen – und: Er ist ein Vampir!

Als dann auch noch sein Englischlehrer spurlos verschwindet, ist er der Erste der glaubt, dass dieser ermordet wurde. Ohne zu ahnen, wie recht er damit hat, begibt er sich in tödliche Gefahr.
Denn sein Vertretungslehrer ist nicht das, was es zunächst scheint…

Ich muss gestehen, dass ich dieses Buch eigentlich schon nach den ersten 40-50 Seiten abbrechen wollte, da mir von der Handlung her einfach zu wenig passierte.
Da ich aber nur sehr ungerne Bücher abbreche, habe ich doch durchgehalten und bin am Ende sogar sehr positiv überrascht, denn vor allem auf den letzten 50 Seiten bekommt die Geschichte endlich die Handlung und nötige Spannung, die ich am Anfang so vermisst habe.

Obwohl ich am Anfang ebenfalls dachte, dass diese Geschichte absolut vorhersehbar ist, wurde ich auch hier eines besseren belehrt, denn in so mancher Situation und Person habe ich mich getäuscht.

An sich ist die Geschichte aber nicht neu.
Vladimir wird als Vampir recht klischeehaft beschrieben: Knoblauch und Sonnenlicht töten, er wirkt blass und kränklich, er kann Gedanken lesen und das Blut erhält er durch Blutkonserven.

Aber auch seine komplette Darstellung ähnelt sehr einer anderen Buchfigur, denn mit Harry Potter gibt es sehr viele Gemeinsamkeiten:
– Eltern tot, vorher auf der Flucht
– Weiß nichts von seiner Herkunft
– nicht reinblütig (Mutter: Mensch/Vater: Vampir)
– wird einmal berühmt (laut Tagebuchauszug)
– eine Welt, die vor den Menschen geheim gehalten wird

Jedoch kann die Geschichte trotz aller Vergleiche sehr unterhaltsam sein, wenn man sich ohne Vorurteile darauf einlassen kann.

Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, aber im Grunde genommen doch recht gut, wenn man bedenkt, für welche Altersgruppe dieses Buch gedacht ist. Die knapp 210 Seiten lesen sich recht flüssig und verständlich.

Sehr gut gelungen sind auch die Charaktere, an die ich mich sehr schnell gewöhnen konnte.
Vladimir ist für seine 13 Jahre recht reif und beweist oftmals ein gutes Gespür für gefährliche Situationen. Seiner Tante Nelly, seinem besten Freund Henry und seinem vermissten Englischlehrer beweist er Loyalität und er weiß, worauf es im Leben ankommt.
Auch wie er mit dem Vampir-Dasein umgeht, hat mir gut gefallen, allerdings empfand ich es ein wenig weltfremd, das er tatsächlich glaubte, der einzige Vampir auf Erden zu sein.

Aber auch Mr. Otis, der den vermissten Englischlehrer an der Junior Highschool vertritt, hat mir sehr gut gefallen. Oftmals wusste ich nicht, was ich von ihm halten soll und wurde dadurch mehrfach getäuscht, welche Absichten er wirklich hat.

Das Cover gefällt mir bis auf den Smiley recht gut, auch die Kapitelgestaltung ist ein Hingucker. Der Mix aus schwarzen und weißen Seiten ist zwar ebenfalls nicht neu, aber immer wieder sehenswert.

„Vladimir Tod hat Blutgeleckt“ ist der erste Band einer bis jetzt 5-teiligen Reihe.

Trotz einiger Schwächen ist dieses Buch ein toller Auftakt, der zwar nicht viel neues mit sich bringt, aber dennoch unterhaltsam ist.
Ich bin keinesfalls abgeneigt, auch die weiteren Bände zu lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannende Geschichte

Schattenzwilling
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Von Katrin Bongard habe ich bereits einige Bücher gelesen. Mal wurde ich schrecklich enttäuscht, mal war ich hellauf begeistert. Da ihr neuester Roman „Schattenzwilling“ wieder sehr interessant klang, ...

Von Katrin Bongard habe ich bereits einige Bücher gelesen. Mal wurde ich schrecklich enttäuscht, mal war ich hellauf begeistert. Da ihr neuester Roman „Schattenzwilling“ wieder sehr interessant klang, wollte ich diesen unbedingt lesen und ich muss sagen, dass ich zum Glück positiv überrascht wurde.

Nachdem ich den Anfang als relativ langatmig empfunden habe, hatte ich zunächst ein paar Bedenken, dass mir das Buch am Ende doch nicht gefallen könnte, allerdings hat sich dies zum Glück nicht bewahrheitet. Die Geschichte nimmt zunehmend an Fahrt auf und konnte mich mit interessanten und vielseitigen Figuren, sowie einer spannenden Handlung überzeugen. Lediglich die Dialoge fand ich zum Teil misslungen, da sie viel zu hölzern waren und die Gespräche fast schon wie auswendig gelernt klangen.

Mit Teresa lernt man ein junges Mädchen kennen, welches oft sehr selbstbewusst ist, aber auch von Selbstzweifeln und Ängsten geplagt ist. Mit ihren Eltern und ihren zwei Brüdern beginnt sie auf einem Bauernhof ein neues Leben und ist frisch in Pablo verliebt, der gerade sein Abitur gemacht hat. Jedoch holt sie die Vergangenheit ein und mit Kai und Adrian und deren Vater kündigt sich Besuch an, der sie sehr verwirrt, denn vor zwei Jahren war sie noch mit Adrian zusammen, ehe er den Kontakt zu ihr abbrach. Adrian, der nach einem Unfall querschnittsgelähmt ist, wirkt plötzlich vollkommen verändert. Während er früher um keinen Spruch verlegen war, sitzt er nun nur noch ruhig und fast schüchtern im Rollstuhl, während sein Zwillingsbruder Kai plötzlich witzig ist und alle mit seinem Charme um den Finger wickelt. Teresa, die immer für Adrian geschwärmt hat, ist vollkommen verwirrt, da sie plötzlich Gefühle für Kai entwickelt. Aber auch Pablo bleibt weiterhin ein Thema für sie.

Was zunächst wie ein unglaubliches Drama klingt, entpuppt sich als eine sehr authentische und spannende Geschichte mit Gewissenskonflikten und der Frage, was echt ist und wem man im Leben trauen kann. Dabei wird nicht nur Teresa sehr glaubwürdig dargestellt, sondern auch Pablo, Adrian und Kai. Besonders gut gefallen hat mir auch Teresas Bruder Jasper, der sympathisch wirkt und mit dem Leben recht locker umgeht. Teresas beste Freundin Hannah hat mir dagegen gar nicht gefallen, da sie oftmals viel zu oberflächlich war.

Obwohl die Geschichte meiner Meinung nach besonders am Anfang recht unspektakulär und voraussehbar verlief, wurde ich doch sehr überrascht, denn die Geschichte wurde im Verlauf immer spannender und ich wurde so manches Mal auf die falsche Spur geführt. Besonders spannend fand ich die Tatsache, dass man immer auf dem gleichen Stand von Teresa war. Bei anderen Büchern ist es oftmals der Fall, dass der Leser bereits mehr weiß, hier war es jedoch nicht so, was der Geschichte einen dicken Pluspunkt beschert.

Das Cover ist gelungen. Es wirkt schlicht, hat durch die Schattierungen aber dennoch eine Aussage, die gut zur Geschichte passt. Auch die Kurzbeschreibung konnte mich überzeugen, sodass man dem Verlag dazu nur gratulieren kann.

Insgesamt konnte mich „Schattenzwilling“ trotz anfänglicher Skepsis überzeugen. Die Geschichte wird spannend und lebhaft erzählt und die Figuren sind vielseitig und meistens sympathisch, sodass ich hierbei mit ihnen mitfiebern konnte. Wer Katrin Bongard noch nicht kennt und mal wieder Lust auf einen vielseitigen Jugendthriller hat, sollte sich diese Autorin auf jeden Fall merken. Empfehlenswert!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wunderbare Geschichte

Liebe ist kein Beinbruch
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Da ich schon länger auf der Suche nach neuen Autorinnen bin, die ähnlich gute und romantische Werke wie Susan Mallery, Nora Roberts oder Robyn Carr schreiben, bin ich auf Stephanie Bond aufmerksam geworden. ...

Da ich schon länger auf der Suche nach neuen Autorinnen bin, die ähnlich gute und romantische Werke wie Susan Mallery, Nora Roberts oder Robyn Carr schreiben, bin ich auf Stephanie Bond aufmerksam geworden. Da ihre Bücher im gleichen Verlag, wie auch die anderen genannten Autorinnen, verlegt werden, war ich besonders neugierig und habe mich auf „Liebe ist kein Beinbruch“ geradezu gestürzt.

Auf Stephanie Bonds Schreibstil war ich ganz besonders gespannt, da dieser im Vorfeld mit dem von Susan Mallery verglichen wurde. Da ich Susan Mallery für ihre wunderbaren Ideen und dem großartigen Schreibstil verehre, waren meine Erwartungen dementsprechend hoch. Zwar kommt Stephanie Bond (noch) nicht an eine Susan Mallery heran, aber dennoch wurde ich von der Autorin sehr gut durch die Geschichte geführt. „Liebe ist kein Beinbruch“ liest sich flüssig, leicht und humorvoll und auch die nötigen romantischen Szenen sind sehr gut beschrieben worden, ohne die jeweilige Situation zu kitschig verkommen zu lassen. Dazu wurden gut ausgearbeitete Figuren geschaffen, die ich sehr sympathisch fand und die ich gerne durch ihre Geschichte begleitet habe.

Nikki und Porter haben mir sehr gut gefallen und waren mir auf Anhieb sympathisch, allerdings muss ich auch dazu sagen, dass sie sich von andere Figuren aus anderen Liebesromanen kaum unterscheiden. Im Prinzip ist es immer gleich: Man trifft sich, man beachtet sich jedoch kaum, plötzlich geschieht ein entscheidendes Ereignis und schon wird man aufeinander aufmerksam, wird sich sympathisch, verliebt sich sogar, nur am Ende zu merken, dass man sich eventuell doch nicht auf den anderen Menschen einlassen kann, bis man am Ende doch durch gewisse Umstände seine Meinung ändert. Ja, es klingt wirklich furchtbar vorhersehbar, aber dennoch fand ich Nikki und Porter von Anfang an so sympathisch und interessant, dass mich die gesamte Vorhersehbarkeit kaum gestört hat. Auch die anderen Figuren, wie z.B. Porters Brüder, haben mir gut gefallen und ich bin schon auf ihre eigenen Geschichten gespannt, die in den anderen Bänden thematisiert werden.

Auch wenn „Liebe ist kein Beinbruch“ stellenweise an viele andere Romane aus dem Genre erinnert, so wurde ich doch an einigen Stellen überrascht und mir haben die jeweiligen Entwicklungen ganz gut gefallen. Allerdings sollte man bei diesen Büchern auch bedenken, dass die Enden immer recht vorhersehbar sind und dies auch meiner Meinung nach sein sollten, denn schließlich sucht ja jeder Leser in gewisser Weise auch sein persönliches Happy End. Dennoch ist die Liebesgeschichte sehr schön und humorvoll geschrieben und auch ein Hauch Erotik durfte bei dieser Geschichte nicht fehlen.

Auch wenn das deutsche Cover doch sehr knallig und stellenweise sehr kitschig gestaltet ist, finde ich es doch sehr viel besser als das Originalcover, da dies so gar nicht zu der Geschichte passen mag. So habe ich lieber direkt ein Cover, dass zwar etwas knalliger ist, aber dann doch mehr zum Titel und zur Handlung passt. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und fasst die nötigsten Details zusammen.

„Liebe ist kein Beinbruch“ ist ein gelungener Auftakt der „Southern Roads“-Reihe/Trilogie (steht noch nicht fest) und konnte mich mit sympathischen Figuren, einem interessanten Plot, sowie einem humorvollen und romantischen Schreibstil überzeugen. Die weiteren Bände werde ich sicherlich auch noch lesen, da Stephanie Bond mit ihren Ideen deutlich Lust auf mehr macht. Empfehlenswert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Regt zum Nachdenken an

Schlachtfeld
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Johannes ist ein guter Schüler, der selten auf Partys geht, in der Schule unsichtbar bleibt und gerne Zeit mit seinen Freunden verbringt. Aber auch wenn er in der Schule unsichtbar ist, teilt er mit den ...

Johannes ist ein guter Schüler, der selten auf Partys geht, in der Schule unsichtbar bleibt und gerne Zeit mit seinen Freunden verbringt. Aber auch wenn er in der Schule unsichtbar ist, teilt er mit den meisten Leuten die gleiche Angst: David, genannt Mick, der die Schüler ständig schikaniert.
Was mit kleinen Sticheleien und Streitereien beginnt, eskaliert immer mehr, bis sich Mick einem neuen Opfer gegenüber stellt: Herr Zinn, sein Lehrer in Geschichte und Latein. Auch hier wird schnell über die Stränge geschlagen, jedoch von beiden Seiten aus und Johannes wird zum stillen Beobachter, bis er selbst in die Sache verwickelt wird…

Luca Bloom hat mit „Schlachtfeld“ ein interessantes und abschreckendes Werk geschrieben, dass mich auch nach der letzten Seite noch nachdenklich zurückließ.

Natürlich ist das Thema hier nicht neu, aber da Luca Bloom selbst als Lehrer arbeitet, wirkt dieses Buch noch extremer, noch näher als andere Bücher, die sich mit dem Thema befassen.

Noch interessanter wird die Geschichte dadurch, dass die Geschichte aus der Sicht von Johannes erzählt wird. Dieser will eigentlich nichts mit Mick zu tun haben und bleibt im Schulalltag lieber unsichtbar, allerdings steckt er am Ende mittendrin und man hat das Gefühl, direkt daneben zu stehen. Seine Angst ist nahezu spürbar und seine Gedanken, sowie Befürchtungen sind authentisch.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte liest sich leicht und spannend und regt zum Nachdenken an. Die saloppe Jugendsprache von Mick und stellenweise auch von Johannes sind gut gewählt, ohne zu übertrieben zu wirken. Die Kapitel sind recht kurz gehalten.

In anderen Rezensionen habe ich gelesen, dass die derbe Ausdrucksweise von Lehrern absolut unrealistisch sei. Dies kann ich hier jedoch nicht nachvollziehen. Selbst in den Zeiten, in denen ich noch Schülerin war, war es bei einigen Lehrern beinahe selbstverständlich, Schüler niederzumachen und sogar Schlüsseln nach ihnen zu werfen. Von daher finde ich die Geschichte in ihren Details sehr realitätsnah. Hier sind eindeutig nicht immer nur die Schüler schuld. Wobei es äußerst schwierig ist, in diesem Buch eine Schuldfrage zu stellen, da sowohl Mick, als auch Lehrer Zinn ihr eigenes Päckchen zu tragen haben.

Mick scheint trotz seiner Coolness und Aggressionen nirgends wirklich zuzugehören. Obwohl er jeden kennt und auch ihn alle kennen, bleibt er oft außen vor und ist mehr für sich. Er scheint sich weder für seine Mitmenschen, noch die Schule zu interessieren. Dabei ist er jedoch alles andere als dumm. Seine größte Leidenschaft ist der Sport.

Herrn Zinn kann man am besten als Ekelpaket bezeichnen. Er ist gehässig und beleidigt und provoziert seine Schüler zum Teil völlig grundlos, dafür ist er in seinen Fächern (Sport, Geschichte und Latein) in seinem Element und kann sehr gut erklären – falls er Lust auf Unterricht hat.
Aber auch er ist eher ein Außenseiter, der für sich ist und immer etwas verwahrlost wirkt, seit ihn seine Frau verlassen hat. Seinen Frust lässt er dabei sehr gerne an seine Schüler aus, die zum Großteil sehr eingeschüchtert sind. Nur Mick traut sich, sich gegen ihn zu wehren.

Die Covergestaltung ist sehr schlicht in Schwarz und Weiß gehalten. hierbei ist das Wort „Schlachtfeld“ mit Kreide geschrieben, dass sehr gut zum Thema Schule passt. Gleichzeitig strahlt es eine dunkle Stimmung aus, die den Leser perfekt auf das Thema einstellt.

„Schlachtfeld“ ist ein kurzlebiger Roman, der den Leser schockt, wachrüttelt und zum Nachdenken anregt. Ein Jugendroman, der unter die Haut geht und nicht nur für Kinder- und Jugendliche empfehlenswert ist.
Ein tolles Buch!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannende Geschichte

Eisrosensommer
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Ulrike Bliefert hat es wieder einmal geschafft mich zu begeistern! Nachdem ich bereits „Bitterherz“ und „Elfengrab“ gelesen habe, musste natürlich ein weiteres Buch von der Autorin her und ich habe mich ...

Ulrike Bliefert hat es wieder einmal geschafft mich zu begeistern! Nachdem ich bereits „Bitterherz“ und „Elfengrab“ gelesen habe, musste natürlich ein weiteres Buch von der Autorin her und ich habe mich spontan für „Eisrosensommer“ entschieden.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Ulrike Bliefert beschreibt die Gedanken und Gefühle der Charaktere sehr gut und ich konnte die meisten Taten und Hintergründe gut verfolgen und sogar nachvollziehen. Allerdings hatte ich selbst mit den Opfern keinerlei Mitleid, da ich dann doch nicht so sehr mit den Charakteren mitfühlen konnte. Man lernt diese zwar kennen, aber stellenweise sehr oberflächlich, was ich jedoch nicht besonders schlimm fand, denn ich habe keine weiteren Informationen vermisst. Die Geschichte ist stellenweise nicht immer authentisch, aber dennoch immer spannend und bis zum Ende habe ich zum Teil im Dunkeln getappt.

Die Thematik ist an sich sehr interessant. Das Schülergericht, deren Tätigkeiten und Maßnahmen werden gut beschrieben und vor allem die Maßnahmen wirken wie eine Bestrafung, die gleichzeitig als Wiedergutmachung gilt. An sich eine gute Sache, auch wenn die Tat von Jonas eigentlich fast schon zu schwerwiegend für das Schülergericht war.

Bei den Charakteren hatte ich stellenweise ein paar Probleme, denn ich konnte mich mit ihnen stellenweise nicht identifizieren. Besonders mit Pia hatte ich zunächst ein paar Probleme, da sie mir oftmals als relativ naiv und oberflächlich erschien. Je mehr ich sie jedoch kennen lernen konnte, umso besser konnte ich mich in ihre Gedankenwelt hineinversetzen. Aber trotz ihrer Naivität ist sie alles andere als unsympathisch, sie ist lediglich etwas anstrengend, was ich ihr jedoch sehr gerne verzeihe. Die anderen Charaktere waren interessant, aber auch leider recht oberflächlich. Wirklich interessant fand ich dagegen Jonas, denn man merkt schnell, was er für eine Art Mensch ist, aber dennoch war ich bei seinen Beweggründen ein wenig im Unklaren, gleiches gilt auch für Rebecca, die mir unglaublich auf die Nerven ging, aber dennoch fand ich sie relativ interessant. Lennart, der hier als Opfer auftritt, ist zwar interessant, aber oftmals auch sehr langweilig, da Biologie sein Leben ist und ich nicht wirklich etwas mit dem Fach, bzw. fleichfressende Pflanzen anfangen kann.

Bei dem Buch ist es sehr schwer zu sagen, wer wirklich Täter und wer Opfer ist, denn oftmals wurden einige Charaktere so dermaßen beeinflusst, dass es schwer ist, zu sagen, ob sie einfach nur naiv sind, manipuliert wurden oder tatsächlich bösartig sind. Der Fall beweist, dass es immer mehrere Sichtweisen geben kann und selbst Opfer ohne irgendwelche Taten eine gewisse Schuld mit sich tragen können. Dazu ist die Geschichte weitaus tiefgehender als ich es zunächst erwartet habe, denn es geht nicht nur um irgendwelche kleinen Delikte unter Jugendlichen, sondern um weit mehr. Da spielen nicht nur Hass oder Streitereien eine Rolle, sondern sogar Beeinflussungen durch bestimmte Medien, die ein Weltbild erschaffen wollen, das alles andere als gut ist.

Einen Kritikpunkt gibt es jedoch trotzdem: Die Geschichte wirkt an einigen Stellen recht unrealistisch. So haben mich besonders einige Szenen im Krankenhaus nicht ganz überzeugen können, denn ausgerechnet da soll mancher Besuch nicht aufgefallen sein?!

Der Titel und die Covergestaltung gefallen mir sehr gut, allerdings bin ich bis jetzt immer noch nicht so ganz sicher, ob dies wirklich wirklich gut zur Geschichte passt. Aber dennoch, das Cover ist sehr schön anzusehen. Die Kurzbeschreibung hat mich direkt angesprochen und ich musste das Buch direkt lesen.

Insgesamt hat mir „Eisrosensommer“ gut gefallen. Zwar war der Arena Thriller stellenweise recht unrealistisch, dies nehme ich der Autorin jedoch nicht übel, da ich dennoch durchweg unterhalten und gefesselt wurde. Wer die Thriller aus dem Arena Verlag mag, wird „Eisrosensommer“ sicherlich lieben.