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Veröffentlicht am 18.06.2023

Geniale Idee, unzureichende Umsetzung. Schade

Die Verborgenen
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Eins vorweg, ich mag die Werke von Linus Geschke unglaublich gern, besonders die Alexander Born Trilogie hab ich so abgöttisch geliebt. Und natürlich musste ich auch „Die Verborgenen“ lesen. Und da wird ...

Eins vorweg, ich mag die Werke von Linus Geschke unglaublich gern, besonders die Alexander Born Trilogie hab ich so abgöttisch geliebt. Und natürlich musste ich auch „Die Verborgenen“ lesen. Und da wird es schwierig, denn die Idee ist unglaublich grandios und trotzdem hat mich die Umsetzung schlichtweg enttäuscht.

Der Schreibstil des Autors ist sehr einnehmend und atmosphärisch.
Ich liebe das Dunkle und bedrohliche, dass er hier sehr gekonnt darbietet.
Schwierig wurde es bei den Charakteren, die durchweg einfach unsympathisch waren. Das muss an und für sich nichts schlechtes sein.
Aber diese Familie ist einfach nur kaputt.
Machen sich gegenseitig das Leben schwer und haben dabei ihre wohlgehüteten Geheimnisse, die alles zunichte machen könnten.
Die Eindringlinge waren zwar auch nicht sympathisch, aber dieses Böse und Undurchdringliche an Ihnen hat mich sehr fasziniert. Nur diese „Du“ Perspektive hat mich regelrecht in den Wahnsinn getrieben.

Die Idee hinter diesem Buch fand ich sehr grandios.
Phrogger waren mir bisher gar kein Begriff.
Umso faszinierender fand ich es, Ihnen hier zu Leibe zu rücken.
Linus Geschke fängt die Stimmung perfekt ein. Denn es ist unglaublich beängstigend, was in diesem Haus passiert.
Gänsehaut kam zwar trotzdem nicht auf, was einfach daran liegt, dass die Charaktere völlig anders als gedacht darauf reagiert haben. Was total unerwartet für mich war.
Aber nichtsdestotrotz hat mich die Handlung sehr begeistert. Ich fand es unglaublich interessant, wie hier manipuliert wurde. Und das nicht nur von Seiten der Phrogger.
Wie wenig sich die Familie eigentlich kannte.
Wie kann man so nah beieinander leben, ohne etwas mitzubekommen? Das ist quasi unmöglich. Und doch liegt hier so viel im Argen, was man einfach nicht begreifen kann und möchte.

Sven und Franziska bekleckern sich beileibe nicht mit Ruhm. Jeder macht sein eigenes Ding, versucht den jeweils anderen zu übertrumpfen und du fragst dich: „Was zum Teufel, stimmt nicht mit euch?“
Wofür die Fassade aufrechterhalten?
Wozu Jahre verschwenden, die so viel erfüllender sein könnten?
Ja, bis zu einem gewissen Grade kann ich es verstehen. Und trotzdem macht es mich so unglaublich wütend. Weil dabei alles mit Füßen getreten wird. Der Respekt geht verloren. Man kann die Fassade durchaus aufrechterhalten, aber nicht so, wie es hier getan wird. Selbst Fremde wüssten mehr voneinander, als diese Familie es tut.
Ihre Tochter Tabea machte es auch nicht besser, denn ich fand sie einfach nur anstrengend.
Was soll ich sagen? Ich hatte hier sehr große Hoffnung, weil es einfach nur gut werden konnte. Es legt stark los und besonders gegen Ende war bereits alles so kaputt, dass ich den ultimativen Knall herbeigesehnt habe. Ich hab förmlich danach gelechzt.
Aber dann wurde buchstäblich die Luft rausgelassen. Ich saß am Ende völlig unbefriedigt da und war so enttäuscht, weil ich es einfach nicht fassen konnte.
Es waren so unglaublich gute Ansätze da, die aber einfach nicht genutzt wurden.
Selbst die Phrogger gerieten in den Hintergrund. Stattdessen hatte ich das Gefühl, bei einem Familiendrama dabei zu sein, dass auch nicht weiß, wann der Cut gezogen wird.
Sehr, sehr schade. Für mich leider wenig überzeugend.
Ich hoffe, das nächste Buch wird wieder mehr meinen Geschmack treffen.

Fazit:
Linus Geschke ist für mich eigentlich ein Garant an Spannung und Thrill.
Auch das neue Werk brilliert mit einer grandiosen Idee. Die Umsetzung konnte mich leider nicht überzeugen. Schade. Weil hier so viel mehr möglich gewesen wäre.

Veröffentlicht am 16.06.2023

Eine faszinierende Idee, dessen Umsetzung mir eher semi gut gefallen hat

Violet Made of Thorns – Dem Schicksal zu trotzen hat seinen Preis
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"Violet Made of Thorns. Dem Schicksal zu trotzen, hat seinen Preis“ von Gina Chen ist in meinen Augen ein sehr schwieriges oder eigenwilliges Werk.
Wer hier auf eine rasante Geschichte hofft, kann direkt ...

"Violet Made of Thorns. Dem Schicksal zu trotzen, hat seinen Preis“ von Gina Chen ist in meinen Augen ein sehr schwieriges oder eigenwilliges Werk.
Wer hier auf eine rasante Geschichte hofft, kann direkt wieder umdrehen.
Sie ist einsam, dunkel und erfindet sich immer wieder neu. Wie es auch das Schicksal tut.

Der Schreibstil ist überaus einnehmend, dennoch konnte er mich nicht ganz so stark fesseln, wie ich es mir gewünscht hätte.
Die Atmosphäre ist dabei sehr düster und unheilvoll, was sehr gut zur Geschichte passt.
Hierbei erfahren wir alles aus der Sicht von Violet. Violet ist kompliziert, schwierig und nicht leicht zu kompensieren.
Sie ist zynisch, unzufrieden, leidvoll und stichelt nur allzu gerne rum. Die geborene Antiheldin.
Aber irgendetwas hat mich an ihr angezogen. Trotz ihrer sehr anstrengenden Art spürt man trotzdem Unsicherheit und Schmerz . Zwischen ihren selbst erschaffenen Mauern ist ein Hauch Verletzlichkeit zu erkennen, der niemals nach außen dringen darf. Und genau das sind Aspekte, die ich wahnsinnig gern an ihr mochte.
Mit Cyrus hatte ich dagegen meine Probleme. Ich konnte ihn nie ganz durchschauen, er war mir einfach ein Rätsel und leider auch zu blass ausgearbeitet.
Raya konnte dagegen wieder sehr punkten mit ihrem Facettenreichtum und ihrer ganzen Präsenz. Und wie süß waren bitte die Feen.

Puh dieses Buch in Worte zu fassen ist verdammt schwierig. Ich mochte die Idee dahinter unglaublich gern. Denn das Märchenhafte ist von Anfang an unglaublich gut zu spüren.
Es ist düster, verhängnisvoll und unglaublich tragend.
Dabei hat man das Gefühl, in eine Geschichte einzutauchen, die erst noch geschrieben werden muss. Die darauf wartet, ihren Anfang zu finden, aber nicht das Ende.
Die erste Hälfte des Buches ist ruhig und leider passiert nicht wirklich viel.
Violet und Cyrus tänzeln immer umeinander herum und gleichzeitig versuchen sie voneinander loszukommen, was natürlich ein hoffnungsloses Unterfangen ist.
Erst in der zweiten Hälfte kommt etwas Spannung auf. Tragik, Schwermut und Dramatik halten Einzug. Das Chaos hat die Macht über allem und man hat keine Ahnung, wo das Ganze enden soll.

Die Autorin bindet dabei auch die zwischenmenschlichen als auch psychologischen Aspekte mit ein. Dabei gab es Momente, die mich so berührt haben. Die so feinfühlig, so direkt und trotzdem zärtlich waren, dass ich hin und weg war.
Leider sind es wirklich nur einzelne Momente, die mich wirklich begeistern konnten.
Gina Chen beschäftigt sich mit dem Schicksal. Sollte man es annehmen oder sich dagegen auflehnen? Fakt ist, egal was du auch immer tust, du selbst hältst dein Schicksal in der Hand.
Die Geschichte lebt von einer sehr komplexen Welt mit düsteren Wesen und einer schwerwiegenden Prophezeiung. Die Welt hätte noch mehr Feinschliff vertragen können, denn zu sehr dreht sich alles nur um Violet und Cyrus, was total schade ist.
Das Ende beinhaltet keinen Cliffhanger, so dass es auch als Einzelband stehen könnte. Dennoch interessiert es mich brennend, wohin es die beiden noch führen wird.
Insgesamt eine sehr faszinierende Idee, die Ausarbeitung hätte in meinen Augen jedoch noch mehr Tempo, Emotionalität und Tiefe vertragen können. Da wäre einfach noch so viel mehr möglich gewesen, um es intensiver, lebhafter zu spüren.

Fazit:
Gina Chen hat mit „Violet Made of Thorns. Dem Schicksal zu trotzen, hat seinen Preis “ einen sehr eigenwilligen, düsteren und dennoch melodischen Auftakt hingelegt.
Eine faszinierende Idee, dessen Umsetzung mir eher semi gut gefallen hat.
Hier wäre eindeutig mehr möglich gewesen. Mehr Tempo, mehr Emotionen, mehr Tiefe.

Veröffentlicht am 10.05.2023

Konnte mich leider nicht so stark begeistern, wie erhofft

Der Knochensplitterpalast
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Auf dieses Werk hab ich mich wirklich sehr gefreut, nicht nur dass das Cover extrem schön ist, so hatte es mir auch wahrlich der Klappentext angetan. Es ist der Start der Drowning Empire Reihe von Andrea ...

Auf dieses Werk hab ich mich wirklich sehr gefreut, nicht nur dass das Cover extrem schön ist, so hatte es mir auch wahrlich der Klappentext angetan. Es ist der Start der Drowning Empire Reihe von Andrea Stewart. Es handelt sich dabei um High Fantasy. Also nichts, was man so nebenbei lesen kann.
Das sollte einem von vornherein bewusst sein.

Der Schreibstil der Autorin ist dabei sehr fesselnd und einnehmend.
Die Charaktere sind auf sehr vielfältige Art und Weise ausgearbeitet, mit sehr viel Liebe zum Detail. Mich haben dabei besonders Lin und Ranami begeistert.
Besonders Lin empfand ich als sehr kraftvoll und mutig. Auch wenn ihr immer wieder Steine in den Weg gelegt werden, so geht sie immer weiter und scheut keinen Konflikt.
Ihre Persönlichkeitsentwicklung ist dabei enorm groß, vor allem in Anbetracht der Tatsache, was sie hier alles wegstecken muss. Denn es ist grausam, verwerflich und nur schwer zu kompensieren.
Was die Autorin hier entworfen hat, ist enorm komplex und von so vielen Facetten und Magie durchzogen.
Besonders die Kreaturen sind abschreckend und wunderschön zugleich. Wahnsinn, wie kreativ und detailreich sie dabei zu Werke gegangen ist.
Dabei sind sie auch menschlich gesehen sehr gut ausgearbeitet und spürbar. Man badet förmlich auf dieser Gefühlsebene.

Der Einstieg fiel mir noch relativ leicht.
Es gab so viel zu entdecken. Lin hat mich gleich von Anbeginn direkt verzaubert.
Ich mochte sie einfach so unglaublich gern.
Man erfährt hierbei auch unterschiedliche Perspektiven, da es auch mehrere Handlungsstränge sind.
Was durchaus sehr interessant und vielschichtig ist. Die Autorin geht dabei sehr ins Detail. Sei es das Umfeld, die zwischenmenschlichen Aspekte oder welchen Kampf ,wer austragen muss.
Leider muss ich sagen, so interessant es auch war, es waren auch einige Längen zu verzeichnen. Es ist relativ ruhig, mich hemmte das immer wieder. So richtig Spannung kam leider nur ab und an auf.
Aber um diese Welt zu verstehen und wie alles zusammenhängt, muss das auch so sein.
Das ändert nichts daran, dass es für mich einfach zu langwierig und anstrengend war, bis etwas wirklich gravierendes passierte.
Mir fehlte deutlich mehr Biss, Energie und Leidenschaft.
Erst gegen Ende zog die Spannung ordentlich an und ihr gelangen einige Twists, die ich nicht immer so erwartet habe.
Was aber meine Meinung nicht ändert.

Die Thematik an sich finde ich unglaublich interessant und natürlich bin ich gespannt darauf, wie es weitergeht. Gerade weil hier so viel Leid und Ängste herrschen.
Zudem möchte ich die Knochensplittermagie noch tiefer ergründen und verstehen.
Fakt ist: Die Grundidee ist unglaublich gut, die Umsetzung konnte mich bis jetzt nur semi begeistern. Es ist noch deutlich Luft nach oben.

Fazit:
"Der Knochensplitterpalast: Die Tochter", ist der Auftakt der High Fantasy Reihe, Drowning Empire von Andrea Stewart.
Großartige Grundidee, vielfältige Charaktere.
Leider konnte mich die Umsetzung nicht so begeistern wie erhofft.

Veröffentlicht am 07.05.2023

Etwas zu ruhig und unaufgeregt, mit dem Ende konnte er positiv überraschen

Erinnere dich!
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Allein der Titel „Erinnere dich!“ von Max Reiter klingt nach so unglaublich viel. Der perfekte Thriller sozusagen.
Nur das es in meinen Augen eher ein Psychothriller oder doch eher Spannungsroman ist. ...

Allein der Titel „Erinnere dich!“ von Max Reiter klingt nach so unglaublich viel. Der perfekte Thriller sozusagen.
Nur das es in meinen Augen eher ein Psychothriller oder doch eher Spannungsroman ist. Denn gerade auf der psychologischen Ebene passiert hier eine ganze Menge.

Der Schreibstil des Autors ist sehr angenehm. Die Atmosphäre drückend und beklemmend. Im Fokus steht der liebe Arno, dessen Perspektive wir auch erfahren. Hier hätte ich mir eindeutig mehr Sichtweisen gewünscht, um das Ganze einfach vielschichtiger und brisanter zu gestalten.
Arno ist kein schlechter Kerl. Er ist vom Wesen her sehr trocken und in sich gekehrt. Der typische Einzelgänger, der nur selten jemand an sich heranlässt. Ich konnte ihn nie ganz greifen.
Ebenso verhielt es sich mit den übrigen Charakteren. Sie waren da, aber auch wieder nicht. Wie ein Schatten aus der Vergangenheit, der nie ganz verschwindet.
Hier bekommt man es mit einigen Charakteren zu tun. Nicht jeder ist wichtig und trotzdem hätte man gerade aus diesen sehr viel mehr herausholen können.
So schien mehr oder weniger jeder sein eigenes Ding zu machen.

Die Thematik selbst hat mir unglaublich gut gefallen und versprach einiges an Intensität und nervenaufreibenden Momenten.
Leider war die Umsetzung nicht ganz so wie erhofft.
Es ist sehr ruhig und unaufgeregt.
Man muss sehr tief graben, damit sich überhaupt etwas bewegt.
Dafür verliert sich der Autor allzu gern in den Details der Vergangenheit und der Umgebung. Und er vergisst auch niemals mehrfach daran zu erinnern, dass man seine Schuld zu begleichen hat. Was hin und wieder doch etwas zu viel des Guten war.
Doch ist das überhaupt der Fall?
Maja hängt wie ein dunkler Schatten über allem und man ist sich nie sicher, ob sie wirklich tot ist, oder eben nicht.

Die Psychospielchen haben mir dagegen richtig gut gefallen.
Subtil, tiefsinnig, grausam.
Er gräbt nicht nur in der Vergangenheit, sondern man spürt direkt, wie gezielt manipuliert und zermürbt wird. Das lässt direkt alle Alarmglocken losschrillen.
Und ganz nebenbei bricht auch noch die Seele auseinander.
Begleitet wird es unablässig von Paranoia und Wahn, was immer wieder Wunden aufplatzen lässt.
Man lauscht immer wieder Arnos Selbstgeißelung. Was eigentlich richtig gut ist. Mich aber auch zermürbt hat.
Denn vom emotionalen her war es staubtrocken. Es war kein Leben, keine Energie vorhanden.
Keine Verzweiflung, keine innere Zerrissenheit, die man als solches hätte fühlen können. Aber das ist genau das, was diesen Roman hätte ausmachen können und müssen.
Der Autor wechselt dafür gerne mal die Richtungen und das nicht zu knapp.
Was ihm äußerst gut gelungen ist.
Mit dem Ende konnte er mich wirklich noch positiv überraschen. Denn dort waren Energie und Emotionen vorhanden.
Man wird von einem Abgrund verschluckt, der es wirklich in sich hat.
Wie eine kalte Dusche, die schon so viel eher zum Einsatz hätte kommen müssen.
Insgesamt kein schlechter Roman, aber hier wäre eindeutig mehr möglich gewesen.
Es ist allerdings beängstigend und zutiefst verstörend, wie leicht der Mensch manipuliert und angreifbar gemacht werden kann.

Fazit:
"Erinnere dich“ von Max Reiter ist ein sehr subtiler und psychologischer Roman, der in die tiefsten Abgründe der menschlichen Seele führt.
Mir persönlich war es leider überwiegend etwas zu ruhig und unaufgeregt, dafür punktet der Autor mit einem Ende, das mich positiv überraschen konnte.
Insgesamt wurde hier jedoch einiges an Potenzial verschenkt.

Veröffentlicht am 03.05.2023

Konnte mich leider nicht so packen, wie erhofft

A Magic Steeped in Poison – Was uns verwundbar macht
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“ A Magic steeped in Poison: Was uns verwundbar macht“ von Judy I. Lyn hat mich sofort angesprochen.
Der Klappentext klang einfach nach so unglaublich viel.
Emotionen, Magie und eine vielschichtige Handlung. ...

“ A Magic steeped in Poison: Was uns verwundbar macht“ von Judy I. Lyn hat mich sofort angesprochen.
Der Klappentext klang einfach nach so unglaublich viel.
Emotionen, Magie und eine vielschichtige Handlung. Und die Idee mit der Teemagie kann eigentlich nur phänomenal werden.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr sanft, einfühlsam und atmosphärisch.
Etwas was einfach so gut auf unsere Protagonistin Ning zutrifft, ich mochte sie direkt sehr gern. Zumal sie oft sehr unbedarft und naiv agiert. Aber das ist auch ein Teil ihres Wesens, was so wertvoll ist.
Daneben lernen wir noch weitere Charaktere kennen, ich muss aber zugeben, dass mir die Namen nie im Gedächtnis blieben, weil sie einfach zu ungewöhnlich und schwer zu merken waren.
Man lernt sie auf vielfältige Art und Weise kennen. Den einen schließt man ins Herz, den anderen weniger.

Das asiatische Flair mochte ich unfassbar gern. Die Autorin baut wundervolle Bilder auf, die sich manifestieren und für so viel Faszination sorgen.
Der Einstieg hat mir auch wirklich gut gefallen, zumal Ning mich mit ihrem Wesen direkt berührt hat.
Normalerweise mag ich leise und sanfte Handlungen, aber hier wirkte es einfach fehl am Platz.
Ning kam nicht richtig aus sich heraus, handelte oft sehr zögerlich.
In der Handlung geschieht zwar eine ganze Menge, dieses wird sehr detailliert dargeboten.
Für meinen Geschmack zu sehr, dadurch verlor es an Spannung und ich verlor teilweise wirklich das Interesse daran.
Hier wäre weniger mehr gewesen.
Erst zum Ende hin baute es an Tempo auf, der Autorin gelangen gut platzierte Twists, die das Ganze noch interessanter und facettenreicher machten.
Leider ist bei mir der Funke dennoch nicht übergesprungen. Es fehlte das gewisse Etwas, Energie, Leben und tiefgreifende Momente.
Die Brisanz, Intrigen und Manipulationen kamen einfach nicht intensiv genug hervor.
Ich hatte das Gefühl, es entfalte seine Wirkung nur hauchzart und das ist einfach zu wenig.
Das ist total schade, weil ich die Idee dahinter einfach unfassbar gern mag. Doch leider hat es mich nicht so gepackt, wie ich es mir gewünscht hätte.

Fazit:
"A Magic steeped in Poison: Was uns verwundbar macht“ von Judy I. Lyn wartet mit einer faszinierenden und interessanten Grundidee auf.
Die Umsetzung war für meinen Geschmack leider nicht so gelungen.
Zu ruhig, zu wenig Intensität und Fülle.
In meinen Augen hätte hier etwas Großartiges entstehen können, leider ist der Funke nicht übergesprungen.
Für zwischendurch ganz ok, aber mehr leider nicht.