Immer dein Bruder
Sieben Tage MoWir lernen in dem Buch die Familie um die Brüder Karl und Mo kennen, wobei Mo ein besonderes Kind ist. Seit seiner Geburt an leidet er an einer geistigen Beeinträchtigung und kann sich nicht altersgerecht ...
Wir lernen in dem Buch die Familie um die Brüder Karl und Mo kennen, wobei Mo ein besonderes Kind ist. Seit seiner Geburt an leidet er an einer geistigen Beeinträchtigung und kann sich nicht altersgerecht um sich selbst und seine Belange kümmern, so dass die Pflege und tägliche Umsorge durch die Familie, vorrangig die Mutter, aber eben auch zu großen Teilen der gleichaltrige Zwillingsbruder Karl übernehmen muss. Diese verantwortungsvolle Aufgabe übernimmt Karl meist mit einer bewunderswerten Gelassenheit, denn Karl liebt Mo, trotz oder weil er so besonders ist. Gleichzeitig natürlich erwacht der ambivalent Gedanke in ihm, dass sein Bruder ihn eigentlich von seinem eigenen Leben abhält und er nie frei und ohne Rücksicht etwas unternehmen kann... Ich finde, der Autor hat hier sehr authentisch aufgezeigt, wie sehr das Leben als Angehöriger mit betroffen sein kann und welche Gedanken der Person durch den Kopf schießen können. Und gleichzeitig gibt es einem den Mut, wenn man sieht, welche Freude und Energie aber in dieser speziellen Konstellation entstehen können.
Eine berührende Geschichte über Freundschaft, über Familie und (zu große? )Verantwortung und der Zwiespalt der Gefühle bei dem Leben mit Behinderung im Umfeld.