Ich bin mit diesem Roman nicht warm geworden
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Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, aber um ehrlich zu sein, lässt es mich sehr enttäuscht zurück. Mir ist bekannt, dass Zadie Smith als herausragende Autorin gefeiert wird, nur kann ich diesen „Hype“ nicht nachvollziehen. Vielleicht bin ich auch einfach nicht diesen Schreibstil gewohnt, denn dieser ist mit Sicherheit nicht gebräuchlich. Doch um was geht es eigentlich in diesem Werk?
Der Leser begegnet Mrs. Eliza Touchet im 19. Jahrhundert. Die Story spielt in London und Eliza ist die Haushälterin und angeheiratete Cousine des Schriftstellers William Ainsworth. Sie wird auf den Tichborne-Fall aufmerksam, bei dem ein Mann die Behauptung aufstellt, der seit zehn Jahren verschollene Sohn der reichen Lady Tichborne zu sein. Andrew Bogle, ein ehemaliger Sklave wird Zeuge des Prozesses und Eliza ist fasziniert von der Geschichte Bogles. Soviel zum Hauptgerüst des Romans und der Klappentext hat mich wirklich angezogen. Ebenfalls fand ich die Tatsache interessant, dass die Story basierend auf reale historische Ereignisse geschrieben wurde, doch im Grunde habe ich „nur“ deprimierende Charaktere begleitet. Man kann richtig beobachten, wie schnell Erfolg zu Kopf steigen kann und wie schnell dann auch der Fall erfolgt. Besonders gut ist dies bei William Ainsworth zu sehen. Leider konnten auch die Zeitsprünge nicht dazu beitragen, die Geschichte etwas spannender zu gestalten. Im Gegenteil, es wurde nur immer wieder dargestellt, wie verhärmt manche Menschen schon im jungen Alter waren. Sicher, das Leben zu dieser Zeit war gewiss nicht einfach, aber ich hätte mir mehr Tiefe gewünscht. Zum Glück sind die Kapitel sehr kurz gehalten, so dass man das Buch in kurzer Zeit lesen kann. Die Hauptfigur Eliza Touchet war tatsächlich Ainsworth‘ Haushälterin, nur ist die wahre Person schon viel früher gestorben. Ich muss gestehen, dass ich mich öfter gefragt habe, wie sie wohl reagiert hätte, könnte sie sehen, wie die Autorin sie gezeichnet hat. Ebenso habe ich mir diese Frage bei William Ainsworth und Charles Dickens gestellt.
Fazit:
Dieser Schreibstil ist leider nichts für mich und ich kann die Begeisterung um dieses Werk nicht nachvollziehen. Vielleicht bin ich einfach andere Lektüre gewohnt und hatte dadurch Schwierigkeiten, mit dem Roman warm zu werden. Deshalb gibt es hier leider keine Leseempfehlung von mir.