Gänsehaut-Thriller
NACHTEin abgelegener Hof in Island, der von einer reichen amerikanischen Familie bewohnt wird. Nachdem der nächstgelegene Nachbar seit Tagen niemanden von ihnen gesehen hat, betritt er das unverschlossene Haus ...
Ein abgelegener Hof in Island, der von einer reichen amerikanischen Familie bewohnt wird. Nachdem der nächstgelegene Nachbar seit Tagen niemanden von ihnen gesehen hat, betritt er das unverschlossene Haus und findet die komplette Familie mitsamt der Haushälterin bestialisch ermordet vor...
Zitat Pos. 239:
"Sie fliehen vor etwas, wollen einen Neuanfang. Aber egal, wohin man geht, man wird doch wieder sich selbst begegnen."
Die Story wird aus zwei Perspektiven geschildert. Zum Einen von Polizist Tyr, der in dem Fall als Verstärkung aus Rejkjavik angefordert wurde. Und von Sóldis, dem Hausmädchen der Familie, die die Geschichte vor dem Mord erzählt.
Wie von Sigurdardottir gewohnt, ist die isländische Kulisse atemberaubend und der Schreibstil flüssig.
Während die Polizei versucht, die Morde zu rekonstruieren und einen Täter zu bestimmen, erlebt der Leser diese hautnah durch Sóldis Erzählungen.
Das Motiv hätte profaner nicht sein können und überrascht daher kaum. Dennoch ist der Weg dahin sehr spannend und auch emotional. Mit jeder Seite fiebert man mit Sóldis mit, obwohl man doch bereits weiß, dass sie es nicht schaffen wird.
Der zweite Erzählstrang gefiel mir hingegen nicht so gut, denn auch Tyr hat eine persönliche Geschichte, die zwar spannend ist, aber bis zum Schluss nicht gänzlich aufgeklärt wird. Ich kann jedoch nirgends einen Hinweis auf einen zweiten Teil finden, könnte mir aber vorstellen, dass es diesen noch geben wird. Denn der letzte Satz in diesem Buch lässt einen überrascht und mit mehreren offenen Fragen zurück.
Fazit: Ein spannender Thriller mit Gänsehautmomenten, in dem man hautnah miterlebt, was dieser Familie widerfährt. Der einen allerdings auch mit offenen Fragen zurücklässt und für den es hoffentlich noch eine Fortsetzung geben wird, um diese zu klären.