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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2023

informativ und umfassend

Skincare
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Was ist das?

Caroline Hirons ist bereits seit Jahren als Hautpflegeexpertin und Ikone auf dem Feld der Aufklärung hinsichtlich Hautpflege und Inhaltsstoffen. Mit „Skincare – Alles, was wir über Hautpflege ...

Was ist das?

Caroline Hirons ist bereits seit Jahren als Hautpflegeexpertin und Ikone auf dem Feld der Aufklärung hinsichtlich Hautpflege und Inhaltsstoffen. Mit „Skincare – Alles, was wir über Hautpflege wissen müssen“ hat sie ihre Expertise und das Beste aus ihrem Online-Blog auch in die analoge Form für die ganze Welt zusammengefasst. Das Buch befasst sich mit der Frage, wie man die Bedürfnisse seiner Haut erkennt, die richtigen Produkte findet und sich eine gute Routine aufbaut. Bei diesem deutschen Titel handelt es sich um die Übersetzung der überarbeiteten Ausgabe „Skincare – The new edit“.

Wie sieht es aus?

Bei dem Buch handelt es sich um eine flexible Ausgabe mit einem stabilen Einband. Das Buch hat fast das A4-Format und ist etwa 2cm dick. Der Einband ist im knalligen Gelb mit weiß und schwarz gehalten, was dem Original entspricht. Im Innenbereich ist die Gestaltung sehr clean und übersichtlich. Die verschiedenen Abschnitte sind farblich unterschiedlich gestaltet, alle Farben sind aber sehr angenehm für das Auge. Es wird mit diversen Infokästen, Hervorhebungen und Abschnitten gearbeitet. Zudem sind zahlreiche Produktabbildungen enthalten. Die Seiten sind aus dickem, beschichtetem Papier und machen einen sehr hochwertigen Eindruck.

Was erwartet einen?

Mit „Skincare“ möchte die Autorin ihr geballtes Wissen als Buch zusammenfassen. Zwar gibt es ihre Inhalte online zuhauf und natürlich kostenlos, das Buch soll aber eine Art Hautpflegebibel sein, die alle relevanten Informationen zusammenfasst. Inhaltlich werden die Grundlagen besprochen (wie anfangen, welche Pflege für welche Altersstufe, wie erkennt man die Probleme der Haut und worauf kann dies hindeuten) und dann Lösungen angeboten. So erklärt die Autorin, wie man eine Routine aufbaut, wie diese innerhalb der Routine variieren kann, welche verschiedenen Wirkstoffe und Wirkstoffgruppen es gibt, worauf man achten muss und sollte und bespricht aber auch, wie das Leben die Hautpflege und die Routine aus der Bahn werfen kann. Hierbei werden nicht nur tatsächliche Empfehlungen ausgesprochen, sondern auch viele wissenschaftliche Ansätze diskutiert.

Mein Fazit

Ich hatte mich auf die deutsche Ausgabe von „Skincare“ wirklich sehr gefreut, da ich lange um die englische Ausgabe herumgeschlichen bin. Dass es sich hierbei jetzt sogar um das überarbeitete „New edit“ handelt, hat mich noch mehr gefreut. Das Buch hat meine Erwartungen absolut erfüllt. Ich bin bereits seit vielen Jahren im Skincare-Game und habe von anfänglich „keine Ahnung und einfach alles mal probieren“ mittlerweile doch einige Fortschritte erzielen können. Trotzdem fand ich das Buch sehr interessant, sehr durchdacht und ich konnte noch vieles neues dazulernen. Ich habe bereits 2, 3 vergleichbare Bücher gelesen und hier eher das Gefühl gehabt, ungewollt belehrt zu werden. Das ist bei der Autorin hier nicht der Fall. Sie hat eine sehr persönliche, sympathische Ansprache und man hat einfach das Gefühl, mit einer guten Freundin zu plaudern, die einem Tipps gibt. Die Autorin räumt mit vielen Mythen auf, gibt praktische und einfache Tipps, aber macht auch klar, was wirklich überflüssig oder sogar gefährlich ist. Musthave für Skincare-Fans und solche, die es werden wollen.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 04.05.2023

schöne Fortsetzung

Lore Olympus - Teil 3
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Was ist das?

In Olympus und der gesamten Unterwelt gibt es nur noch ein Thema: Hades und Persephone. Und dass die junge Göttin des Frühlings im Rahmen ihres Stipendiums ein Praktikum bei Underworld Corp ...

Was ist das?

In Olympus und der gesamten Unterwelt gibt es nur noch ein Thema: Hades und Persephone. Und dass die junge Göttin des Frühlings im Rahmen ihres Stipendiums ein Praktikum bei Underworld Corp antritt und dabei mehr Zeit denn je mit dem König der Unterwelt verbringt, macht die Sache nicht besser! Um nicht noch mehr Aufmerksamkeit zu erregen, schwören die beiden sich, ihre Gefühle füreinander zu ignorieren sowie Berufliches und Privatleben strikt zu trennen - doch die Anziehungskraft zwischen ihnen ist stärker als ihr selbst auferlegtes Verbot. Weil das Schicksal seine ganz eigenen Pläne mit ihnen hat ...

„Lore Olympus – Teil 3“ ist der dritte Teil der Lore Olympus-Reihe, bei dem der LYX-Verlag den weltbekannten Webtoon als Buch herausbringt. Das Buch enthält die Episoden 50 bis 75. Inhaltlich setzt die Geschichte direkt nach dem Ende von Band 2 an. Entsprechend sind Vorkenntnisse zwingend nötig, es ist eine fortlaufende Geschichte. Das Buch ist auch nicht in sich geschlossen, es wird noch weitere Bände geben.

Wie sieht es aus?

Bei dem Buch handelt es sich um eine Hardcover-Ausgabe, die etwas größer als das A5-Format ist. Das Buch ist etwa 2,5cm hoch. Sowohl das Cover als auch der komplette Inhalt sind im Farbdruck gestaltet. Es handelt sich um eine Graphic Novel, also um eine gezeichnete Bilder-Geschichte mit Text. Die Seiten des Buches bestehen aus hochwertigem, dickem Papier und sind beschichtet. Die Bilder sind kontrastreich und farbintensiv.

Was erwartet einen?

Es geht weiter mit der Geschichte um Hades und Persephone. Überall stehen Stolpersteine und Hindernisse bereit, die ihre Beziehungsentwicklung beeinflussen. Es kommen zahlreiche neue Charaktere vor und auch jede Menge Figuren, die man wiedersehen darf. Im Fokus stehen natürlich Hades und Persephone, vor allem bei ihr merkt man die stete Entwicklung von naiver Unschuld zu einer willensstarken Frau immer mehr. Hades entwickelt sich nicht ganz so viel, aber man sieht mehr Facetten von ihm. Ich habe mich von dem Buch sehr unterhalten gefühlt, wenngleich ich das Gefühl hatte, dass es dieses Mal nicht so spannend war wie die Vorgänger, dafür aber auf einer gewissen Art mitreißender und witziger. Es ist ein Buch, in dem man sich etwas verlieren kann, tatsächlich aber auch storytechnisch. Es sind sehr viele Charaktere und durch den wenigen Text geht es natürlich auch viel darum, die Bilder zu betrachten und für sich auszuwerten. Ich bin allerdings noch relativ neu auf dem Gebiet der Graphic Novels. Ich lasse mich aber gern von Lore Olympus verzaubern, weil es für mich eine gute Mischung aus moderner, etwas andere Interpretation der weltbekannten Geschichte um Hades und Persephone ist. Die Autorin vermischt gegenwärtige Themen (so ist etwa toxische Beziehung ein Thema) mit der verrückten Welt der Götter, aber gleichzeitig fühlt sich die Geschichte einfach so normal an. Das ist eine Kunst und vor allem zeigt es die hohe Kreativität der Autorin. Ich bin auf jeden Fall schon sehr gespannt auf die weiteren Bände.

Mein Fazit

Auch Lore Olympus Teil 3 kann wieder sehr überzeugen, wenngleich die Geschichte nicht ganz so actionreich ist und man bei der Vielzahl der Charaktere ein wenig die Übersicht verliert. Aber die Geschichte von Hades und Persephone entwickelt sich gut weiter, es hat mir viel Spaß gemacht, das Buch zu lesen und die Zeichnungen sind wirklich cool.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 14.03.2023

mitreißend, unterhaltsam und sympathisch

Let's be wild
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„New York mochte die Stadt sein, die niemals schlief, doch sie war mehr als das. Sie war die Stadt der Neuanfänge, der Wahlfamilien.“
(Shae in Let’s be wild)

Worum geht’s?

Mit ihrem neuen Job in der ...

„New York mochte die Stadt sein, die niemals schlief, doch sie war mehr als das. Sie war die Stadt der Neuanfänge, der Wahlfamilien.“
(Shae in Let’s be wild)

Worum geht’s?

Mit ihrem neuen Job in der angesagtesten Influencer-Agentur New Yorks geht für Shae ein Traum in Erfüllung. Nicht nur, dass sie in die Fußstapfen ihres Onkels und Mentors tritt, sie kann darüber hinaus einen positiven Einfluss auf Social Media nehmen. So zumindest ihre Hoffnung. Doch es ist nicht so leicht wie gedacht, sich in New York zu behaupten. Das muss auch Shaes bester Freund Tyler feststellen, der gemeinsam mit ihr einen Neustart wagt. Shaes Kollegin Ariana und die Fotografin Evie versuchen in der Weltstadt ebenfalls nach den Sternen zu greifen und müssen dabei so manchen Rückschlag hinnehmen. Aber ihre Freundschaft gibt den vieren die nötige Kraft, die eigenen Träume niemals aus dem Blick zu verlieren.

Let’s be wild ist Band 1 der Be Wild-Reihe und nicht abgeschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Shae, Ariana, Tyler und Evie in der Ich-Perspektive erzählt. Die Geschichte verläuft chronologisch, es wird jedoch oft zwischen den Perspektiven gesprungen. Das Buch erwähnt potenziell triggernde Inhalte wie sexueller Übergriff und Essstörung.

Meine Meinung

Es gibt Bücher, von denen weiß man nicht, dass man sie braucht, aber sobald man sie gelesen hat, fragt man sich, wieso man sie nie vermisst hat. Let’s be wild ist ein derartiges Buch für mich. Ich habe von beiden Autorinnen schon ein bisschen was gelesen und fand alles bisher ganz gut, einiges besser, einiges etwas schlechter. Aber entsprechend war ich eigentlich ganz guter Dinge, dass mir das Buch gefallen könnte. Dass ich mich in dem Buch verliere, habe ich nicht erwartet.

Der Einstieg in das Buch gelang mir etwas holprig, was einfach daran liegt, dass man direkt ins Geschehen geworfen wird und zudem vier Erzählperspektiven natürlich schon eine kleine Ansage sind. Zu Beginn trifft man auf Shae und Tyler, die beste Freunde sind und gemeinsam nach New York kamen, wo sie nun in der Agentur anfangen sollen. Tyler ist ein junger Mann voller Energie, den man nur lieben kann. Aufgedreht, liebenswert, besonders. Shae hingegen ist eher ruhiger, unsicherer und grübelnd, dafür aber sehr ambitioniert. Sie will in der Agentur in die Fußstapfen ihres verstorbenen Onkels, dem einen Agenturmitbegründer, treten und hat entsprechend hohe Ansprüche an sich. Beide sind wie Tag und Nacht, wie Kaffee und Milch – gegensätzlich und gleichzeitig ergänzen sie sich perfekt. In der Agentur treffen sie auf Ariana, die Shaes Vorgesetzte ist. Ariana arbeitet dort schon länger, ist eine taffe Powerfrau, unglaublich liebenswert, überhaupt nicht biestig und ich glaube, sie ist von allen Charakteren mein Favorit. Anfangs noch professionell distanziert freunden sich die drei irgendwie an. Auch Evie, die Nummer 4, kommt eher zufällig dazu. Sie ist Fotografin aus Deutschland und arbeitet zeitweise für die Agentur, die eine große Gala plant. Als sie zeitweise mit Tyler und Shae unterwegs ist, entsteht so eine gemeinsame Basis, die durch einige Abende außerhalb der Arbeit Stück für Stück gefestigt wird. Und das hat mir so gut gefallen, die langsame Entwicklung der Freunde, die gegenseitige Unterstützung und der Respekt voreinander.

Und damit sind wir auch schon beim ersten Punkt, für den ich das Buch liebe: perfekte Realität, wunderbar unperfekt. Denn die Charaktere haben Höhen und Tiefen, sie machen Fehler und haben grandiose Ideen, sie kommen vorwärts und teilweise auch nicht. Gleichzeitig ist das Buch von der Geschwindigkeit her angenehm, nicht überstürzt und einfach so, als würde man seine Freunde regelmäßig treffen und sie einen über ihr Leben updaten. Die Leichtigkeit macht Spaß, aber dabei wird eben nicht vergessen, dass nicht alles perfekt ist. So macht Shae am Tag 1 einen großen Fehler auf der Arbeit und statt komplett zusammengestaucht zu werden, reflektiert ihre Vorgesetzte Ariana, wie es dazu kam und entschuldigt sich, dass sie Shae vielleicht überfordert hat. Miteinander statt Gegeneinander, füreinander statt übereinander. Und das funktioniert einfach wunderbar. Ja, ich habe mich absolut darin verliebt, wie man hier füreinander einsteht, miteinander die Erfolge feiert und sich unterstützt. Das betrifft alle Charaktere gleichermaßen.

Bei Let’s be wild geht es nicht um Liebesgeschichten, es ist kein Sex and the city. Der Vergleich mit der Serie „The bold type“ trifft in vielen Punkten zu, wenngleich das Buch für mich nicht ganz an die Stärke der Serie herankommt. Es geht um Charakterentwicklung, um Lebensziele und Träume, um Hindernisse auf dem Weg, aber auch um gewichtige Probleme. Jeder hat sein Päckchen zu tragen. So leidet Shae sehr unter dem Verlust ihres Onkels. Tyler hat ein Geheimnis, was bedeutsam und selten ist, aber mehr Beachtung finden muss und sollte. Evie ist zwar legal im Land, arbeitet aber illegal, weil sie in Unkenntnis der Visa-Bestimmungen war. Und Ariana, die ist in einer Beziehung, die absolut furchtbar ist. Und so begleitet man hier jeden Charakter gleichermaßen, wie er um seine Träume kämpft – sei es ein Job, das Vergessen, den Aufenthalt oder eben eine liebende Beziehung. Stolpersteine inklusive. Mir gefällt die Vielfältigkeit, auch wenn natürlich bei der Fülle nicht alle Themen gleichermaßen Beachtung finden und ich denke, dass gerade in Band 2 auch viele Aspekte noch eine viel größere Rolle finden werden, während andere weniger vorkommen werden. Es klappt, es ist stimmig und es ist ein starker Einblick. Aber auch die Agenturarbeit wird beleuchtet, auf interessante Themen wie Cancel Culture oder Body Positivity aufmerksam gemacht.

Let’s be wild ist eine Liebeserklärung an die Freundschaft und die Macht von Zusammenhalt. Es ist keine Zuckerwatte-alles ist wunderschön-Geschichte, sondern eine Achterbahnfahrt mit viel Charme, Schmunzel-Momenten und auch einigen Enttäuschungen, Herzschmerz und Wut. Es ist ein Buch über vier grundverschiedene Persönlichkeiten, die in einer pulsierenden Stadt leben und versuchen, ihre Ziele zu erreichen. Zwischen Leichtfüßigkeit und Ernsthaftigkeit, zwischen mitreißenden Momenten und Wohlfühl-Atmosphäre, zwischen großen Problemen und kleinen Dramen, zwischen spritzigen Dialogen und ernsthaften Gesprächen habe ich mein Herz verloren und freue mich schon jetzt auf Band 2. Denn ein Cliffhanger in eigentlicher Form gibt es hier nicht, aber so manche Geschichten sind definitiv nicht auserzählt. Und ich werde da sein, um sie zu hören.

Mein Fazit

Let’s be wild hat mich unglaublich begeistert und mitreißen können. Es ist eine bunte Mischung aus Freundschaft, Erreichen von Lebenszielen und gewichtigen Problemen. Das Buch gibt einem das Gefühl, Freunde bei ihrem Leben zu begleiten. Und ich freue mich jetzt schon auf mehr. Eine Liebeserklärung an die Freundschaft!

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 06.03.2023

wunderbarer, starker Abschluss

With you I heal
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„Liebe kann uns helfen, einen Weg aus der Dunkelheit zu finden, aber sie heilt uns nicht. Und manchmal, da sorgt sie nur dafür, dass man noch viel, viel tiefer fällt, als man je glauben konnte.“
(Großvater ...

„Liebe kann uns helfen, einen Weg aus der Dunkelheit zu finden, aber sie heilt uns nicht. Und manchmal, da sorgt sie nur dafür, dass man noch viel, viel tiefer fällt, als man je glauben konnte.“
(Großvater Bennett zu Sophia in With you I heal))

Worum geht’s?

Arin ist gerade clean geworden und steht vor den Scherben seines bisherigen Lebens. Sein schlechter Ruf in dem kleinen Städtchen Belmont Bay sorgt dafür, dass er keinen Job bekommt – bis er vom alten Bennett den Auftrag erhält, seinen Oldtimer wieder flottzumachen. Dabei trifft er auf Sophia, Bennetts Enkelin, die nach Belmont Bay zurückgekehrt ist, um für ihren Großvater da zu sein – zumindest ist das die offizielle Version. Aber Sophia scheint etwas zu verbergen. Eine Dunkelheit, die Arin nur zu gut kennt. Trotz aller Warnungen, Arin solle sich von Sophia fernhalten, fliegen zwischen den beiden bald die Funken …

With you I heal ist Band 3 der Belmont Bay Reihe und ist in sich geschlossen. Das Buch beinhaltet Spoiler zu Band 1 und 2, Vorkenntnisse werden aber nicht benötigt.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird durch Arin und Sophia in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet Thematiken, die triggern können, insbesondere aus dem Bereich Substanzenmissbrauch.

Meine Meinung

Nachdem mich With you I dream und With you I hope schon sehr begeistern konnten, war klar, dass ich auch Band 3 der Reihe lesen muss. Wahrscheinlich habe ich mich auf diesen Teil sogar am meisten gefreut, da ich so gespannt darauf war, was hinter Arin steckt und wieso das ganze Örtchen Belmont Bay ihm gegenüber so viele Vorbehalte hat. Mit einer derart mitreißenden Geschichte, die mich wirklich im Herzen berührt hat, habe ich am Ende aber nicht gerechnet.

Arin durfte man bereits in den beiden Vorbänden kennenlernen und hat hier insbesondere mitbekommen, wie viele Vorbehalte die Dorfbewohner gegen ihn haben. Es wurde zwar bereits mehrfach thematisiert, dass er eine Suchtmittelabhängigkeit hat, doch die tatsächlichen Auswüchse hiervon hat man erst in diesem Teil so richtig kennengelernt. Mehr als einmal hat er bereits gegen seine Sucht angekämpft und ist nun bereits seit einigen Monaten clean. Doch er muss dennoch täglich kämpfen. Gegen sich selbst, gegen seine Sucht, gegen den Ruf, den er nach zahlreichen Ausfallsituationen in der Stadt hat, gegen die Hoffnungslosigkeit, gegen alles. Arin ist nicht der typische Bad Boy, auch wenn er gern so dargestellt wird. Aber jahrelanger Suchtkonsum hat Spuren hinterlassen, auch bei den zwischenmenschlichen Beziehungen. Und daher ist ein zentrales Thema in diesem Buch Vergebung. Arin ist nur der Meinung, dass er diese nicht verdient, und so kämpft er gegen quasi alles Gute, was ihm aufm Weg passiert, an. Gleichzeitig ist er verzweifelt, weil er irgendwie Fußfassen muss, nein, will. Er will ein Leben mit Perspektive und die Perspektive soll eben nicht der nächste Rausch sein. In zahlreichen Rückblenden erfährt man viel über seine bisherige Haltung zum Leben, aber auch über seine Mutter, die im Laufe des Buches eine der größten Herausforderungen für Arins Weg der Besserung sein wird. Und man erfährt über Sophia. Denn Arin und Sophia sind eine Second Chance Lovestory, die vor einigen Jahren das jähe Ende nahm, als Sophia plötzlich die Stadt verlassen hat, nachdem ihre beste Freundin spurlos im Wald verschwand und fast alle Arin die Schuld hieran gaben. In der Vergangenheit hatten Sophia und Arin eine komplizierte Form von Liebschaft, die ich ungern Beziehung nennen möchte, die aber auf jeden Fall toxische Tendenzen aufwies und auch Arins Haltung zum Leben hierfür nicht gerade förderlich war. Als Sophia nun in einer Notlage nach Belmont Bay zurückkehrt, flackert die alte Flamme wieder auf – sehr zum Missfallen zahlreicher Dorfbewohner und von Sophias Großvater Bennett.

Aber ausgerechnet Bennett wird es in diesem Buch auch sein, der mit dem größten Einfluss auf Arin haben wird. Er gibt ihm Chancen und glaubt an ihn, wenn es niemand anderes tut. Niemals sagt er dies offen, aber wer Bennett aus den Vorbänden kennt, schaut sehr schnell hinter diese Fassade. Arin wird viel stolpern in dieser Geschichte, aber er lernt, wiederaufzustehen und dafür zu kämpfen, was ihm wichtig ist – für sich selbst, für Sophia und für die Hoffnung auf eine wirkliche Zukunft. Mich hat Arins Geschichte sehr berührt und ich fand es toll, dass die Autorin seinen Gedanken so viel Raum gegeben hat, seine komplizierten, wirren und manchmal widersprüchlichen Emotionen so liebevoll aufgearbeitet hat und Arin einfach die Chance gegeben hat, seinen eigenen Weg der Besserung zu finden. Und hier bewundere ich die Autorin auch für ihre Entscheidung, dieses Buch realistisch zu gestalten. Denn Arin wird keine Wunderheilung haben, soviel spoilere ich bereitwillig an dieser Stelle. Nein, Arin wird fallen, falsch reagieren, sich entschuldigen, verzweifeln, hoffen und Angst haben. Er wird wieder schwach werden, in alte Muster zurückfallen und die Stärke gewinnen, sie zu durchbrechen. Es ist keine Aufwärtsgeschichte, sondern eine Achterbahn, ein Auf und Ab. Und das fand ich toll, denn es ist so echt und ehrlich, dass ich mir mehr davon in Romance-Büchern wünsche. Liebe kann nicht alles heilen, aber vieles erleichtern. Sophias Geschichte ist auch durchaus gewichtig, bekommt aber in meinen Augen nicht so viel Raum. Das ist schade, weil es ein Thema ist, was ich selten in Büchern finde und wo auch in der Bevölkerung viel Unwissen herrscht. Andererseits hätte ich auch jetzt nicht benennen können, was man großartig „mehr“ hätte einbringen können. Aber auch hier gilt: Behutsam, ehrlich und mit viel Fingerspitzengefühl erzählt die Autorin ihre Gedanken, Zweifel und Ängste. Sophia und Arin sind vielleicht nicht unbedingt mein Lieblings-Romance-Pärchen, aber ich mag, wie sie sich entwickeln und wie die Autorin nichts überstürzt.

Anders als bei den Vorbänden hatte ich dieses Mal auch nicht das Gefühl, dass die Geschichte springt, weil die Autorin eine To-Do-Liste abhaken möchte. Nein, es entwickelt sich alles sehr dynamisch und greifbar, der Zeitverlauf entsteht natürlich. Ich empfand das Buch aber auch deutlich weniger dramatisch dargestellt. Die natürliche Dynamik im Örtchen ist super getroffen, die Entwicklung der Meinungen zu Arin, zu Sophia und Arin zusammen, sind greifbar und von viel Hoffnung, Vergebung und Mitgefühl geprägt. Mein absoluter Held in dieser Geschichte war Bennett, für den sich die Autorin etwas ausgedacht hat, was mein Herz unglaublich gebrochen hat, was aber gleichzeitig zu der Idee passt, dass wir Abschied von der Reihe nehmen, nachdem die Charaktere ihre Wege gefunden haben und sich so viel weiterentwickelt haben. Einzig um Chris trauere ich ein wenig, der in allen Bänden so gefühlvoll und unterstützend war, aber niemals seine eigene Geschichte kriegen wird. Ich verabschiede mich jedoch mit großer Begeisterung von Belmont Bay, von den tollen Bewohnern, von den toll erzählten Problematiken, die die Autorin so ergreifend und einfühlsam aufbereitet hat und mit denen man sonst selten in Berührung kommt. Eine starke Reihe, die ich sehr ans Herz legen kann.

Mein Fazit

With you I heal ist ein beeindruckender Reihenabschluss, der mich von allen Teilen am meisten überzeugt hat. Gefühlvoll, kompliziert und ehrlich geht es hier um Heilung, Hoffnung und Vergebung, aber auch um den schweren Weg, den Arin hinter sich bringen muss. Toll geschrieben, voller Emotionen und auch sehr berührend. Schade, dass dies der letzte Teil der Belmont Bay Reihe ist.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 19.01.2023

gefühlvoll, schmerzhaft und voller Hoffnung

When You Come Back to Me
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„Es sollte mehr als nur da sein. Dein Herz sollte schlagen und lebendig sein, erfüllt von Dingen, die dich glücklich machen.“
(Rivers Mutter zu River in When you come back to me)

Worum geht’s?

Holden ...

„Es sollte mehr als nur da sein. Dein Herz sollte schlagen und lebendig sein, erfüllt von Dingen, die dich glücklich machen.“
(Rivers Mutter zu River in When you come back to me)

Worum geht’s?

Holden Parrish ist ein brillanter Geist - und bis ins tiefste Innere zerbrochen. Er hat sich geschworen, niemals wieder anderen Macht über sich zu geben, und flüchtet mit Zynismus, Alkohol und bedeutungslosen One-Night-Stands vor jeglicher Nähe. Nur noch ein Jahr Highschool, bevor er endlich sein Milliardenvermögen erbt und sich aus dem Staub machen kann. Was er am wenigsten erwartet hat, ist, sich zu verlieben. Ausgerechnet in River Whitmore, den Star-Quarterback der Footballmannschaft! Doch bald erkennt Holden, dass River eine Lüge lebt und die explosiven Gefühle zwischen ihnen nicht nur seine eigene eisern auf-rechterhaltene Fassade zum Einsturz bringen könnten ...

When you come back to me ist Band 2 der Lost Boys-Trilogie. Das Buch ist in sich geschlossen, jedoch spielt es zeitlich zum Teil parallel zu Band 1 und enthält mithin Spoiler.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird aus Sicht von Holden und River in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch ist in fünf Teile unterteilt, es verläuft aber chronologisch. Der Schreibstil ist ergreifend und gut lesbar. Das Buch beinhaltet erotischen Content. Im Buch sind potenziell triggernde Inhalte enthalten.

Meine Meinung

Bekanntermaßen ist Emma Scott für mich eine absolute Autobuy-Autorin, auch wenn mir nicht jedes ihrer Bücher final dann doch zusagt. Bei When you come back to me stand ich jedoch vor der Herausforderung, ob ich das Buch lesen mag, denn zugegeben: Ich habe bisher noch nie Gay Romance gelesen und war mir unsicher, ob es mir zusagen kann. Am Ende siegte meine Neugier und ich bin einfach unglaublich glücklich darüber, dass ich es gewagt habe. Denn dieses Buch ist unglaublich zerstörerisch und gleichzeitig wunderschön hoffnungsvoll.

Die Geschichte um Holden und River ist etwas Besonderes. Besonders kompliziert, besonders kaputt, besonders hoffnungsvoll. Holden ist wahrscheinlich einer der komplexesten Charaktere, den ich jemals in einem Buch getroffen habe. Seine Geschichte beginnt lange vor dem Hauptteil des Buches und sie ist schmerzhaft, bedrückend und prägend. Als schwuler Sohn in einer reichen Familie wurde er von seinen Eltern in eine Konversionstherapie gesteckt, die eher einem Foltercamp im tiefsten kalten Alaska gleichkommt. Hier ist eigentlich jegliche Wärme in Holden erloschen und er spürt seitdem die Kälte in jedem Aspekt seines Lebens. Nach einem langen Aufenthalt in einem Sanatorium, aus welchem sich Holden rauserpresst hat, kommt er nach Kalifornien zu seinem Onkel und seiner Tante, die ihn aufnehmen. Er soll die Highschool beenden und wenn er es schafft, kriegt er sein Milliardenerbe. Holden hat nie gelernt, mit Menschen zu leben, Menschen um sich zu haben – Menschen, die sich für ihn interessieren. Er war immer nur das schwarze, sexuell fehlorientierte Schaf der Familie und entsprechend ist er es gewohnt, bissig um sich zu schlagen. Geprägt von PTBS durch seine Erlebnisse, dem Alkohol mehr als nur zugeneigt und tief drin verzweifelt auf der Suche nach Wärme in seinem kalten Herzen, fegt er wie ein Tornado durch die Geschichte. Holden ist zerstörerisch, vor allem zu sich selbst. Anders als bei Girl in the love song spielt das Buch, was zum Großteil parallel zu Band 1 verläuft, mehr außerhalb der Highschool. Die Geschichte ist viel komplexer, schwerer, erdrückender. Jede Zeile von Holdens Gedanken tun weh, bedrücken einen, Die Dunkelheit, die Kälte, die Verzweiflung – die Autorin hat diese Aspekte unglaublich gut rübergebracht und mal wieder gezeigt, wieso sie als eine Queen der Emotionen gilt.

Auf der anderen Seite der Geschichte steht River, der Star-Quarterback, dem sämtliche Mädchen hinterherlaufen. Doch River fühlt sich vom weiblichen Geschlecht nicht angezogen, auch wenn er sich lange dagegen weigert. Emma Scott hat River viele Seiten, viele Momente Zeit gegeben, sich mit den Gedanken auseinanderzusetzen, aber auch, sie zu verdrängen. Die innere Zerrissenheit, ein gewisser Grad an Verzweiflung, die Angst vor der Reaktion seiner Umgebung. Rivers Entwicklung, bis er seine Orientierung akzeptiert und auch öffentlich macht, ist sehr eindrucksvoll und behutsam beschrieben. Ich habe mich wirklich zwischen Holden und River verloren, mit ihnen mitgelitten und gezweifelt. Die beiden zusammen haben eine Sogwirkung, die sich wenig beschreiben lässt. Sie sind gegensätzlich, Holden ist pushy, River zurückhaltend, gleichzeitig zeigt River aber bald, dass er der Anker für Holden ist, der zunehmend abrutscht. Denn bedingt durch seine Erlebnisse, durch die Konversionstherapie und auch das Verhalten seiner Eltern stuft Holden sich selbst nicht als liebenswert ein, zwischen Trinken und One-Night-Stands zerfällt er immer mehr. In diesem Buch gibt es so viele unglaublich schmerzhafte Momente, die einem sehr schwer ums Herz werden lassen. Ob man die aufkeimende Beziehung zwischen River und Holden mag, muss jeder Leser für sich selbst entscheiden. Denn ich möchte nicht verschweigen, dass hier sicher auch toxische Elemente und eine gewisse Rücksichtslosigkeit eine Rolle spielen.

Umso stärker ist jedoch die Entwicklung der Charaktere, wo sich die Autorin insbesondere durch Zeitsprünge zu helfen weiß. Das Buch umfasst einen sehr langen Zeitraum, vor allem am Ende springt man mehrfach um Jahre. Hier verliert das Buch für mich leider hin und wieder auch an Tiefe, aber der Weg bis dorthin ist schon wahnsinnig beeindruckend geschrieben, dass es mich nicht so sehr gestört hat, wie ich zunächst dachte. Die ein oder andere kleine Frage bleibt, aber die Entwicklungen und die Herausforderungen sind glaubhaft und greifbar geschrieben. Und das empfinde ich bei einer derart schwere, komplizierten und emotional tief bedrückenden Geschichte als wahres Wunderwerk. Emma Scott hat sich nicht für den „auf einmal ist alles gut“-Weg entschieden, sondern viele Stolpersteine mitgenommen. Sie hat Holden und River mehr als einmal gebrochen, aber gezeigt, wie viel Liebe am Ende doch heilen kann. Ich muss wahrscheinlich sogar gestehen, dass When you come back to me eines meiner Lieblingsbücher von ihr ist, einfach weil es so schmerzhaft, roh und ehrlich ist. Die Charaktere haben Raum für Fehler, Unsicherheiten, Ängste, sie bewegen sich vor und auch mal ganz weit zurück, manchmal miteinander und manchmal auseinander.

Natürlich möchte ich aber auch das Drumherum nicht außer Acht lassen, was ebenfalls überzeugen kann. Kein Charakter in diesem Buch ist eindimensional, jeder Charakter hat seine Aufgabe. Es gibt Charaktere, die man schlagen möchte (Grüße gehen raus an Rivers Freunde), die man umarmen mag (hier möchte ich gern die Haushälterin Beatriz und Rivers Mutter erwähnen) und für deren Anwesenheit man dankbar ist (die andere Lost Boys). Ja, dieses Buch war einfach nur toll und ich kann es nur wiederholen: Die Lost Boys haben mein Herz gestohlen! Emma Scott hat erneut mit so viel Gefühl mitreißende Charaktere voller Schmerz in einer Geschichte voller Hoffnung und Liebe gezaubert.

Ein paar letzte Woche möchte ich zur Gay Romance Thematik dalassen: Es wird sicher nicht mein letztes Buch sein. Ich hatte Sorge, dass ich die Gedankengänge und möglichen Probleme nicht so nachvollziehen kann, aber Emma Scott hat die so greifbar und liebevoll eingebracht, dass ich wirklich mitgerissen war. Ich denke, man sollte bei Bedenken einfach mal über den Schatten springen und es wagen, dem Buch eine Chance geben. Sicher, die Intimszenen waren nicht so meins, das lag aber ehrlich gesagt einfach an der sehr expliziten und tendenziell eher groben Darstellung ebendieser als am tatsächlichen Inhalt.

Mein Fazit

When you come back to me ist ein sehr berührendes und schmerzhaftes Buch. Emma Scott zaubert erneut mit so viel Hingabe Charaktere mit Ecken und Kanten, voller Tiefe und Schmerz, die sich für verloren halten, es aber so sehr verdienen, geliebt zu werden. Holden und River haben mit ihrer Geschichte für viel Herzschmerz und jede Menge Hoffnung gesorgt und ich kann das Buch nur jedem empfehlen, der sich nicht vor komplizierten Geschichte scheut.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]