Profilbild von Kindra

Kindra

Lesejury Star
offline

Kindra ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kindra über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2018

Wer auf Chick-Lit steht, wird dieses Buch lieben. Wer mit überzogenem Humor nichts anfangen kann, sollte besser die Finger davonlassen.

Kopf aus, Herz an
0

Der Roman „Kopf aus, Herz an“ von Jo Watson ist ein Liebesroman – im Bereich des Chick-Lit angesiedelt, der im Juni 2017 erschienen ist. Bei dem Buch handelt es sich um den ersten Teil der „Destination-Love“-Reihe. ...

Der Roman „Kopf aus, Herz an“ von Jo Watson ist ein Liebesroman – im Bereich des Chick-Lit angesiedelt, der im Juni 2017 erschienen ist. Bei dem Buch handelt es sich um den ersten Teil der „Destination-Love“-Reihe. Der zweite Teil „Herz auf Anfang“ ist im Dezember 2017 erschienen.

Nachdem Lilly den schlimmsten Tag ihres Lebens hinter sich hat – von ihrem Verlobten vor dem Traualtar stehen gelassen – versinkt sie in ihrem Kummer. Aus einer plötzlichen Eingebung heraus packt sie ihre Sachen und tritt alleine die Flitterwochen nach Thailand an. Bereits im Flugzeug lernt sie den düsteren Damien kennen und das Schicksal hält noch ein paar weitere Begegnungen der beiden für sie bereit. Damien zeigt Lilly wie das Leben fernab von Plänen und Struktur aussehen kann, doch Lilly muss erst lernen, ihren Kopf auszuschalten und auf ihre Gefühle zu hören.

Der Leser wird direkt in die geplatzte Hochzeit katapultiert, damit gewinnt die Protagonistin schon mal sehr viel Mitgefühl und Verständnis für ihre anschließenden Handlungen – auch wenn diese teilweise schon sehr überzogen erscheinen. Im Traumkleid vor der Traumhochzeit mit dem angeblichen Traummann verlassen zu werden, ist wohl der Albtraum von den meisten Frauen, so dass die anschließende Depression gut nachvollziehbar ist.

Allerdings neigt Lilly sehr dazu, sich von einer desaströsen Situation in die nächste zu begeben, was auf der einen Seite für die nötige Portion Humor im Buch sorgt, auf der anderen Seite aber teilweise auch schon sehr an den Haaren herbeigezogen wirkt.
Lilly ist ein sehr strukturierter Mensch, der für alles einen Plan hat und jede Eventualität mit einkalkuliert. Umso härter trifft sie der Schlag, als ihre ganzen Pläne mit einem Mal zerbrechen. Damien zeigt ihr, dass das Leben auch spontan sein kann, dass es nicht nur schwarz und weiß, sondern auch Grautöne gibt und hilft ihr, auch mal über den eigenen Schatten zu springen.
Die Entwicklung der Charaktere hält sich in Grenzen. Lilly macht einen sehr oberflächlichen, vorurteilsbehafteten Eindruck und strotzt – bedingt durch die Situation - nur so vor Selbstmitleid. Im Laufe des Buches zeigen sich zwar Ansätze einer Entwicklung hin zu mehr Spontanität und Tiefe, allerdings verfällt sie bis zum Schluss immer wieder in ihre alten Muster und urteilt vorschnell über ihre Mitmenschen.

Da die Geschichte aus der Sicht von Lilly geschrieben ist, bleibt Damiens Entwicklung (oder Nicht-Entwicklung) dem Leser verborgen. Trotzdem war er mir von seiner Art her sympathischer als Lilly. Auch wenn er den Eindruck eines unsteten Menschen macht, erscheint seine Lebenserfahrung deutlich größer zu sein als Lillys.

Der Schreibstil ist nicht anspruchsvoll (erwartet aber auch keiner bei dem Genre), dafür aber angenehm flüssig und liest sich sehr gut. Das Buch ist sehr humorvoll, auch wenn es teilweise schon ins Lächerliche abdriftet. Neben dem Humor gibt es auch ein paar romantische, gefühlvolle Stellen, die aber schnell wieder von der nächsten Katastrophe abgelöst werden.

Das Cover vereint Pastelltöne mit Schwarz und sorgt damit für den nötigen Hingucker, auch wenn das Motiv an sich recht unscheinbar ist.

Fazit:
Wer auf Chick-Lit steht, wird dieses Buch lieben. Wer mit überzogenem Humor nichts anfangen kann, sollte besser die Finger davonlassen. Es war für mich ein sehr kurzweiliges Buch, bei dem ich viel schmunzeln konnte, auch wenn es manchmal schon dem Fremdschämen nahekam.

Veröffentlicht am 12.02.2018

Ein unterhaltsamer Roman, der einem Mut macht, auch im mittleren Alter noch was an seinem Leben zu ändern und nicht in festgefahrenen Mustern zu verharren.

Vier Mal Frau
0

Der Frauenroman „Vier mal Frau" von Katharina Mosel ist im November 2017 erschienen.

Er erzählt die Geschichten von vier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zum einen ist da Mona: Sie ist ...

Der Frauenroman „Vier mal Frau" von Katharina Mosel ist im November 2017 erschienen.

Er erzählt die Geschichten von vier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zum einen ist da Mona: Sie ist gerade von ihrem Mann Lars geschieden worden und muss sich nun ein neues Leben aufbauen – neue Wohnung, ein Job und neue Ziele.

Julia ist eine taffe Geschäftsfrau, die für ihren Job lebt und Männer bislang nur als netten Zeitvertreib angesehen hat. Doch dann trifft sie auf einen, der ihr Leben auf den Kopf stellen könnte, wenn sie es denn zuließe.

Cecilia ist esoterisch angehaucht, Yogalehrerin und sehr gesundheits- und umweltbewusst. War sie doch eigentlich immer mit ihrem Leben zufrieden, stellt sie nun auf einmal fest, dass es doch ganz schön wäre, nicht immer allein zu sein.

Die drei sind schon seit vielen Jahren beste Freundinnen und unterstützen sich gegenseitig bei ihren Vorhaben.

Die vierte Frau ist Vanessa. Sie ist die neue junge Freundin von Monas Exmann. Ihr Weg kreuzt sich des Öfteren mit dem von Mona und die beiden wissen nicht so ganz, wie sie mit der Situation umgehen sollen. Doch Vanessa liebt Lars und lässt sich nicht so schnell unterkriegen.

Erfrischend an dem Roman sind die „ungewöhnlichen“ Protagonistinnen. Handelt es sich dabei in den meisten Büchern doch eher um junge Erwachsene am Beginn ihres Berufslebens, sind Mona, Julia und Cecilia bereits Ende Vierzig und stehen mitten im Leben.

Auch wenn es einmal in dem Buch heißt, dass „angeblich eine Frau eher Opfer eines Terrorangriffs werden würde, als mit fast fünfzig noch einen Partner zu finden“ (Auszug aus Vier mal Frau), so gibt diese Geschichte doch Hoffnung, dass dem nicht so ist und man sich auch in späteren Jahren noch verlieben kann.

Die Freundschaft zwischen den drei Frauen ist schön mitzuerleben. Sie streiten sich zwar öfters und sind nicht immer einer Meinung, aber sie helfen einander, sind füreinander da und geben einander Halt.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir gut gelungen, die Charaktere kommen anschaulich rüber und besonders die vielen Unstimmigkeiten zwischen den Frauen sind amüsant mitzuverfolgen. Es wird in einer personalen Erzählperspektive erzählt, wobei sich die einzelnen Kapitel auf jeweils einen der Protagonisten konzentrieren. Der Schreibstil konnte mich nicht 100% überzeugen, es liest sich aber trotzdem flüssig und das Ende des Buches kam schneller als gedacht.

Das Cover wird von dem Schriftzug dominiert. Das Gemälde, welches Frauen darstellt, wird dadurch etwas in den Hintergrund gedrängt. Im Laden hätte es wahrscheinlich nicht meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen, aber der Klappentext hat neugierig gemacht und es war auf jeden Fall interessant auch mal die Lebensgeschichten von reiferen Frauen zu lesen.

Fazit: Ein unterhaltsamer Roman, der einem Mut macht, auch im mittleren Alter noch was an seinem Leben zu ändern und nicht in festgefahrenen Mustern zu verharren.

Veröffentlicht am 16.12.2017

Ein schöner Roman über eine interessante Familiengeschichte mit einem leider unbefriedigenden Ende.

Funkenflug
0

In Funkenflug, dem neuen Roman von Izabelle Jardin (31.10.2017 erschienen), vereint die Autorin die Geschichten von zwei Frauen.

Faye hat in Constantin die Liebe ihres Lebens gefunden. Doch sein Vater ...

In Funkenflug, dem neuen Roman von Izabelle Jardin (31.10.2017 erschienen), vereint die Autorin die Geschichten von zwei Frauen.

Faye hat in Constantin die Liebe ihres Lebens gefunden. Doch sein Vater hält die Beziehung nicht für standesgemäß und lässt keine Gelegenheit aus, dies Faye spüren zu lassen. Eine Hochzeit der beiden kommt für ihn überhaupt nicht in Frage.

Als Faye Constantin auf das Schloss seiner Ahnen zu einer Feier begleitet, erfährt sie einen Teil der Geschichte seiner Urgroßmutter Clara. Im Jahre 1851 fand ihre nicht-standesgemäße Verlobung statt, doch danach überstürzten sich die Ereignisse, so dass Claras Leben eine völlig neue, unerwartete, schicksalsreiche Entwicklung nahm.

Fasziniert von Clara und ihrer Geschichte recherchiert Faye immer weiter, begibt sich auf eine Reise in die Vergangenheit, bis sie (fast) alle Puzzleteile von Claras Leben zusammensetzen kann.

Funkenflug ist aus der Sicht von Faye geschrieben. Claras Geschichte wird immer wieder zwischenreingeschoben, wenn Constantin Faye weitere Abschnitte aus Claras Leben erzählt. Die Gegenwart und die Vergangenheit zeigen oft leichte Parallelen, so dass man sich als Leser so manches Mal fragt, was die beiden Frauen miteinander verbindet und woher die äußerliche Ähnlichkeit kommt.

Beide Frauen sind sehr stark und haben in ihrem Leben schon so einiges durchgemacht. Sie sind sehr anpassungsfähig und besonders Clara neigt dazu, in jeder Situation das Positive zu sehen und sich an die (noch so widrigen) Umstände anzupassen und das Beste aus ihrem Leben zu machen. Ich als Leser konnte mich sehr gut, in beide Frauen hineinversetzen, bin mir aber ziemlich sicher, dass ich so manche Situation nicht so ohne Weiteres durchgestanden hätte.

Achtung! Ab hier könnte es Spoiler enthalten:



Claras Geschichte lässt einen nicht mehr los und man ist genauso gespannt wie Faye, wie es weitergeht. Das Ende des Buches fand ich leider etwas unbefriedigend. Dass man nicht alle Details aus einem vergangenen Leben kennen kann, leuchtet mir ein. Aber ich hätte mir etwas mehr Infos über Fayes weiteres Leben gewünscht – wie geht deren Situation zu Hause weiter? Wie arrangieren sie sich mit Constantins Vater? Heiraten die beiden?
Und auch zu Claras Haus hätte ich gerne noch mehr erfahren. Des Weiteren hatte ich eigentlich damit gerechnet, dass noch irgendeine Verbindung zwischen Clara und Faye zutage kommt.

Das Cover ist sehr schön. Es zeigt eine Frau (Clara?) in einem wunderschönen Kleid vor einem funkensprühenden Himmel. Man assoziiert das Bild gleich mit Claras Verlobungsfeier.

Fazit:
Ein schöner Roman über eine interessante Familiengeschichte mit einem leider unbefriedigenden Ende.

Veröffentlicht am 29.08.2017

Eine schöne Fantasy-Geschichte über Gut und Böse

Das Dunkel der Seele
0

Der erste Teil „Das Dunkel der Seele“ der Serie „Die Erleuchtete“ von Aimee Agresti ist am 20.05.2013 erschienen.

Haven wurde als kleines Mädchen schwer verletzt und ohne Erinnerung gefunden. Seit dem ...

Der erste Teil „Das Dunkel der Seele“ der Serie „Die Erleuchtete“ von Aimee Agresti ist am 20.05.2013 erschienen.

Haven wurde als kleines Mädchen schwer verletzt und ohne Erinnerung gefunden. Seit dem lebt sie bei der Krankenschwester Joan. Ihre Mühen in der Schule scheinen sich auszuzahlen als ihr ein Praktikum im besten Hotel Chicagos angeboten wird mit der Chance auf ein Stipendium. Zusammen mit zwei Mitschülern landet sie in einer Welt voller Prunk und Glamour. Ihre Chefin Aurelia und ihr Assistent Lucian sind unbeschreiblich schön und erfolgreich, aber sie haben auch eine finstere, böse Seite, die Haven immer mehr aufdeckt. Haven und ihre Mitpraktikanten müssen auf ihre Seelen aufpassen und versuchen, Aurelias Plan zu vereiteln.

Die Geschichte ist aus der Sicht von Haven geschrieben. Ihre Gedanken, Ängste, Probleme werden dadurch anschaulich geschildert und der Leser kann sich ein gutes Bild von ihr machen.

Während man zu Beginn des Buches noch denkt, dass Dante (ihr bester, sehr klischeebelasteter schwuler Freund) eine weitere Hauptfigur darstellt, verliert er im Laufe der Geschichte immer mehr an Bedeutung, wohingegen Lance, der andere Praktikant, immer wichtiger wird und sich zu einem weiteren Freund von Haven entwickelt.

Aurelia und Lucian sind ebenfalls ganz gut beschrieben, wobei eine gewisse Düsterkeit und (Un-)Heimlichkeit deren Charakter ausmacht.

Haven ist anfangs ein typischer, teils naiver, gutgläubiger Teenager, die im Laufe der Geschichte eine, wenn auch geringe, Entwicklung durchmacht. In manchen Situationen ist sie immer noch sehr naiv, aber im Großen und Ganzen gelingt es ihr, Aurelias Scheinwelt zu durchschauen und sich gegen ihre Machenschaften zu behaupten.

Der Schreibstil gefällt mir gut. Man taucht schnell in die Geschichte ein und fiebert mit Haven mit.

Das Cover zeigt Haven in einem wunderschönen Kleid, dass sie auch in der Geschichte getragen hat. Die Andeutung der Flügel gibt einen kleinen Hinweis darauf, wohin sich die Geschichte entwickelt. Die Schrift ist mit den leuchtenden Akzenten sehr ansprechend gestaltet. Insgesamt gefällt mir das Cover sehr gut und es passt hervorragend zu der Geschichte.

Fazit:
Eine schöne Fantasy-Geschichte über Gut und Böse.

Veröffentlicht am 11.08.2017

Deutlich besser als der erste Teil

Taste of Love - Küsse zum Nachtisch
0

Der zweite Teil der „Köche von Boston-Reihe“ „Taste of Love – Küsse zum Nachtisch“ von Poppy J. Anderson ist am 16.02.2017 erschienen.

Nick O’Reilly ist der neue Küchenchef des Nobel-Restaurants „Knights“. ...

Der zweite Teil der „Köche von Boston-Reihe“ „Taste of Love – Küsse zum Nachtisch“ von Poppy J. Anderson ist am 16.02.2017 erschienen.

Nick O’Reilly ist der neue Küchenchef des Nobel-Restaurants „Knights“. Er ist sehr ehrgeizig und ist davon überzeugt, die Welt mit seinen Kreationen zu erobern. Als die Gastrokritikerin Claire Parker-Wickham seine Gerichte in der Luft zerreißt, ist sein Ehrgeiz geweckt. Er will sie von seinen Fähigkeiten überzeugen – und nicht nur von seinen Kochkünsten, sondern auch von seinen Verführungskünsten, somit fordert er sie zu einer Feinschmeckerwette heraus.

Nachdem mich der erste Band nicht so wirklich vom Hocker gerissen hat, hat mich der zweite Teil doch positiv überrascht. Der Schreibstil erscheint mir wesentlich angenehmer und flüssiger. Die Wiederholungen von Beschreibungen, Andeutungen und Phrasen sind zwar immer noch vorhanden, halten sich aber mehr in Grenzen. Auch die Dialoge wirken spritziger und kommen besser rüber.

Nick und Claire sind mir beide auf ihre Art sympathisch. Nick, der aufsässige Rebell, der so gar nicht in die feine Welt der Upper Class passen will und Claire, die wohlerzogene, leicht arrogante Feinschmeckerin, bilden ein schönes Paar gespickt mit vielen Gegensätzen und doch auch einigen Gemeinsamkeiten, so dass sie sich gut streiten, anstacheln, ergänzen und inspirieren können.

Drew und Brooke, die beiden Protagonisten aus dem ersten Teil, sind teilweise auch wieder mit von der Partie und kommen hier wesentlich besser rüber als im Vorgänger. Auch in diesem Buch wird wieder die Protagonisten für den dritten Band kurz vorgestellt, während die anderen Charaktere mehr im Hintergrund bleiben.

Die Rezepte am Anfang und Ende des Buches sind wieder ganz schön, auch die Gestaltung des Covers gefällt mir.

Fazit:
Das Buch hat mich angenehm überrascht, war ich doch vom ersten Teil nicht so überzeugt. Aber dieses Buch hat mir doch ein paar schöne Lesestunden beschert, und ich bin froh, dass ich mir gleich beide Bände auf einmal gekauft habe, sonst hätte ich dieses Buch, nachdem mich der erste Teil nicht so begeistert hat, sicher nicht gelesen.