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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.05.2023

Geballte Informationspower– Ermutigt zum Loslegen und macht Lust aufs eigene Balkonkraftwerk

Balkonkraftwerk
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Das Sachbuch „Balkonkraftwerk“ von Stefan Tomik war tatsächlich meine erste nähere Beschäftigung mit dem Thema Solarenergie und der Blick ins Buch lohnt sich auf jeden Fall. Zum Glück schreibt der Autor ...

Das Sachbuch „Balkonkraftwerk“ von Stefan Tomik war tatsächlich meine erste nähere Beschäftigung mit dem Thema Solarenergie und der Blick ins Buch lohnt sich auf jeden Fall. Zum Glück schreibt der Autor nämlich gar nicht trocken, sondern behält auch bei hoher Informationsdichte, einen lockeren Erzählstil bei. Dabei liefert das Buch umfassendes und grundlegendes Wissen rund um die Möglichkeiten eines eigenen kleinen Balkonkraftwerkes. Prinzipiell ermutigt das Buch finde ich sehr, sich selbst damit zu beschäftigen und schon bald eigenen Strom zu produzieren. Sympathischerweise werden aber nicht nur die zahlreichen Vorteile beleuchtet, sondern der Autor beschäftigt sich auch intensiv mit den vorhandenen bürokratischen Herausforderungen und etwaigen Sicherheitsbedenken. Fundiert und gut recherchiert leistet er hier ganz nebenbei wertvolle Aufklärungsarbeit. Die Kapitel sind darüber hinaus gut gegliedert und bauen sinnvoll aufeinander auf. Am Ende des Buches findet sich außerdem eine übersichtliche Liste mit den wichtigsten Schritten. Mir persönlich hat absolut nicht gefehlt und ich fühle mich nun rundum gut informiert. Und selbst wer sich am Ende dann doch gegen das eigene Mini-Solarpaneel entscheidet, nimmt hier auf jeden Falle einen großen Informationsgewinn mit. Ich kann dieses gut geschriebene Sachbuch auf jeden Fall nur weiterempfehlen und vergebe gerne volle 5 Sterne dafür!

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Veröffentlicht am 20.05.2023

Eine etwas andere Klima-Dystopie – Menschliche Schwächen unter dem Brennglas

Blue Skies
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Auch wenn ich den Stil von T. C. Boyle nicht genau in Worte fassen kann, so ist sein neustes Werk „Blue Skies“ doch ganz typisch Boyle. Diesmal nimmt er sich die Klimakrise zum Thema und schafft es wieder ...

Auch wenn ich den Stil von T. C. Boyle nicht genau in Worte fassen kann, so ist sein neustes Werk „Blue Skies“ doch ganz typisch Boyle. Diesmal nimmt er sich die Klimakrise zum Thema und schafft es wieder mal auf einzigartige Weise anhand seiner Charaktere menschliches Verhalten erschreckend lebensnah darzustellen. Die Handlung spannt sich dabei zwischen Kalifornien und Florida auf, klug gewählte Handlungsorte, da hier sehr unterschiedliche Auswirkungen von Klimaveränderungen deutlich werden können. Im Mittelpunkt des Romans stehen aber eigentlich menschliche Biografien, wobei deren Lebensereignisse natürlich auch von den extremen Wetterphänomenen beeinflusst werden. Doch obwohl die Auswirkungen über die Jahre immer schlimmer werden, halten die Hauptprotagonisten stoisch an ihrem „normalen“ Leben fest. Auch wenn mich die beschriebenen Verhaltensweisen der Figuren oft zum Verzweifeln gebracht haben, schreibt Boyle, wie ich finde keine unrealistische Geschichte. Gerade darin liegt eine große Tragik, aber auch viel Schrecken.

Allgemein nahm mich das Buch emotional richtig mit und zog mich stellenweise ganz schön runter. Wobei ich die starken Emotionen, welche die Handlung bei mir auslöste, durchaus als positiv bewerten möchte. Eine leichte Lektüre ist „Blue Skies“ also auf keinen Fall. Neben der Klimathematik, welche an sich ja schon deprimierend genug sein kann, ging mir am meisten aber auch der ständige und überaus hohe Alkoholkonsum aller Hauptprotagonist:innen an die Nieren. Wer vom Thema „Sucht“ getriggert wird, sollte hier finde ich vorsichtig sein, gerade da die ständige Trinkerei an keiner Stelle als problematisch benannt wird. Diesen Schluss darf Jede:r für sich selbst ziehen. Auch sonst sind die Figuren wirklich keine Sympathieträger, was zwar nicht unbedingt ein Kriterium ist, aber die Lektüre auch nicht leichter macht. Der Schreibstil las sich dafür umso angenehmer und aufgrund der unfassbaren Ereignisse, kommt beim lesen eine regelrechte Sogwirkung auf. Insgesamt ist der Roman finde ich genial geschrieben und in sich absolut stimmig. Darum vergebe ich, trotz manchem Kopfschütteln beim lesen, 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 12.05.2023

Ein etwas andere High-Scool-Roman – Queer, lebendig und mitreißend

Du solltest mich mit Krone sehen
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Obwohl ich eigentlich keine Leserin von klassischen High-School-Romanen bin, haben mich Titel und Klappentext von „Du solltest mich mit Krone sehen“ der Autorin Leah Johnson, so neugierig gemacht, dass ...

Obwohl ich eigentlich keine Leserin von klassischen High-School-Romanen bin, haben mich Titel und Klappentext von „Du solltest mich mit Krone sehen“ der Autorin Leah Johnson, so neugierig gemacht, dass ich hier nicht widerstehen konnte. Und zum Glück habe ich diese Entscheidung auch überhaupt nicht bereut. Der Roman ist wirklich super vielseitig, divers und so gar nicht oberflächlich. Auch wenn sich die Geschichte im üblichen amerikanische Kleinstadt Setting bewegt, gefiel es mir ausgezeichnet wie viele komplexe Themen die Autorin doch untergebracht hat. So überzeugte die Handlung inhaltlich, aber auch mit ihren starken, gut ausgearbeiteten Charakteren. Vor allem Hauptprotagonistin Liz, wuchs mir schnell ans Herz, gerade auch durch ihre Ängste und Schwierigkeiten und ihre etwas nerdige Leidenschaft zur Musik, erscheint sie richtig authentisch. Ähnlich ausgereift ist Mack, welche ich auch auf Anhieb gut leiden konnte. Weitere Nebencharaktere waren für mich zwar auch greifbar, ihre Darstellung geht allerdings wesentlich weniger in die Tiefe. Für mich war es aber völlig in Ordnung, dass sich die Autorin auf die Gedanken- und Gefühlswelt ihrer Hauptprotagonistin fokussiert. Darüber hinaus steckt die Handlung voller überraschender Wendungen, so dass zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommt. Der Schreibstil ist passend fürs Genre und liest sich wirklich angenehm und flüssig. Gerne hätte ich noch weiter gelesen und so könnte ich mir gut vorstellen Liz auch noch in einem weiteren Roman zu begleiten. Alles in allem etwas was sehr fürs Buch spricht! Für mich passte hier wirklich alles. Die Mischung der Themen ist gelungen, die Geschichte sprüht nur so vor Energie und Emotionen und vermittelt auch noch eine tolle Botschaft. Für solch ein überzeugendes Gesamtwerk, vergebe ich natürlich volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Ein Must-Read für Thriller Fans

Die Verborgenen
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Mit seinem neuen Thriller „Die Verborgenen“ setzt sich Autor Linus Geschke auf jeden Fall thematisch von sonst üblichen Settings ab und beweist das Hochspannung auch in Deutschland aufkommen kann. Dabei ...

Mit seinem neuen Thriller „Die Verborgenen“ setzt sich Autor Linus Geschke auf jeden Fall thematisch von sonst üblichen Settings ab und beweist das Hochspannung auch in Deutschland aufkommen kann. Dabei gefielen mir sowohl die Idee, wie auch die Umsetzung, denn die Spannung und der Gruselfaktor waren durchgehend hoch. Der große Nervenkitzel besteht dabei wie ich finde in der überaus erschreckenden Realitätsnähe. Ich für meinen Teil konnte mich auf jeden Fall gut in die Handlung einfühlen und die Geschichte packte mich auch deshalb total. Die Perspektiven ergänzen sich gut und gerade die Einblicke in die Phrogger-Sicht waren auf den Punkt geschrieben. Diese wechseln sich mit Kapiteln aus Sicht der Familienangehörigen ab. Der Wechsel und die temporeiche Handlung sorgen für einen annehmen Lesefluss. Der Schreibstil ist wie gewohnt fesselnd und sorgt für bildhafte Darstellungen und Gänsehautmomente. Mehrmals konnte mich die Handlung überraschen und langweilig wurde das Buch wirklich an keiner Stelle. Ein besondere Twist verschob zum Beispiel die Atmosphäre auf eindrucksvolle Weise und auch sonst versteht es der Autor mit psychologischen Finessen zu spielen. Insgesamt entsteht so, eine äußerst stimmige Geschichte mit einem gelungen überraschenden Ende. Da ich absolut nichts zu kritisieren habe, vergebe ich gerne 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 05.05.2023

Absolut Empfehlenswert – Großartige Botschaften, gut verpackt!

Anti-Girlboss
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An „ Anti-Girlboss Den Kapitalismus vom Sofa aus bekämpfen“ von Nadia Shehadeh mochte ich wirklich alles. Den herrlich leichten, erzählenden Schreibstil, welcher mit Humor nicht spart, aber auch die Ernsthaftigkeit ...

An „ Anti-Girlboss Den Kapitalismus vom Sofa aus bekämpfen“ von Nadia Shehadeh mochte ich wirklich alles. Den herrlich leichten, erzählenden Schreibstil, welcher mit Humor nicht spart, aber auch die Ernsthaftigkeit nicht verliert und natürlich auch den Inhalt. Besonders toll fand ich dabei, dass die Autorin einen sehr umfassenden Blick auf soziale Gegebenheiten mitbringt und eigene Privilegien benennt und einordnet. Dies macht sie mindestens genauso sympathisch, wie ihre beeindruckende Offenheit. Denn das Buch ist kein Sachbuch im klassischen Sinn. Vielmehr erzählt Nadia Shehadeh aus ihrem eigenen Leben und erklärt wie sie zum Anti-Girlboss wurde und was dies für sie bedeutet. Keineswegs konnte sie sich selbst, stets zu hohen Idealen und dem vorherrschenden Leistungsdruck entziehen und so war es auch für sie selbst kein einfacher Lernprozess. Mit ihrer Geschichte, macht sie anderen Frauen Mut und plädiert für einen solidarischen Feminismus, der wirklich für alle Menschen die Umstände verbessern möchte. So kann man in ihrem Werk, politisches, wie auch persönliches mitnehmen. Empowerend, nachvollziehbar, aber niemals mit erhobenem Zeigefinger wird argumentiert und auch wenn die Kapitel sich eher anekdotisch aneinanderreihen, ist doch ein roter Faden erkennbar. Für mich hätte das Buch auch mehr als 5 Sterne verdient, da ich mich hier wiederfinden, aber auch etwas dazulernen konnte. Deshalb gibt es natürlich eine klare Leseempfehlung!

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