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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2023

Erste Hälfte top, zweite Hälfte flop

You are my Light
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"You are my light" ist eine Novella zu "The light in us" von Emma Scott. Darin wird die Geschichte von Charlotte und Noah weitererzählt - anfangs überlappen die beiden Geschichten auch, da Noah von seiner ...

"You are my light" ist eine Novella zu "The light in us" von Emma Scott. Darin wird die Geschichte von Charlotte und Noah weitererzählt - anfangs überlappen die beiden Geschichten auch, da Noah von seiner Reise als Blinder durch Europa erzählt, zu der Zeit, zu der Charlotte mit dem Tourneeorchester unterwegs war.

Meine Meinung zum Buch ist deutlich zweigeteilt. Die erste Hälfte fand ich richtig stark - es war unfassbar ergreifend, wie Noah sich auf seiner Reise durchbeißen musste, vor welche Herausforderungen ihn sein neuer Alltag als nicht-sehender Mensch stellte und wie er nach und nach in einen Zustand der Akzeptanz kam. Wunderschön, dass er plötzlich wieder Glück in seiner nun dunklen Welt empfinden konnte. Und dass es überall Menschen gab, die ihm halfen - wie kleine Strohhalme oder Rettungsbojen, an denen er sich festhalten konnte.

Für mich hätte das Hörbuch an der Stelle enden können, an der Charlotte und Noah sich endlich wiedergefunden hatten. Was danach kam, war mir zu viel, zu kitschig und zu einfach gestrickt.

Mein Fazit: Ich hätte dieses ganze Happy Ever After nicht mehr gebraucht, so wie es leider bei vielen Büchern dieses Genres der Fall ist. Trotzdem bin ich sehr dankbar, dass Emma Scott "You are my light" herausgebracht hat - ich habe dadurch viel gelernt und ein viel tieferes Verständnis für die Bedürfnisse blinder Menschen in unserer Gesellschaft erworben. Um beiden Gefühlen Genüge zu tun, vergebe ich 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 13.06.2023

Süße Liebesgeschichte mit leichten Defiziten

Das Avery Shaw Experiment
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Kelly Orams "Avery Shaw Experiment" hat mich richtig gut unterhalten - es war eine total süße Highschool-Liebesgeschichte, allerdings mit leichten Defiziten.

Die Idee an sich fand ich schon mal spitze. ...

Kelly Orams "Avery Shaw Experiment" hat mich richtig gut unterhalten - es war eine total süße Highschool-Liebesgeschichte, allerdings mit leichten Defiziten.

Die Idee an sich fand ich schon mal spitze. Ein gebrochenes Herz heilen, indem man die sieben Phasen der Trauer durchläuft? Interessant... Auch die Ausarbeitung hat mir gut gefallen, vor allem Averys Charakter war sehr interessant und vielseitig. Was mich ein wenig gestört hat, war, dass Grayson sich Avery gegenüber so bevormundend und überbeschützerisch verhalten hat, so als wäre Avery ein verängstigtes kleines Häschen, das man ja nicht alleine lassen darf. Sie hatte so leider kaum eine Chance, sich selbst zu "retten". Außerdem hab ich ihm anfangs seine Gefühle nicht abgekauft - das kam zu plötzlich und hat sich einfach nicht authentisch angefühlt.

Sonst hat mir die Interaktion zwischen Grayson und Avery gut gefallen. Auch Aiden hat prima in die Geschichte rein gepasst und abgerundet wurde die Truppe durch ein paar äußerst nerdige Wissenschaftsclubler, die für die Geschichte wie das Salz in der Suppe waren. Ich freu mich schon riesig auf Libby und Owen im zweiten Teil der Reihe - Libby hat sich jetzt schon dermaßen in meinem Herzen breit gemacht, dass Owen es denkbar schwer haben wird.

Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich den Roman als Hörbuch gehört habe. Beide Sprecher (eine Frau für Avery und ein Mann für Grayson) hatten sehr angenehme, moderne Stimmen, die in meinem Kopf perfekt zu den Figuren gepasst haben. Einzig die Tatsache, dass der männliche Sprecher immer versucht hat, auch den Nebencharakteren eine eigene Stimme zu geben, hat mich ein wenig gestört. Das klang nicht realistisch, sondern aufgesetzt.

Mein Fazit: Ein zuckersüßer Roman, perfekt für die etwas jüngere Zielgruppe, gespickt mit jeder Menge Humor, aber auch Tiefgang und leider dem ein oder anderen Defizit. Hierfür gibts 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 05.05.2023

Heftiges Finale der Winter Dreams-Reihe

Like Shadows We Hide
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Mit "Like shadows we hide" schließt Ayla Dade ihre Winter Dreams-Reihe ab und ich muss zugeben, dass sie mich mit diesem Band ziemlich schockiert hat. Die Themen, die Harper und Everett bewegen, sind so ...

Mit "Like shadows we hide" schließt Ayla Dade ihre Winter Dreams-Reihe ab und ich muss zugeben, dass sie mich mit diesem Band ziemlich schockiert hat. Die Themen, die Harper und Everett bewegen, sind so schrecklich, dass man sie sich nicht mal vorstellen mag. Fand ich das Buch spannend? Ja, absolut. Hat es mich vom Hocker gehauen? Das leider nicht, dazu fehlte mir irgendwie die nötige Tiefe.

Die Protagonisten Harper und Everett waren richtig interessant angelegt. Ich konnte nachfühlen, wie hin und her gerissen sich Everett fühlte und auch, wie verzweifelt und frustriert Harper sich in ihrem Glaspalast gefühlt haben muss. Auch die Gefühle der beiden für einander sind gut rüber gekommen. Und die Interaktion mit den restlichen Bewohnern von Aspen war natürlich wieder ein Highlight, das oft für Lacher sorgte.

Wie auch schon in den ersten drei Bänden hätte ich mir bei den Themen, mit denen Everett und Harper zu kämpfen hatten, mehr Tiefe gewünscht. Vor allem die Auflösung kam in allen vier Bänden viel zu kurz - ein Satz und schon war das Thema, mit dem der Protagonist vorher 450 Seiten lang gekämpft hatte, vom Tisch. Das fand ich echt ärgerlich, weil das Buch so viel Potential hatte, aber man hätte vielleicht die ein oder andere Unebenheit in der sich anbahnenden Beziehung weglassen und dafür ein gefühlvolleres Ende finden können.

Mein Fazit: Am Ende der Reihe bleibt die Erkenntnis, dass Knox im ersten Band gut daran getan hat, seine Snowboardkarriere an den Nagel zu hängen und gegen ein Psychologiestudium einzutauschen. Denn wenn es einen Ort gibt, an dem ein Psychotherapeut dringend gebraucht wird, dann ist das das Aspen aus Ayla Dades Winter Dreams-Reihe. Für mich war es oft zu viel Drama und ein zu knappes Ende. Eine Reihe, die man lesen kann, aber absolut nicht muss. Wenn jemand allerdings Band 1 zweifelnd beendet hat, würde ich empfehlen, weiterzulesen, denn aus meiner Warte ging es danach nur noch bergauf. Für Band 4 vergebe ich 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 29.04.2023

Solide Fortsetzung

Like Fire We Burn
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Nachdem mich Band 1 der Reihe nicht vom Hocker hauen konnte, bin ich froh, dass die Fortsetzung etwas besser ausgefallen ist. Mir hat das Couple Aria und Wyatt deutlich besser gefallen (kein Wunder - Knox ...

Nachdem mich Band 1 der Reihe nicht vom Hocker hauen konnte, bin ich froh, dass die Fortsetzung etwas besser ausgefallen ist. Mir hat das Couple Aria und Wyatt deutlich besser gefallen (kein Wunder - Knox in Band 1 war für mich ein absoluter Totalausfall) und es war schön, dass dieser Teil nicht so schwermütig war. Auch Aria und Wyatt haben ihr Päckchen zu tragen (das scheint unter den jungen Leuten in diesem Ort so üblich zu sein), aber der Roman war dennoch generell etwas leichter.

Schon im ersten Band ist mir Ayla Dades interessante Schreibart aufgefallen. Sie schreibt sehr modern, oft umgangssprachlich, was sich im ersten Moment seltsam liest. Dennoch finde ich es schön, dass das Lektorat hier keinen Deckel drauf gemacht hat - es kommt sehr authentisch rüber und man fühlt sich verbundener mit den Charakteren.

Ich habe zwei Kritikpunkte an der Geschichte:

1. Wyatt kämpft mit zwei Ereignissen in seiner Vergangenheit, die ich hier nicht näher erläutern möchte. Wie auch schon im ersten Band, geht mir hier die Auflösung zu schnell. Einmal kurz drüber gesprochen - fertig. Dafür, dass darum so ein Drama gemacht wurde, war mir das zu wenig.

2. Arias Situation kann der ein oder andere vielleicht nachvollziehen, weil er oder sie schon vor einem ähnlichen Problem stand. Daher weiß man, wie sehr in solchen Momenten das Gedankenkarussell kreist und wie schwierig es ist, abzuschalten. Gerade zum Ende hin wurde mir die Geschichte aber deutlich zu kopflastig, es war anstrengend zu lesen und ich konnte am Ende auch nicht mehr nachvollziehen, warum sich jetzt etwas verändert hatte - da waren einfach zu viele Gedankengänge dazwischen.

Mein Fazit: Auf jeden Fall eine Steigerung zum ersten Band - ich hoffe, es geht so weiter, denn Band 3 liegt hier schon in den Startlöchern. Für Band 2 vergebe ich 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 13.04.2023

Hauptsache, Alex geht's gut.

Perfect Player
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Die Geschichten von Vi Keeland und Penelope Ward sind immer schön für zwischendurch, nicht allzu anspruchsvoll, sondern gut zum Abschalten. Auch "Perfect Player" reiht sich hier ein - die Geschichte um ...

Die Geschichten von Vi Keeland und Penelope Ward sind immer schön für zwischendurch, nicht allzu anspruchsvoll, sondern gut zum Abschalten. Auch "Perfect Player" reiht sich hier ein - die Geschichte um Presley und Levi ist schön zu lesen, wenn auch etwas unbequemer als anfangs erwartet. Am Ende ist jedoch nur eins wichtig: Hauptsache, Alex geht's gut.

Der Anfang hat mir richtig gut gefallen. Presley und Levi hatten von Beginn an eine gute Chemie und es hätte alles so schön werden können... bis dann dummerweise Tanner auftaucht, Presleys Ex, der Vater ihres Sohns Alex und unbequemerweise auch noch Levis Bruder. Gefühlschaos ist vorprogrammiert und in der Folge versuchen unsere Protagonisten krampfhaft, das Richtige zu tun, in erster Linie natürlich für Alex. Das zweite Drittel des Buchs zieht sich deshalb leider ziemlich, es ist ein ständiges Hin und Her zwischen Impulsivität, Gefühl und Vernunft, bis dann am Ende doch noch alles gut wird.

Einen Punkt, der mir auch schon bei anderen Romanen der beiden Autorinnen aufgefallen ist, muss ich hier mal aufgreifen: Die Sprache bei den spicy Stellen ist oft sehr explizit, teilweise richtig ordinär. Das kann man mögen oder eben auch nicht. Mich stört es für gewöhnlich nicht, aber bei einer Szene in diesem Buch musste ich schon arg den Kopf schütteln. Weniger ist manchmal eben doch mehr...

Mein Fazit: Das Thema fand ich sehr spannend, auch wenn es ein wenig anstrengend zu lesen war. An manchen Stellen kam ich gar nicht mehr mit, bei all der Impulsivität... Ich habe bei Büchern der beiden Autorinnen oft den Eindruck, dass sie sich nicht so recht für ein Genre entscheiden wollen und auf diese Weise oft eine wilde und deshalb halbherzige Mischung aus Ernsthaftem, Romantischem und Erotischem dabei heraus kommt. Am Ende lasse ich das Buch mit gemischten Gefühlen zurück und vergebe 3,5 von 5 Sternen.