nach 400 Seiten frustriert abgebrochen
"The Ceremonies" von T.E.D. Klein gehört zu den Büchern, auf die ich mich im vergangenen Jahr mit am meisten gefreut habe. Als dann jedoch die ersten negativen Rezensionen erschiedenen sind, war ich ein ...
"The Ceremonies" von T.E.D. Klein gehört zu den Büchern, auf die ich mich im vergangenen Jahr mit am meisten gefreut habe. Als dann jedoch die ersten negativen Rezensionen erschiedenen sind, war ich ein wenig abgeschreckt und habe mit dem Lesen noch ein wenig gewartet. Nun sollte es jedoch endlich soweit sein und ich hab mich trotz kleinerer Skepsis auf eine gruselige und spannende Geschichte gefreut. Sehr zu meinem Bedauern entpuppte sich "The Ceremonies" allerdings als eine recht plumpe und langatmige Geschichte, die nicht nur viel zu langsam und ausschweifend erzählt wird, sondern vor allem auch ohne roten Faden daherkommt.
Was man bei diesem Werk bedenken muss, ist die Tatsache, dass es zwar nach Jahren wieder neu veröffentlicht wurde, allerdings bereits aus dem Jahr 1984 stammt, sodass der Schreibstil hier und da deutlich altbacken daherkommt, was man dem Buch und dem Autor jedoch nur schwer vorwerfen kann. Was man dem Verlag allerdings vorwerfen kann ist die Tatsache, dass das Buch aus unerfindlichen Gründen gegenüber zum englischen Original gekürzt worden ist, was komplett unnötig ist.
Ein weiteres Problem, das ich mit "The Ceremonies" hatte, sind neben den Figuren auch die Umsetzung der kompletten Handlung. Die Figuren werden zwar teilweise recht gut vom Autor gezeichnet, allerdings wirken sie trotzdem recht farblos, unglaubwürdig und sie besitzen für meinen Geschmack zu wenig Ecken und Kanten und zeigen nur selten Tiefe, sodass ich mich weder mit ihnen identifizieren, noch große Sympathie für sie entwickeln konnte. Gleiches gilt auch für den Plot. Dieser ist unglaublich vielversprechend und hat für mich auf den ersten Blick einen spannenden und gruseligen Eindruck gemacht. Durch die vielen langatmigen Erklärungen ging für mich allerdings viel zu viel Spannung flöten und ich habe mich immer wieder dabei ertappt, wie ich zwischendurch nur noch quergelesen habe, bis ich es letztendlich komplett abgebrochen habe.
Dabei hätten die Themen Sekte und religiöse Rituale in einem verschlafenen Dorf so viel hergeben können, denn das Dorf an sich wird vom Autor sehr gut gezeichnet. Wenn das geschaffene Szenario dann allerdings nicht genutzt wird und alles nur vor sich hinplätschert und sich der Autor immer wieder in ellenlangen Erklärungen verliert, kann so gut wie keine Stimmung aufkommen.
So gern ich dieses Buch auch wirklich mögen wollte, es sollte einfach nicht sein. Wäre der Erzählstil temporeicher und spannender gewesen und hätte ich mich mehr mit den Figuren anfreunden können, wäre "The Ceremonies" sicherlich besser für mich geeignet gewesen. So habe ich mich allerdings zusehends mehr gelangweilt, sodass ich das Buch nach etwas mehr als 400 Seiten abgebrochen habe.