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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.07.2023

Was für ein Schatz, mal was anderes

Die Kristallelemente (Band 1)
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„Ein Mensch definiert sich nicht immer über das, was er getan hat, sondern über das, was er bereit ist zu geben, um andere zu schützen.“ (S. 168)

Warum hat mich niemand darauf hingewiesen, was für ein ...

„Ein Mensch definiert sich nicht immer über das, was er getan hat, sondern über das, was er bereit ist zu geben, um andere zu schützen.“ (S. 168)

Warum hat mich niemand darauf hingewiesen, was für ein Schatz auf meinem SuB lagert? Ich bin froh, ihn endlich gehoben zu haben und will mehr!

Amara trägt hübsche Kleider, weil ihre Mutter das will, und plant ihre Flucht, weil ihr Vater sie mit einem gewalttätigen Earl verheiraten will. Einzig ihre Großmutter wußte um ihre Gabe und Sehnsucht, und wurde als Hexe verbrannt.
Der nahende Sturm verkündet Amara, daß er die gefürchteten schwarzen Piraten mitbringt, die regelmäßig Dörfer plündern und Frauen entführen. Sie werden ihr nicht nur die Ablenkung geben, die sie braucht, um von ihrer Familie zu fliehen, sondern auch den Grund, warum nicht nach ihr gesucht wird. Denn die entführten Mädchen kehren nie zurück, und Amaras Verschwinden wird für eine weitere Entführung gehalten werden. Bis eins dieser schwarzen Monster mit Seetanghaaren plötzlich vor ihr steht und ihren Plan von einem freien Leben voller Abenteuer zunichte macht.

Ich mag starke Frauen, die eine gewisse Macht besitzen und trotzdem ein liebenswürdiges Herz haben. Was ich nicht mag sind starke Frauen, die aufmüpfig sind um der Aufmüpfigkeit wegen, was leider mittlerweile in vielen Büchern Gang und Gebe ist. Amara provoziert ihren Entführer teilweise nur um des Provozierens willen, sie hört ihm nicht zu und bringt sich dadurch in Gefahr. Selbst wenn man denkt, man wäre nichts als eine Ware, sollte man Warnungen, die den Tod bedeuten, ernst nehmen.
Nichtsdestotrotz hat mich diese Geschichte gefangen. Es geht um Piraten, Magie, Hexen, Monster und eine Reise. Es geht um Wachstum, Freundschaft und Rache. Schon nach dem ersten Kapitel wollte ich Amara nicht mehr von der Seite weichen und war gespannt, was für ein Abenteuer das Meer für sie bereit hält und welche Magie in ihr schlummert. Was mich so gefesselt hat, ist das Neue, das Andere, das Aufregende und brauche Meer!

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Veröffentlicht am 06.07.2023

Sehr spannend

Feindflugblätter des Zweiten Weltkriegs
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Ich bin beim Berliner Bücherfest wegen des Titels auf dieses Buch aufmerksam geworden Gerade weil es nicht nur Flugblätter von einer Seite, sondern von allen Kriegsparteien für den jeweiligen Feind sind, ...

Ich bin beim Berliner Bücherfest wegen des Titels auf dieses Buch aufmerksam geworden Gerade weil es nicht nur Flugblätter von einer Seite, sondern von allen Kriegsparteien für den jeweiligen Feind sind, ist diese Sammlung besonders spannend.
Der Herausgeber des Verlages war merk-würdig, genau wie die Bücher. Die Aufmachung ist einzigartig und speziell. Ich hatte zuerst ein Buch über Sprache in der Hand, mit grellorangen Hervorhebungen und verschiedenen Satzausrichtungen, Schriftgrößen und allerlei Besonderheiten. Und dann kam mir dieses Buch unter, das ich dankenswerter Weise geschenkt bekommen habe. Beim groben Durchblättern fallen natürlich die einzelnen Flugblätter auf, mit ihren Karikaturen, ihrer prominenten Schrift, aber auch ihrem schlechten, aber auch guten Zustand. Was haben diese Flugblätter durchgemacht, um am Ende in diesem Buch zu landen? Bei einem zweiten Blick fallen die Details auf, z.B. steht unten auf der Seite, von wem das Flugblatt geschrieben und an wen es in welchem Jahr und in welchem Land/ Gebiet gerichtet war. Hinzu kommen die Maße; erstaunlicherweise sind die Flutblätter meistens in Originalgröße abgedruck.
Das Buch ist nicht nur eine Sammlung an Flugblättern, sondern erzählt auch die Geschichte dieser in kurzen Texten mit Verweisen auf die zu den Kapiteln passenden Bildern. Als Geschichtsinteressierter wirklich sehr spannend.

Da es nicht nur Blätter der Alliierten in Deutsch gibt, sondern auch welche von den Deutschen an Amerikaner, Briten und Sowjets, gibt es am Ende Übersetzungen der Texte. Und ein Abschlußwort, wie es zu der Sammlung an Flugblättern gekommen ist.

Ich habe Tage mit diesem Buch verbracht, mit Lesen, mit Betrachten, mit Vergleichen. Und am Ende könnte ich direkt von vorn beginne, mein Wissen mit den Flugblättern der ersten Seiten vergleichen und alles Revue passieren lassen. Dieses Buch ist wirklich einzigartig, spannend und hervorragend geeignet, um mehr über Kriegspropaganda zu lernen. Welche (Stil-)Mittel wurden zu welcher Zeit benutzt und mit welchen Intentionen. Die Einleitungen zu den einzelnen Kapiteln sind informativ und kurzweilig. Das einzige, was mich gestört hat, war das Gendern über die Studentenbewegung Die Weiße Rose. Aber das ist wohl persönliche Referenz.

Veröffentlicht am 05.05.2023

Toller Auftakt

Die Gargoyles von Notre Dame
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„Ob der Tag tatsächlich beschissen, wirst du am folgenden Morgen wissen.“ (S. 74)

Während Henri sein Glück noch gar nicht richtig fassen kann, daß er sein Gesellenstück vollendet hat, wird er vom Neid ...

„Ob der Tag tatsächlich beschissen, wirst du am folgenden Morgen wissen.“ (S. 74)

Während Henri sein Glück noch gar nicht richtig fassen kann, daß er sein Gesellenstück vollendet hat, wird er vom Neid seines Mitlehrlings Albirich über die Brüstung geschubst. Unverhofft landet er in der purpurnen Gallerie, ein Ort, den niemand seines Standes betreten darf. Schon gar nicht an einem Abend, an dem ein Adliger mit einem Gargoyle verbunden werden soll.
Selbstverständlich hat Henri sofort die Aufmerksamkeit von allen steinernen Wächtern, doch einer ist besonders neugierig. „Bevor Henri eine Antwort auf diese Frage ersinnen konnte, bebte der Boden unter seinen Füßen. Ein kleinerer Gargoyle war in seiner unmittelbaren Nähe gelandet. […] Der Gargoyle betrachtete ihn reglos.“ (S. 41)

Freiin Catia liebt das Land und die Leute um es herum. Ihr Jugendfreund Bastien hat ihr das Herz gestohlen und sie ist bereit, mit ihm durchzubrennen. Doch dann kommen die Steuereintreiber, die Frankreichs einfache Leute in den Ruin treiben und Bastien verrät Catia. Plötzlich steht sie ganz alleine da und hat nichts, außer ihrem Namen. Und den Wunsch im Herzen, es möge alles besser werden.

Frankreich im 18. Jahrhundert ist eine Monarchie; beherrscht von den ersten beiden Ständen (Adel und Kirche), schuftet der dritte Stand für einen Hungerlohn. Doch die Stimmen einiger Freigeister werden immer lauter, und Henri und Catia befinden sich mitten drin.

Greg Walters hat es wieder geschafft, einen historischen Roman mit phantastischen Elementen zu spicken, sodaß man beim Lesen das Gefühl hat, es wäre alles genau so geschehen und Gargoyles sind ein fester Bestandteil der Geschichte.
Henri und Catia sind zwei sehr spannende Charaktere, die für viel Unruhe sorgen. Ich bin schon sehr gespannt, wie es mit den beiden in der französischen Revolution weiter geht, vor allem jedoch mit Henri und seinem Gargoyle.

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Veröffentlicht am 06.04.2023

wundervoller Auftakt

Scholomance – Tödliche Lektion
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„Ich machte mir tatsächlich Sorgen, ich könnte durch zu viel Häkeln auf die dunkle Seite gezogen werden.“ (S. 220)

Ich weiß gar nicht mehr, wie ich auf dieses Buch gestoßen bin, doch bin ich froh, daß ...

„Ich machte mir tatsächlich Sorgen, ich könnte durch zu viel Häkeln auf die dunkle Seite gezogen werden.“ (S. 220)

Ich weiß gar nicht mehr, wie ich auf dieses Buch gestoßen bin, doch bin ich froh, daß es passiert ist. Auch wenn ich leichte Startschwierigkeiten hatte, die nichts mit dem Buch, aber viel mit meiner chronischen Müdigkeit zu tun haben, bin ich am Ende doch total begeistert von der Lektüre.

Galadriel ist Schülerin der elften, und damit vorletzten, Klasse der Scholomance. Das ist eine Magierschule, die mächtige Zauberer in die Leere gebaut haben und praktisch ohne Lehrpersonal funktioniert. Die Schule kümmert sich um vieles, trotzdem ist jeder Tag ein Kampf. Scholomance besteht aus Schlafsälen, einem Speisesaal, Klassenzimmern und Laboren für Alchemie und anderen praktischen Fächern. Außerdem beherbergt sie Maleficaria, böse Wesen, die alles, was Mana besitzt, aussaugen oder fressen wollen. Oder beides. Und gerade junge Zauberer sind voll mit Mana.
Vor allem als Einzelgängerin, wie El eine ist, muß man besonders aufpassen. Gruppen werden seltener angegriffen.
Sie erzählt ihre Geschichte aus der Ich-Perspektive, und spickt sie mit allen nötigen und unnötigen Informationen. Manche Gedankengänge konnte ich nicht ganz nachvollziehen, weil sie zu verworren und kompliziert sind, doch finde ich ihr Wesen und Verhalten durchgehend sympathisch. Ihre Erzählweise ist trocken, gespickt mit dunklem Humor; genau mein Geschmack. „Weißt du, es ist geradezu beeindruckend […]. Du bist fast tot, und du bist immer noch der unhöflichste Mensch, der mir jemals begegnet ist.“ (S. 100)
„Ich ließ mich hart auf die Bank zurückfallen und fühlte mich definitiv wieder wie ich selbst. Mit anderen Worten: furchtbar genervt.“ (S.208-209)

Es ist schwierig, das Leseerlebnis in Worte zu fassen, ohne allzu viel zu verraten. Natürlich geht es auch um einen Jungen, mit dem El auf gar keinen Fall zusammen ist; es geht aber auch um Klassenunterschiede, denn es gibt geschützte Zusammenschlüsse von Magiern, die Enklaven genannt werden, und es gibt die Unabhängigen, die es schwieriger im Leben haben; es geht aber auch um Freundschaft, um das eigene Wesen und eine Prophezeiung, mit der El mehr oder weniger hadert. Dieses Buch ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch ein kleines Erlebnis, und zum Glück der Beginn einer Trilogie.


„Meine Affinität ist die Massenvernichtung, weshalb ich nicht allzu viel Gelegenheit hatte, mich darin zu üben […].“ (S.45)

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Veröffentlicht am 21.02.2023

was fürs Herz

Die Wallflowers - Evie & Sebastian
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„Bisher hast du stets versucht, es anderen recht zu machen […]. Mit eher mäßigem Erfolg. Warum versuchst du nicht zur Abwechslung, es dir selbst recht zu machen? Warum lebst du nicht nach deinen eigenen ...

„Bisher hast du stets versucht, es anderen recht zu machen […]. Mit eher mäßigem Erfolg. Warum versuchst du nicht zur Abwechslung, es dir selbst recht zu machen? Warum lebst du nicht nach deinen eigenen Regeln? Was hat es dir gebracht, dich den Konventionen zu unterwerfen?“ (S. 176)

Dieses Buch schließt direkt an den Epilog aus Band 2 (Lillian & Marcus) an. Er handelt von dem dritten Mauerblümchen, Evie, die in den vorangegangenen Teilen nur selten zu Wort kam. Sie ist sehr schüchtern und stottern zumeist, weswegen sie nie potentiellen Ehemännern aufgefallen ist. Doch sie ist verzweifelt und wohlhabend, während Lord St. Vincent verzweifelt und fast pleite ist. Sebastian St. Vincent ist aus den eher unglücklichen Geschehnissen des Vorgängers bekannt und hat den zweifelhaften Ruf, kein Frauenzimmer unberührt zu lassen. Als Evie also beschließt, ihm einen Handel anzubieten, gehen die anderen Mauerblümchen sofort vom Schlimmsten aus. Doch Evie überrascht sie alle, einschließlich sich selbst.

Evangeline Jenner hat rote Haare und große blaue Augen, die sie wie eine Puppe aussehen lassen. Sie wird von der Familie ihrer Mutter schlecht behandelt und möchte dieser Welt einfach nur entfliehen. „Und all die Jahre, in denen sie die gelangweilten Gesichter der Männer gesehen hatte, wenn sie sich mit ihnen unterhielt, hatten Evies Selbstvertrauen in völlig unangemessener Weise schrumpfen lassen.“ (S. 275) Als sie mit Sebastian durchbrennt, geht sie von einer Zweckehe aus und daß er immer ein Weiberheld und Schurke wäre. Sie versucht sich vor jeglichen Gefühlen für ihn zu schützen und hält ihn auf Abstand. In ihrem Leben hat sie bisher keine Liebe erfahren und hält sich selbst für nicht liebenswürdig, warum sollte jemand mit so viel Erfahrung also Gefallen an einem naiven kleinen Mädchen haben.

Sebastian St. James ist es gewohnt zu bekommen, was er will. Daß Evie sich ihm verweigert und dazu noch einen sehr sturen Kopf hat, hält ihn jedoch nicht davon ab, sich um sie zu kümmern. In allen Belangen. Doch die Wahrheit, die sich langsam in ihm ausbreitet, will er nicht wahr haben. Er ist zynisch, ein Schurke, und ganz bestimmt nicht verliebt!

Nach diesem skandalösen dritten Teil der Mauerblümchen-Reihe bin ich schon sehr gespannt darauf, Daisy näher kennen zu lernen. Außerdem ist ihr potentieller Ehemann noch immer ein Mysterium, so ganz ohne Hinweis, wie in den vorhergegangenen Bänden. Der letzte Teil der Reihe erscheint schon im März.

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