Cover-Bild Die einzige Frau im Raum
Band 4 der Reihe "Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte"
(85)
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17,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 04.05.2023
  • ISBN: 9783462004922
Marie Benedict

Die einzige Frau im Raum

Roman
Marieke Heimburger (Übersetzer)

Marie Benedict widmet sich Hedy Lamarr, einer Frau, die das Weltgeschehen maßgeblich beeinflusst hat und deren Errungenschaften vergessen wurden. Das Buch erzählt die Geschichte der Schauspielerin, Glamour-Ikone und Wissenschaftlerin.

Die Schönheit von Hedy Lamarr, die mit bürgerlichem Namen Hedwig Maria Kiesler hieß und jüdischer Abstammung war, führte sie zu einer kometenhaften Schauspielkarriere in Wien und zur Heirat mit einem österreichischen Waffenhändler. Durch ihn hatte sie Zugriff auf die Pläne des Dritten Reichs, ein Wissen, das sie später nutzte, um an der Seite der Alliierten zu kämpfen. Im Jahr 1937 verließ sie ihren gewalttätigen Ehemann und floh über Paris und London nach Hollywood. Dort wurde sie zu Hedy Lamarr, dem weltberühmten Filmstar. Was keiner wusste: Sie war Erfinderin. Und sie hatte eine Idee, die dem Land helfen könnte, die Nazis zu bekämpfen und die moderne Kommunikation zu revolutionieren … wenn ihr nur jemand zugehört hätte.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.05.2023

Die einzigartige Geschichte einer von allen Seiten unterschätzten Frau

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„Erst da ging mir auf, dass ich zwar ein neues Leben beginnen, mein altes Leben aber nie ganz hinter mir lassen konnte. Meine Vergangenheit würde meine neue Welt durchdringen wie Wasser, das durch Risse ...

„Erst da ging mir auf, dass ich zwar ein neues Leben beginnen, mein altes Leben aber nie ganz hinter mir lassen konnte. Meine Vergangenheit würde meine neue Welt durchdringen wie Wasser, das durch Risse in einem nicht ordentlich abgestützten Damm drang – es sei denn, ich stellte mich meiner wahren Geschichte.“ (S. 188)

Kurze Inhaltszusammenfassung
Wien in den 1930ern: Hedwig Kiesler, eine junge Frau jüdischer Abstammung, ist Schauspielerin mit Leib und Seele, doch sie lässt sich von der Macht eines Verehrers, dem österreichischen Waffenhändler Fritz Mandl, blenden und heiratet ihn. Nach kurzer Zeit bemerkt sie nicht nur dessen Gewalttätigkeit, sondern auch wer seine Geschäftspartner sind: Diktatoren wie Benito Mussolini und Adolf Hitler. Gerade noch rechtzeitig gelingt ihr die Flucht nach Amerika – vor ihrem Mann und vor dem, was ihr durch die Ausbreitung des Nationalsozialismus in ihrer Heimat droht. In Hollywood schafft sie den Durchbruch als Schauspielerin Hedy Lamarr, doch ihre Vergangenheit holt sie immer wieder ein. Hinter ihrer Fassade steckt ein reflektierter, intelligenter und erfinderischer Geist, der alle Hebel in Bewegung setzt, um eine Möglichkeit zu entwickeln, die verbreiteten Grauen des NS-Regimes zu stoppen.

Fazit
Das Cover strahlt für mich bereits vieles aus, was man als Leser/in im Buch über die Protagonistin Hedy erfährt und wie ich sie nach der Lektüre empfinde: extravagant, geheimnisvoll, besonders, tiefgründig. Der Schreibstil hat mich überzeugt durch die direkte, aber durchdachte Art und Weise, mit der man Hedys Leben mitverfolgt. Besonders gefallen hat mir die dargestellte Entwicklung von Hedy, ihr Kampfgeist und Mut, ihre Entschlossenheit und Selbstreflexion, ihr Durchhaltevermögen. Charakterlich ist sie mir sehr nahe gegangen durch die vielen Zweifel, Reflexionen, Vorwürfe und Fragen, die ihr letztendlich aber die Motivation dafür geben, ihr erworbenes Wissen als Ehefrau von Mandl gegen das NS-Regime zu verwenden und deren Gräueltaten zu beenden. Hedys Geschichte hat viele Emotionen verschiedenster Art in mir ausgelöst: Bewunderung, Abscheu, Entsetzen, Empathie, Ekel – aber vor allem Fassungslosigkeit über die ständige Unterschätzung, die sich wie ein roter Faden durch Hedys Leben zieht. Niemand nimmt sie Ernst, weder als Frau noch als Persönlichkeit. Jeder ist nur begeistert von ihrer Schönheit und lässt sich von ihrer Schauspielkarriere blenden – aber niemand sieht wirklich hinter diese Fassade und erkennt die geniale Idee, die sie als fachfremde Person verwirklichen konnte und die vielleicht den Verlauf der Geschichte verändert hätte, wenn man Hedwig Kiesler nur Ernst genommen hätte.

Weil sie so gut passen und ihre Lebensgeschichte wirklich auf den Punkt bringen nochmal zwei Zitate aus dem Buch:
„Ich war stets die einzige Frau im Raum gewesen, der einzige Farbtupfer in einem Meer aus dunklen Anzügen.“ (S. 99)
„Ich war immer allein gewesen unter meiner Maske, ich war stets die einzige Frau im Raum gewesen.“ (S. 296)

Empfehlung
Klare Empfehlung von ganzem Herzen! Das Buch thematisiert so viele wichtige Themen und erzählt das ereignisreiche Leben einer Frau, die meiner Meinung nach viel zu unbekannt geblieben ist. Wer Hedy wirklich sehr persönlich kennenlernen will und über ihre Erfahrungen mit Macht, männlicher Dominanz, jüdischer Abstammung zu Zeiten des Nationalsozialismus, der Eigenständigkeit als Frau, technischen Erfindungen, der Bedeutung von Familie und dem vermeintlichen Glanz von Hollywood erfahren will, der bekommt mit „Die einzige Frau im Raum“ eine einzigartige Gelegenheit dazu!

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Veröffentlicht am 07.05.2023

Denkmal für eine vergessene Erfinderin

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Hedwig Eva Maria Kiesler wird 1914 in Wien geboren; ihre Familie ist jüdischer Abstammung, aber nicht sehr eng mit dem Glauben verbunden. Trotz behüteter Kindheit feiert sie schon bald große Erfolge am ...

Hedwig Eva Maria Kiesler wird 1914 in Wien geboren; ihre Familie ist jüdischer Abstammung, aber nicht sehr eng mit dem Glauben verbunden. Trotz behüteter Kindheit feiert sie schon bald große Erfolge am Theater an der Wien, wo der reiche und überaus einflussreiche Waffenfabrikant Fritz Mandl auf sie aufmerksam wirbt und um sie wirbt. In Anbetracht der sich abzeichnenden politischen Situation rät ihr Vater zur Heirat, in der Annahme, Mandl könnte sie vor den Nazis und den Antisemiten schützen. So konvertiert Hedwig zum Christentum und stimmt 1933 der Heirat mit dem nach außen charmanten Mächtigen zu. Fritz Mandl entpuppt sich schnell als eifersüchtiger und gewalttätiger Ehemann, der sich zwar mit der wunderschönen Frau schmückt, sie ansonsten jedoch in einem goldenen Käfig einsperrt und brutalst misshandelt, ohne ihre zweiffellos vorhandene Intelligenz zu schätzen. 1937 gelingt ihr die Flucht über London nach Los Angelos und sie schafft aufgrund ihrer Schönheit und mit geschickten Verträgen einen kometenhafter Aufstieg im Filmgeschäft. Doch Hedy Lamarr, wie sie sich auf Anraten des MGM-Bosses Mayer nun nennt, wird von Schuldgefühlen geplagt: Hätte sie ihre als "Einzige Frau im Raum" mit Mussolini, Hitler und anderen Faschisten erlangten Informationen nicht nutzen müssen, um Menschenleben zu retten? So macht Lamarr sich daran, eine der großen Sorgen der Deutschen für die Gegner zu lösen und entwickelt eine Funksteuerung für Torpedos ... dch niemand will ihr zuhören.

Seit 2016 verfolgt Benedict ein Projekt, in welchem sie in historischen Biografien die besonderen Leistungen von Frauen thematisiert. Nach "Frau Einstein", "Lady Churchill" und "Mrs Agatha Christie" widmet sie sich in ihrem neuen autobiografischen Roman Hedy Lamarr, die vielen als schönste Frau der Welt und einer der größten Filmstars Hollywoods bekannt ist, deren wissenschaftliche Tätigkeit und ihre Erfindungen, die noch heute Einfluss auf technische Entwicklungen haben und sich in zahlreichen drahtlosen Geräten wiederfinden, jedoch völlig unbekannt sind.

In dem autobiografischen Roman, der durch seinen lebendigen Schreibstil und eine große Spannungskurve besticht, beschränkt Marie Benedict sich auf die Jahre 1933 bis 1942 der erst 2000 in Florida verstorbenen "starken Frau im Schatten der Weltgeschichte", denn diese Jahre waren für Hedy Lamarr prägend und zeigen die Entwicklung ihrer ganze Persönlichkeit und ihres Charakter sowie ihre Fähigkeiten auf. Mich hat sehr beeindruckt, wie sie sich entwickelt hat, wie die Dramen ihres Lebens sie geprägt und stärker gemacht haben. Einfach schrecklich, wie eindimensional die Rolle der Frau vor 100 Jahren gesehen wurde und wie sträflich derzeit mit den Frauen an sich und mit wirklich großen Erfindungen umgegangen wurde, nur, weil einer Frau so etwas nicht zugetraut wurde!!!!

Ganz nebenbei zeichnet Benedict ein lebendiges Bild der Gesellschaft und der Geschehnisse vor und während des Zweiten Weltkrieges und das Geschehen rund um den Faschismus auf. Deutlich wird dabei auch, wie die lange Zeit vorherrschende Annahme, so schlimm könne es doch gar nicht werden und das oppurtunistische Verhalten etlicher Politiker zu dem tatsächlichen GRauen führen konnte. Geschichtsunterricht auf die beste Art!

Marie Benedict hat mit diesem Buch der großartigen und fast vergessenen Hedy Lamarr ein würdiges Denkmal gesetzt und einen spannenden, dramatischen und zugleich lehrreichen Roman geschrieben. Hervorragende fünf Sterne - unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 07.05.2023

Mehr als einfach nur schön

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Wieder ein spannendes Buch von Marie Benedict - und wieder grandios.

Mit "Die einzige Frau im Raum" befasst sich Marie Benedict dieses Mal mit der spannenden Geschichte von Hedy Lamarr, die mir zugegebener ...

Wieder ein spannendes Buch von Marie Benedict - und wieder grandios.

Mit "Die einzige Frau im Raum" befasst sich Marie Benedict dieses Mal mit der spannenden Geschichte von Hedy Lamarr, die mir zugegebener Maßen bisher auch bloß als Schauspielerin ein Begriff war. Dass diese wunderschöne Frau jedoch auch noch eine Erfinderin war, war mir leider völlig neu. Aber auch hier zeigt sich, was auch das Buch unter anderem vermitteln will: dass viele Frauen missverstanden oder ignoriert werden, vor allem so schöne Frauen wie Hedy.

Hedy Lamarr oder auch Hedy Kiesler oder Hedy Mandl hatte nun wirklich nicht immer ein einfaches Leben. Trotz so mancher Privilegien muss es aber auch furchtbar sein, auf sein Äußeres so reduziert zu werden.

Ich bin jedenfalls froh, auch einmal etwas über ihre andere Seite erfahren zu haben. Aus diesem Grund mag ich die Bücher von Marie Benedict auch so gerne.

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Veröffentlicht am 07.05.2023

das beeindruckende Leben der Hedy Lamarr

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Hedy Lamarr kannte ich bisher nur als wunderschöne Frau und Hollywood-Schauspielerin. Dass sie auch Erfinderin war, war mir bisher tatsächlich nicht bekannt.
Marie Benedict erzählt die Geschichte der außergewöhnlichen ...

Hedy Lamarr kannte ich bisher nur als wunderschöne Frau und Hollywood-Schauspielerin. Dass sie auch Erfinderin war, war mir bisher tatsächlich nicht bekannt.
Marie Benedict erzählt die Geschichte der außergewöhnlichen Wienerin Hedwig Kiesler, die als Hedy Lamarr Weltberühmtheit erlangt hat, in einem spannenden, emotionalen und mitreißenden Roman; und zwar die Jahre 1933 bis 1942.
Man erfährt über ihr Leben in Wien, dass sie anfangs eigentlich gar nicht wusste, dass sie jüdisch ist, und was das überhaupt bedeutet. Daher auch ihre Ungläubigkeit, dass sie von den Nazis überhaupt als Jüdin eingestuft wird, weil sie das eben nicht richtig lebt.
Als sie ihren Mann, den reichen Waffenfabrikanten Fritz Mandl kennen- und liebenlernt, ist man zu Beginn voller Freude mit ihr, obwohl sie seinetwegen ihre Theaterkarriere aufgibt (aufgeben muss).

Die Geschichte ist so lebendig und mitreißend geschrieben, und auch sehr emotional. Man leidet mit Hedy mit, als sich Fritz als immer größerer Tyrann herausstellt, und sie dann sogar in der Villa einsperrt. Auch wenn es goldener Käfig ist und es ihr - im Gegensatz zum Großteil der Wiener Bevölkerung - an nichts fehlt.
Als sie ein Gespräch mit Fritz und Hitler belauscht, und sie nicht einmal ihrer Mutter davon erzählt - auch wenn sie ein leider schlechtes Verhältnis zu ihr hatte - war ich irgendwie von ihr enttäuscht. Vielleicht hätte sie tatsächlich viele Menschen retten können. Aber sie hat sich selbst gerettet und 1937 ist es ihr dann endlich im 2. Versuch gelungen zu fliehen. Über England in die USA. Wo sie dann zur berühmten Hollywood Schauspielerin Hedy Lamarr wurde.

Aufgewühlt hat mich das wohl damals typische Verhalten, dass Frauen nur schön zu sein hatten; und ihnen von den Männer an der Macht nichts zugetraut wurde.
So war es auch, als Hedy ihre Schuld etwas minimieren wollte, und das Problem der nicht steuerbaren Torpedos lösen wollte und gemeinsam mit ihrem guten Freund George Antheil ein Funksteuersystem erfunden hat, und dieses auch patentieren lies. Doch die US-Army hat es nicht angenommen, denn es wurde ja von einer Frau erfunden, und eine Frau kann so etwas selbstverständlich nicht.
Wie es in Wahrheit war, weiß man natürlich nicht, aber die Autorin hat die Schauspielerin und deren Freund sehr schüchtern und zurückhaltend dargestellt. Warum sind sie nicht stärker aufgetreten? Oder sie hätten doch zumindest betonen können, dass die Hauptarbeit von George gemacht wurde; vielleicht hätte die Army diese Technik dann verwendet, und der Krieg hätte früher vorbei sein können? Man weiß es nicht...

Doch es gab auch einige kleine Dinge, die mich gestört haben, da sie nur gestreift oder nicht genau ausgearbeitet waren - zB, als Hedy ihre Mutter aus Wien retten und in die USA holen wollte. Nachdem sie ihr so zwiegespalten gegenübergestanden ist, hat man Streitigkeiten erwartet. Doch ihre Mutter wurde mit keinem Wort erwähnt. Bis man irgendwann später so nebenbei erfahren hat, dass sie nach England fliehen konnte und gar nicht direkt in die USA.
Trotzdem war ich begeistert von dieser Romanbiografie, die mich so mitreißen konnte.


Fazit:*
Eine sehr berührende, emotionale und mitreißende Romanbiografie, die die Lebensjahre von 1933 bis 1942 der berühmten Hedy Lamarr, die als Hedwig Eva Maria Kiesler in Wien geboren wurde, beleuchtet.

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Veröffentlicht am 06.05.2023

Faszinierend und überraschend

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Mich hat dieser Roman wirklich überrascht. Natürlich hatte ich bereits vom Filmstar Hedy Lamarr gehört. Das sie aber auch Erfinderin war, war mir ehrlich gesagt neu. Der größte Teil des Buches beschäftigt ...


Mich hat dieser Roman wirklich überrascht. Natürlich hatte ich bereits vom Filmstar Hedy Lamarr gehört. Das sie aber auch Erfinderin war, war mir ehrlich gesagt neu. Der größte Teil des Buches beschäftigt sich aber mit dem Leben Hedys als Frau eines der reichsten und einflussreichsten Männer Österreichs. Die Ehe, auf die sie sich zunächst in ihrer Faszination für den Mann und auch ihrem Wunsch heraus, die Familie zu beschützen, einlässt, entpuppt sich bei allem Glamour schon bald als Albtraum. Immer tiefer gerät sie in die Abhängigkeit, bis eines Tages die Flucht ach Amerika gelingt. Das Leven als Filmstar wird kurz gestreift, aber im Mittelpunkt steht der Mensch Hedwig. Der Schreibstil ist sehr fesselnd, die Personen und Gefühle sehr gut eingefangen. Die kurzen Kapitel sorgen für einen guten Lesefluss. Das Cover rundet das Leseerlebnis sehr gut ab.

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