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Veröffentlicht am 15.08.2024

Ruhiger Krimi aus der schwedischen Provinz

Im Unterholz
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„Im Unterholz“ ist der schwedische Debüt-Krimi von Sara Strömberg und Auftakt der Reihe rund um die Journalistin Vera Bergström.

Um was geht es?
In den düsteren, schwedischen Wäldern wird die Frauenleiche ...

„Im Unterholz“ ist der schwedische Debüt-Krimi von Sara Strömberg und Auftakt der Reihe rund um die Journalistin Vera Bergström.

Um was geht es?
In den düsteren, schwedischen Wäldern wird die Frauenleiche von Isabella Sandgren entdeckt. Gerüchte sprechen von einem regelrechten Gewaltexzess, das Internet von einer Inszenierung. Vera Bergström, ehemalige Journalistin, aktuell an einer Schule angestellt und vom Leben frustriert, wird von ihrem früheren Chef Nils Strömqvist auf den Fall angesetzt. Sie soll die Hintergründe zur Tat recherchieren und sich umhören, was die Einheimischen sagen. Zunächst widerwillig, beginnt sie trotzdem mit der Recherche. Schnell merkt sie, dass Isabella so einiges zu verbergen hatte und das Motiv für den grausamen Mord seinen Ursprung weit in der Vergangenheit hat.

Protagonistin des Buches ist die ehemalige Journalistin Vera Bergström. Lange Jahre hat sie leidenschaftlich für den Jämtlandsposten gearbeitet, bis sie entlassen wurde. Doch auch ihre Kinderlosigkeit und der Betrug und die Trennung von ihrem Ehemann haben sie psychisch und seelisch schwer belastet. Vom Leben frustriert arbeitet Vera nun als Hilfslehrerin, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, schafft es nicht mal ihre Umzugskartons auszupacken und wirkt depressiv und vom Leben überfordert. Bis ihr ehemaliger Chef ihr wieder einen journalistischen Auftrag gibt und sie nach und nach zu ihrem alten Selbst findet: mutig, neugierig, zielstrebig und zu allem bereit. Die Nebencharaktere erfüllen in dem Buch zwei verschiedene Aufgaben. Zum einen vermitteln sie dem Leser, wie das Leben und der Zusammenhalt in der schwedischen Provinz aussehen. Zum anderen treiben sie die Handlung voran und helfen Vera, die Geheimisse der Vergangenheit zu entschlüsseln. Die Nebencharaktere sind sehr unterschiedliche und entsprechend abwechslungsreich sind die Interaktionen mit der Journalistin.

Der Krimi wird in zwei Handlungssträngen erzählt: einer Haupthandlung in der Gegenwart und einer Nebenhandlung in der Vergangenheit, die am Ende zusammengeführt werden. In der Haupthandlung, die den größten Teil des Buches ausmacht, begleiten wir Vera während ihrer journalistischen Recherchen. In der Nebenhandlung erleben wir immer wieder kurze Rückblenden in die Vergangenheit. Über die Hälfte des Buches ist dem Leser nicht ganz klar, welche Rolle diese Rückblenden spielen und hinterlassen viele Fragezeichen und Spekulationen. Mit der Zeit ergibt aber alles einen Sinn und man fiebert als Leser mit, wann Vera die Zusammenhänge entschlüsselt.

Der Krimi lässt sich flüssig lesen. Die Story entwickelt sich allerdings sehr ruhig, Handlungen überschlagen sich nicht, es gibt keine große Aufregung. Für mich selbst, war die Entwicklung der Handlung etwas zu ruhig, die Spannungskurve zu flach, die Ermittlungen zu schleppend. Ich hatte über weite Strecken des Buches nie das Gefühl, dass ich jetzt weiterlesen „muss“, um endlich zu erfahren, was passiert ist. Der Krimi war also nett zu lesen, hat aber nicht ganz meinen Geschmack getroffen. Denn ich liebe es, Bücher kaum aus der Hand legen zu können.

Deswegen bin ich mir auch nicht sicher, ob ich mir den 2. Band der Reihe rund um Vera Bergström holen werde, sollte eine deutsche Übersetzung erscheinen. In Schweden ist der 2. Band bereits 2022 erschienen.

Fazit:
Bei „Im Unterholz“ handelt es sich um einen ruhigen Krimi, in dem nach und nach ein Mord in der Jetzt-Zeit mit einem Ereignis der Vergangenheit verknüpft wird. Wer atemberaubende Spannung sucht, Action, dramatische Wendungen oder sich überschlagende Ermittlungsarbeit, wird bei diesem Buch nicht auf seine Kosten kommen. Wer aber gerne eine gute Geschichte ruhig erzählt bekommen möchte, die zu einem grausamen Mord geführt hat, wird mit diesem Buch viele angenehme Lesestunden verbringen.

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Veröffentlicht am 28.07.2024

Wenn ein Anruf Dein Leben auf den Kopf stellt

Gefährliches Komplott
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In seinem neuen Thriller „Gefährliches Komplott“ schickt David Baldacci die Protagonistin Mickey Gibson auf eine gefährliche Ermittlung wider Willen.

Um was geht es?
Mickey Gibson, ehemalige Polizistin, ...

In seinem neuen Thriller „Gefährliches Komplott“ schickt David Baldacci die Protagonistin Mickey Gibson auf eine gefährliche Ermittlung wider Willen.

Um was geht es?
Mickey Gibson, ehemalige Polizistin, arbeitet als alleinerziehende Mutter für ProEye und spürt online Steuer- und Kreditbetrüger auf. Nach einer erfolgreichen Suche erhält sie einen Anruf der vermeintlich neuen Assistentin ihres Chefs. Sie soll das Inventar eines Hauses in der Nähe schätzen. Froh mal wieder aus dem Haus zu kommen, macht Mickey sich auf den Weg und entdeckt vor Ort in einem Geheimraum eine Leiche. Plötzlich ist sie Hauptverdächtige im Mord an Daniel Pottinger, der nicht der ist, der er vorgegeben hat zu sein. Mickey findet sich in einem Strudel an Ereignissen wieder, die sie mit ihren Kindern nur unbeschadet überstehen kann, wenn sie das Geheimnis um Daniel Pottinger und die ominöse Anruferin löst.

Der Thriller hat zwei Protagonisten. Zum einen gibt es da Mickey Gibson, eine clevere ehemalige Polizistin, die ihre Karriere von der Kriminaltechnikerin zur Ermittlerin durchlaufen hat, diese allerdings als alleinerziehende Mutter aufgeben musste. Sie liebt ihre Kinder über alles, auch wenn ihr manchmal die Decke auf den Kopf fällt. Doch an ihrer Zielstrebigkeit hat sie nichts eingebüßt. Zum anderen gibt es die ominöse Anruferin Arlene Robinson, übermäßig strukturiert, hochintelligent, ein Chamäleon, das schwer zu durchschauen ist und absolut skrupellos agiert. Zwischen den beiden herrscht eine zum Zerreißen gespannte Beziehung, ein gegenseitiges Belauern, Manipulieren und doch sind sie aufeinander angewiesen. Es ist für den Leser unglaublich spannend, dieses Katz-und-Maus-Spiel im Verlauf des Thrillers zu beobachten. Zahlreiche Nebencharaktere, die unterschiedlicher kaum sein könnten, runden den Cast des Buches ab und bringen zusätzliche Spannung rein.

Das Buch liest sich flüssig und ist gespickt mit vielen Dialogen, die dem Leser den Eindruck vermitteln, man sähe einen Film oder wäre der heimliche Beobachter im Hintergrund – hinter einem einseitigen Polizeispiegel 😉 Der Roman selbst wird aus zwei Perspektiven erzählt – einmal aus Sicht der Ermittlerin Mickey Gibson, zum anderen aus Sicht von Arlene Robinson, die definitiv etwas zu verbergen hat und sich auf der dunklen Seite bewegt. Beide treiben in ihren Handlungssträngen die Story voran und bauen im Leseverlauf viel Spannung und Dynamik auf. Leider kann diese Sogwirkung nicht über das komplette Buch gehalten werden. Die Spannungskurve flacht nach und nach ab. Auch wenn das Buch über gut zwei Drittel extrem clever konstruiert ist und immer wieder mit überraschenden Entwicklungen in der Geschichte aufwarten kann, hat mich persönlich das letzte Drittel etwas unbefriedigt zurückgelassen. Auch das große Finale war für mich nicht überzeugend, wurde sehr schnell abgehandelt und dem Thriller letztendlich nicht gerecht.

Fazit:
Wer Thriller, bei denen es hauptsächlich um smarte Ermittlungsarbeit geht, liebt, ist beim neuen Baldacci genau richtig aufgehoben. Hier werden Spuren und Hinweise konsequent verfolgt, manchmal mit unkonventionellen Methoden weiterermittelt. Das Buch enthält aber keine brutalen oder actiongeladenen Szenen. Wer das sucht, sollte lieber die Finger von dem Buch lassen.

Über weite Strecken hatte das Buch für mich eine 4-Sterne-Wertung verdient. Da ich allerdings mit dem Ende – der fast schon erzwungenen überraschenden Wendung, dem schnellen Schluss etc. – nicht zufrieden war, ziehe ich zusätzlich einen Stern ab. Solide drei Sterne.

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Veröffentlicht am 09.06.2024

Vier Autoren. Viele Geheimnisse. Ein Mord.

Deine dunkle Seite
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„Deine dunkle Seite“ ist der erste Roman, der US-Autorin Jaime Lynn Hendricks, der ins Deutsche übersetzt wurde. Sie entführt uns in die Schattenseiten der Welt der Schriftsteller, die manchmal für Erfolge ...

„Deine dunkle Seite“ ist der erste Roman, der US-Autorin Jaime Lynn Hendricks, der ins Deutsche übersetzt wurde. Sie entführt uns in die Schattenseiten der Welt der Schriftsteller, die manchmal für Erfolge über Leichen gehen.

Um was geht es?
Wir befinden uns auf der alljährlich stattfindenden New Yorker Thriller Convention Murderpalooza, auf der der bekannte M-TOTY-Preis für den Thriller-of-the-Year vergeben wird. Doch noch bevor die Convention richtig los geht, wird die Bestsellerautorin Kristin Bailey ermordet in ihrem Hotelzimmer aufgefunden. Direkt danach versendet ein anonymer twitter-account Droh-Nachrichten an vier Autoren: Mike Brooks, dessen beste Tage als Autor schon einige Zeit her sind; Davis Walton, der upcoming star der Szene, Vicky Overton, die einen erfolgreichen Debütroman hatte und nun für ihren Nachfolger händeringend einen Verlag sucht; Suzanne Shih, Nachwuchsautorin mit fragwürdigen Fan-Allüren. Und schon befinden wir uns in einem perfiden Spiel, bei dem es um Mord, Betrug und dunkle Geheimnisse geht.

In diesem Buch haben wir gleich vier Protagonisten, aus deren Sicht wechselweise die Kapitel geschrieben sind. Dies ermöglicht dem Leser einen tiefen Einblick in die Innenwelt der vier Hauptpersonen, in ihre Vermutungen und warum sie handeln wie sie handeln. Mike Brooks, der ehemalige Bestsellerautor, der schon lange keine Erfolge mehr gefeiert hat und von Selbstzweifeln geplagt, aber auch erfüllt von Hoffnung auf einen neuen großen Coup an der Convention teilnimmt. Vicky Overton, die verzweifelt Anschluss an ihren erfolgreichen Debütroman sucht. Davis Walton, der als aufstrebender Stern am Verlagshimmel, arrogant auftritt und meint sich alles herausnehmen zu können. Und zuletzt Suzanne Shih, kurz vor dem Durchbruch, aber auch mit psychischen Problemen behaftet. Diese Gruppe, die unterschiedlicher kaum sein könnte, wird nun durch die Drohungen des anonymen twitter-accounts in eine Zweckgemeinschaft gezwungen, um die dunkelsten Geheimnisse miteinander zu teilen. Da sind Konflikte und gegenseitiges Misstrauen vorprogrammiert.

Durch die vielen kurzen Kapitel aus Sicht der vier Autoren, baut die Geschichte schnell Dynamik auf. Als Leser ist man sofort mitten im Geschehen und spekuliert mit, was hinter allem stecken könnte. Die Spannungskurve steigt sehr schnell an, was zumindest im ersten Drittel den Leser förmlich am Buch kleben lässt. Leider kann die Autorin dieses Spannungsniveau nicht über das komplette Buch aufrechterhalten. Gerade das letzte Drittel des Buches liest sich zwar immer noch flüssig, hat mich persönlich aber nicht mehr so richtig gefesselt. Ich hätte mir auch insgesamt mehr „Thriller-Vibes“ gewünscht. Das Ende selbst war zwar schlüssig, aber doch in meinen Augen sehr konstruiert und hat mich als Leser unbefriedigt zurückgelassen. Vielleicht wäre ein abschließender Epilog, der noch einmal die Konsequenzen aus allem darstellt, gut gewesen.


Fazit:
„Deine dunkle Seite“ behandelt ein interessantes Thema in einem Setting bzw. einer Location, die man noch nicht so oft gelesen hat. Wer atemberaubende Thriller-Spannung erwartet, wird hier nur bedingt auf seine Kosten kommen. Zwar baut das Buch schnell enorme Spannung auf, diese flacht aber im Verlauf des Buches zusehends ab und zumindest für mich, war das Ende dann doch etwas konstruiert. Trotz allem hat mich das Buch solide unterhalten. Wer also Thriller ohne düstere psychologische Abgründe, Action oder umfangreicher Ermittlungsarbeit sucht, wird mit „Deine dunkle Seite“ eine gute Lesezeit haben.

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Veröffentlicht am 07.07.2023

Ein Vermisstenfall in der „Stadt der Liebe“ verlangt Aufklärung

Missing in Paris - Wo ist Nina?
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Cis Meijer entführt uns in ihrem Jugendbuch „Missing in Paris – Wo ist Nina?“ in das wunderschöne Paris von heute und lässt uns gemeinsam auf Spurensuche nach einer Vermissten gehen.

Um was geht es?
Lotte ...

Cis Meijer entführt uns in ihrem Jugendbuch „Missing in Paris – Wo ist Nina?“ in das wunderschöne Paris von heute und lässt uns gemeinsam auf Spurensuche nach einer Vermissten gehen.

Um was geht es?
Lotte erhält eine Postkarte von ihrer großen Schwester Nina, die in Paris als internationales Model durchstarten möchte. An sich ist das nichts Schlimmes, wäre da nicht dieser eine Satz: Grüß Mama von mir. Die Mama, die die Familie bereits vor Jahren verlassen und keinen Kontakt mehr hat. Als Lotte auf der Karte noch ein eingeritztes HLP entdeckt, ist sie vollständig alarmiert und überzeugt, dass Nina in Schwierigkeiten steckt. Sie überredet ihren Vater gemeinsam mit ihr nach Paris zu reisen. Dort vor Ort begibt sie sich auf eine gefährliche Spurensuche. Wird sie ihre Schwester finden? Und ist diese wirklich in Gefahr?

Lotte ist die Protagonistin des Buches. Zielstrebig, wie sie es aus dem Sport kennt, macht sie sich auf die Suche nach ihrer Schwester. Dabei geht sie nicht immer diplomatisch vor und schlägt somit den einen oder anderen mit ihrer direkten Art vor den Kopf. Sie lernt eine Vielzahl interessanter Personen kennen, über die man als Leser gerne mehr erfahren würde. Leider sind die Begegnungen immer nur von sehr kurzer Dauer. Und da sind wir auch schon bei einem der größten Probleme der Geschichte. Interessante Charaktere tauchen nur sehr kurz auf oder werden sehr oberflächlich beschrieben. Ebenso die Beziehungen dieser Personen zu Lotte oder Nina, sofern letztere diese gekannt hat. Das ist extrem schade, nimmt es doch der Story in meinen Augen einiges an Tiefe und Spannung. Eigentlich hat man, außer bei Lotte, nicht das Gefühl, jemanden der anderen Haupt- und Nebenpersonen überhaupt kennengelernt zu haben, abgesehen vom Hund Vatan von dem wir fast noch am meisten erfahren.

Das andere Problem ist die Ausarbeitung der Story. Die Idee und das Konzept des Buches sind wirklich toll. Aber die Geschichte an sich wirkt nicht wirklich auserzählt, Szenen, Personen, Gespräche hätten viel mehr beschrieben werden können. So fehlt dem ganzen Buch die Dynamik und Spannung, eines reiht sich ans andere ohne Highlights zu setzen.

Wie Ihr es sicher schon raus lest: Leider konnte das Buch meine Erwartungshaltung nicht erfüllen. Ich habe schon viele Jugendbücher gelesen, mochte die Leseprobe und die Beschreibung als „nervenaufreibender Thriller mit Sogwirkung“. Leider habe ich das nicht erlebt. Die Charaktere sind farblos geblieben. Die Idee der Story war toll, aber hätte detaillierter ausgearbeitet werden müssen und insgesamt hat mir Spannung und Dynamik gefehlt. Das Buch hat vor sich hingeplätschert, obwohl es wirklich Potenzial zu viel mehr gehabt hätte.

Fazit:
Das Buch war ganz nett zum Zwischendurchlesen. Wer atemberaubende Spannung sucht, ist hier aber auch als Jugendlicher nicht gut aufgehoben. Da würde ich lieber die Finger weglassen und mir etwas anderes suchen. Als leicht zu lesendes Buch im Urlaub am Strand eignet es sich aber durchaus und ist unterhaltend. Insgesamt ein solides Buch, das leider viel Potenzial verschenkt hat.

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Veröffentlicht am 06.05.2023

Warum eine Mutter ihr Kind tötet – verstörende Krimispannung

Mutterliebe
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Das Autorenduo Porath/Prescher legt unter dem Pseudonym Kim Selvig ihren ersten Justiz-Krimi vor – mit einer erschreckenden Mordtat.

Um was geht es?
Sylvia Bentz geht mit ihren Kindern in einen Wald am ...

Das Autorenduo Porath/Prescher legt unter dem Pseudonym Kim Selvig ihren ersten Justiz-Krimi vor – mit einer erschreckenden Mordtat.

Um was geht es?
Sylvia Bentz geht mit ihren Kindern in einen Wald am See, um sie in dieser idyllischen Umgebung zu töten. Ein Kind stirbt. Kiki Holland ist Gerichtsreporterin und wird von ihrem Chef kurzfristig auf den Fall angesetzt. Sie soll der Verhandlung beiwohnen und darüber einen Artikel schreiben. Doch schnell stellt sie fest, dass mehr hinter der grausamen Tat der Mutter stecken muss. Sie beginnt zu recherchieren und findet sich bald in einem Strudel aus sich überschlagender Ereignisse, dem Einfluss reicher mächtiger Männer und dubiosen Geschäften wieder.

Kiki Holland ist eine sympathische Protagonistin, Journalistin aus Leidenschaft, die gerne hinter die Dinge blickt. Die eine oder andere menschliche Schwäche und ihre Tollpatschigkeit macht sie sehr menschlich und liebenswert. Zahlreiche Nebencharakter wie Kikis schwuler bester Freund Torte und ihr Bekannter „Maulwurf“ bringen den einen oder anderen Schmunzel-Moment ins Buch. Die Bösewichte und ihre durchtriebene Art bauen wiederum Spannung auf. Insgesamt eine tolle Mischung an Charakteren.

Das Buch ist flüssig geschrieben und der Leser ist sofort von der Geschichte gefesselt. Die Abwechslung aus Gerichtsverhandlung, Ermittlungsarbeit und Rückblenden macht das Buch kurzweilig und treibt konsequent die Handlung voran. Allerdings handelt es sich für mich bei „Mutterliebe“ nicht um einen Justiz-Krimi. Die Gerichtsverhandlung spielt nur im ersten Drittel des Buches eine Rolle und ist selbst da eher Nebenschauplatz. Später setzt sich die Handlung nur noch aus Ermittlungsarbeit und Rückblenden zusammen, die eigentliche Verhandlung kommt nicht mehr vor. Es bleibt trotzdem sehr spannend, aber aus diesem Grund finde ich die Bezeichnung „Justiz-Krimi“ irreführend und den Begriff „Krimi“ passender.

Eigentlich war das Buch für mich bis kurz vor Schluss ein 4-Sterne-Buch. Allerdings ist den Autoren am Ende in Bezug auf eine Hauptperson ein eklatanter Fehler unterlaufen. Ich möchte an dieser Stelle nicht näher darauf eingehen, um nicht zu spoilern. Aber der Fehler ist in meinen Augen enorm und darf bei einem Verlag wie Harper Collins, der sicher auch ein Lektoren-Team hat, nicht passieren. Einen Stern Abzug, da dieser Fehler meinen positiven Leseeindruck empfindlich gestört hat.

Zudem hat mir zum Schluss noch ein wenig Aufklärung zum Motiv gefehlt. Ich hätte mir gewünscht, hier noch ein wenig mehr von Sylvia Bentz Seelenwelt zu erfahren. Sehr schade, Chance vergeben. Auch erschließt sich mir der Titel „Mutterliebe“ nicht. Ich denke, da hätte es bessere Titeloptionen gegeben.

Fazit:
Das Buch wird Krimifans viele schöne Lesestunden bescheren. Allerdings ist das Buch in meinen Augen kein Justiz-Krimi. Fans von geschilderten, spannenden Gerichtsverhandlungen sollten lieber die Finger davonlassen, sonst ist die Enttäuschung vorprogrammiert. Ein Stern Abzug, aufgrund des eklatanten Fehlers zum Schluss, der mir persönlich den guten Leseeindruck ein wenig zunichte gemacht hat. Trotz allem würde ich mich sehr freuen, wenn es mal wieder einen Kiki-Holland-Krimi gibt und wäre definitiv ein Leser davon.

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