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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2023

Cosy Crime mit ganz besonderer Note

Wenn Worte töten
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Der Autor Anthony Horowitz wird eingeladen zum Literaturfestival auf die Kanalinsel Alderney, zusammen mit Daniel Hawthorne, Ex-Polizist und Privatdetektiv, denn letzterer ist die Hauptfigur zu den Kriminalromanen, ...

Der Autor Anthony Horowitz wird eingeladen zum Literaturfestival auf die Kanalinsel Alderney, zusammen mit Daniel Hawthorne, Ex-Polizist und Privatdetektiv, denn letzterer ist die Hauptfigur zu den Kriminalromanen, die der Autor schreibt. Es ist eine kleine Runde an Teilnehmern, die sie dort treffen: eine französische Lyrikerin, ein Fernsehkoch, eine blinde Wahrsagerin und ein Historiker. Als der Mäzen des Festivals brutal ermordet wird, ist es Hawthorne, mit Anthony im Schlepptau, der mit den Ermittlungen beginnt, noch vor dem Eintreffen der örtlichen Polizei. Letztlich wird Hawthorne auch offiziell gebeten, der Polizei zu helfen. Dabei zeigt sich, dass die Bewohner der kleinen beschaulichen Insel völlig zerstritten sind über eine geplante Stromtrasse. Doch es muss erst ein weiterer Mord geschehen, damit es Hawthorne und Anthony gelingt, dem Täter auf die Spur zu kommen. Und nebenbei gibt es noch ein paar andere Geheimnisse, die ans Tageslicht kommen…

Dies ist bereits der dritte Band der Reihe um die Zusammenarbeit von Anthony Horowitz und Daniel Hawthorne, in der der Autor Romane über die Ermittlungen des Privatdetektivs schreibt. Man kann die vorliegende Geschichte allerdings auch ohne weitere Vorkenntnisse lesen. Die Erzählung lebt von dem gespannten Verhältnis, das Autor und Detektiv zueinander haben, denn Hawthorne erscheint als derjenige, der auch das kleinste Detail registriert und somit die Fälle mit seiner Genialität löst, während Anthony ihm immer ein bisschen hinterherhinkt. Aber auch die Insel Alderney erhält ihren gebührenden Platz in dem Roman, ergänzt durch eine Karte der Gegebenheiten zu Beginn des Buches. Der Leser kann sich fesseln lassen von den Geheimnissen, die über die Insel wabern und die Emotionen zwischen den Bewohnern hochkochen lassen. Natürlich ist es ein Vergnügen, hier nach den eingestreuten Hinweisen zu suchen und mitzurätseln, wer hier ein Motiv für zwei Morde hat – und diese auch noch umgesetzt hat. Ist man hier schneller als der Autor, der selbst mit Hawthorne konkurriert beim Lösen des Falls? Die Vermischung von Fiktion und Realität ist dabei besonders gelungen. Damit ergibt sich eine äußerst vergnügliche Note, die den Cosy Crime zu einem ganz besonderen Kriminalroman machen.

Mich hat diese Geschichte sehr schnell in ihren Bann ziehen können, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 11.05.2023

Magisch versponnene Geschichte

Ein Geheimnis aus Magie und Eis
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Marit und Eve sind im Waisenhaus aufgewachsen. Marit ist die ältere, sie hat sich schon bei Eves Ankunft wie eine große Schwester für Eve gefühlt. Marit hat magische Kräfte, sie kann damit wunderschöne, ...

Marit und Eve sind im Waisenhaus aufgewachsen. Marit ist die ältere, sie hat sich schon bei Eves Ankunft wie eine große Schwester für Eve gefühlt. Marit hat magische Kräfte, sie kann damit wunderschöne, einmalige Kleider erschaffen. Allerdings muss jeder, der magische Kräfte benutzt, sich davor hüten, zuviel zu verbrauchen, denn dann stirbt derjenige. Nun wird Eve, eine talentierte Ballerina, von der Tänzerin Helene Verstergaard adoptiert. Marit gelingt es, in den Haushalt der Vestergaards zu kommen, indem sie als Schneiderin dort angestellt wird. Auch wenn sie kein gutes Gefühl dabei hat, denn ihr Vater starb als Arbeiter in den Minen der Familie Vestergaard. Doch dann stellt Marit fest, dass alle Bedienstete von Helene Vestergaard magische Fähigkeiten anwenden, und sie findet Verbündete, um herauszufinden, was in den Edelsteinminen beim angeblichen Unfalltod ihres Vaters geschah.

Das Buch verbindet eine magische Geschichte über zwei unzertrennliche Freundinnen mit der Erzählung über eine talentierte Tänzerin, die allerdings eine schlechte Startposition hat, denn sie hat eine dunkle Hautfarbe, und das wird als Ballerina in Dänemark 1866 nicht akzeptiert. Eve kann sich also glücklich schätzen, im Haushalt der Tänzerin Helene ein neues Zuhause gefunden zu haben, denn hier findet sie die dringend benötigte Unterstützung. Marit allerdings ist zwiegespalten, denn einerseits fühlt sie sich nun auch endlich in einem Zuhause angekommen, andererseits muss sie bei den Vestergaards jede Menge krumme Dinge vermuten. Magisch, aber auch düster ist der Hintergrund der geschilderten Ereignisse, und schnell ist man gefangen in all den vielen Fragen, die auf Marit einprasseln, wenn sie sich einerseits Eves Freundschaft erhalten, andererseits aber auch Gerechtigkeit für ihre Familie erzwingen will. Die Geschichte nimmt immer mehr Fahrt auf, denn die Geheimnisse, die Marit letztendlich aufdeckt, bergen Todesgefahr.

Aufmerksamkeit erregt schon das Cover des Buches, das genau die Verquickung von Magie und Düsternis des Buches spiegelt.

Dieses Buch empfehle ich sehr gerne jungen Leserinnen weiter, die nicht nur am Thema Tanz/Ballett Interesse haben, sondern auch an einer magisch versponnenen Geschichte. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Auf Drachensuche

Reiz niemals einen Drachen (Band 2)
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Clemens und Bahira sind mit dem Ehepaar Mause auf Mallorca unterwegs, sie müssen sich von dem Drachen Papalote verabschieden, der auf der Insel eine neue Heimat gefunden hat. Da erfahren sie, dass der ...

Clemens und Bahira sind mit dem Ehepaar Mause auf Mallorca unterwegs, sie müssen sich von dem Drachen Papalote verabschieden, der auf der Insel eine neue Heimat gefunden hat. Da erfahren sie, dass der fiese Museumsdirektor Wahnschaffe und seine Kumpanin Sina Sinnreich auf der Insel sind, auf der Suche nach einem weiteren Drachen. Ganz klar müssen Clem und Bahira auch diesen Drachen finden und befreien, denn Sina will beide Drachen töten und zu Kosmetika verarbeiten. Eine abenteuerliche Suche beginnt…

Das Buch ist der zweite Band der Reihe um Clem und Bahira, die im ersten Band bereits Papalote befreit haben. Man kann den vorliegenden Band auch ohne weitere Vorkenntnisse lesen, ich bin mir aber sicher, dass man Lust kriegt auf die vorhergehenden Ereignisse. Clem und Bahira sind mutig, klug und witzig, man traut ihnen durchaus zu, Drachen zu befreien, sich gegen fiese Gegner zur Wehr zu setzen und gefährliche Situationen zu meistern. Viele wunderschöne Illustrationen in Schwarz-Weiß ergänzen die Geschichte, so dass man von Anfang mit dem Geschehen mitfiebert. Es geht gefährlich zu, meistens aber sehr humorvoll, das bietet sich schon mit den beiden Gegnern an, die schon sehr gewitzt sind, aber die Kinder sind noch cleverer. Man kann gut mitraten, denn es gilt herauszufinden, wo der Drache versteckt ist. Das macht viel Spaß beim Lesen, so dass man sich am Ende des Buches freut auf die Fortsetzung der Geschichte. Eine Karte von Mallorca ergänzt die Erzählung.

Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter an junge Leser und Leserinnen ab 8 Jahren, zum Selberlesen oder zum Vorlesen. Es macht auf jeden Fall Spaß, sich mit Clem und Bahira auf Drachensuche zu begeben. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 07.05.2023

Provence-Krimi mit viel Lokalkolorit

Lavendel-Zorn
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Als die junge Kommissarin Lilou Braque und ihr Freund Simon ihre spärliche Freizeit für einen Badeausflug nutzen, finden sie im Wasser des Sees die Leiche einer Frau. Alles deutet auf einen Unfall hin. ...

Als die junge Kommissarin Lilou Braque und ihr Freund Simon ihre spärliche Freizeit für einen Badeausflug nutzen, finden sie im Wasser des Sees die Leiche einer Frau. Alles deutet auf einen Unfall hin. Kurz danach wird Lilou zur Leiche eines Notars gerufen, der anscheinend Selbstmord begangen hat. Die Tote vom See war seine Mitarbeiterin. Gleich zwei Todesfälle, so kurz hintereinander, die müssen doch irgendwie zusammenhängen! Lilou kommen Zweifel auf am Unfalltod der jungen Frau und dem angeblichen Selbstmord des Notars.

Dies ist bereits der fünfte Fall der jungen Kommissarin Lilou Braque, die bisher als Praktikantin arbeitete und nun ihren ersten Fall als Commissaire zu bewältigen hat. Das Buch ist auch ohne weitere Vorkenntnisse gut zu lesen. Lilou ist eine kompetente Ermittlerin, die den Dingen auf den Grund geht und dabei den richtigen Riecher hat. Der Regionalanteil der Geschichte beschwört Bilder der Provence auf, erzählt von typischen Essen und imposanten Landschaftsbildern, so richtig zum Wegträumen. Auch die private Beziehung zwischen Lilou und ihrem Lebenspartner findet ihren Platz in der Geschichte, ohne jedoch dem Kriminalfall die Spannung zu nehmen. Die Hinweise zum Täter sind gut eingestreut, man hat eine gute Chance, mitzuraten und seine eigenen (richtigen) Schlüsse zu ziehen.

Mit hat dieser Krimi wieder jede Menge unterhaltsame und spannende Lesestunden mit der Tendenz zum Wegträumen beschert. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 30.04.2023

Beeindruckende Geschichte

Sibir
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Sibirien – wie schrecklich klingt dieses Wort, das der zehnjährige Josef Ambacher hört. Dorthin werden im Jahr 1945 Hunderttausende deutscher Zivilisten von der Sowjetarmee verschleppt. Josef ist einer ...

Sibirien – wie schrecklich klingt dieses Wort, das der zehnjährige Josef Ambacher hört. Dorthin werden im Jahr 1945 Hunderttausende deutscher Zivilisten von der Sowjetarmee verschleppt. Josef ist einer davon. Eine schwierige Zeit bricht heran. Jahrzehnte später, im Jahr 1990, lebt Josef Ambacher in Mühlheide in Deutschland. Die Sowjetunion ist zusammengebrochen, Spätaussiedler überschwemmen die niedersächsische Kleinstadt. Die Vergangenheit holt ihn erneut ein. Seine Tochter Leila eilt ihm zu Hilfe.

Es ist eine beeindruckende Geschichte, die hier erzählt wird, und es ist eine Geschichte, die von Geschehnissen erzählt, die kaum bekannt sind. Es erscheint grausam, wie viele deutschstämmige Menschen in ein hartes Schicksal verschleppt wurden und dass es Menschen jeden Alters traf, auch Alte, Mütter und ihre Kinder. Diese Verschleppung wird Josefs Leben bis hinein ins späte Alter prägen, und sie wird auch in das Leben seiner Tochter hineinwirken. Die Autorin Sabrina Janesch trifft bei der Erzählung genau den richtigen Ton, so dass man mit Josef und mit Leila mitfühlt.

Mich hat Josefs und Leilas Geschichte bis ins Herz berührt, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.