Intensives Debüt!
LieblingstochterLIEBLINGSTOCHTER
Sarah Jollien-Fardel
Jeanne wächst mit Ihrer Schwester Emma und ihren Eltern in einem kleinen Dorf im Wallis auf. Doch ihre Kindheit ist alles andere als behütet:
Ihr Vater schlägt seine ...
LIEBLINGSTOCHTER
Sarah Jollien-Fardel
Jeanne wächst mit Ihrer Schwester Emma und ihren Eltern in einem kleinen Dorf im Wallis auf. Doch ihre Kindheit ist alles andere als behütet:
Ihr Vater schlägt seine Familie regelmäßig grün und blau. Das ganze Dorf schaut zu und guckt auf ihren Vater herab, dennoch unternimmt keiner etwas.
Wenn der Vater abends von der Arbeit nach Hause kommt, gehen die drei Frauen in eine Art „Lauerstellung“ in Deckung. Sie kennen seine Gesten in- und auswendig. Sie können seine Gewohnheiten und Launen deuten und wissen genau, was auf sie zukommt - nur nützt es nicht, sie können sich nicht wehren. Er vergewaltigt seine Frau, misshandelt die Mädchen und beschimpft sie als Huren und Schlampen.
Jeanne, unsere Icherzählerin, hat Glück. Sie ist gut in der Schule und kann auf ein Internat einem Gymnasium wechseln. Emma und ihre Mutter haben weniger Glück, sie bleiben im Wallis und sind dem Vater weiterhin ausgeliefert.
Im Erwachsenem-Alter versucht Jeanne mit ihrem Trauma zurechtzukommen - was ihr nur mittelmäßig gelingt. Immer wieder gibt es Situationen, die sie in ihre Vergangenheit katapultieren. Zu viele Dämonen schlummern in ihr und später reift die Frage, ob sie ihre Mutter und Schwester im Stich gelassen hat.
Lieblingstochter ist das unglaublich intensive Debüt der Autorin Sarah Jollien-Fardel.
Der Schreibstil ist sperrig und holprig. Diverse Male musste ich Passagen ein weiteres Mal lesen.
Viel zu bildlich ist alles erzählt. Automatisch habe ich mich geduckt, mitgelitten und mit Jeanne gefühlt.
Das Ende hat mich sprachlos gemacht. So ein Ende wollte ich nicht. Ich rede mir ein, es einfach nicht verstanden zu haben. :(
Große Leseempfehlung!