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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2017

Realistisches Zukunftsszenario

Marthas Widerstand
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Meine Meinung:
Bei „Marthas Widerstand“ handelt es sich um ein Jugendbuch mit einem ziemlich realistischen Zukunftsszenario. Die Gesellschaft entscheidet per Social Media, SMS oder Telefon, ob ein Mensch, ...

Meine Meinung:


Bei „Marthas Widerstand“ handelt es sich um ein Jugendbuch mit einem ziemlich realistischen Zukunftsszenario. Die Gesellschaft entscheidet per Social Media, SMS oder Telefon, ob ein Mensch, der wegen eines Verbrechens im Gefängnis sitzt, hingerichtet werden soll oder freigesprochen wird. Es werden keine Beweise dargelegt und keine Zeugen gefragt. Die Zuschauer bekommen nur eine sehr manipulative TV-Sendung geboten. Für die Abstimmung sind 7 Tage Zeit und der Gefangene sitzt in der Zeit in 7 unterschiedlichen Zellen. Die Idee finde ich absolut glaubwürdig und erschreckend realistisch. In Zeiten von Trump, aber auch wenn man sich recht banale Sendungen wie „Das Dschungelcamp“ anschaut, merkt man doch, was in der Gesellschaft und insbesondere in den sozialen Medien so möglich ist. Deshalb erscheint mir das Szenario im Buch sehr glaubwürdig.

Die Kapitel sind sehr kurz, was eine gewisse Dynamik in die Geschichte bringt und einen total fesselt. Eigentlich möchte man das Buch gar nicht aus der Hand legen. Ich denke das ist auch wirklich der große Pluspunkt: Die Geschichte ist einfach fesselnd und hat allein deshalb schon 4 Sterne verdient.
5 Sterne kann ich persönlich leider nicht geben, weil die Geschichte für mich durchaus einige Schwachstellen hat. Der Klappentext verrät nicht so viel, daher möchte ich jetzt auch gar nicht unbedingt auf jede Schwachstelle eingehen, weil ich dann einfach zu viel verraten würde, allerdings gefallen mir einfach ein paar Wendungen und Geschehnisse in der Geschichte nicht. Mir ist vieles einfach zu plötzlich und zu simpel dargestellt. Wenn man drüber nachdenkt, weiß man eigentlich, dass das in Wirklichkeit gar nicht so einfach umsetzbar wäre und in der Geschichte läuft das dann aber wie geschmiert, so dass die Autorin bei ihrem gewünschten Ende rauskommt. Ich ahne auch schon wie die Geschichte enden wird und bin mir deshalb nicht so ganz schlüssig, ob das meine Reihe wird. Ich bin da durchaus zwiegespalten und gehe mit einem kleinen „Naja“-Gefühl aus dieser Geschichte.
Da es sich um eine Trilogie handelt, ist das Ende offen, aber für mich aushaltbar. Ich kann damit leben, dass ich noch etwas auf den zweiten Band warten muss.

Fazit:


Ein Jugendbuch mit einem erschreckend realistischen Zukunftsszenario, welches in Zeiten von Social Media durchaus denkbar wäre. Einige Geschehnisse sind mir zu plötzlich und zu simpel dargestellt. Ich habe das Buch daher mit einem „Naja“-Gefühl beendet und ziehe einen Stern für kleine Ungereimtheiten ab. Der tolle Schreibstil und die kurzen Kapitel, die dem Ganzen eine wirklich tolle Dynamik vermitteln, machen aber vieles wieder wett. 4 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Originalität
  • Spannung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.08.2017

Gruselig und brutal, dabei aber (leider) sehr realitätsnah

Dark Web
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Meine Meinung:
Ich lese Thriller über das Dark Web sehr gerne, muss aber auch jedes Mal zugeben, dass ich die Details sehr erschreckend finde und jedes Mal sehr lange darüber nachdenke, wie viel schlechtes ...

Meine Meinung:


Ich lese Thriller über das Dark Web sehr gerne, muss aber auch jedes Mal zugeben, dass ich die Details sehr erschreckend finde und jedes Mal sehr lange darüber nachdenke, wie viel schlechtes es auf der Welt gibt. Es gibt im Dark Web einfach viel zu viele grausame Dinge, die wir uns nicht im Entferntesten vorstellen können und wollen. Wenn sich Autoren dann doch an diese Thematik trauen und gut recherchieren, wird der Albtraum des Dark Webs irgendwie zur Realität und ich muss ehrlich zugeben, dass ich mir dann wünsche, dass das alles nur Fantasie wäre. Aber leider ist es das nicht.

Veit Etzold hat sich also ein sehr brilliantes Thema ausgesucht, welches Gänsehaut beschert. Die Geschichte ist oftmals sehr angsteinflößend, aber auch ziemlich brutal. Dabei aber eben auch unfassbar realitätsnah. Das Buch besteht aus ganz vielen unterschiedlichen Handlungssträngen und sehr vielen Personen. Das ist zwischenzeitlich etwas anstrengend, aber ich finde, dass gerade dadurch der Realitätsfaktor erhöht und vorallem gezeigt wird, wie vernetzt die Welt und die Geheimdienste sind. Ich finde das auf diese Weise sehr glaubwürdig dargestellt.

Besonders gut hat mir auch das Nachwort gefallen. In der Geschichte und in seinem Nachwort macht Veit Etzold klar, dass Deutschland viel zu wenig in die Internetsicherheit und Datensicherheit investiert und damit viel zu wenig Innovationskraft und -wille zeigt. Wir sind abhängig von anderen Nationen und unsere Daten gehören auch nicht mehr uns. Das, was er kritisiert, vermisse ich persönlich stark in unserer Politik: Menschen, die sich dafür einsetzen, dass unsere Daten weltweit sicherer sind, die aber auch erkennen, wie wenig wir gegen Cyberkriminalität tun. Deutschland ist da meiner Meinung nach in einer sehr schlechten Position.

Trotzdem ist nicht alles an der Geschichte gut und daher ziehe ich einen Stern ab und vergebe 4 Sterne. Das liegt daran, dass Veit Etzold sich auch ziemlich in seinen Details verliert. Ich muss nicht wissen, ob die Ermittlerin Jasmin in ihrer Ehe glücklich ist oder nun Kinder haben wollte oder nicht. Diese ganzen Details zu den Beziehungen der Personen waren mir teilweise zu viel, weil der Autor uns natürlich auch mit geschichtlichem und politischem Wissen überhäuft. Dadurch gab es einfach eine Masse an Information, die dann durch so unwichtige Kleinigkeiten noch erhöht wird. Das muss meiner Meinung nach nicht sein.


Fazit:


Geschichten über das Dark Web sind immer erschreckend, gruselig, aber leider auch sehr realitätsnah. Veit Etzold verliert sich leider manchmal in Details. Durch die vielen Handlungssträngen und Personen sind das dann häufig einfach viel zu viele Informationen, die man verarbeiten muss. Da ich das Thema aber wirklich gut finde und der Meinung bin, dass Veit Etzold genau das richtige über Deutschland sagt, vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 26.07.2017

Menschenhandel, Liebe und Spannung

Dornenkleid
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Meine Meinung:
In diesem zweiten Band der Ohio-Reihe von Karen Rose begleiten wir diesmal nicht Deacon und seine Verlobte Faith, sondern wir begleiten Detective Scarlett Bishop und Marcus O'Bannion.
Eigentlich ...

Meine Meinung:


In diesem zweiten Band der Ohio-Reihe von Karen Rose begleiten wir diesmal nicht Deacon und seine Verlobte Faith, sondern wir begleiten Detective Scarlett Bishop und Marcus O'Bannion.
Eigentlich etwas schade, dann Deacon und Faith waren mir in Band 1 sehr ans Herz gewachsen. Die beiden kommen hier in Band 2 leider wirklich etwas kurz und ich glaube, dass das auch in Band 3 der Fall sein wird. Denn da wird es wohl hauptsächlich um Decker und Kate Coppola gehen (wieder eine Liebesgeschichte? :) ). Ich denke also, dass Deacon, Faith, Marcus und Scarlett dann auch wieder nur Nebenfiguren sein werden. Dafür lernen wir aber viele andere Charaktere kennen und insbesondere die Familie O'Bannion bekommt nochmal mehr Tiefgang. Ich muss sagen, dass hier auch die große Stärke von Karen Rose liegt. Sie bezieht in ihre Geschichten immer eine große Anzahl von Figuren ein, aber alle sind absolut einzigartig und dabei auch total authentisch. Das ist definitiv eine Kunst, weil jede Figur für den Leser menschlich wird und insbesondere alle gut zu unterscheiden bleiben.

Aus diesem Grund hat es mir diesmal auch gar keine Schwierigkeiten bereitet, dass sie mal wieder eine Liebesgeschichte einfließen lässt. Marcus und Scarlett sind nämlich zusammen einfach nur heiß, wenn man mich fragt :D Viele stören ja die Liebesgeschichten von Karen Rose - ich finde die Liebesgeschichten von ihr inzwischen aber wirklich sehr gut, weil das immer nebenbei passiert und dabei bei mir wirklich gut ankommt. Außerdem sind die Szenen nicht zu kitschig und sehr anregend geschrieben. Ich mag den Stil von Karen Rose diesbezüglich sehr!

Der Fall an sich war zwar schon spannend. Das Thema Menschenhandel ist meiner Meinung nach sehr brisant und beinhaltet eben viel Potential. Es wird nicht oft darüber berichtet und man will glaub ich auch einfach gar nicht unbedingt viel davon hören, weil es sehr erschreckend erscheint und einfach nicht in unsere wohlbehütete Umgebung passt. In dieser Geschichte hat mich daher insbesondere die Sicht der "Bösewichte" sehr gefesselt. Aber aufgrund der 900 Seiten wird das Buch leider häufig auch ziemlich langatmig. Karen Rose schreibt einfach mit einer gewissen Leidenschaft und möchte ihre Figuren zum Leben erwecken. Das schafft sie, aber das führt eben auch zu einer Vielzahl von Dialogen, die häufig einen Ticken zu viel sind und das Buch unnötig in die Länge ziehen. Daher muss ich leider einen Stern abziehen.
Ich muss aber sagen, dass ich inzwischen echt ein Karen Rose Fan geworden bin und ihre "alten" Werke in naher Zukunft unbedingt mal lesen werde :)

Übrigens - auch hier passen Cover und Titel mal wieder überhaupt nicht zum Inhalt. Wer hat sich das ausgedacht??


Fazit:


Der zweite Teil der Reihe beschäftigt sich mit Scarlett und Marcus, die meiner Meinung nach absolut heiß zusammen sind ;) Der Fall ist spannend und die Figuren sind wieder absolut einzigartig und sehr tiefsinnig aufgearbeitet. Leider hat das Buch aufgrund der 900 Seiten auch ziemlich viele Längen. Daher vergebe ich im Gesamten 4 Sterne!

Veröffentlicht am 08.07.2017

Aus vielen wird eins!

Changers - Band 1, Drew
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Meine Meinung:
Band 1 und 2 liegen jetzt schon wirklich lange auf meinem SUB und ich dachte, dass ich jetzt einfach mal mit der Reihe starten sollte. Generell ist der erste Band der Changers-Reihe für ...


Meine Meinung:


Band 1 und 2 liegen jetzt schon wirklich lange auf meinem SUB und ich dachte, dass ich jetzt einfach mal mit der Reihe starten sollte. Generell ist der erste Band der Changers-Reihe für mich ein absolut gelungener Auftakt. Ethan ist ein Changer und wird somit 4 Jahre lang jedes Jahr einmal seinen Körper wechseln. Nach dem 4. Jahr muss er dann entscheiden, welche Person der vier er denn sein möchte.

Diese Grundidee finde ich absolut gelungen, weil wir einen Jungen kennenlernen, der plötzlich ein Mädchen sein muss und vorallem weiß, dass er nicht für immer dieses Mädchen sein wird. Das wirft natürlich die Fragen nach dem Sinn von Freundschaften, Beziehungen und dem Leben auf - wie Drew sich diese Fragen stellt und ihr Leben meistert, ist wirklich toll beschrieben und es gibt wirklich interessante Gedankenansätze, auch wenn das Ganze natürlich auf einem gewissen Jugendbuch-Level bleibt, was mir aber trotzdem ziemlich gut gefallen hat und mir den Spaß nicht genommen hat.

Natürlich muss man bei der Konstellation (Junge wird zu Mädchen), damit rechnen, dass hier typische Geschlechterstereotype ausgelebt werden. Die Mädchen werden halt als typische amerikanische Mädchen beschrieben und bei den Jungs ist es nicht anders. Natürlich spielt auch Liebe bzw. Zuneigung zu anderen Menschen eine Rolle. Und obwohl dann doch die traditionelle Geschlechterrolle einen gewissen Stellenwert in dieser Geschichte hat, wagen sich die Autoren auch an die gleichgeschlechtliche Liebe. Das hatte ich nicht erwartet und das gibt es meiner Meinung nach auch in viel zu wenigen Büchern, daher hat mich das sehr positiv gestimmt und ich hoffe, dass das in den nächsten Bänden so weiter geht.

Einen Stern ziehe ich aber dennoch ab. Für mich ist Band 1 einfach kein 5-Sterne-Buch. Dafür ist die Geschichte dann doch irgendwie zu kurzlebig und bleibt mir sicherlich nicht dauerhaft im Gedächtnis. Außerdem fand ich einiges dann doch ziemlich vorhersehbar, zur Erklärung: Es gibt 2 Gegengruppen der Changers und zwar die Getreuen, die alle Changers ausrotten wollen und die RaChas, so genannte Anti-Changer. Also quasi Changer, die gegen ihre eigenen Leute und die Gesetze derer rebellieren. Ich finde, dass man alleine durch diese Konstellation schon ahnen kann, in welche Richtung sich die Reihe entwickeln wird ;) Aber vielleicht liege ich ja auch falsch.


Fazit:


Für mich insbesondere aufgrund der Grundidee ein absolut gelungener Auftakt dieser Jugendbuch-Reihe. Ich finde die Geschichte aufgrund der Charaktere und der verschiedenen Gruppierungen recht vorhersehbar bzw. habe eine Ahnung, allerdings gefällt mir, dass die Autoren sich auch an die gleichgeschlechtliche Liebe wagen. Das liest man viel zu selten. Ich vergebe sehr gute 4 Sterne! :)

Veröffentlicht am 15.06.2017

Ich habe was völlig anderes erwartet

Solange wir lügen
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Meine Meinung:
Irgendwie habe ich von dieser Geschichte was ganz anderes erwartet. Ich denke das liegt daran, dass der Klappentext eben nicht viel verrät. Wenn man die Geschichte zu Ende liest, weiß man ...

Meine Meinung:


Irgendwie habe ich von dieser Geschichte was ganz anderes erwartet. Ich denke das liegt daran, dass der Klappentext eben nicht viel verrät. Wenn man die Geschichte zu Ende liest, weiß man auch warum, denn man kann hier sehr schnell zu viel verraten und dem Leser damit die Spannung und auch die Überraschung nehmen. Daher möchte ich gar nicht zu viel sagen. Dadurch, dass ich nicht wusste, worum es wirklich in der Geschichte gehen wird, gingen meine Gedanken während des Lesens in unterschiedliche Richtungen - ich hatte somit immer unterschiedliche Möglichkeiten für das Ende im Kopf. In der Geschichte geht es eben um ein Geheimnis und dieses Geheimnis liegt die ganze Zeit zwischen den Zeilen und bleibt dabei immer im Hintergrund. Dadurch wird wirklich eine nicht auszuhaltende Spannung erzeugt. Der Autorin ist es also absolut gelungen, den Leser zu fesseln, obwohl der Schreibstil ziemlich furchtbar ist und sie sich dadurch vieles viel kaputt macht.

Zu Beginn fand ich die kurzen Sätze und die kurzen Kapitel sehr gut, weil man einfach mal eben schnell noch ein Kapitel lesen kann. Doch irgendwann werden der sehr knappe Schreibstil und die kurzen Sätze, die gar nicht wirklich was aussagen, ziemlich anstrengend. Dadurch geht etwas die Tiefe und Emotionalität der Figuren verloren.

Obwohl mich die Geschichte total gefesselt hat und ich vom Ende wirklich überrascht wurde, konnte mich das Ganze aufgrund des Schreibstils emotional nicht packen. Der Schreibstil hat mich etwas distanziert und ich habe mich mit Cadence nicht wirklich verbunden gefühlt. Das ist wirklich schade, weil die Autorin sich wirklich gute Themen für ihre Geschichte überlegt hat und sehr wichtige und grundlegende Dinge anspricht. Insbesondere die Themen Wohlstand, Egoismus und Altruismus spielen eine große Rolle, bekommen zwar auch ihren Raum in der Geschichte, aber gehen durch den knappen Schreibstil irgendwie unter. Ich lande bei wirklich guten 4 Sternen und halte das Buch trotz des anstrengenden Schreibstils für ein gutes Jugendbuch!


Fazit:


Ein gutes Jugendbuch, welches insbesondere durch den Aufbau der Geschichte überzeugt. Die Autorin fesselt einen bis zur letzten Seite, weil das Geheimnis immer zwischen den Zeilen liegt, aber man irgendwie nicht genau durchschauen kann, was genau passiert ist. Leider macht die Autorin sich die gute Spannung etwas durch den sehr anstrengenden Schreibstil und die kurzen Sätze kaputt. Da hätte man mehr rausholen können. Trotzdem lande ich bei sehr guten 4 Sternen!