Superwoman trifft auf ganz viele Zufälle
Vanessas großer Traum von einer erfolgreichen beruflichen Zukunft rückt immer mehr in die Ferne, denn sämtliche Vorstellungsgespräche verlaufen im Sand. Der Zufall will es, dass sie als persönliche Assistentin ...
Vanessas großer Traum von einer erfolgreichen beruflichen Zukunft rückt immer mehr in die Ferne, denn sämtliche Vorstellungsgespräche verlaufen im Sand. Der Zufall will es, dass sie als persönliche Assistentin eines älteren Herren eine Anstellung findet. Vanessa ahnt nicht, dass sie mit Antritt der neuen Stelle nicht nur kriminelle Machenschaften aufdecken wird, sonder auch Einblicke in Verbindungen erhält, die ihren Arbeitgeber mit ihrer eigen Familie eint....
Der Klappentext klingt schon sehr verführerisch und nach einer Familiensaga, die mit großen Überraschungen, alter Schuld und viel Gefühl aufwartet. Jedoch wird schon nach wenigen Seiten klar, dass hier Superwoman ihren Auftritt bekommt und Kommissar Zufall ganz oft die Strippen zieht.
Nicht nur, dass Bodyshaming (....und ich will in einem Jahr nicht Sachen in ihrer Größe tragen müssen"), Hohn und Spott an der Tagesordnung sind, nein, es finden sich auch Familienangehörige ein, die schlimmer sind als Hyänen. Stutenbissigkeit, Neid und verbale Entgleisungen treffen auf geldgierige Raffzähne, die so gar nichts von der feinen Gesellschaft haben, zu der sie gehören wollen.
Gebelein scheint in seinem Geld zu schwimmen und merkt über Monate nicht, dass er Opfer seiner eigenen Angestellten wird. Er wird ausgenommen wie ein Fisch und das im ganz großen Stil. Mir ist nicht begreiflich, wie ein solcher Betrug nicht auffallen kann.
Die Geschichte lebt von den unglaublich vielen Zufällen, die sich in ihrem Verlauf ereignen. Diese scheinbar willkürlichen Aufeinandertreffen von diversen Personen löst eine Kette von Ereignissen aus, die im Verlauf der Handlung einfach nicht mehr logisch und schlüssig sind. Vanessa mutiert zu Superwoman, knackt Codes, an denen sich die Spezialisten der Polizei die Zähne ausbeißen, ist somit Allzweckwaffe und individuell einsetzbar und das lässt den Roman unglaubwürdig werden.
Die Figuren sind von allem ein bisschen zu viel: zu gut aussehend, zu intelligent, zu reich, zu naiv, zu raffgierig.... und so geht die Grundidee in ihrer Geschichte komplett verloren. Das Buch soll eine Mischung aus Wirtschaftskrimi, Familiengeheimnis und Romanze a la Nora Roberts sein, kann aber diesem Vergleich bei Weitem nicht standhalten.