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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.05.2023

Entscheidungen

Ein Sommer unter den Olivenbäumen
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Titel, Cover und Klappentext sagen: Wohlfühl-Roman mit Happy-End-Garantie.
Und genau das bekommt man hier auch!
Lily trägt seit einem Brand sichtbare Narben im Gesicht und unsichtbare Wunden tief in sich ...

Titel, Cover und Klappentext sagen: Wohlfühl-Roman mit Happy-End-Garantie.
Und genau das bekommt man hier auch!
Lily trägt seit einem Brand sichtbare Narben im Gesicht und unsichtbare Wunden tief in sich vergraben.
Nach dem Tod des Vaters hat sie sich abgekapselt von ihrer Heimat und ihrem früheren Leben, bereist die Welt und beweist allen - vor allem sich selbst - dass sie niemanden braucht.
Aber Olivier lässt, seit ihm klar geworden ist, dass er für Lily mehr als freundschaftliche Gefühle hat, nicht locker darin sie zu umwerben.
Von Anfang an ist klar, dass Lily und Olivier - nach Überwindung verschiedener Hindernisse - am Ende ein Paar sein werden!
Die zwei sind so unterschiedlich wie Feuer und Wasser, haben komplett unterschiedliche Lebensentwürfe und tanzen daher die ganze Zeit umeinander herum.
Das Ende war wie erwartet, aber zum Glück nicht allzu kitschig.
Eben ein typischer Chick-Lit, wie es ab und an mal sein darf. Perfekt für den Sommer.

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Veröffentlicht am 26.05.2023

Siga siga

Die toten Engel von Kreta
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Thea reist nach Kreta, wo ihre Tochter einen tödlichen Unfall hatte. Doch die Tote, die sie identifizieren soll, ist nicht Anna.
Wo ist ihr Kind?
Zusammen mit einem geheimnisvollen Einheimischen, der sich ...

Thea reist nach Kreta, wo ihre Tochter einen tödlichen Unfall hatte. Doch die Tote, die sie identifizieren soll, ist nicht Anna.
Wo ist ihr Kind?
Zusammen mit einem geheimnisvollen Einheimischen, der sich Alexis nennt, stellt Thea auf eigene Faust Nachforschungen an, denn die Behörden verweigern ihre Hilfe.
Nach und nach muss sie jedoch erkennen, dass Alexis von ganz eigenen Motiven angetrieben wird. Wer ist er wirklich - und was will er von Theas Tochter?

Die Suche nach Anna wird nach und nach zu einer spannenden Verfolgungsjagd, wobei Thea und Alexis immer mehr zu den Gejagden werden.
In einer furiosen Hatz durch Kreta treffen die beiden auf Freunde und Feinde, es wird auf sie geschossen, Autos und Häuser gehen in Flammen auf.
Die Definition von Gut uns Böse scheint nicht eindeutig zu sein.
Thea und Alexis gehen einzelnen Spuren nach, aber keine scheint sie spürbar weiter zu bringen.
Mit wem hat sich Anna eingelassen?
Thea hat kaum Zeit um Luft zu holen, denn nicht nur dubiose Männer sind den beiden stets dicht auf den Fersen - sie müssen sich auch vor der Polizei verstecken!
Ist Alexis wirklich der, für den er sich ausgibt? Was verbirgt er? Kann Thea ihm vertrauen?
Die Anspannung und die Angst um die Tochter wird bei Thea genauso gut beschrieben, wie die geheimnisvolle Aura von Alexis.

In diesem rasant geschriebenen Krimi geht es um Drogenhandel, Korruption und die auf Kreta angeblich noch immer gegenwärtige Blutrache.
Die Protagonist(inn)en sind gut beschrieben und man folgt Thea und Alexis fast atemlos bis zum (blutigen) Showdown.
Mit nur 240 Seiten liest sich die spannende Handlung sehr flott.

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Veröffentlicht am 22.05.2023

Mord auf Alderney

Wenn Worte töten
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Der Autor Anthony Horowitz macht sich in dieser außergewöhnlichen Geschichte selbst zu einer Figur in einem klassischen Whodunit.
Gemeinsam macht er sich auf Alderney mit dem fiktiven Ex-Polizisten Daniel ...

Der Autor Anthony Horowitz macht sich in dieser außergewöhnlichen Geschichte selbst zu einer Figur in einem klassischen Whodunit.
Gemeinsam macht er sich auf Alderney mit dem fiktiven Ex-Polizisten Daniel Hawthorne auf die Suche nach einem Mörder.
Dabei ermitteln die beiden im Stile von Sherlock Holmes und Dr. Watson und ich hatte bei dem leicht arrogant-schnöseligen Hawthorne und dem immer ein wenig langsameren Horowitz tatsächlich ein klein wenig Benedict Cumberbatch und Martin Freeman vor Augen.
Die Story selbst ist gut und spannend aufgebaut und mit genug Verdächtigen und Fährten gespickt, sodass man hervorragend miträtseln kann.
Wegen sehr vieler Protagonist(inn)en habe ich mir aber tatsächlich zwischenzeitlich Notizen gemacht um nicht durcheinander zu kommen.
Die finale Lösung hatte ich so nicht erwartet - sie war aber in sich komplett stimmig.
Für Fans von Sherlock Holmes und Hercule Poirot eine sehr gute Wahl.
Den ersten Teil der Reihe kannte ich nicht, Andeutungen zum Vorgänger sind minimal und stören absolut nicht.

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Veröffentlicht am 20.05.2023

Heute, immer und für alle Zeiten

Das Versprechen
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Nach dem Tod ihres Vaters drohen Trauer und Verlust die junge Schriftstellerin Nell zu überwältigen. Da findet sie unter seinen Besitztümern ein altes Foto: Es zeigt einen jungen Soldaten, der ihrem Vater ...

Nach dem Tod ihres Vaters drohen Trauer und Verlust die junge Schriftstellerin Nell zu überwältigen. Da findet sie unter seinen Besitztümern ein altes Foto: Es zeigt einen jungen Soldaten, der ihrem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten ist.
Nell folgt den Hinweisen bis an die Küste Cornwalls, um die Geschichte ihrer Familie zu erforschen.
Dabei begegnet sie der neunzigjährigen Estella, die sich an den Sommer 1944 erinnert, an eine verbotene Liebe und eine unvergleichliche Freundschaft.
Und der charmante Josh weckt Gefühle in Nell, die sie längst verloren geglaubt hat...

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Nell und Estella erzählt, wobei mir der Handlungsstrang aus der Vergangenheit besser gefällt.
Dies liegt nicht nur daran, dass mir das Thema "Tod des ungeborenen Kindes" bei Nell etwas zu häufig erwähnt wird.
Auch ist mir Estella einfach deutlich sympathischer!

Im Jahr 1944 kommt Evie bei der Kinder-Landverschickung aus London nach Cornwall und es entsteht eine sehr innige Freundschaft zwischen ihr und der gleichaltrigen Estella, die sich auch noch wie Schwestern ähneln.
Ein paar Jahre später verliebt sich Estella in den GI Jacob Miller und die beiden träumen von einer gemeinsamen Zukunft in den USA.
Ist der Soldat auf dem alten Foto womöglich dieser Jay?
Nells Vater war adoptiert worden. Wer ist dann seine leibliche Mutter?
Wohin und warum ist Jay damals spurlos verschwunden? Ist er wirklich desertiert? Estella verneint dies vehement!
Und was wurde aus Evie - auf deren Rückkehr Estella noch immer zu warten scheint?
Ich fand die Rätsel um Evie und Jay interessant und auch spannend - auch wenn sich die Lösung irgendwann, zumindest teilweise, abgezeichnet hat.
Kleiner persönlicher Kritikpunkt: Egal in welcher Zeit, es wird immer von jungen Burschen, statt jungen Männern gesprochen - das fand ich irgendwie seltsam.

In einer weiteren emotionalen Geschichte der Autorin, die erst langsam Fahrt aufnimmt, begleitet man bei ruhigem Erzählfluss Estella, Evie und Nell zu verschiedenen Zeiten durch Corwall.
Lediglich der Schluss ist mir etwas zu kitschig geraten.

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Veröffentlicht am 07.05.2023

Zwischen Argentinien und Ostsee

Das Bernsteinmädchen
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Neu Boltenhagen 1938: Als Helena sich in den deutschen Matrosen Karl verliebt, verlässt sie ihre argentinische Heimat und zieht zu ihm an die Ostsee.
In den Wirren des Zweiten Weltkriegs werden die Liebenden ...

Neu Boltenhagen 1938: Als Helena sich in den deutschen Matrosen Karl verliebt, verlässt sie ihre argentinische Heimat und zieht zu ihm an die Ostsee.
In den Wirren des Zweiten Weltkriegs werden die Liebenden getrennt und als Helena von Karl einen Sohn bekommt, geht sie mit diesem irgendwann zurück in ihre Heimat.
Über siebzig Jahre später erhält dieser ein rätselhaftes Erbe von seiner Mutter: Mit einem Bernstein und dem Auftrag, seinen deutschen Wurzeln nachzuspüren, reist Robert von Buenos Aires in das vorpommersche Dorf seines Vaters und ist wie vom Donner gerührt. Warum steht auf dem Familiengrab, dass er und Helena hier im Jahr 1945 begraben worden seien?
Und wer ist die zweite Frau auf den alten Fotos?

Eine Geschichte um Liebe, Familie und Heimat in Zeiten des Krieges.
Auf zwei Zeitebenen begleitet man Helena und Robert in Argentinien und an der Ostsee.
Helena fand ich zwar sympathisch, aber zeitweilig agiert sie recht naiv und weltfremd.
Was sie an Karl fand, hat sich mir nicht erschlossen.
Robert dagegen mochte ich von Beginn an.
Auch wenn die Handlung zwischen den Protagonist(inn)en und in der Zeit hin und her springt, kann man ihr sehr gut folgen und miträtseln, was in der Vergangenheit wohl passiert ist.
Das Geschehen in Ambershagen nach der Meldung über Karls Tod hat sich irgendwann, jedoch nicht zu früh, angedeutet.
"Das Bernsteinmädchen" habe ich auf dem Weg in den Urlaub in der Bahn angefangen zu hören und dann mit Blick auf die Ostsee beendet.
Es hat perfekt gepasst!

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