Verwirrend, verstörend...
Sag mir, wer ich binIch fand bereits das Cover extrem bedrückend. Ich hätte in einer Buchhandlung nicht danach gegriffen. Spürte auch regelrecht einen "Widerstand", das Buch von der Folie zu befreien und mit dem Lesen anzufangen....
Das ...
Ich fand bereits das Cover extrem bedrückend. Ich hätte in einer Buchhandlung nicht danach gegriffen. Spürte auch regelrecht einen "Widerstand", das Buch von der Folie zu befreien und mit dem Lesen anzufangen....
Das Schwarz und Fahlgelb im "fotografischen Teil" wirken auf mich düster und trostlos, auch das Abgebildete an sich.
Die bunten Buchstaben empfinde ich eher als schrill und laut denn als bunt und fröhlich. Oder als eine vorgetäuschte oder aufgesetzte Heiterkeit...
Nach dem Lesen finde ich: das Cover passt zum Inhalt.
Auf mich wirkt Sally in erster Linie verwirrt, sie irrt, taumelt durch ihr Leben.
Leider kann ich in vielen Teilen des Buches Sallys Gründe für ihr Verhalten nicht so recht nachvollziehen - das liegt in ihrer Persönlichkeit, die sich nicht unbedingt mit logischem Verhalten schmückt.
Ich konnte sie bis zum Schluss nicht recht einordnen, sie kam mir auch nicht näher. Ich spürte viel Distanz.
Carson wirkte auf mich sehr zwiespältig.
Charmant und fürsorglich, aber auch Zeit seines Lebens ein Frauenheld, fürchtet man die ganze Zeit um Sally.
Die Entwicklung zwischen Carson und Sally stimmte mich das ganze Buch durch bedenklich, wirkte eher wie eine künstliche Fassade als ein echtes Vertrauensverhältnis.
Die Eskalation entsteht mit dem Auftauchen des Franzosen, ab hier nimmt die Handlung als obsessive Tragödie gewaltig Fahrt auf.
Das Ende ist wie die ganze Handlung: verwirrt, verwirrend, chaotisch, gewaltvoll....
Insofern irgendwie auch konsequent. Aber in keiner Weise befriedigend. Hatte ich auch nicht erwartet.
Was mir nicht gefällt, ist die ganze Verwirrtheit der Handlungsfolgen. Viele Motive der Handelnden kann ich nicht nachvollziehen, Bei Sally kann man immer alles mir ihrer Psychose und ihrer Schädigung erklären, aber auch Carson, ihre Eltern, Philippe agieren für mich oft nicht verständlich.
Das Buch liest sich durchaus flüssig und im letzten Drittel auch spannend.
Dass es kein Wohlfühlroman sein kann und will mit dieser Thematik, ist klar. Ich habe allerdings andere Bücher zu einer ähnlichen Thematik gelesen, die mich mehr haben mit empfinden lassen.
Es bleib für mich ein Gefühl von Verstörtheit, von kalter Distanziertheit, von Verwirrung - ja, und großer Ratlosigkeit.
Sollte das die Intention der Autorin gewesen sein, ist es gelungen.