Leserunde zu "Wie man einen Prinzen tötet" von T. Kingfisher

Eine Prinzessin auf tödlicher Mission
Cover-Bild Wie man einen Prinzen tötet
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T. Kingfisher (Autor)

Wie man einen Prinzen tötet

Roman

Jasmin Schreiber (Übersetzer)

Die junge Marra, drittgeborene Tochter eines kleinen Königreichs, muss mitansehen, wie ihre beiden älteren Schwestern nacheinander mit dem sadistischen Prinz Vorling verheiratet werden. Nach dem mysteriösen Tod der Älteren, muss die Jüngere ihren Platz einnehmen, um Vorling endlich einen Erben zu schenken - ein Los, das auch Marra zu drohen scheint.

Es sei denn, sie nimmt ihr Schicksal in die eigene Hand und sucht sich ein paar schillernde Verbündete für ihren Plan - denn Marra will den Prinzen nicht küssen, sondern ihn töten!

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 13.03.2023 - 02.04.2023
  2. Lesen 17.04.2023 - 07.05.2023
  3. Rezensieren 08.05.2023 - 21.05.2023

Bereits beendet

Schlagworte

Märchen Prinzessin Prinz Feminismus Mord Totschlag Humor Selbstermächtigung Königreich Gebrüder Grimm Hexen Feen Zauberkraft Verwünschung Bann Zauberspruch Mission Ritter Liebe Femizid Heranwachsen Coming-of-Age Jugend Verliebtheit Rache Schwestern Familienbande:Knochenhund Prüfung Mondlicht Nessel Fantasy Bücher

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 08.05.2023

Ein Märchen der etwas anderen Art

1

Ungewöhnlich, düster, makaber.
Eine Märchen Interpretation der etwas anderen Art.
Dieses Buch hat mich auf unterschiedliche Weise positiv überrascht.
Unsere Protagonistin Marra ist nicht dem klassischen ...

Ungewöhnlich, düster, makaber.
Eine Märchen Interpretation der etwas anderen Art.
Dieses Buch hat mich auf unterschiedliche Weise positiv überrascht.
Unsere Protagonistin Marra ist nicht dem klassischen Stereotyp entsprungen. Als jüngste von drei Königstöchtern, hatte sie ein behütetes Leben und ist größtenteils im Kloster als Nonne großgeworden. Sie ist sich für keine einfache Arbeit zu schade und als über ihre verheirateten Schwestern großes Unheil kommt, fasst sie dem Entschluss selbst etwas gegen dieses Monster als Prinz zu unternehmen.
Ein faszinierendes Worldbuilding, eine bunt zusammengewürfelte Truppe an Gefährten und eine slowburn Liebesbeziehung haben mir unterhaltsame Lesestunden beschert. Situationen wie auf dem Koboldmarkt, bei der alten Patin oder mit dem Hühnerdämon in den Katakomben der Königsgruft, hat die Autorin so kreativ erschaffen, dass ich ganz an die Seiten gefesselt war.
Ein unübliches, nicht zu hundertprozentiges Happy End haben mich zufrieden zurückgelassen. Jedoch hätte ich mir ein zwei ungeklärte oder nur grob angerissene Fragen noch erklärt gewünscht — wie beispielsweise die Entstehung des eitrigen Landes oder die Herkunft von Agnes, der guten Fee.
Alles in allem aber eine Leseempfehlung, wenn man mal ein Fantasy Buch fernab der Stereotypen lesen möchte!

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Wie man eine märchenhafte Fantasy-Geschichte schreibt...

1

Die am 28.Mai 1977 in Japan geborene US-Amerikanerin Ursula Vernon alias T.Kingfisher hat 2021 den Roman "Nettle + Bone" im Originaltitel veröffentlicht, der nun auch unter dem Titel "Wie man einen Prinzen ...

Die am 28.Mai 1977 in Japan geborene US-Amerikanerin Ursula Vernon alias T.Kingfisher hat 2021 den Roman "Nettle + Bone" im Originaltitel veröffentlicht, der nun auch unter dem Titel "Wie man einen Prinzen tötet" für den deutschsprachigen Leseraum von Jasmin Schreiber übersetzt worden ist.

Die Autorin, welche sonst auch Kinderbücher, Kurzgeschichten, Comics und Illustrationen erstellt, erzählt hier die Geschichte von Prinzessin Marra, welche mit ihren zwei älteren Schwestern Damia und Kania, in einem kleinen Königreich wohnt, welches aus politischen und wirtschaftlichen Gründen Heiratsansinnen mit Prinz Vorling aus dem mächtigeren benachbarten Königreich hegt. Nachdem die älteste Schwester unter mysteriösen Umständen dort als Ehefrau des Prinzen verstirbt, nimmt dieser die zweite Schwester, Kania, zur Frau. Um zu verhindern, dass ihrer mittleren Schwester das gleiche Schicksal wie der älteren widerfährt, beschließt Marra, ihrer Schwester zu helfen, indem sie Prinz Vorling tötet.

Zu diesem Vorhaben sammelt sich ein bunt zusammengewürfeltes "Arbeits-Team" rund um Marra, zu dem auch vierbeinige (Knochenhund) sowie zweibeinige (Dämonenhuhn) Gefährten gehören. Jede der Kreaturen verfügt über ganz eigene, teils ungewöhnliche Talente. Auch Magie wird zum Erreichen des Zieles eingesetzt.
Während dieser Mission entwickelt sich auch eine zarte Liebesromanze zwischen Marra und einem männlichen Mitstreiter. Wird der Plan Prinz Vorling zu töten gelingen?

Angefangen mit dem Cover, kann ich anmerken, dass mich die ungewöhnliche Gestaltung der deutschsprachigen Ausgabe mit Brennesseln auf tannengrünem Hintergrund und dazu dem Buchtitel in goldener Schrift und goldenen Ornamenten sehr angesprochen hat. Die Idee der Geschichte ist ungewöhnlich und wird auch in der Sprache entsprechend fantasievoll, aber nicht allzu detailreich, wiedergegeben. Es bleibt eigentlich bis zum Schluß spannend und der Weg bis zum Ziel ist mit einigen netten Ideen-Überraschungen gesäumt. Das Buch ist demnach meiner Meinung nach nicht nur für Fantasy-Fans zu empfehlen, da es auch Märchenelemente enthält und eine eigentlich friedfertige und "frauenfreundliche" Haltung einnimmt.

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Veröffentlicht am 12.05.2023

Nicht jede Prinzessin will den Prinzen küssen

1

„Wie man einen Prinzen tötet“ von T. Kingfisher ist ein eher ungewöhnlicheres Fantasy-Buch, welches Züge eines düsteren Märchens hat. Nicht jede Prinzessin will den Prinzen küssen, denn was ist, wenn der ...

„Wie man einen Prinzen tötet“ von T. Kingfisher ist ein eher ungewöhnlicheres Fantasy-Buch, welches Züge eines düsteren Märchens hat. Nicht jede Prinzessin will den Prinzen küssen, denn was ist, wenn der Prinz böse ist? Dann kann es schonmal sein, dass die Prinzessin den Prinzen lieber töten will, um mehrere andere Leben zu retten. Die Frage ist nur, wie man das anstellt. Das weiß auch unsere Protagonistin Marra erst nicht so genau, aber sie hat einen starken Willen und macht sich auf die Suche nach Menschen, die wissen, wie man ihr Vorhaben in die Tat umsetzen kann. Dabei kommt eine außergewöhnliche kleine Truppe zusammen, die sich auf den Weg macht, um den Prinzen zu töten. Wie sie einen Prinzen tötet und ob sie das überhaupt tut, muss man allerdings selbst herausfinden…
Das Buch ist für eine Fantasy-Geschichte – insbesondere einen Einzelband ‒ relativ kurz und auch durch den wirklich schönen Schreibstil von T. Kingfisher lässt es sich sehr flüssig und zügig lesen. Zu Beginn wird man sehr schnell in die Geschichte reingeworfen, die Geschehnisse mehrerer Jahre werden auf wenigen Seiten zusammengefasst, um die Ausgangslage des Konfliktes zu verstehen, wobei mir dies tatsächlich alles etwas zu schnell ging. Dennoch konnte ich mich bald in die Geschichte reinfinden und orientieren und muss sagen, dass mir das allgemeine Setting wirklich sehr gut gefallen hat. Das Buch spielt mit Klischees in dem Sinne, dass es diese ein wenig auf den Kopf stellt. Nein, der Prinz ist nicht der gute Märchenprinz, die Prinzessin ist nicht das junge Ding, dass die Welt durch eine rosarote Brille betrachtet und die Welt besteht auch nicht nur aus schönen Blumenwiesen, durch die ein Bach fließt, über den die Rehe springen. Stattdessen zeichnet Kingfisher eine Welt, die, gepaart mit dem Schreibstil und dem Plot, eher an eine etwas düstere Märchenwelt erinnert, was wirklich eine schöne Abwechslung war.
Die kleine Gruppe, die sich an das Abenteuer heranwagt, ist wirklich gut zusammengestellt und wird einem in der Form wahrscheinlich nirgendwo sonst begegnen. Oder habt ihr schonmal eine Prinzessin mit einer Hexe, einer guten Fee, einem Ritter und einem dämonenbesessenen Huhn zusammen rumlaufen sehen? Diese Kombi ist einzigartig und bietet viele interessante Handlungen und Dialoge. Dabei entwickeln sich die Beziehungen sehr individuell und natürlich, was es trotz der Abstrusität der Situationen real wirken lässt. Trotz der tollen Rahmenbedingungen muss ich persönlich allerdings sagen, dass ich zwar in einen guten Lesefluss gekommen bin, aber über einen Großteil des Buches nicht wirklich in die Geschichte reingefunden habe, weil mir dann doch die tiefere Verbindung zu den Figuren und dem Plot gefehlt hat. Es hat mir zwar gut gefallen und war interessant, einfach weil es mal etwas anderes war, aber vollständig fesseln konnte es mich leider nicht. Dennoch würde ich das Buch jedem empfehlen, der nicht „das typische Fantasy-Buch“ lesen will, sondern ein bisschen Abwechslung in seinen Lesestoff bringen möchte oder vielleicht auch gerade erst in das Genre reinschnuppert, aber von den dicken Wälzern und langen Reihen abgeschreckt ist.

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Veröffentlicht am 09.05.2023

Ein düsteres Märchen

2

Nachdem Prinzessin Marras älteste Schwester an der Seite von Prinz Vosling gestorben ist, wird ihre andere Schwester Kania mit ihm verheiratet, um ihm einen Erben zu schenken. Bald muss Marra jedoch feststellen, ...

Nachdem Prinzessin Marras älteste Schwester an der Seite von Prinz Vosling gestorben ist, wird ihre andere Schwester Kania mit ihm verheiratet, um ihm einen Erben zu schenken. Bald muss Marra jedoch feststellen, dass der Prinz nicht nur ihre älteste Schwester auf dem Gewissen hat, sondern dass seine gewalttätige Art auch Kania das Leben kosten könnte. So fasst Marra einen Plan: Sie will den Prinzen tot sehen und zieht dafür mit einer ungewöhnlichen, bunt gewürfelten Truppe in ihren persönlichen Krieg.

Ich muss gestehen, ich habe dem Buch anfangs etwas unrecht getan. Die erste Buchhälfte zog sich für mich wie Brei und erschien mir wie eine sehr lange Einleitung für die eigentliche Handlung. Doch glücklicherweise wurde dieses Buch, dass eigentlich ein sehr düsteres Märchen erzählt, dann doch noch besser.

Der Schreibstil ist für einen Fantasyroman etwas gehobener und jedes Wort wirkt dabei wohl durchdacht. Rückblicke in die Vergangenheit werden wie selbstverständlich in die Handlung eingewoben als wenn die Protagonistin just in dem Moment noch einmal daran zurückdenkt.

Die Handlung selbst ist dabei sehr viel düsterer als erwartet, unsere Helden dazu fast untypisch, denn sie entsprechen mal ausnahmsweise keinen Klischees, was ich sehr erfrischend fand. Marra, die Protagonistin, ist bereits 30 Jahre alt und zudem ausnahmsweise mal nicht die äußerlich perfekte Schönheit. Und auch Fenris kommt als männlicher Gegenpart mit seinen 40 Jahren verhältnismäßig alt für das Genre daher.

Ein bisschen Liebe mit fast schon typisch märchenhafter Zurückhaltung gibt es hier auch und ich fand die dezente Romantik, die ab und an in der Luft lag, sehr süß und unterhaltsam. Auch darüberhinaus hat der Roman seinen ganz eigenen Humor und bringt einen des Öfteren zum Schmunzeln.

Das Buch kommt mit 352 Seiten für einen Fantasyroman recht kurz daher, daher finde ich es schade, dass die Geschichte so lange braucht, um an Fahrt aufzunehmen. Trotz auch ein paar Stärken vergebe ich daher 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 09.05.2023

Märchenhaft anders

2

In dem Buch dreht sich alles um Prinzessin Marra und ihre unmöglich scheinende Mission ihre Schwester aus der unheilvollen Ehe mit Prinz Vorling zu befreien. Auf ihrem Weg begegnen ihr einige Verbündete ...

In dem Buch dreht sich alles um Prinzessin Marra und ihre unmöglich scheinende Mission ihre Schwester aus der unheilvollen Ehe mit Prinz Vorling zu befreien. Auf ihrem Weg begegnen ihr einige Verbündete aber auch vermeintlich unüberwindbare Hindernisse die es zu bewältigen gilt. Das ganze Buch umgibt ein düsteres märchenhaftes Setting.

Schon das Cover des Buches spiegelt eine düstere Atmosphäre wider. Der Leser wird direkt in dieses dunkle rätselhafte Setting geworfen und man begreift erst von Seite zu Seite wo man sich gerade in der Geschichte befindet. Nach und nach erfahren wir warum Marra in ihrer aktuellen Situation steckt sowie die tragische Geschichte ihrer älteren Schwester. Zuweilen kann der Märchenhafte Erzählstil etwas langatmig werden, aber durch die zum Teil sehr liebenswert schrulligen Charaktere ist das Lesevergnügen durchaus vorhanden.

Ich möchte besonders die Stellung der Frauen in T.Kingfishers Welt hervor heben. Es ist schwer in Worte zu fassen, was ich beim lesen Empfunden habe wenn es um die Frau als reine Gebärmaschiene ging. Kingfisher hat eine Atmosphäre zum nachdenken erschaffen

Wer mal etwas aus der Reihe lesen möchte, der ist mit diesem Buch gut bedient. Märchenhaft, magisch und zuweilen sehr sehr düster ist „Wie man einen Prinzen tötet“ eine schöne Ergänzung im Bücherregal.

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