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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.10.2022

Thema Beutekunst

Das neunte Gemälde
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Mit Andreas Storms Roman "Das neunte Gemälde" beginnt die Krimireihe um den Kunstexperten Lennard Lohberg. Die Handlung ist über drei Zeitschienen verteilt, den 2. Welkrieg in Paris, die 60er Jahre des ...

Mit Andreas Storms Roman "Das neunte Gemälde" beginnt die Krimireihe um den Kunstexperten Lennard Lohberg. Die Handlung ist über drei Zeitschienen verteilt, den 2. Welkrieg in Paris, die 60er Jahre des Wirtschaftswunders und die Gegenwart. Storm verknüpft diese Ebenen virtuos, und schafft so insgesamt einen spannenden Handlungablauf des Kunstraubes.
Der Roman liefert eine anschauliche Einführung in das Thema Beutekunst mit solider kunstgeschichtlicher Basis. Auch die geschichtlichen Aspekte der Zeitläufte in Deutschland / der Bundesrepublik werden fundiert wiedergegeben.
Interessant sind auch die Bescheibungen von Charakter und Motivation der handelnden Personen.
Etwas anstrengend ist stellenweise der journalistische Stil der geschilderten Abläufe. Dieser dient jedoch gleichzeitig der guten Verständlichkeit der Zusammenhänge der Handlungs- und Zeitebenen.
Insgesamt stellt das Buch eine lohnende Lektüre für Freunde des Kunst-Kriminalromanes dar, die neugierig auf weitere Lennard Lomberg Krimis macht.

Veröffentlicht am 02.10.2022

Lebensgeschichte im Pott

Kerl aus Koks
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Michael Brandner erzählt eine bewegte Lebensgeschichte mit autobiographischen Zügen.
Wir erfahren vom Leben von Paul, der früh aus Bayern in den Pott um Dortmund verfrachtet wird. Dabei ist unser Held ...

Michael Brandner erzählt eine bewegte Lebensgeschichte mit autobiographischen Zügen.
Wir erfahren vom Leben von Paul, der früh aus Bayern in den Pott um Dortmund verfrachtet wird. Dabei ist unser Held ein genauer Beobachter seines Umfeldes, und angetrieben von großer Neugier betrachtet er dieses und die Menschen in ihm mit großem Interesse, aber stets mit grundsätzlichem Wohlwollen.
Die Geschichte spielt in den 50er bis in die 90er Jahre des letzten Jahrhunderts und weit zahlreiche Bezüge in die Geschichte dieser Jahre auf. Sie ist unterhaltsam und flüssig geschrieben, und ist dadurch gut lesbar.
Die letzten Seiten haben inhaltliche Längen. Als Pauls Leben als Schauspieler in ruhigeres Fahrwasser gelangt wird auch die Story gemächlicher.
Besonders gefallen hat mir im Buch die optimistische Grundeinstellung des Protagonisten. So geniesst er den Umgang mit allen Menschen, und gerade deren Fehler machen diese für ihn interessant. Paul ist ein mutiger und charmanter Mensch, der in der Gegenwart glücklich sein kann ohne sich durch Vergangenheit oder Zukunft einengen zu lassen.
Insgesamt ist es lesenswertes Buch, besonders auch für die Generation die denselben Zeitraum in Deutschlnd erlebt hat.

Veröffentlicht am 12.07.2023

Geschichte einer mutigen und zupackenden Frau

Das Mädchen im Zitronenhain
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Antonia Brauer legt mit ihrem Roman "Das Mädchen im Zitronenhain" die Lebens- und Liebesgeschichte der gebürtigen Münchnerin Vicki vor.
Vicki schlägt sich im München der Nachkriegszeit durch und entdeckt ...

Antonia Brauer legt mit ihrem Roman "Das Mädchen im Zitronenhain" die Lebens- und Liebesgeschichte der gebürtigen Münchnerin Vicki vor.
Vicki schlägt sich im München der Nachkriegszeit durch und entdeckt ihre Liebe und Begabung zur Kunst. Schließlich vermag sie gegen alle Widerstände ein Kunststudium erfolgreich zu absolvieren. Bald stellt sich der Erfolg ein und als Gewinnerin eines Wettbewerbs fährt sie gemeinsam mit ihrer Freundin an den Gardasee. Dort verliebt sie sich in den attraktiven Sproß des Hotelbesitzers.
Die Autorin beschreibt die Geschichte abwechslungsreich und anschaulich. Dabei ist die Enwicklung manchmal etwas vorhersehbar. Der Roman erscheint mir jedoch durchaus lesenswert als Lebensgeschichte einer mutigen und zupackenden Frau, die recht zielstrebig und erfolgreich ihren Weg geht. Es ist eine unterhaltsame "Wohlfühlgeschichte".

Veröffentlicht am 08.05.2023

Manipulation von Erinnerungen

Erinnere dich!
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Das Thema von Max Reiters Thriller "Erinnere dich!" ist die Erinnerung und die Manipulation derselben. Arno, Dozent an einer Hochschule in Berlin wird zu einem 20-jährigem Jubiläums Abiturtreffen in seiner ...

Das Thema von Max Reiters Thriller "Erinnere dich!" ist die Erinnerung und die Manipulation derselben. Arno, Dozent an einer Hochschule in Berlin wird zu einem 20-jährigem Jubiläums Abiturtreffen in seiner Heimat eingeladen. Dabei wird wieder an die von ihm verdrängte Geschichte seiner damaligen Freundin Maja erinnert. Maja verschwand spurlos auf einer Bergtour der 4 Freunde der Abitourklasse und sollte nie wieder auftauchen.
Auf dem Treffen erscheint überraschend Majas Schester Anja, die in vielem ihrer Schwester ähnelt. Die Vier vereinbaren eine gemeinsame Wiederholung der Bergtour.
Gleichzeitig beginnen SMS-Nachrichten und anonyme Anrufe Arno zu bedrängen, sich an die damaligen Ereignisse zu erinnern und sich seiner Verantwortung zu stellen.
Der Roman erhält seine Spannung aus dem Wechsel von verschwommenen sich verändernden Erinnerungen sowie einer undeutlicher werdenden Sicht auf die Realität.
Interessanter Ansatz für einen Thriller, der meiner Meinung nach jedoch zu konstruiert und wenig glaubhaft ist. Deshalb vergebe ich 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 08.06.2023

Buch über Buchläden

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
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Das Buch handelt von Büchern und der Liebe zu Antiquariaten. Takako ist unglücklich: sie wird von Ihrem Freund verlassen, der eine andere Frau heiraten wird, kündigt ihren Job und versinkt in ihrem Kummer. ...

Das Buch handelt von Büchern und der Liebe zu Antiquariaten. Takako ist unglücklich: sie wird von Ihrem Freund verlassen, der eine andere Frau heiraten wird, kündigt ihren Job und versinkt in ihrem Kummer. Da bietet ihr Onkel ihr eine Zuflucht in seinem Antiquariat an, wo sie eine Weile unterkommen und aushelfen kann. Zunächst eher widerwillig fühlt sie sich in der neuen Umgebung zunehmend wohl. Schließlich genießt sie ihre neue Umgebung mit den verschrobenen Stammkunden, den Büchern der japanischen Frühmoderne und der nachbarschaftlichen Umgebung des Geschäftes. Sie kommt auf andere Gedanken und findet den Weg zurück ins Leben.
Der Onkel hat selbst das Verschwinden seiner Ehefrau Momoko zu bewältigen, und hilft Takako mit Empathie auf ihrem Weg. Schließlich kehrt Momoko überraschend zurück.
Das kleine Buch (189 S.) soll eine positive Sicht auf Kummer und Schmerz und den dessen Bewältigung vermitteln. Und die stets vorhandene Chance auf Besserung durch eine wache und positive Wahrnehmung.
Das Buch ist gut und einfühlsam geschrieben, mir erscheint es mit seinen Alltagsweisheiten stellenweise etwas banal.