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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2022

Ein Spionageroman

EAST. Welt ohne Seele
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EAST - Welt ohne Seele: Das erste Buch, dass ich von Jens Henrik Jensen gelesen habe, war für mich eher ein Spionageroman als ein Thriller. Das Cover finde ich schön gestaltet und der Einband ist hochwertig ...

EAST - Welt ohne Seele: Das erste Buch, dass ich von Jens Henrik Jensen gelesen habe, war für mich eher ein Spionageroman als ein Thriller. Das Cover finde ich schön gestaltet und der Einband ist hochwertig gemacht, sodass man die hintere Seite auch gut als Lesezeichen nutzen kann.

Das Buch spielt sich im Jahre 1999 an verschiedenen Schauplätzen ab. Geschrieben wurde es 1997, allerdings wurde es erst jetzt ins Deutsche übersetzt. Jan Jordi Kazanski, ein Ermittler der CIA wird trotz seiner Alkoholsucht zurück in den Dienst berufen und erhält den Auftrag, in Krakau nach der „Witwe“ zu suchen. Diese soll die Anführerin einer riesigen Verbrechensorganisation sein, welche für Autodiebstähle, Drogen- und Menschenschmuggel sowie für Geldwäsche im großen Stil verantwortlich sein soll. Zeitgleich wird Xenia Pizlo Larsen von Europol nach Krakau entsandt, um im selben Fall zu ermitteln. So finden Xenia und Jan Jordi zusammen und entschließen sich, im Kampf gegen die Organisation, die für sehr viele Verbrechen verantwortlich sein soll, zusammen zu ermitteln.

Abschließend lässt sich sagen, dass ich leider einige Zeit gebraucht habe, um mit der Geschichte warm zu werden. Der Schreibstil war anfangs für mich gewöhnungsbedürftig, sodass ich viele Sachen doppelt lesen musste, weil ich zwischendrin abgedriftet war. Die Spannung baut sich aber zum Ende hin auf und so nimmt das Buch auch an Fahrt auf. Leider kam mir diese Wendung etwas zu spät, was ich sehr schade finde, da die Handlung durchaus Potential hat. Mich konnte das Buch leider nicht vollends überzeugen.

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Veröffentlicht am 19.10.2023

Endzeitstimmung

Ein Fluss so rot und schwarz
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Was passiert, wenn sechs Menschen zusammen mit einer Leiche auf einem Boot aufwachen, von denen jeder einzelne seine Erinnerung verloren hat? Die Menschen haben Operationsnarben und jeder hat ein Tattoo ...

Was passiert, wenn sechs Menschen zusammen mit einer Leiche auf einem Boot aufwachen, von denen jeder einzelne seine Erinnerung verloren hat? Die Menschen haben Operationsnarben und jeder hat ein Tattoo seines neuen Namens auf dem Unterarm. Niemand kann und niemand darf sich an sein früheres Leben erinnern. Es beginnt eine Suche danach, was mit der Welt passiert ist, durch die die Personen auf dem Boot durch das postapokalyptische London schippern. Nach und nach bekommen sie Informationen und Aufforderungen über ein Satellitentelefon, was zu tun ist. Sicher ist dabei nur eine Sache: Wer sich an sein früheres Leben erinnert, wird sterben müssen.

Leider konnte mich das Buch nicht wirklich begeistern. Ich hatte mir einen Roman mit einer Spannung, wie man sie aus Thrillern kennt erhofft. Die Endzeitstimmung, die ich mir aus der Leseprobe schon vorgestellt hatte, habe ich definitiv bekommen. Was ich persönlich aber überhaupt nicht mochte, waren die einzelnen Kampfszenen, in denen für meinen persönlichen Geschmack auch zu viele Kraftausdrücke genutzt wurden. So etwas mag ich beim Lesen leider gar nicht. Wichtig ist mir an dieser Stelle auch zu sagen, dass der Autor Anthony Ryan gerade für seine Kampfszenen bekannt und beliebt ist und in der Welt der Science-Fiction und Fantasy zuhause ist. Für Liebhaber der Genres wird das Buch daher wahrscheinlich etwas sein. Für mich hätte es etwas weniger Brutalität und Blut sein dürfen, denn ich denke, dass man aus der postapokalyptischen Stimmung viel hätte herausholen können, ohne Waffen und Gemetzel. Die Nebelstimmung auf der Themse bietet eigentlich die perfekte Atmosphäre dafür. Auch die Personen, die zusammen auf dem Boot sind, blieben für mich beim Lesen eher blass, ich konnte mir keine genauen Vorstellungen über ihre Charaktere machen.

Was dem Autor definitiv gut gelungen ist, ist die Tatsache, dass sich der Spannungsbogen für mich gut gehalten hat. Dies ist auch der Grund dafür, dass ich das Buch trotz meiner Schwierigkeiten mit Stil und Sprache zu Ende gelesen habe. Daher gebe ich dem Buch für die Idee und den wirklich gelungenen Spannungsbogen zwei Sterne.

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Veröffentlicht am 02.09.2023

Holt mich nicht ab

Und wir tanzen, und wir fallen
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Ashley und Edith sind seit Kindheitstagen beste Freundinnen. Doch dann bekommt Edith Krebs und liegt im Sterben. Sie zieht in ein Hospiz, in dem Ashley sie häufig besucht und versucht, sich um sie zu kümmern. ...

Ashley und Edith sind seit Kindheitstagen beste Freundinnen. Doch dann bekommt Edith Krebs und liegt im Sterben. Sie zieht in ein Hospiz, in dem Ashley sie häufig besucht und versucht, sich um sie zu kümmern. Die beiden haben einen sehr eigenen Humor, der der Geschichte einen persönlichen Touch einhaucht. Ash versucht, an ein Rezept für den berüchtigten Zitronenkuchen zu kommen, unternimmt Winterspaziergänge mit Edith und versucht ihr in diesem schrecklichen Lebensabschnitt eine Stütze zu sein und ihr beizustehen.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht so ganz, was ich von der Geschichte halten soll. Erwartet hatte ich mir ehrlicherweise eine hochemotionale Geschichte um zwei Protagonistinnen, bei denen die Freundschaft im Vordergrund stehen würde. Anfangs hatte ich auch das Gefühl, dass hier eine besondere Geschichte erzählt werden könnte. Der Schreibstil gefiel mir hier noch sehr gut und ich konnte mich gut auf die Geschichte einlassen. Doch nach einigen Kapiteln ebbte dieses Gefühl immer mehr ab. Leider konnte mich die Geschichte insgesamt nicht wie erwartet abholen. Mit den Personen wurde ich nicht warm, sie waren für mich allesamt flach und unnahbar. Vieles wurde sehr wirr erzählt, sodass ich Schwierigkeiten hatte, der Geschichte zu folgen. Sehr häufig geht es um Ash und ihre Sex-Eskapaden, wobei sie selbst vor dem Arzt des Hospizes keinen Halt macht. Diese Handlungsstränge wirkten für mich gewillkürt und waren mir insgesamt zu drüber. Ash stellt sich sehr in den Mittelpunkt, sodass man das Gefühl bekommt, die eigentliche Geschichte ginge eher um sie als um die Freundschaft zwischen Edith und ihr. Von der tristen und melancholischen Stimmung, um die es eigentlich gehen sollte, bekommt man dann nicht mehr allzu viel mit. So bleibt mir nach dem Lesen leider nicht mehr viel von der besonderen Freundschaft der beiden im Gedächtnis. Bei mir blieben die Tränen bei diesem Buch aus – ob vor Freude oder vor Traurigkeit.

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Veröffentlicht am 08.07.2023

Leider nichts für mich

Apfelmädchen
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Idun Lind und ihr Partner Calle Brandt müssen zusammen den Mord an einer Lehrerin aufklären. Keiner kann sich ihren Tod, welcher markant inszeniert wurde, so wirklich erklären. Dabei stoßen sie auf verschiedenste ...

Idun Lind und ihr Partner Calle Brandt müssen zusammen den Mord an einer Lehrerin aufklären. Keiner kann sich ihren Tod, welcher markant inszeniert wurde, so wirklich erklären. Dabei stoßen sie auf verschiedenste Verstrickungen, die es den beiden nicht gerade leicht machen. Je mehr sie ermitteln, desto gefährlicher wird es auch für die beiden. Die Thematik rund um sexuellen Missbrauch und Sektenstrukturen ist mit Sicherheit nicht für jeden was. An einer Stelle im Buch waren mir die Schilderungen schlichtweg zu brutal, wobei das Buch ansonsten nicht blutig und brutal rüberkommt.

Für mich ist Apfelmädchen leider kein Thriller. Geschrieben ist es eher als Krimi. Für meinen Geschmack gibt es leider viel zu viele Personen, sodass es bis zum letzten Drittel gedauert hat, einen groben Überblick über die Verstrickungen zu bekommen. Spannung kommt zwar zeitweise auf, diese wurde jedoch aufgrund der absoluten Überflutung mit verschiedenen Personen nicht gehalten. Weiterhin spielt ein enormer Teil des Buches in der Vergangenheit, was meines Erachtens auch Sinn macht, um die Geschichte zu durchsteigen. Leider wurde aber an einigen Stellen nicht klar, wo sich der Leser grade befinden soll. Diese Faktoren haben das Lesen für mich eher schwierig gemacht, wodurch keine wirklich Begeisterung bei mir aufkommen konnte.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Konnte mich nicht überzeugen

Eine gute Frau
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Ich hatte mich sehr aufs Lesen gefreut, das Buch konnte mich allerdings leider gar nicht begeistern. Der Schreibstil ist unaufgeregt, das gesamte Buch jedoch gänzlich ohne wörtliche Rede geschrieben. Normalerweise ...

Ich hatte mich sehr aufs Lesen gefreut, das Buch konnte mich allerdings leider gar nicht begeistern. Der Schreibstil ist unaufgeregt, das gesamte Buch jedoch gänzlich ohne wörtliche Rede geschrieben. Normalerweise stört mich das nicht, hier war es für mich aber unpassend und störend, weil auch keine Absätze gebildet wurden und es somit einem Fließtext gleicht. Dadurch bleiben die Figuren für mich flach. Es ist nicht weiter schlimm, dass ich mich mit keiner von ihnen identifizieren kann – das tut manchmal auch ganz gut – aber hier bleiben die Protagonisten für mich schwammig und definitiv im Schatten stehen.

Helena, Mutter von zwei Kindern, ist stets darauf bedacht, alles richtig zu machen. Es werden aktuelle Themen wie Klimawandel, Diskriminierung, die stetige Digitalisierung und die damit einhergehende steigende Bildschirmzeit ihrer Kinder angesprochen. Helena handelt strikt nach ihrem inneren Kompass, der vorgibt, immer und zu jeder Zeit alles richtig zu machen. So ist sie starr und verkrampft in ihrem Handeln und für mich wenig nahbar. Die Hölle bricht allerdings los, als ihr Mann als Überraschung einen Flug für die ganze Familie nach Mallorca bucht. Unter dem Gesichtspunkt der Klimafreundlichkeit ist ihr das ganz zuwider, sodass sie auch Streit dafür in Kauf nimmt.

Mit der Themenwahl ist man am Puls der Zeit und das hätte auch viel hergeben können. Ich dachte wegen des Titels „Eine gute Frau“ und dem Klappentext, dass es darum gehen würde, mit dem Bild der Frau in der Gesellschaft und wie eine „gute“ Frau zu sein hat, aufzuräumen. Davon hatte ich leider gar nichts verspürt, das Buch lässt mich eher ratlos zurück. Meine Sterne vergebe ich hier für das wirklich gut gelungene Cover und dafür, dass viele aktuelle Themen angesprochen wurden – vielleicht schafft das bei dem ein oder anderen ein Bewusstsein für die Bedeutung.

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