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Veröffentlicht am 01.08.2020

Schöne Liebesgeschichte – aber mit zu wenig Emotionen

Dreams of Yesterday
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Ich gebe es zu – ich bin eine der Leserinnen, die sich von einem Cover beeinflussen lassen- und hier kann „Dreams of Yesterday“ auf jeden Fall punkten. Das Cover ist wunderschön – gleichzeitig verspielt, ...

Ich gebe es zu – ich bin eine der Leserinnen, die sich von einem Cover beeinflussen lassen- und hier kann „Dreams of Yesterday“ auf jeden Fall punkten. Das Cover ist wunderschön – gleichzeitig verspielt, und passt mit den Blumen ganz genau zu Evelyn, der Protagonistin des Buchs. Und genauso wie mich das Cover in seinen Bann gezogen hat, ging es mir auch mit den ersten Seiten. Natürlich erzählt das Buch eine Liebesgeschichte – aber eben fernab von den klassischen (und für meinen Geschmack immer etwas kitschigen) College-Geschichten. Schon die ersten Seiten versprechen, dass „Dreams of Yesterday“ einen anderen Weg einschlägt und das hat mir sowohl auf den ersten Seiten gefallen und gefällt mir auch jetzt noch.

Bevor ich kurz etwas zum Inhalt schreibe noch eine kurze Info: Das Buch enthält vor dem Start der Geschichte eine Trigger-Warnung – wobei die Trigger auf einer der letzten Seiten des Buches aufgeführt sind. Die Triggerwarnung wurde dann aber auch direkt mit einer Spoilerwarnung verbunden. Und noch ein Punkt: So schwer es fällt, ich würde empfehlen auf das Lesen des Klappentextes zu verzichten.

„Dreams of Yesterday“ spielt im Jahr 2006 und stellt die siebzehnjährige Evelyn (Ev) in den Mittelpunkt. Sie lebt bei ihrer Tante Yvonne in den „Villas“, einem Viertel in Dublin, in dem sowohl Armut als auch Gewalt allgegenwärtig sind. Allerdings stört Ev ihr Leben in den Villas nicht – sie hat sich mit einem kleinen Dachgarten einen Zufluchtsort geschaffen und verbringt viel Zeit mit ihrem besten Freund Sam. Als plötzlich der attraktive Dylan in ihr Leben tritt stellt dieser ihr Leben aber völlig auf den Kopf – sie erlebt wie es sich anfühlt verliebt zu sein und dass sie mit Dylan zu einem anderen Menschen wird…

Wie gesagt, was mir an diesem Buch sehr gut gefallen hat, ist, dass die Liebesgeschichte zwischen Ev und Dylan am Anfang so ganz langsam begonnen hat – es war ein klassisches „Umschwärmen“, mit vielen Gesprächen, die für das Alter der Beiden auch sehr tiefsinnig waren. Dylan hasst im Gegensatz zu Evelyn das Leben in den Villas und möchte so schnell wie möglich weg von dort. Die Gespräche sind einfach „anders“ – allein schon, als Dylan vor seinen Freunden zusagt, Evelyn beim Gärtnern in ihrem Dachgarten zu helfen. Das fand ich einfach schön. Hier muss man auch wirklich sagen – dass der ganze Stil des Buches, die wunderschön gewählten Wörter, einfach perfekt zu diesem Gefühl passen.

Leider muss ich sagen, dass mich die weitere Entwicklung des Buches dann nicht mehr so überzeugen konnte. Hier ging es mir an vielen Stellen viel zu schnell, was vermutlich der Tatsache geschuldet ist, dass das Buch mit nicht mal 300 Seiten vergleichsweise kurz ist. So schön, wie die Geschichte zu Beginn aufgebaut wurde, so liebevoll, ging es aus meiner Sicht danach nicht weiter. Mich konnte die weitere Entwicklung der Geschichte leider emotional nicht mehr mitnehmen. Selbst der emotionalste Moment des Buches hat mich nicht wirklich berührt. Ich kann nicht genau sagen woran genau es lag – aber ich denke, dass der Geschichte ca. 100 Seiten mehr ganz gut getan hätten. Man hatte das Gefühl – der Anfang „ging zu langsam“, sodass alles, was sonst noch zu der Geschichte gehört hatte, auf vergleichsweise wenigen Seiten dargestellt werden musste. Aus meiner Sicht ist hier die Emotion etwas auf der Strecke geblieben.

An dieser Stelle vielleicht auch noch das Thema Klappentext. Dieser ist aus meiner Sicht überhaupt nicht gelungen – nicht, weil er nicht gut geschrieben ist, sondern weil er zu viel von der Geschichte preis gibt und aus meiner Sicht in mehreren Dingen auch nicht ganz zum Inhalt passt. Ich hatte nach dem Lesen des Buches den Klappentext nochmal gelesen –und aus meiner Sicht passt er einfach nicht. Deswegen wäre meine Empfehlung diesen einfach erst garnicht zu lesen, dann liest man das Buch vielleicht auch mit anderen Augen.

Zu den Charakteren: Diese sind toll – ich mochte Evelyn von Anfang an – sie ist immer optimistisch und steht den Leuten (trotz der tristen und gewalttätigen Umgebung in der sie lebt) grundsätzlich immer positiv gegenüber. Mein persönlicher Held ist aber ihr bester Freund Sam. Er ist ein bester Freund so wie man ihn sich wünscht – der denkt ab und zu für einen mit, bringt einen zum Lachen und versprüht einfach durch seine Anwesenheit gute Laune. Und Dylan – er war mir irgendwie etwas zu negativ eingestellt – was man ihm aber aufgrund seiner Vorgeschichte nicht verübeln kann. Die Figuren passen einfach zu ihren Geschichten – und jede Figur ist aus meiner Sicht glaubwürdig dargestellt.

Und auch der Schreibstil des Buches hat mir gefallen – er ist flüssig zu lesen – die Worte malen wunderschöne Bilder und lassen gerade am Anfang eine wunderschöne Geschichte entstehen.

Warum nur drei Sterne: Weil mich die Geschichte an den wesentlichen Stellen emotional nicht mitreißen konnte. Mir ging es zu schnell die Liebesgeschichte zwischen Evelyn und Dylan die so wunderschön begonnen hatte wurde auf ein Thema beschränkt – ich hatte das Gefühl, dass den Figuren kaum Zeit blieb sich weiter kennenzulernen. Dazu kommt, dass ich nach dem Lesen des Buches fast das Gefühl hatte ein anderes Buch gelesen zu haben als auf dem Klappentext dargestellt. Man wartet beim Lesen auf den großen Knall – dann ist er da, aber alles wird so schnell abgehandelt um ans Ende zu kommen, dass die Emotionen mich leider nicht ganz erreichen konnten.

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Veröffentlicht am 23.05.2020

Inselglück aber ohne Inselfeeling

Labskaus für Anfänger
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Tilda hat gerade ihren vierzigsten Geburtstag gefeiert – eigentlich eine Zahl, die sie garnicht besonders schlimm fand – wären da nicht die „Auswirkungen“ die dieser Geburtstag – so scheint es zumindest ...

Tilda hat gerade ihren vierzigsten Geburtstag gefeiert – eigentlich eine Zahl, die sie garnicht besonders schlimm fand – wären da nicht die „Auswirkungen“ die dieser Geburtstag – so scheint es zumindest für Tilda, auf ihr Leben hat. Der Freund schafft es nicht einmal ihre Beziehung persönlich zu beenden, der Vermieter meldet Eigenbedarf bei ihrer wunderschönen Hamburger Wohnung an und zu guter Letzt wird sie in ihrem Job durch eine Jüngere ersetzt. Kein Wunder also, dass Tilda etwas misstrauisch ist, als sie eine Kate auf Amrum erbt – von einem verstorbenen Onkel an den sie sich kaum erinnern kann. Und auch hier gibt es noch einen Haken: Bevor sie ihr Erbe antreten kann muss sie zunächst ein Jahr auf Amrum leben – eigentlich undenkbar, aber in der aktuellen Situation, ohne Wohnung und mit Problemen im Job vielleicht doch eine Option?

Mein erster Blick, als ich den Titel sowie das Cover dieses Romans gesehen habe war „das wird bestimmt eine tolle Inselgeschichte“. Ich mag die Atmosphäre dieser Art Geschichten sehr gerne – genauso wie die meistens etwas eigenen Charaktere. Allerdings muss ich leider sagen, dass mich die Geschichte von Anfang bis Ende nicht so ganz mitreißen konnte. Die Geschichte ist nett – der Erzählstil ist flüssig zu lesen und auch die Charaktere mochte ich alle. Aber irgendwie konnte ich das typische Gefühl auf der Insel nicht wirklich spüren. Mir blieben insbesondere die Charaktere zu stark an der Oberfläche.

Viele Geschichten der Charaktere wurden kurz angesprochen – an der Oberfläche angekratzt, aber dann nicht weiterverfolgt. Hier hätte es mir gut gefallen, noch etwas über das Leben von Trude oder Nils zu erfahren – oder auch von dem verstorbenen Onkel. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, die Geschichte möchte vieles anreißen, verliert sich dann aber in den verschiedenen Teilen und „weiß nicht mehr weiter“. So wie mit den Charakteren ging es mir auch mit der Geschichte an sich – hier hätte ich mir noch etwas mehr Tiefe gewünscht – vielleicht mehr Zeit mit Tilda auf Amrum, genau dieses Gefühl, dass dazu führt, dass sie auf der Insel bleiben möchte.

Alles in allem eine schöne Geschichte für kurzweilige Lesestunden, die mich aber leider nicht voll überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 24.04.2019

Hat mich leider nicht berührt

Wenn du das hier liest
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Ich hatte das Glück, dieses Buch im Rahmen der Buchpremiere schon vorab lesen zu dürfen und habe mich unheimlich gefreut. Der Einband macht direkt Lust auf das Buch, die Geschichte hört sich sehr berührend ...

Ich hatte das Glück, dieses Buch im Rahmen der Buchpremiere schon vorab lesen zu dürfen und habe mich unheimlich gefreut. Der Einband macht direkt Lust auf das Buch, die Geschichte hört sich sehr berührend an -und insgesamt mag ich seit "Für immer vielleicht" Geschichten im Brief-/Mail-Stil sehr gerne. Ich war also sehr gespannt.

Zum Inhalt des Buches nur ganz kurz: Kurz nachdem bei Iris Krebs diagnostiziert wurde erinnert sie sich an einen ihrer Kunden in der PR-Agentur in der sie arbeitet - ein Kunde mit einem Blog für Leute die kurz vor dem Tod stehen. Nach anfänglichen Zweifeln beginnt sie in der ihr verbliebenen Zeit genau solch einen Blog zu führen - und füllt diesen mit Erinnerungen und Gedanken .
Nach ihrem Tod stößt ihr Chef und guter Freund Smith auf den Blog -und auf ihre Nachricht, dass er diesen gerne veröffentlichen könne. Bei der Frage nach dem "Wie" der Veröffentlichung kommt Smith mit Iris Schwester Jade in Kontakt - die so garnicht begeistert ist, von der geplanten Veröffentlichung. Nach mehreren Nachrichten, die sich nur um dieses Thema drehen und immer wieder zum Streit führen, beginnen die beiden sich über ihr Leben zu schreiben, über ihre Suche nach dem, was wirklich zählt, nach ihren Problemen, Träumen und letztendlich, der Suche nach ihrem eigenen Weg im Leben.

Was soll ich sagen - dieses Buch löste bei mir gemischte Gefühle aus. Ich wurde gleich auf den ersten Seiten nicht wirklich warm mit dem Buch - die vielen verschiedenen Schriftarten, Größen etc. gestalteten für mich den Einstieg relativ schwierig (natürlich geht es hier um Mails; nicht jede Mail ist in Arial, Schriftgröße 12 geschrieben, aber mir war es etwas zu viel des Guten). Auch die vielen verschiedenen Figuren, die in das Buch geworfen werden - später wieder auftauchen, die aber nur Randfiguren bleiben. Hier bin ich irgendwann ausgestiegen - musste immer wieder blättern um mich daran zu erinnern, was das Problem bei dieser Person war.
Die Hauptfiguren, Jade und Smith - auch mit ihnen wurde ich nicht wirklich warm. Vielleicht lag es an den zu kurzen Nachrichten, ohne viel Gefühl zwischen den Figuren. Ich weiß es nicht. Die Figuren waren mir weder sympathisch noch unsympathisch...ich konnte keine wirkliche Verbindung zu ihnen aufbauen.
Der Blog von Iris - zum Schluss waren hier einige wirklich interessante Gedanken, die mich auch berührt haben. Aber eben nur auf einzelnen Seiten. Die Gefühle, die auf Basis der Geschichte erwartet hatte, haben sich bei mir in dem Buch nicht aufgebaut.

Zum Schreibstil - wie gesagt, ich fand es aufgrund der vielen kurzen Nachrichten, der verschiedenen Schriftarten etc. sehr schwierig zu lesen. Zwar ist man vergleichsweise "schnell durch", da viele Seiten mit Bildern / Grafiken gefüllt sind, aber es ist eher ein "schnelles Durchblättern" als ein "das Buch verschlingen".

Alles in allem muss ich sagen war ich eher enttäuscht von dem Buch. Die Idee fand ich toll, nur hat mich die Geschichte zwischen den Hauptfiguren einfach nicht voll berührt. Drei Sterne gibt es von mir, da ich einzelne "Blogeinträge" von Iris wirklich stark fand und diese auch zum Nachdenken angeregt haben - leider waren es zu wenig für meinen Geschmack.

Veröffentlicht am 08.05.2023

Die Idee ist gut, die Umsetzung leider nicht so

Ein Ort für Herzensdinge
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„Ein Ort für Herzensdinge“ ist ein Buch mit eine wirklich tollen und berührenden Idee: Jeder Gegenstand hat eine Geschichte - und ist / war etwas Besonderes für einen Menschen - in einem Sozialkaufhaus ...

„Ein Ort für Herzensdinge“ ist ein Buch mit eine wirklich tollen und berührenden Idee: Jeder Gegenstand hat eine Geschichte - und ist / war etwas Besonderes für einen Menschen - in einem Sozialkaufhaus finden diese Gegenstände neue Besitzer und mit ihnen eine neue Geschichte - aber leider konnte mich die Geschichte, die um diese Idee herumgewoben wurde so überhaupt nicht überzeugen.

Gwen nimmt sich nachdem sie ihren Job verloren hat eine Auszeit und beginnt als ehrenamtliche Mitarbeiterin in einem Sozialkaufhaus. Zwischen der Geschichte von Gwen, die sich nach dem Verlust ihres Jobs und einem schweren Schicksalsschlag Jahre zuvor, wieder zurück in die Gegenwart kämpfen muss, sind auch immer wieder die kleinen Geschichten der Gegenstände eingestreut - sei es ein Pullover, ein Brettspiel oder ein Schal.

Wie gesagt, die Idee fand ich toll - jeder hat diesen einen Gegenstand über den er so viele Geschichten erzählen kann - und die Idee, dass diese Geschichten Gwen wieder zurück holen in ihr eigentliches Leben fand ich toll. Aber ehrlicherweise fand ich Gwen einfach nur nervig. Ich wurde so garnicht warm mit ihr - bei allem was sie getan hat habe ich mir nur gedacht, „jetzt mach doch einfach mal, jetzt zerfließe doch nicht in Selbstmitleid“. Und auch die kleinen Zwischenepisoden der „Gegenstände“ fand ich nicht so passend - mich haben sie aus dem Zusammenhang gerissen bzw. standen so zwischen zwei Seiten und lange wurde der Zusammenhang mit der weiteren Geschichte garnicht klar. Ich würde nicht ausschließen, dass es mir zum Schluss auch einfach nicht mehr aufgefallen ist, da ich wirklich ewig für diese Buch gebraucht habe. Aber das sagt eigentlich schon alles. Zum Ende hin wurde es besser, aber insgesamt glaube ich ist das Buch eher eine Geschichte, die einen runterzieht, statt Mut zu machen oder einen aufzubauen.

Die Nebenfiguren bleiben für mich undurchsichtig, jeder hat seine Geschichte die teilweise angeschnitten wird, aber immer sehr stark an der Oberfläche bleibt. Alles an der Geschichte ist sehr oberflächlich - auch die Freundschaft zu Gwens bester Freundin macht auf mich keinen wirklich innigen Eindruck. Ja, das kann Sinnbild dafür sein, dass Gwen Probleme hat mit Gefühlen und Beziehungen, aber trotzdem, dafür, dass das Buch dann doch fast 500 Seiten hat, wäre die ein oder andere Info mehr noch schön gewesen.

Wie gesagt, mich hat es wirklich nicht überzeugt, Cover und Idee sind toll, die Umsetzung war nichts für mich.

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