Profilbild von Lieblingsbaksi

Lieblingsbaksi

Lesejury Star
offline

Lieblingsbaksi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lieblingsbaksi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2020

Inselglück aber ohne Inselfeeling

Labskaus für Anfänger
0

Tilda hat gerade ihren vierzigsten Geburtstag gefeiert – eigentlich eine Zahl, die sie garnicht besonders schlimm fand – wären da nicht die „Auswirkungen“ die dieser Geburtstag – so scheint es zumindest ...

Tilda hat gerade ihren vierzigsten Geburtstag gefeiert – eigentlich eine Zahl, die sie garnicht besonders schlimm fand – wären da nicht die „Auswirkungen“ die dieser Geburtstag – so scheint es zumindest für Tilda, auf ihr Leben hat. Der Freund schafft es nicht einmal ihre Beziehung persönlich zu beenden, der Vermieter meldet Eigenbedarf bei ihrer wunderschönen Hamburger Wohnung an und zu guter Letzt wird sie in ihrem Job durch eine Jüngere ersetzt. Kein Wunder also, dass Tilda etwas misstrauisch ist, als sie eine Kate auf Amrum erbt – von einem verstorbenen Onkel an den sie sich kaum erinnern kann. Und auch hier gibt es noch einen Haken: Bevor sie ihr Erbe antreten kann muss sie zunächst ein Jahr auf Amrum leben – eigentlich undenkbar, aber in der aktuellen Situation, ohne Wohnung und mit Problemen im Job vielleicht doch eine Option?

Mein erster Blick, als ich den Titel sowie das Cover dieses Romans gesehen habe war „das wird bestimmt eine tolle Inselgeschichte“. Ich mag die Atmosphäre dieser Art Geschichten sehr gerne – genauso wie die meistens etwas eigenen Charaktere. Allerdings muss ich leider sagen, dass mich die Geschichte von Anfang bis Ende nicht so ganz mitreißen konnte. Die Geschichte ist nett – der Erzählstil ist flüssig zu lesen und auch die Charaktere mochte ich alle. Aber irgendwie konnte ich das typische Gefühl auf der Insel nicht wirklich spüren. Mir blieben insbesondere die Charaktere zu stark an der Oberfläche.

Viele Geschichten der Charaktere wurden kurz angesprochen – an der Oberfläche angekratzt, aber dann nicht weiterverfolgt. Hier hätte es mir gut gefallen, noch etwas über das Leben von Trude oder Nils zu erfahren – oder auch von dem verstorbenen Onkel. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, die Geschichte möchte vieles anreißen, verliert sich dann aber in den verschiedenen Teilen und „weiß nicht mehr weiter“. So wie mit den Charakteren ging es mir auch mit der Geschichte an sich – hier hätte ich mir noch etwas mehr Tiefe gewünscht – vielleicht mehr Zeit mit Tilda auf Amrum, genau dieses Gefühl, dass dazu führt, dass sie auf der Insel bleiben möchte.

Alles in allem eine schöne Geschichte für kurzweilige Lesestunden, die mich aber leider nicht voll überzeugen konnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.04.2019

Hat mich leider nicht berührt

Wenn du das hier liest
0

Ich hatte das Glück, dieses Buch im Rahmen der Buchpremiere schon vorab lesen zu dürfen und habe mich unheimlich gefreut. Der Einband macht direkt Lust auf das Buch, die Geschichte hört sich sehr berührend ...

Ich hatte das Glück, dieses Buch im Rahmen der Buchpremiere schon vorab lesen zu dürfen und habe mich unheimlich gefreut. Der Einband macht direkt Lust auf das Buch, die Geschichte hört sich sehr berührend an -und insgesamt mag ich seit "Für immer vielleicht" Geschichten im Brief-/Mail-Stil sehr gerne. Ich war also sehr gespannt.

Zum Inhalt des Buches nur ganz kurz: Kurz nachdem bei Iris Krebs diagnostiziert wurde erinnert sie sich an einen ihrer Kunden in der PR-Agentur in der sie arbeitet - ein Kunde mit einem Blog für Leute die kurz vor dem Tod stehen. Nach anfänglichen Zweifeln beginnt sie in der ihr verbliebenen Zeit genau solch einen Blog zu führen - und füllt diesen mit Erinnerungen und Gedanken .
Nach ihrem Tod stößt ihr Chef und guter Freund Smith auf den Blog -und auf ihre Nachricht, dass er diesen gerne veröffentlichen könne. Bei der Frage nach dem "Wie" der Veröffentlichung kommt Smith mit Iris Schwester Jade in Kontakt - die so garnicht begeistert ist, von der geplanten Veröffentlichung. Nach mehreren Nachrichten, die sich nur um dieses Thema drehen und immer wieder zum Streit führen, beginnen die beiden sich über ihr Leben zu schreiben, über ihre Suche nach dem, was wirklich zählt, nach ihren Problemen, Träumen und letztendlich, der Suche nach ihrem eigenen Weg im Leben.

Was soll ich sagen - dieses Buch löste bei mir gemischte Gefühle aus. Ich wurde gleich auf den ersten Seiten nicht wirklich warm mit dem Buch - die vielen verschiedenen Schriftarten, Größen etc. gestalteten für mich den Einstieg relativ schwierig (natürlich geht es hier um Mails; nicht jede Mail ist in Arial, Schriftgröße 12 geschrieben, aber mir war es etwas zu viel des Guten). Auch die vielen verschiedenen Figuren, die in das Buch geworfen werden - später wieder auftauchen, die aber nur Randfiguren bleiben. Hier bin ich irgendwann ausgestiegen - musste immer wieder blättern um mich daran zu erinnern, was das Problem bei dieser Person war.
Die Hauptfiguren, Jade und Smith - auch mit ihnen wurde ich nicht wirklich warm. Vielleicht lag es an den zu kurzen Nachrichten, ohne viel Gefühl zwischen den Figuren. Ich weiß es nicht. Die Figuren waren mir weder sympathisch noch unsympathisch...ich konnte keine wirkliche Verbindung zu ihnen aufbauen.
Der Blog von Iris - zum Schluss waren hier einige wirklich interessante Gedanken, die mich auch berührt haben. Aber eben nur auf einzelnen Seiten. Die Gefühle, die auf Basis der Geschichte erwartet hatte, haben sich bei mir in dem Buch nicht aufgebaut.

Zum Schreibstil - wie gesagt, ich fand es aufgrund der vielen kurzen Nachrichten, der verschiedenen Schriftarten etc. sehr schwierig zu lesen. Zwar ist man vergleichsweise "schnell durch", da viele Seiten mit Bildern / Grafiken gefüllt sind, aber es ist eher ein "schnelles Durchblättern" als ein "das Buch verschlingen".

Alles in allem muss ich sagen war ich eher enttäuscht von dem Buch. Die Idee fand ich toll, nur hat mich die Geschichte zwischen den Hauptfiguren einfach nicht voll berührt. Drei Sterne gibt es von mir, da ich einzelne "Blogeinträge" von Iris wirklich stark fand und diese auch zum Nachdenken angeregt haben - leider waren es zu wenig für meinen Geschmack.

Veröffentlicht am 08.05.2023

Die Idee ist gut, die Umsetzung leider nicht so

Ein Ort für Herzensdinge
0

„Ein Ort für Herzensdinge“ ist ein Buch mit eine wirklich tollen und berührenden Idee: Jeder Gegenstand hat eine Geschichte - und ist / war etwas Besonderes für einen Menschen - in einem Sozialkaufhaus ...

„Ein Ort für Herzensdinge“ ist ein Buch mit eine wirklich tollen und berührenden Idee: Jeder Gegenstand hat eine Geschichte - und ist / war etwas Besonderes für einen Menschen - in einem Sozialkaufhaus finden diese Gegenstände neue Besitzer und mit ihnen eine neue Geschichte - aber leider konnte mich die Geschichte, die um diese Idee herumgewoben wurde so überhaupt nicht überzeugen.

Gwen nimmt sich nachdem sie ihren Job verloren hat eine Auszeit und beginnt als ehrenamtliche Mitarbeiterin in einem Sozialkaufhaus. Zwischen der Geschichte von Gwen, die sich nach dem Verlust ihres Jobs und einem schweren Schicksalsschlag Jahre zuvor, wieder zurück in die Gegenwart kämpfen muss, sind auch immer wieder die kleinen Geschichten der Gegenstände eingestreut - sei es ein Pullover, ein Brettspiel oder ein Schal.

Wie gesagt, die Idee fand ich toll - jeder hat diesen einen Gegenstand über den er so viele Geschichten erzählen kann - und die Idee, dass diese Geschichten Gwen wieder zurück holen in ihr eigentliches Leben fand ich toll. Aber ehrlicherweise fand ich Gwen einfach nur nervig. Ich wurde so garnicht warm mit ihr - bei allem was sie getan hat habe ich mir nur gedacht, „jetzt mach doch einfach mal, jetzt zerfließe doch nicht in Selbstmitleid“. Und auch die kleinen Zwischenepisoden der „Gegenstände“ fand ich nicht so passend - mich haben sie aus dem Zusammenhang gerissen bzw. standen so zwischen zwei Seiten und lange wurde der Zusammenhang mit der weiteren Geschichte garnicht klar. Ich würde nicht ausschließen, dass es mir zum Schluss auch einfach nicht mehr aufgefallen ist, da ich wirklich ewig für diese Buch gebraucht habe. Aber das sagt eigentlich schon alles. Zum Ende hin wurde es besser, aber insgesamt glaube ich ist das Buch eher eine Geschichte, die einen runterzieht, statt Mut zu machen oder einen aufzubauen.

Die Nebenfiguren bleiben für mich undurchsichtig, jeder hat seine Geschichte die teilweise angeschnitten wird, aber immer sehr stark an der Oberfläche bleibt. Alles an der Geschichte ist sehr oberflächlich - auch die Freundschaft zu Gwens bester Freundin macht auf mich keinen wirklich innigen Eindruck. Ja, das kann Sinnbild dafür sein, dass Gwen Probleme hat mit Gefühlen und Beziehungen, aber trotzdem, dafür, dass das Buch dann doch fast 500 Seiten hat, wäre die ein oder andere Info mehr noch schön gewesen.

Wie gesagt, mich hat es wirklich nicht überzeugt, Cover und Idee sind toll, die Umsetzung war nichts für mich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere