Profilbild von Monina83

Monina83

Lesejury Star
offline

Monina83 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Monina83 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.01.2018

Mehr als nur eine Story über eine Casting-Show

The Blinds
0

Inhalt:

Ich hatte keine Chance
Aber ich tat es
Ich war hier

Geheimnisse sind kein Fremdwort für Riley. Ihre Kindheitsträume hat sie längst begraben. Doch dann bietet sich ihr die Chance, an der bekanntesten ...

Inhalt:

Ich hatte keine Chance
Aber ich tat es
Ich war hier

Geheimnisse sind kein Fremdwort für Riley. Ihre Kindheitsträume hat sie längst begraben. Doch dann bietet sich ihr die Chance, an der bekanntesten Fernsehshow des Landes teilzunehmen - den Blinds. Und plötzlich rücken all diese Träume in greifbare Nähe ...

Riley ist in den Randbezirken groß geworden. Dort ist das Leben ein einziger Kampf. Doch sie hat die Chance diesem Leben zu entfliehen: Die Teilnahme an den Blinds – eine Fernsehshow, bei der es um Geheimnisse geht.

Und Geheimnisse hat Riley genug. Doch reichen diese aus, um weiterzukommen und vielleicht sogar zu gewinnen?

Ein Leben im Zentrum – ein Traum für jeden Menschen. Ein Traum, der für Riley jedoch nur wahr werden kann, wenn sie ihr größtes Geheimnis in den Randbezirken zurücklässt … .

Meine Meinung:

Ich muss gestehen, ich bin ja schon ein kleiner Fan von „Castingshows“, vor allem in Buchform, deswegen wollte ich „The Blinds“ auch unbedingt lesen.

Zu Beginn lernt man Riley in ihrer gewohnten Umgebung kennen – ihrer Wohnung in den Randbezirken. Dort erlebt man hautnah mit, wie hart, das Leben dort ist, ohne jedoch die genauen Umstände zu kennen. Trotzdem mochte ich die Protagonistin von Anfang an. Sie zerfließt nicht in Selbstmitleid, sondern versucht einfach, ihr Leben so gut es geht zu leben. Es gibt Menschen, die aus schwierigen Situationen gestärkt hervorgehen und genauso einen Eindruck hatte ich von Riley. Über die Familiensituation der Protagonistin lässt uns die Autorin jedoch anfangs noch sehr im Dunkeln und ich war gespannt darauf, dieses Geheimnis zu lüften und tiefer in Rileys Leben und ihre Vergangenheit einzutauchen.

Gleich zu Beginn erhält sie auch sofort die Einladung zu den Blinds. Wie genau diese Fernsehshow aussieht, erfährt man eigentlich nicht. Nur, dass es im Anfangsstadium der Show wohl darum ging, Geheimnisse der Teilnehmer aufzudecken. Wie das geht und was die „Talente“ tun müssen, dazu gibt es keine Erklärungen. Erst während die Show läuft, werden die Aufgaben nach und nach enthüllt, wobei mir nicht immer klar war, wozu die Aufgaben dienen sollten und was denn der Sieger haben muss, um gegen die anderen Teilnehmer zu bestehen. Hier hätte ich mir ehrlich gesagt etwas mehr Informationen gewünscht. Worum genau geht es, was ist das Ziel und was bringt es den Coaches? Mir hat irgendwie ein bisschen die Struktur gefehlt.

Auch die übrigen Teilnehmer bleiben stark im Hintergrund. Zu Beginn erfährt man kaum etwas von ihnen. Ich hätte ehrlich gesagt mit etwas mehr Konkurrenzkampf und Gezicke gerechnet und freute mich auch ein bisschen darauf, weil das ja eigentlich das ist, was Castingshows so spannend und anziehend macht. Damit lässt sich die Autorin jedoch sehr viel Zeit. Erst am Ende des Buches gibt es neben Riley ein paar andere, die sich durch ihre Taten einen Namen machen. Das lässt mich hoffen, dass es im zweiten Band etwas „heißer“ hergeht ;)

Mit „heißer“ könnte man auch die Liebesgeschichte meinen, die sich schön langsam entwickelt, was mal echt ziemlich überraschend ist. Ich mochte das Tempo jedenfalls sehr gerne und obwohl es natürlich auch alles nicht so einfach zwischen den Liebenden ist, gibt es doch nicht dieses ständige Hin und Her, das schnell mal nervt. Hach ja, ich konnte die Lovestory wirklich genießen und bin ein echter Fan dieses Pärchens.

Sehr gut gefiel mir auch, dass die Geschichte nicht alleine bei der „oberflächlichen“ Castingshow bleibt, denn es steckt doch viel mehr hinter dem Ganzen, als man zu Beginn vielleicht denkt. Hier baut Emma Marten nach und nach Informationen ein, die sich zum Ende hin immer weiter verdichten, so dass die Geschichte am Ende komplexer werden könnte. Ich finde die Richtung, die sie einnimmt jedenfalls toll und freu mich schon jetzt auf die Fortsetzung.

Fazit:

„The Blinds – Es ist ein Spiel. Also spiel!“ ist ein tolles Buch über eine spannende Castingshow. Zwar hätte ich mir mehr Informationen über die Hintergründe und auch mehr Zickenterror gewünscht, doch dafür überrascht die Autorin damit, dass mehr hinter der Geschichte steckt, als man zu Beginn denkt. Auch die Liebesgeschichte gefiel mir trotz einiger üblicher Klischees richtig gut, so dass ich mich jetzt schon sehr auf die Fortsetzung freue.

Von mir bekommt das Buch 4,5 Punkte von 5.

Veröffentlicht am 21.07.2024

Eine schöne Zeitreise mit jeder Menge Liebe

Eine Zeit in Orangen
0

Meine Meinung:

Der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht und ich habe eine Mischung aus New Adult und Fantasy mit Zeitreisen erwartet.

Anfangs trifft man auf Persephone, eine junge Studentin, die ...

Meine Meinung:

Der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht und ich habe eine Mischung aus New Adult und Fantasy mit Zeitreisen erwartet.

Anfangs trifft man auf Persephone, eine junge Studentin, die am liebsten unter dem Radar aller bleibt, durch eine unglückliche Begegnung mit dem beliebtesten Studenten jedoch in den Mittelpunkt rückt. Sie hadert häufig mit sich und ordnet sich selbst in eine andere Kategorie ein, als Alexander van Montfort, dessen Bruder David und dessen Freunde. Ich muss gestehen, dass ich die Protagonistin sofort sehr gerne mag. Sie hat eine erfrischende Art und steht trotz ihrer Selbstzweifel mit beiden Beinen im Leben. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich gerne noch mehr über sie erfahren und sie gerne näher kennengelernt hätte, bevor das eigentliche Geschehen beginnt.

Alexander war mir ehrlich gesagt sofort sehr unsympathisch. Wie er Persephone behandelt und auf sie herabschaut, vor allem, weil sie nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht, fand ich wirklich daneben. Auch konnte ich nicht verstehen, warum er so fies zur Protagonistin ist, auch nach der Zeitreise. Obwohl man auch seine Sichtweise im Wechsel zu denen von Persephone bekommt, konnte ich seine Beweggründe nicht wirklich nachvollziehen.

Die Idee der Zeitreise und der Kongregation, die magische Artefakte aufspürt und sichert fand ich sehr gut. Auch die Tatsache, wie die Zeitreisen zustande kommen mochte ich sehr gerne. Ich hoffe, dass wir hier im nächsten Band auch noch mehr Informationen bekommen und erfahren, was wirklich hinter dieser Organisation steckt.

Paris im Jahr 1668 machte mich wirklich mehr als neugierig. Hier musste die Autorin sicher viel recherchieren. Ich freute mich jedenfalls sehr darüber, mit den Protagonisten die Stadt zu dieser Zeit zu entdecken und habe all die Eindrücke gemeinsam mit Persephone in mich eingesaugt. Natürlich wäre ich auf den Gestank zu dieser Zeit und die mangelnde Hygiene nicht scharf gewesen, aber so ein Tanz in Versailles, das hat schon etwas. Schön fand ich auch, dass Carolin Lüdemann hier nicht alles romantisiert, sondern auch die negativen Seiten aufgezeigt hat. Das machte es für mich authentisch und nachvollziehbar. Hier war für mich auch wichtig, dass die Zeitreise genug Raum bekommen hat und wir fast das gesamte Buch über in Paris verbracht habe. Trotzdem hätte ich mir die Suche nach dem Artefakt etwas spannender vorgestellt. Das heißt nicht, dass die Geschichte langweilig war, nein, auf keiner Seite, aber das Gewicht liegt eher auf den zwischenmenschlichen Beziehungen, auf der Entwicklung der Liebesgeschichte, die ich leider nicht so ganz nachfühlen konnte. Für mich ist nicht so ganz klar, wie Persephone Gefühle für jemanden entwickeln kann, der eigentlich nur gemein zu ihr ist. Selbst der Blick hinter die Kulissen des Loveinterests war mir zu oberflächlich, um die Lovestory nachvollziehen zu können, aber ich denke, dass mir das im zweiten Band besser gelingen wird, jetzt, wo der Umgang miteinander herzlicher ist.

Die Nebenfiguren dagegen fand ich richtig gut. Ob das David, Alex Bruder, Jeanne, die Köchin oder Sophie, das Küchenmädchen ist, jede dieser Personen hat sich mit seiner eigenen Art in mein Herz geschlichen. Ich mag es sehr, wenn Geschichten nicht nur auf dem Rücken der Protagonisten stattfinden und das ist hier definitiv der Fall.

Am Ende gibt uns die Autorin die Gelegenheit, etwas zu entspannen und endet nicht mit einem fiesen Cliffhanger, lässt aber genug Raum für eine Fortsetzung, die sicher wieder einiges für uns bereithält. Ich bin jedenfalls sehr gespannt, wohin es im 2. Band gehen und wie es mit Alexander und Persephone weitergehen wird. Ich freue mich schon jetzt darauf.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.05.2024

Ein sehr schönes Buch

Bradwood Studios
0

Meine Meinung:

Ein Buch über eine Academy, auf der sich alles um Filme dreht? Als eher Filmfreak war das Buch natürlich ein absolutes Muss und ich muss sagen, ich liebe das Setting und die Atmosphäre. ...

Meine Meinung:

Ein Buch über eine Academy, auf der sich alles um Filme dreht? Als eher Filmfreak war das Buch natürlich ein absolutes Muss und ich muss sagen, ich liebe das Setting und die Atmosphäre. Laura Kästner hat sich hier echt etwas rund um das Thema „Film“ einfallen lassen. Allein die Wohnheime, die berühmten Filmen nachempfunden sind, die Studiengängen und die Fächer. Hier kommen Filmfans wirklich auf ihre Kosten. Tatsächlich habe ich selber ständig überlegt, welchen Studiengang ich wohl gewählt hätte und in welchem Wohnhaus ich hätte leben wollen. Auch den Handlungsort Monacco fand ich sehr spannend. Tatsächlich hatte ich noch kein Buch, das dort gespielt hat. Die Protagonisten hätten ruhig noch mehr die Umgebung erkunden können, so dass man noch mehr von diesem einzigartigen Setting mitbekommt.

Eloise gefiel mir auch sofort sehr gut. Sie hat sich alles selbst erarbeitet und kann leider nicht auf ihre Familie als Unterstützung bauen. Doch durch harte Arbeit erfüllt sich endlich ihr Wunsch und sie kann an den Bradwood Studios studieren und das auch noch gemeinsam mit ihrer besten Freundin. Die beiden haben wirklich eine ganz besondere Verbindung, die ich sehr mochte. So eine beste Freundin braucht wirklich jede Frau. Eine, die einem immer zur Seite steht, aber auch mal den Kopf wäscht, wenn es nötig ist.

Chase wusste ich nicht sofort einzuordnen. Natürlich ist man gemeinsam mit Eloise versucht, ihn in die Schublade „als Beruf Sohn“ zu stecken. Er scheint alles zu haben und sich selber nichts erarbeiten zu müssen, aber da liegt man total falsch, denn tatsächlich hat der männliche Protagonist sein eigenes Päckchen zu tragen.

Ich fand es sehr gut, dass die Autorin hier verschiedene Familienverhältnisse in ihre Geschichte hineingebaut hat und damit auch ernste Themen anspricht z.B. verschiedene Erwartungshaltungen, die mit Familie einhergehen. Aber es geht auch darum, seine eigene Träume zu verfolgen und zu leben und ja, auch dafür zu kämpfen. Das gibt dem Buch einen ernsten Touch, den ich sehr mochte. Tatsächlich hätte ich es gut gefunden, wenn es hier noch etwas in die Tiefe gegangen wäre. Vor allem Eloises Familienverhältnisse hätten da noch einiges zu bieten gehabt, aber auch das Verhältnis von Chase und seinem Vater wird mir ein bisschen zu schnell abgehandelt. Hier hätte ich gerne noch mehr gelesen, weil ich es einfach sehr mag, wenn auch New Adult Bücher mehr in die Tiefe gehen.

Die Liebesgeschichte ist natürlich vorherbestimmt, aber sie ist schön Slow Burn, was ich immer sehr gerne mag. Die beiden lernen sich wirklich erst kennen, müssen ihre Vorurteile über Bord werfen und hinter die Fassade des jeweils anderen blicken, um zu erkennen, was wirklich dahinter steckt. So konnte ich das Ganze sehr gut nachfühlen und freute mich darüber, wann immer die beiden sich näher kamen. Natürlich gibt es auch noch ein bisschen Drama, wie das bei New Adult einfach dazugehört, aber das hält sich zum Glück in Grenzen, so dass es nicht zu konstruiert wirkt oder nervig wird.

Insgesamt fand ich das Buch wirklich sehr schön. Es schafft eine tolle Atmosphäre, in der man sich richtig verlieren und mit Eloise und Chase mitfühlen kann. Das Thema „Film“ war für mich da noch ein extra „Schmankerl“.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.05.2023

Anfangs schwierig, doch dann hat es mich doch noch gepackt

Die Pfirsichblütenschwestern
0

Meine Meinung:

Wir steigen damit ins Buch ein, dass die Mutter der drei Protagonisten Selbstmord begangen hat und da sie noch Kinder sind, werden sie unter den Geschwistern der Mutter aufgeteilt. Ich ...

Meine Meinung:

Wir steigen damit ins Buch ein, dass die Mutter der drei Protagonisten Selbstmord begangen hat und da sie noch Kinder sind, werden sie unter den Geschwistern der Mutter aufgeteilt. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, wie schlimm das für die drei sein muss, plötzlich sind sie Waisen und werden auch noch auseinander gerissen. Trotzdem muss ich gestehen, dass mich anfangs das Buch nicht so recht packen konnte. Ich hatte noch nicht wirklich einen Draht zu den Protagonisten und habe deswegen nicht so recht mit ihnen mitfühlen können.

Doch je länger ich las, desto mehr erfuhr ich über die drei Geschwister und bin tiefer in ihre Leben eingetaucht. Dabei hatte ich am meisten Mitleid mit Lorenz. Er hat es von allen am härtesten getroffen und ich konnte nicht verstehen, dass sich die beiden junge Frauen, die so viel älter sind, als er, nicht um ihn gesorgt haben. Seine Entwicklung hat mir tatsächlich am meisten Sorgen bereitet und mich sehr berührt. Es zeigt, wie sich Gewalt im Leben eines jungen Menschen auf dessen Zukunft auswirken kann. Mich hat es richtig erschreckt, wie aus dem ruhigen, zurückgezogenen und sensiblen Jungen, ein junger Mann werden konnte, der freiwillig in den Krieg zieht, um dort anderen wehzutun. Aber gleichzeitig muss ich gestehen, dass es Susanne Morel wirklich sehr gut gelungen ist, die Entwicklung authentisch zu schildern und die Sicht des Jungen an die Leser zu vermitteln.

Pauline war für mich tatsächlich am wenigsten greifbar. In meinen Augen jammert sie auf hohem Niveau. Sie muss zwar in ein fremdes Land, aber dort geht es ihr wirklich nicht schlecht und sie bekommt eine sichere Zukunft auf dem Silbertablett serviert. Natürlich ist die Sache mit der Hochzeit nicht wirklich schön, aber ich denke, sie hätte da eine andere Wahl gehabt, wenn sie nur etwas mutiger gewesen wäre. Stattdessen lässt sie alles über sich ergehen und ergibt sich dann im Selbstmitleid. Ich konnte tatsächlich viele ihrer Handlungen nicht verstehen und mochte sie von den dreien am wenigsten.

Konstanze scheint dagegen das große Los gezogen zu haben. Sie darf in ihrer Heimat bleiben und dort sogar das machen, was sie am liebsten macht: malen. Konstanze mochte ich von den dreien am liebsten und habe sie sehr gerne begleitet. Sie hat eine ganz besondere Beziehung zu Pauline, die jedoch auf eine harte Probe gestellt wird.

Tatsächlich hat es mir nach kurzen Einstiegsschwierigkeiten großen Spaß gemacht, die drei Geschwister auf ihren verschiedenen Lebenswegen zu begleiten. Ihr Schicksal hat mich berührt, vor allem, die Ereignisse während des Zweiten Weltkrieges. Obwohl das Buch in der dritten Person geschrieben ist, tauchen wir in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten ein und können mit ihnen fühlen und mitfiebern. Über die Jahre erleben wir live die Entwicklung der Personen mit und können uns unsere eigenen Gedanken zu den Ereignissen und Handlungen machen. Dabei wartet die Autorin auch mit so mancher Überraschung auf und konnte mich damit wirklich begeistern. Das Ende war für mich rund und hat das Buch schön abgeschlossen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.05.2023

Eine wirklich schöne Liebesgeschichte

Hoffnungsleuchten
0

Meine Meinung:

Leander hat sich immer den Wünschen seines Vaters gebeugt, war aber nie glücklich damit und hat das in Alkoholexzessen zum Ausdruck gebracht. Als er während eines Streites mit seinem Vater ...

Meine Meinung:

Leander hat sich immer den Wünschen seines Vaters gebeugt, war aber nie glücklich damit und hat das in Alkoholexzessen zum Ausdruck gebracht. Als er während eines Streites mit seinem Vater am Telefon einen Unfall hat, steht für ihn fest, dass er etwas in seinem Leben ändern muss.

Ella dagegen steht mit beiden Beinen im Leben. Sie hat ein eigenes Café, das sie sehr glücklich macht. Doch privat hält sie sich nach schlechten Erfahrungen sehr zurück. Als jedoch Leander in ihr Leben tritt und sie aus ihrem Schneckenhaus herausholt, wird ihr klar, dass ihr doch etwas fehlt.

Beide Protagonisten merken erst durch ihre Begegnung, dass sie etwas in ihrem Leben ändern müssen, um wirklich glücklich zu werden. Mir gefiel es sehr gut, dass Leander mitbekommt, dass er immer nur die Erwartungen seines Vaters versucht hat zu erfüllen, aber nie das getan hat, was er selber gerne wollte. Durch einen schönen Zufall bekommt er jedoch die Möglichkeit dazu, er muss dafür nur noch einmal von vorne anfangen. Das erfordert in meinen Augen sehr viel Mut, vor allem, weil er seinen ganzen Lebensstandard hinter sich lässt. Für ihn scheint das aber kein großes Problem zu sein, was ich echt bewundert habe.

Ella mochte ich auf Anhieb sehr gerne. Sie hat sich mit ihrem Café einen kleinen Traum erfüllt und dafür auch noch ihre besten Freundin Amy an ihrer Seite. Und die beiden haben wirklich eine besondere Beziehung und Amy ist so eine gute Seele und immer für Ella da. So eine beste Freundin kann sich nur jede Frau wünschen. Amy ist tatsächlich mein absoluter Lieblingscharakter in dieser Geschichte.

Sehr ungewöhnlich fand ich, dass Gabriella Sander ihrer Protagonistin eine Prothese verpasst hat. Das habe ich so tatsächlich noch in keiner Geschichte gelesen, gefiel mir aber sehr gut. Ella geht auch sehr gut mit dieser „Behinderung“ um und die Autorin berichtet sehr authentisch, aber auch wertschätzend darüber. Den Alltag meistert Ella nämlich sehr gut, allerdings musste sie auch schon ihre Erfahrungen mit Mobbing, vor allem in ihrem Teenager-Alter machen, deswegen hat sie so ihre Probleme damit, sich auf eine Beziehung einzulassen und anderen zu vertrauen. Ich fand das absolut nachvollziehbar und verständlich. Aber für Leander spielt die Prothese überhaupt keine Rolle bzw. macht er keine große Sache daraus, was mir gut gefiel. Nicht die Prothese ist nämlich das Problem, sondern die Reaktion von dummen Menschen, was Gabriella Sander hier sehr deutlich macht. Leider gibt es nämlich immer noch Personen, die sich über solche Dinge lustig machen und die mit ihren Vorurteilen und Hänseleien so viel kaputt machen können. Traurig, aber wahr. Umso schöner fand ich es, dass Ella im Laufe der Geschichte lernt damit umzugehen und sich auch selbst zu wehren. Das ist meiner Meinung nach eine sehr wichtige Entwicklung und ich fand es großartig, dass Ella diesen Mut findet, denn sie ist in meinen Augen eine sehr starke Persönlichkeit.

Natürlich gehört auch eine Prise Drama in eine New Adult Geschichte. Diese kommt zum einen durch das Mobbing Ella gegenüber, aber auch durch Tristans Familiengeschichte auf. Wobei ich ehrlich sagen muss, dass es die Geschehnisse rund um Tristan in meinen Augen nicht gebraucht hätte. Für mich war das am Ende etwas zu viel und kam mir etwas zu konstruiert vor. Für mich persönlich war das nicht so ganz stimmig und ich hätte es mir anders gewünscht. Trotzdem hat dieses Thema dem Buch nicht geschadet.

Für mich ist dieses Buch eine schöne Liebesgeschichte zwischen zwei Protagonisten, die erst noch ihren Weg finden müssen, den sie schließlich gemeinsam gehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere