Ein Muss!
Zwölf Verlage lehnten das Buch zunächst ab, bis endlich das kleine Londoner Verlagshaus Bloomsbury zuschlug. Manchmal fragt man sich, was sich diese zwölf Verlage wohl gedacht haben, später, als Potter ...
Zwölf Verlage lehnten das Buch zunächst ab, bis endlich das kleine Londoner Verlagshaus Bloomsbury zuschlug. Manchmal fragt man sich, was sich diese zwölf Verlage wohl gedacht haben, später, als Potter zu einem weltweiten Phänomen wurde; es waren sicher keine fröhlichen Gedanken.
Pünktlich zum Kinostart von Harry Potter und die Heiligtümer des Todes (Part 1) habe ich diesen kleinen, aber feinen Harry Potter-Rückblick lesen dürfen.
Hierbei wird nicht nur auf die Bücher, sondern auch auf die Filme eingegangen.
Die Welt der Zauberer wird sehr gut und detailliert beschrieben. Hierbei finden sich selbst Leser, die die Harry Potter Bücher bislang nicht kannten, nach kleinen anfänglichen Schwierigkeiten ein.
Sehr gelungen sind hierbei die Informationsbroschüren von Hogwarts, über die man viel aus dem Schlossleben erfahren kann. Hierbei wird sehr gut auf die kleinen Dinge, wie z.B. den Zaubergraden (ZAGs) Wert gelegt. Aber auch auf die einzelnen Grund- und Wahlfächer wird näher eingegangen.
Neben Hogwarts werden weitere Schausplätze wie dem Dorf Hogsmeade, der Bank Gringotts, dem Zaubereiministerium oder dem St. Mungos Krankenhaus detailliert geschildert.
Die einzelnen Bücher werden in kurzen, verständlichen Sätze erzählt und beinhalten das Wichtigste, ohne zu viel verraten. Schnell wird man ein Teil der Potter-Welt.
Auch die jeweilige Kritik ist gut und sachlich geschrieben. Hier hat man nicht das Gefühl, dass das Buch zerrissen oder zu hochgelobt wird.
Interessant finde ich hierbei den Tipp, Harry Potter auf Englisch zu lesen, da durch die deutsche Übersetzung oftmals englische Wortspiele nicht übernommen wurden.
Dem kann ich nicht ganz zustimmen. Ich habe Harry Potter sowohl auf deutsch, als auch auf Englisch gelesen und ich kann mich über die Übersetzung nicht beschweren.
Aber auch auf die Filme wird hier sehr gut eingegangen. Die Entwicklungen der Potter Filme werden hier genauestens dargestellt. Während die ersten beiden Filme noch sehr kindgerecht waren, wurde es mit dem dritten Teil viel düsterer und es war längst nicht mehr nur ein Kinderfilm. Das hat man vor allem den Regisseuren Alfonso Cuaron, Mike Newell und David Yates zu verdanken.
Neben den Filmen und den Büchern wird auch auf die Kritiker eingegangen. So wirft man der Autorin Joanne K. Rowling immer wieder Satanismus vor, weil sie angeblich die Zauberei verherrlicht. Auch Harry als Charakter wird hierbei oft kritisiert, weil er eher ein Anti-Held ist, der sich Regeln widersetzr und somit kein Vorbild für Kinder und Jugendliche ist.
Immer wieder kommt es auch zu Vergleichen mit Herr der Ringe und den Chroniken von Narnia. Aber auch Lewis Caroll wird immer wieder genannt, der das Vorbild von Joanne K. Rowling ist.
Ein weiteres Highlight ist eine kleine aber sehr lesenswerte Biographie von Joanne K. Rowling. Hierbei wird auf ihre Tätigkeiten vor und nach Harry Potter eingegangen. Auch die Entstehung von Harry Potter kommt hierbei nicht zu kurz.
„Harry Potter in 60 Minuten“ ist nicht nur für Anfänger besonders geeignet, sondern auch eingefleischte Harry Potter Fans kommen hierbei auf ihre Kosten. Ich habe mich auf den 108 Seite sehr unterhalten gefühlt.
Hier wurde sehr gut recherchiert und man merkt, wieviel Herzblut in dieses Buch gesteckt wurde. Allerdings hat sich auf Seite 87 ein Fehler eingeschlichen.
Dort heißt es, dass im letzten Band Bill Weasley ein Ohr verliert. Dies ist jedoch falsch, es war George Weasley.
Das Cover ist sehr schlicht gehalten. Neben den wichtigsten Stichpunkten, wird neben dem Buchtitel noch ein kleiner Besen abgebildet, der für die Harry Potter-Reihe steht.
Für Harry Potter Fans ist dieses Buch eine gute und interessante Bereicherung für ihre Sammlung. Für andere ist es jedoch am Anfang evtl. etwas schwer, in die Welt der Zauberer einzufinden.
Jedoch sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass dieses Buch die Potter-Reihe nicht ersetzen kann, sondern lediglich eine Ergänzung ist.