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Hornita

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.05.2023

Familien- und Agrargeschichte wissenschaftlich aufgearbeitet

Ein Hof und elf Geschwister
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Titel und Klappentext haben mich direkt angesprochen. Das Buch hat meine Erwartungen voll erfüllt, da das Thema wissenschaftlich und interdisziplinär behandelt wird: Geschichte, Soziologie, Recht, Psychologie ...

Titel und Klappentext haben mich direkt angesprochen. Das Buch hat meine Erwartungen voll erfüllt, da das Thema wissenschaftlich und interdisziplinär behandelt wird: Geschichte, Soziologie, Recht, Psychologie – es werden alle Disziplinen betrachtet, die betroffen sind. Diese Herangehensweise und Interviews der Geschwister fand ich sehr gelungen. Ich habe viel über die Geschichte des bäuerlichen Lebens erfahren, die Lebensbedingungen und juristischen Rahmenbedingungen. Der beschriebene Wandel ist riesig und findet innerhalb einer relativ kurzen Zeitspanne statt. Mir war vieles vorher nicht bewusst und ich habe durch dieses Buch ein neues Verständnis entwickelt. Der Autor kann seine Geschwister in drei Gruppen teilen, die ganz unterschiedliche Lebensumstände auf dem Hof und im Umfeld erlebt haben und entsprechend anders geprägt wurden. Den Zugang zu den Themen, den Ewald Frie als einer der Geschwister hat - kombiniert mit seiner wissenschaftlichen Ausbildung - ergibt eine stimmige, einmalige Zusammenstellung, die ich hochinteressant fand. Das Buch ist sehr lesenswert und ich könnte es mir z.B. für die Verwendung im Unterricht gut vorstellen.

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Veröffentlicht am 02.05.2023

Amerikanisches Epos

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Das komplette Leben von Archie Ferguson wird in vier Varianten erzählt, aber nicht ein Leben von vorne bis hinten, sondern immer einige Jahre in jeder Variante und dann die nächsten Varianten für die nächsten ...

Das komplette Leben von Archie Ferguson wird in vier Varianten erzählt, aber nicht ein Leben von vorne bis hinten, sondern immer einige Jahre in jeder Variante und dann die nächsten Varianten für die nächsten Jahre. Die Abschnitte entsprechen sich nicht zeitlich, sondern orientieren sich an wichtigen Ereignissen im Leben. Es ist sehr interessant, wenn auch anfangs schwierig, sich wieder zu erinnern. Mit den sich unterschiedlich entwickelnden Erzählsträngen wird es dann leichter, sich immer wieder rein zu finden. Das Buch ist gekonnt gemacht, vor allem wie manche Personen aus dem Umfeld in verschiedenen Varianten auftauchen oder wie sich das Leben und das Umfeld durch eine einzige Veränderung komplett anders entwickeln können. Jeder Zeitabschnitt pro Variante bildet ein Kapitel. Trotz seiner Länge war das Buch sehr kurzweilig. Bestechend fand ich die weise und intelligente Darstellung der verschiedenen Leben, da jedes Schicksalsschläge beinhaltet und immer Gutes und Schlechtes passiert. Die Bedeutung von Zufällen und den Personen, die man im Leben trifft, wird herausgearbeitet. Der Schreibstil, durch sehr lange Sätze charakterisiert, erinnert mich ein bisschen an John Irving und war sehr angenehm zu lesen. Ein Inhaltsverzeichnis hätte ich noch gut gefunden, aber diese formelle Kleinigkeit ändert nichts am großartigen Inhalt.

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Veröffentlicht am 02.05.2023

Was für ein Buch!

Provence
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Bei 100 Rezepten auf 368 Seiten kann man sich schon vorstellen, dass es nicht nur um Rezepte, sondern auch um die Region geht. Viele schöne Fotos von den Gerichten, den Produkten und der Landschaft wurden ...

Bei 100 Rezepten auf 368 Seiten kann man sich schon vorstellen, dass es nicht nur um Rezepte, sondern auch um die Region geht. Viele schöne Fotos von den Gerichten, den Produkten und der Landschaft wurden aufeinander abgestimmt. Dieses Buch hat ein sehr großes Format und ist richtig schwer. Dadurch wirkt es sehr hochwertig, ist aber im Handling etwas schwierig. Es ist in die verschiedenen Regionen der Provence aufgeteilt und in jedem Kapitel werden Personen vorgestellt, die die Rezepte beisteuern – zum Beispiel Familienrezepte oder auch aus einem Restaurant. Die Struktur ist ungewöhnlich, macht aber Sinn, da die jeweilige Region durch eine Landkarte vorgestellt und durch sehr schöne, stimmungsvolle Fotos beschrieben wird. Kleines Manko, dass die Fotoseiten nicht paginiert sind, was die Seitensuche manchmal erschwert. Am Ende des Buches findet sich ein Inhaltsverzeichnis einmal nach Rezeptnamen und einmal nach Zutaten, was sehr hilfreich ist. Die Rezepte an sich sind gut beschrieben, es gibt immer ein passendes Foto (nicht immer auf derselben oder gegenüberliegenden Seite), die Mengen- und Zeitangaben sind sehr hilfreich – also eine runde Sache. Die Auswahl der Gerichte hat mir auch sehr gut gefallen, ich fühlte mich direkt in die Provence versetzt. Die winzigen Kritikpunkte fallen für mich nichts Gewicht, dieses beeindruckende Buch hat 5 Sterne verdient.

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Veröffentlicht am 27.04.2023

Macht Lust aufs Lesen!

Idefix und die Unbeugsamen - Der Wecker von Lutetia
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Dieses Erstlesebuch hat mich vollkommen überzeugt und begeistert. Das Format – etwas größer als ein Taschenbuch, aber deutlich kleiner als ein Bilderbuch – ist sehr gut geeignet für Erstleser, die sich ...

Dieses Erstlesebuch hat mich vollkommen überzeugt und begeistert. Das Format – etwas größer als ein Taschenbuch, aber deutlich kleiner als ein Bilderbuch – ist sehr gut geeignet für Erstleser, die sich dadurch von Bilderbuchlesern abgrenzen können. Das robuste Cover mit dem entschlossenen Idefix zieht einen richtig an und auch im Buch gibt es viele schöne Abbildungen aus der TV-Serie. Die Schriftgröße ist für Erstleser geeignet und es wurde darauf geachtet, dass auf einer Doppelseite nie nur Text steht, sondern sich immer mit den passenden Illustrationen abwechselt. Die Geschichte ist nett und kindgerecht und mir hat es sehr gut gefallen, die berühmte Geschichte der Gallier mal aus tierischer Sicht erzählt zu bekommen. Auch hier werden verschiedene Charaktere und die Bedeutung von Freundschaft gezeigt. Die Sprache ist angemessen für Erstleser, aber durch manche Sprachwitze gibt es durchaus auch kleine Herausforderungen. Für mich eine gelungene Mischung, die viel Lust aufs Lesen macht!

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Veröffentlicht am 27.04.2023

Intelligent konstruiert und sehr spannend

Going Back – Wo fing das Böse an?
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Die Geschichte wird aus Jens Perspektive erzählt, die in der Zeit immer weiter zurück geht und es gibt kurze Blenden auf die Perspektive eines jungen Polizisten Ryan, die chronologisch erzählt werden, ...

Die Geschichte wird aus Jens Perspektive erzählt, die in der Zeit immer weiter zurück geht und es gibt kurze Blenden auf die Perspektive eines jungen Polizisten Ryan, die chronologisch erzählt werden, die man aber zeitlich nicht einordnen kann. Es fühlt sich an, als würden zwei Züge aus verschiedenen Richtungen aufeinander zurasen und das macht die Spannung der sich anbahnenden Katastrophe aus. Man fragt sich unwillkürlich, was man selber in Jens Lage tun würde und ihre Gedanken und Handlungen sind absolut glaubwürdig und nachvollziehbar. Das Zeitreiseparadoxon wird nicht überstrapaziert, aber intelligent gelöst. Der Fokus liegt auf der Ursachenforschung der Tat und Jen recherchiert und beobachtet ihre Familie. Es gibt einige überraschende Twists und die Geschichte hat mich so gefesselt, dass ich sie in einem Rutsch gelesen habe. Ein tolles Buch mit einer intelligent konstruierten Story, die nachvollziehbar ist.

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